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Oberbipp ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz OberbippWappen von OberbippStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Bern Bern BE Verwaltungskreis OberaargauwBFS Nr 0983i1f3f4Postleitzahl 4538UN LOCODE CH OBPKoordinaten 616693 234552 47 261662 7 659179 500 Koordinaten 47 15 42 N 7 39 33 O CH1903 616693 234552Hohe 500 m u M Hohenbereich 432 666 m u M 1 Flache 8 45 km 2 Einwohner 1826 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 216 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 17 4 31 Dezember 2022 4 Website www oberbipp chSchloss Bipp Schloss BippLage der GemeindeKarte von Oberbippww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Kaserei 3 2 Wasserversorgung 3 3 Abwasser 3 4 Verkehr 4 Schulen 5 Geschichte 6 Wappen 7 Sehenswurdigkeiten 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenOberbipp liegt auf 500 m u M 12 km nordostlich von Solothurn Luftlinie Das Dorf erstreckt sich auf dem flachen Schwemmkegel den der Dorfbach am Jurasudfuss im Lauf der Zeit gebildet hat auf der leicht gewellten Flache des Bipperamtes am Fuss des Hollchopfli im Oberaargau Die Flache des 8 5 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des nordlichen Berner Mittellandes Der Hauptteil des Gebietes wird von der leicht gewellten Landschaft des Bipperamtes eingenommen Wahrend des Hochstadiums der Wurmeiszeit reichte der Rhonegletscher bis in die Gegend von Wangen an der Aare und haufte vor seiner Zunge eine Menge Moranenmaterial an Ein grosser Teil dieser ehemaligen Endmorane ist heute vom Langwald bedeckt der im Challerrain am Rand des Aaretals mit 510 m u M seinen hochsten Punkt erreicht Nordlich an den Langwald schliesst eine Schotterebene an von der nur ein kleiner Anteil des Rankholzes zwischen Oberbipp und Niederbipp zur Gemeinde gehort Ebenfalls in der Moranenlandschaft sudlich des Dorfes befindet sich das Erlimoos ein Naturschutzgebiet mit Weiher Nach Nordwesten reicht der Gemeindeboden in das Quellgebiet des Dorfbaches und uber mehrere Hangterrassen Stierenweid Brachbuel bis an den Stufenrand des Gelandevorsprungs von Wolfisberg an dem mit 660 m u M der hochste Punkt von Oberbipp erreicht wird Die Geomorphologie des Jurasudhangs bei Oberbipp ist das Produkt eines gewaltigen Bergrutsches der sich am Ende der Risseiszeit ereignete als mit dem Ruckzug des eiszeitlichen Rhonegletschers die stabilisierende Wirkung des Eises wegfiel Deshalb rutschte der sudliche Schenkel der Antiklinalen der ersten Jurakette ab und hinterliess eine grosse Bergsturzzone erkennbar auch an der Vorhugelzone beim Schloss Bipp Von der Gemeindeflache entfielen 1997 12 auf Siedlungen 38 auf Wald und Geholze 49 auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 war unproduktives Land Zu Oberbipp gehoren verschiedene Einzelhofe Nachbargemeinden von Oberbipp sind Niederbipp Bannwil Walliswil bei Niederbipp Wiedlisbach und Rumisberg Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr Einwohner1757 4141798 4921850 8011860 7861910 9131950 9811960 9891970 9991980 10661990 13142000 14372010 15752015 1650Mit 1826 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Oberbipp zu den kleineren Gemeinden des Kantons Bern Von den Bewohnern sind 91 9 deutschsprachig 1 9 albanischsprachig und 1 5 sprechen Serbokroatisch Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Oberbipp belief sich sowohl 1850 als auch 1900 auf 801 Einwohner Im Verlauf des 20 Jahrhunderts stieg die Bevolkerungszahl bis 1970 leicht auf 999 Personen an Seither