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Madiswil im ortlichen Dialekt ˌmadisˈʋiu 5 salopp auch Madis ist eine Einwohnergemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Schweizer Kantons Bern MadiswilWappen von MadiswilStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Bern Bern BE Verwaltungskreis OberaargauwBFS Nr 0332i1f3f4Postleitzahl 4932 Gutenburg4934 Madiswil4935 Leimiswil4936 KleindietwilKoordinaten 627399 224030 47 166664 7 800003 538 Koordinaten 47 10 0 N 7 48 0 O CH1903 627399 224030Hohe 538 m u M Hohenbereich 506 767 m u M 1 Flache 23 17 km 2 Einwohner 3335 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 144 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 6 1 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Ueli Werren Freie Wahler innen Website www madiswil chDas Kirchenviertel von Madiswil Das Kirchenviertel von MadiswilLage der GemeindeKarte von MadiswilwwUnter dem Namen Madiswil existiert neben der Einwohnergemeinde auch eine Burgergemeinde und eine evangelisch reformierte Kirchgemeinde Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Politik 3 Verkehr 4 Medien 5 Geschichte 5 1 Bis 1800 5 2 Gegenwart Gemeindefusionen 5 3 Dorflegende 6 Sehenswurdigkeiten 7 Bilder 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMadiswil liegt im Oberaargau im Schweizer Mittelland Da die Nachbargemeinden sehr klein sind und Madiswil die flachenmassig grosste Gemeinde im Amt ist grenzt Madiswil an viele Gemeinden Es sind dies Lotzwil Busswil bei Melchnau Melchnau Reisiswil Gondiswil Auswil Rohrbach Rohrbachgraben Ursenbach Ochlenberg und Rutschelen Der Fluss Langete fliesst im Westen durch das Dorf Das Gemeindegebiet umfasst neben dem eigentlichen Dorf noch die Ortsteile Bisegg Gutenburg Mattenbach und Wyssbach sowie die Weiler Ghurn Ruppiswil und Roschbach Hochruti und seit dem 1 Januar 2011 die fruheren Gemeinden Kleindietwil und Leimiswil Das grosse Gebiet macht denn auch den Unterhalt eines Strassennetzes von rund 45 km notwendig Politik BearbeitenPrasident des siebenkopfigen Gemeinderates ist Ueli Werren Stand 2019 6 Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Madiswil liegt zusammen mit den Haltestellen Lindenholz Gutenburg und dem Bahnhof Kleindietwil an der Bahnstrecke Langenthal Huttwil und wird durch S Bahn Zuge der BLS bedient Da Madiswil zwischen Langenthal und Huttwil liegt und auf dieser Strecke diverse Strassen in kleinere Dorfer abzweigen die keine Anbindung an den offentlichen Verkehr haben gibt es relativ viel Individualverkehr der sich aufgrund des Bahnubergangs zwischen Madiswil und Lindenholz auch ofters mal uber mehrere Hundert Meter aufstauen kann Fur Velos und Mofas gibt es ausgeschilderte und markierte Velowege die grosstenteils baulich von der Hauptstrasse getrennt sind Medien BearbeitenSeit 2005 erscheint sechsmal jahrlich die Dorfzeitung Linksmahder Das Forum fur Madiswil in einer Auflage von 1800 Exemplaren Herausgeber ist der Ortsverein Madiswil 7 Geschichte BearbeitenBis 1800 Bearbeiten Madiswil lag wie fossile Funde belegen wie jedes Gebiet zwischen Alpen Schwarzwald und Schwabischer Alb einst im Molassemeer Versteinerte Zahne oder Muscheln aus dieser Zeit finden sich relativ haufig und ohne grossere Anstrengungen Funde belegen auch die Anwesenheit von Kelten und Romern im Oberaargau Besonders in Gutenburg werden keltische Wurzeln vermutet Aus der Zeit des 4 und 5 Jahrhunderts finden sich in Madiswil einige Fliehburgen die aber nicht mit Sicherheit datiert werden konnten Eine dieser Fliehburgen befindet sich in der Nahe vom Bad Burgisweier Das erste Mal wird Madiswil unter dem Namen Madaletswilare in einer Urkunde des Klosters St Gallen vom Jahre 795 zusammen mit Rohrbach genannt Es handelte sich hierbei um die Schenkung der Dorfkirche von Heribold der seine Kirche in Madiswil der St Martinskirche in Rohrbach vermachte Damit gehort Madiswil neben Rohrbach zu den am fruhesten erwahnten Ortschaften des Oberaargaus Der Name ist eine Zusammensetzung eines althochdeutschen mannlichen Personennamens wie Madalolt mit althochdeutsch wilari Weiler Gehoft und bedeutet damit beim Gehoft des Madalolt 5 Die Herrschaft uber Madiswil wurde somit geteilt durch geistliche und weltliche Herrscher Allen voran die von Grunenberg und das Kloster St Urban Zusammen mit Leimiswil bildete Madiswil ein weltliches und geistliches Gericht Wahrend des Alten Zurcherkrieges hielten die Grunenberg treu zu Osterreich so dass Madiswil 1443 44 von Bern belagert besetzt und einverleibt wurde Ohne Leimiswil wurde es zunachst dem Distrikt Langenthal zugeschlagen und spater wahrend der Helvetik dem Oberamt Aarwangen eingegliedert Bemerkenswert sind ebenfalls die beruhmten Wassermatten von Madiswil und Lotzwil Im 16 Jahrhundert begannen die Monche von St Urban das Wasser des Flusschens Langete zur Bewasserung der Felder zu nutzen Ortsteile von Madiswil die vorher selbstandig waren wie beispielsweise Gutenburg tauchten erst sehr viel spater zum ersten Mal auf Gutenburg wurde als Guotenberg erst 1277 erwahnt In Gutenburg lebten zunachst Kelten welche auf dem Turmhubel ihre heilige Statte besassen Politisch bedeutsam wurde Gutenburg als es von den Freiherren von Utzigen beherrscht wurde Ihre Burg die Gutenburg wurde auf dem Turmhugel erbaut wo man den Grundriss heute noch erkennen kann Ab 1300 verwickelte sich das Gutenburger Adelsgeschlecht in Streitigkeiten mit dem Kloster Sankt Urban und den Solothurnern so dass 1370 die Herrschaft an die Herzoge von Osterreich ging Zu Herren uber Gutenburg wurden nun die Grunenberg mit Sitz in Melchnau Da sie wiederum grosse Schulden hatten mussten sie ihre Herrschaften an die damals noch oberaargauische Stadt Burgdorf verkaufen Damit endete die Herrschaft von Gutenburg endgultig da die Stadt die Burg zerfallen liess Der Ruinenturm stand bis 1799 noch in voller Hohe ehe Burgdorf die Steine an einen Bauern in Kleindietwil verkaufte der daraus eine Muhle fertigte Heute deuten nur noch die Erdwalle auf die einst machtige Vergangenheit Gutenburgs hin Bemerkenswert ist ebenfalls das seit dem 11 Jahrhundert uberlieferte Bad Gutenburg Ihm wurden Heilkrafte nachgesagt und angeblich sollte es Narben vollstandig heilen konnen Die Gaststatte Bad Gutenburg ist somit eine der altesten des Kantons Bern Die Quelle selber und die Heilkrafte die ihr nachgesagt wurden blieben bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten Die Kurstatte starb mit dem Versiegen der Quelle aber die Gaststatte existiert noch heute Obwohl der Teich wie auch das Restaurant auf Lotzwiler Boden sind spricht man noch heute vom Bad Gutenburg Gegenwart Gemeindefusionen Bearbeiten nbsp Luftbild 1970 Die Gemeinden Madiswil und Gutenburg BFS Nr 0327 schlossen sich mit Wirkung auf den 1 Januar 2007 zur neuen Gemeinde Madiswil zusammen Anlasslich der Gemeindeversammlungen vom 7 Juni 2006 hatten beide Gemeinden der Fusion zugestimmt Der Regierungsrat des Kantons Bern beantragte darauf beim Grossen Rat des Kantons Bern am 15 Juni 2006 den Zusammenschluss und die Fusionsvertrage zu genehmigen Unter dem Motto Drei Dorfer Eine Gemeinde entschieden die Gemeindeversammlungen von Madiswil Kleindietwil und Leimiswil vom 12 Dezember 2009 uber eine weitere Fusion welcher in allen drei Gemeinden mit grosser Mehrheit zugestimmt wurde Dadurch entstand am 1 Januar 2011 die neue Einwohnergemeinde Madiswil mit rund 3100 Einwohnern und einer Flache von 23 km Dorflegende Bearbeiten Die Geschichte von Ueli dem Linksmahder ist eine alte Sage von Madiswil Es gibt verschiedene Varianten Es war einmal ein reicher Bauer Der hatte eine bildschone Tochter namens Vreni welche vielen Mannern gefiel Also auch Ueli der bei ihrem Vater um die Hand der Holden anhielt Vrenis Vater wollte sie aber nicht so leicht weggeben und forderte Ueli auf ein Kreuz in die Grossmatt zu mahen Weil er gut mit der linken Hand mahen konnte musste er dies auch tun