wurde eine deutlich verstarkte Bevolkerungszunahme verzeichnet Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenOberbipp war bis weit ins 20 Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Dorf Noch heute haben der Ackerbau dank der fruchtbaren Boden sowie die Viehzucht und die Forstwirtschaft einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevolkerung Zahlreiche weitere Arbeitsplatze sind im Gewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden Vor allem am ostlichen Dorfrand hat sich seit den 1970er Jahren eine grossere Industrie und Gewerbezone gebildet In Oberbipp sind heute Unternehmen der Verpackungstechnik des Metallbaus des Baugewerbes der Logistik der Nahrungsmittelproduktion der Elektrobranche der Informationstechnologie das Tanklager der Wartmann Holding AG Schreinereien und mechanische Werkstatten vertreten In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt Neue Wohnquartiere entstanden am Hang oberhalb des Dorfkerns Viele Erwerbstatige sind deshalb Wegpendler die hauptsachlich in den grosseren Ortschaften entlang des Jurasudfusses zwischen Solothurn und Olten arbeiten nbsp Luftbild von OberbippKaserei Bearbeiten Die Kasereigenossenschaft veranlasste im Jahre 1913 14 den Bau einer modernen Kaserei 1980 wurde eine sehr moderne und neuzeitliche Kaserei Einrichtung eingebaut 1997 wurde das Dach neu eingedeckt sowie eine Aussenrenovation vorgenommen Die Guterzusammenlegung hat zum Bau von sieben neuen Landwirtschafts Siedlungen gefuhrt Heute liefern noch zehn Lieferanten ca 1 Mio Liter Milch pro Jahr 1934 haben 63 Lieferanten dieselbe Milchmenge gemolken Ende April 2003 wurden die letzten drei Emmentaler Kaselaibe produziert Danach wurden mit etwa der Halfte der angelieferten Milchmenge verschiedene Weichkase Joghurts Pastmilch und Milchdrinks hergestellt Die Restmilchmenge wurde abgeholt 2018 wurde die Kaserei verkauft und die Fabrikation eingestellt 5 Wasserversorgung Bearbeiten 1971 bis 1973 wurde mit dem Bau des jetzigen Wasserreservoires Wurzen sowie dem Pumpwerk Boll ein wichtiger Schritt fur eine moderne Wasserversorgung getan Eine erste Gemeindewasserversorgung wurde 1890 erstellt Mit dem Bau des regionalen Wasserpumpwerkes von 2001 im Hasenrain wurde im Wasserverbund Bipperamt Wabi sowohl in quantitativer wie auch in qualitativer Hinsicht die letzte Lucke geschlossen Abwasser Bearbeiten Heute sind faktisch alle Wohnungen sowie die Industrie und Gewerbebauten an die ARA des Gemeindeverbandes Wangen Wiedlisbach in Wangen a d Aare angeschlossen Verkehr Bearbeiten Die Gemeinde ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen Sie liegt an der Hauptstrasse 5 von Solothurn nach Olten Der nachste Anschluss an die Autobahn A1 Bern Zurich welche das Gemeindegebiet durchquert befindet sich rund 3 km vom Ortskern entfernt Am 9 Januar 1918 wurde die Schmalspurbahnlinie der Solothurn Niederbipp Bahn mit einem Bahnhof in Oberbipp in Betrieb genommen Die Strecke wird heute von der Aare Seeland mobil betrieben Schulen BearbeitenDie erstmalige Erwahnung einer Schule in Oberbipp findet man bereits 1673 Der Unterricht wurde durch den Ortspfarrer erteilt Der Unterrichtsraum befand sich im 1 Stock des Buchistocklis das 1823 nach einem Grossbrand neu aufgebaut wurde 1823 wurde das heutige Gemeindehaus als erstes Schulhaus erbaut und zwar noch vor der Aufteilung in eine Burger und Einwohnergemeinde 1935 wurden mit zwei Erker Ausbauten zwei weitere Schulzimmer aufgesetzt Auf Initiative des Frauenvereines wurde von 1971 bis 1972 ein Kindergarten erstellt 1992 wurde dieser erweitert und uberdacht sowie neue Wohnungen eingebaut 1971 bis 1973 erstellte die Gemeinde eine neue Primarschulanlage mit Mehrzweckhalle und Sportplatz Das Schulhaus wurde 1994 und 1995 erweitert und grundlegend restauriert Die Sekundarschule der Gesamtkirchgemeinde Oberbipp befindet sich seit deren Grundung von 1860 in Wiedlisbach Von 1860 bis 1900 wurden auch die Sekundarschuler der Kirchgemeinden Wangen an der Aare und Niederbipp in Wiedlisbach unterrichtet Die Grundung der Sekundarschule Wiedlisbach ist den damaligen Pfarrherren der drei Kirchgemeinden zu danken Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche Oberbipp nbsp Luftbild 1947 Das Gemeindegebiet von Oberbipp war schon sehr fruh bewohnt was durch die Ausgrabung von Uberresten einer romischen Siedlung nachgewiesen werden konnte Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes in der Form Pipinensis stammt aus dem Jahr 866 von 968 ist Pippa uberliefert Bipp geht auf den germanischen Personennamen Bippo oder Pippin zuruck und bedeutet demnach Grundstuck des Bippo Pippin Erst seit dem Beginn des 14 Jahrhunderts ist die Unterscheidung als Oberbipp bekannt Bipo superioris 1302 Bippa supra 1318 Obern Bipp 1327 Obernbippa 1388 und Obern Bypp 1411 Seit dem Mittelalter unterstand Oberbipp der Landgrafschaft Buchsgau die seit dem 11 Jahrhundert von den Grafen von Frohburg verwaltet wurde Es gehorte darin zur Herrschaft Bipp deren westlicher Teil 1297 an die Grafen von Neuenburg Nidau kam Auch spater teilte Oberbipp das Schicksal der Herrschaft Bipp Mit dieser Herrschaft gelangte das Dorf 1413 unter die gemeinsame Verwaltung von Bern und Solothurn Nach der Teilung des Buchsgaus kam Oberbipp 1463 unter die alleinige Oberhoheit der Stadt Bern die das Gebiet in der Landvogtei Bipp organisierte Der Landvogt residierte bis 1798 auf der oberhalb des Dorfes gelegenen Burg Bipp Nachdem der letzte Vogt seinen Sitz infolge des Einmarschs der Franzosen verlassen musste plunderte die Dorfbevolkerung die Burg und steckte sie in Brand In der Helvetik gehorte Oberbipp zum Distrikt Wangen und in der Mediation ab 1803 zum Oberamt Wangen das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt Bis 1829 bestand in Oberbipp eine Gesamtgemeinde deren Verwaltung der Sackelmeister besorgte Das neue Tellenreglement und das bernische Gemeindegesetz vom 20 Dezember 1833 machten die Trennung zwischen Burgergemeinde und der Einwohnergemeinde unaufschiebbar Der Ausscheidungsvertrag von 1837 ist mit geringfugigen Anderungen heute noch in Kraft Am 19 Juli 1832 wurde an der ersten Einwohnergemeindeversammlung die von 52 Stimmberechtigten sehr gut besucht war Jakob Magli zum ersten Gemeindeprasidenten gewahlt Heute amtiert Thomas Beer als 31 Gemeinderats amp Gemeindeprasident in einer Person Am 1 April 2014 hat der 13 Gemeindeschreiber Adrian Obi sein Amt angetreten Rudolf Felber war 1832 damals noch im Nebenamt zum 1 Schreiber gewahlt worden Wappen BearbeitenDas alteste und heraldisch wertvollste Gemeindewappen befindet sich im Chor der Dorfkirche in einem Kirchenfenster auf der linken Seite aus dem Jahre 1659 stammend Dargestellt sind drei Tannen auf einem grunen Dreiberg Anlasslich der Gemeindewappen Bereinigung im Kanton Bern von 1947 erhielt die Gemeinde das heutige Wappen Drei Lindenbaume auf einem grunen Dreiberg geben die topographische Lage wieder Ein Blick von Suden gegen das Dorf zeigt das Gemeindewappen in Natura der Dorfkern eingebettet zwischen zwei Juraterrassen einerseits westlich die Talackern mit dem Schlossberg anderseits ostlich die Raben