Er ging eifrig an die Arbeit bis er plotzlich einen Schlag im Herzen spurte Dies musste seine alte Kriegswunde sein Er war beinahe fertig und strengte sich an fur den letzten Streich Doch dieser kostete ihn das Leben In anderen Versionen spielt auch der Junker Lombach der mit Vreni verlobt ist eine Rolle Ueli erhebt gegen ihn die Hand und so wird er dazu bestraft ein Kreuz in die Grossmatt zu mahen In beiden Versionen liebte Vreni immer Ueli und keinesfalls den Junker Manchmal nimmt sich Vreni auch selber das Leben am Ende der Sage Die Sage wurde auch literarisch verarbeitet So entstanden insgesamt drei Theaterstucke ein Gedicht und eine Ballade Dabei wurde das Geschehen meistens ins 14 Jahrhundert verschoben Der Linksmahder taucht im Jahre 1737 zum ersten Mal als Bild auf Dabei handelte es sich um ein Kirchenfenster welches die Kirchgemeinde Madiswil der Kirchgemeinde Melchnau schenkte Allerdings fuhrte der Mahder die Sense mit der rechten Hand Das Stuck welches noch heute regelmassig in Madiswil aufgefuhrt wird datierte man in den Fruhsommer von 1648 Das Madiswiler Wappen welches vorher eine Rube darstellte wurde lange schon vor dem Wiederaufkommen der Sage im Jahre 1847 zum Linksmahder geandert Allerdings war man sich nie einig welches Wappen nun galt und wie der Linksmahder aussah Erst 1946 wurde der Linksmahder auf grunem Grund offiziell das Wappen von Madiswil Die Rube war fruher das Wappen von Madiswil gewesen weil Madiswil weit bekannt fur die guten Ruben war Noch heute gibt es zwei ortliche Feiertage bei denen die Schulkinder normalerweise frei kriegen den Rubensonntag auch als Rubenchilbi bekannt und den Rubenmontag welche in der letzten Oktoberwoche ausgeubt werden Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in MadiswilBilder Bearbeiten nbsp Gasthof Baren nbsp Pfarrhaus Bj 1607 mit Scheune und Ofenhausstockli nbsp Kirchgemeindehaus Madiswil nbsp Reformierte Kirche und ehem Zehntspeicher nbsp Innenansicht der Kirche nbsp Ehemaliger Zehntspeicher nbsp Stadel in KleindietwilPersonlichkeiten BearbeitenJakob Kaser 1884 1969 Heimatdichter und VolksschriftstellerLiteratur BearbeitenAnne Marie Dubler Madiswil In Historisches Lexikon der Schweiz Simon Kuert 1200 Jahre Madiswil Gemeinde Madiswil 1994 2 Aufl 1995 Christian Rumelin Die Pfarreikirche in Madiswil Kanton Bern Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1996 ISBN 3 85782 591 X Schweizerische Kunstfuhrer 591 Serie 60 Max Jufer Red Der Amtsbezirk Aarwangen und seine Gemeinden Herausgegeben vom Amtsbezirk Aarwangen und den 25 Einwohnergemeinden Merkur Langenthal 1991 ISBN 3 907012 10 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Madiswil Sammlung von Bildern Offizielle Website der Gemeinde MadiswilEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 559 f Gemeinde Madiswil Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 9 Februar 2019 abgerufen am 7 Februar 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www madiswil ch Das Forum fur Madiswil Abgerufen am 8 Marz 2021 deutsch Politische Gemeinden im Verwaltungskreis Oberaargau Aarwangen Attiswil Auswil Bannwil Berken Bettenhausen Bleienbach Busswil bei Melchnau Eriswil Farnern Gondiswil Graben Heimenhausen Herzogenbuchsee Huttwil Inkwil Langenthal Lotzwil Madiswil Melchnau Niederbipp Niederonz Oberbipp Ochlenberg Oeschenbach Reisiswil Roggwil Rohrbach Rohrbachgraben Rumisberg Rutschelen Schwarzhausern Seeberg Thorigen Thunstetten Ursenbach Walliswil bei Niederbipp Walliswil bei Wangen Walterswil Wangen an der Aare Wangenried Wiedlisbach Wynau WyssachenEhemalige Gemeinden Bollodingen Gutenburg Hermiswil Kleindietwil Leimiswil Oberonz Obersteckholz Rothenbach bei Herzogenbuchsee Schoren Untersteckholz Wanzwil WolfisbergKanton Bern Verwaltungskreise des Kantons Bern Gemeinden des Kantons Bern Normdaten Geografikum GND 4393226 5 lobid OGND AKS VIAF 249377275 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madiswil amp oldid 233336765