und die beiden Stierenweiden zeigen den grunen Dreiberg Auf dem Lindenplatz im Dorfkern sowie auf einer Kuppe vor dem Schloss Bipp und beim Schutzenhaus auf der Unteren Stierenweid befinden sich je eine dieser drei Wappenlindenbaume Im Sommer 1976 wurden beim neuen Schulhaus drei Lindenbaume als symbolisches Wappen gepflanzt Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Oberbipp nbsp Dolmen von OberbippDer Dolmen von Oberbipp wurde 2011 entdeckt als sich eine grosse Granitplatte in einer Weide bei naheren Untersuchungen als die Deckenplatte eines neolithischen Kollektivgrabes erwies Der Dolmen von Oberbipp gehort zu einem in der Schweiz selten erhaltenen Grabertyp Die Ausgrabungen sind abgeschlossen und der Dolmen hat eine neue Ruhestatte zwischen Friedhof und Kirche gefunden Die Dorfkirche geht gemass Ausgrabungen auf eine karolingische Kirche zuruck die spater durch eine romanische Basilika ersetzt wurde Im Rahmen von umfangreichen Ausgrabungen ab 1959 wurden unter der Kirche die Fundamente der Vorgangerbauten und die Reste einer romischen Villa aus dem 2 Jahrhundert nach Christus freigelegt die heute der Offentlichkeit zuganglich sind Der heutige Bau der Kirche wurde 1686 nach Planen von Abraham Dunz errichtet wahrend der Frontturm noch vom Vorgangerbau aus der Zeit um 1487 stammt Das Pfarrhaus wurde von 1629 bis 1630 erbaut Im alten Dorfkern sind charakteristische Bauern und Burgerhauser sowie Speicherbauten aus dem 17 bis 19 Jahrhundert erhalten Seit 1988 ist der Ortskern im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz als Siedlungsgruppe von nationaler Bedeutung verzeichnet Auf einer Anhohe oberhalb des Dorfes steht das Schloss Bipp Mittelpunkt der einstigen Herrschaft Bipp und danach der Landvogtei Bipp Die im 13 Jahrhundert gegrundete und spater mehrmals veranderte Burg wurde 1798 niedergebrannt und zerfiel seither allmahlich zur Ruine 1852 ging das Gelande in den Besitz einer Basler Familie welche 1855 das Herrenhaus an der Stelle des ehemaligen Kornhauses errichtete Die Ruinen und Ringmauern der alten Burg sind restauriert Das Burgareal befindet sich in Privatbesitz und ist nicht frei zuganglich Siehe auch BearbeitenDolmen von OberbippWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberbipp Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Oberbipp Anne Marie Dubler Oberbipp In Historisches Lexikon der Schweiz Bundesamt fur Kultur Oberbipp im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Luftaufnahmen des DorfesEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 BZ Langenthaler Tagblatt Schrittweise zum Seniorenzentrum Abgerufen am 27 Januar 2020 Politische Gemeinden im Verwaltungskreis Oberaargau Aarwangen Attiswil Auswil Bannwil Berken Bettenhausen Bleienbach Busswil bei Melchnau Eriswil Farnern Gondiswil Graben Heimenhausen Herzogenbuchsee Huttwil Inkwil Langenthal Lotzwil Madiswil Melchnau Niederbipp Niederonz Oberbipp Ochlenberg Oeschenbach Reisiswil Roggwil Rohrbach Rohrbachgraben Rumisberg Rutschelen Schwarzhausern Seeberg Thorigen Thunstetten Ursenbach Walliswil bei Niederbipp Walliswil bei Wangen Walterswil Wangen an der Aare Wangenried Wiedlisbach Wynau WyssachenEhemalige Gemeinden Bollodingen Gutenburg Hermiswil Kleindietwil Leimiswil Oberonz Obersteckholz Rothenbach bei Herzogenbuchsee Schoren Untersteckholz Wanzwil WolfisbergKanton Bern Verwaltungskreise des Kantons Bern Gemeinden des Kantons Bern Normdaten Geografikum GND 4782406 2 lobid OGND AKS VIAF 233902084 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberbipp amp oldid 234935609