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Die Kommunistische Partei der Schweiz wurde 1921 gegrundet und 1940 verboten Die kommunistische Partei fusionierte 1943 mit der Sozialistischen Foderation der Schweiz zur Partei der Arbeit PdA Ihr erster Prasident war Franz Welti Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wichtige Mitglieder 3 Kommunistische Zeitungen in der Schweiz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kommunistische Partei der Schweiz KPS wurde gegen den Widerstand der Sozialdemokratischen Partei SP gegrundet Die SP lehnte 1919 und 1920 den Beitritt zur Komintern ab und provozierte so die Abspaltung der Parteilinken unter Franz Welti An einem Vereinigungskongress der Sozialistischen Linken am 5 und 6 Marz 1921 in Zurich wurde die Fusion von Weltis Gruppe mit den Altkommunisten einer ersten kommunistischen Parteigrundung unter Jakob Herzog 1918 und die Grundung der KPS beschlossen Zu diesem Zeitpunkt zahlte die Partei rund 6000 Mitglieder Die KPS war Mitglied der Komintern und ubernahm deren ideologische Standpunkte wodurch sie im Zuge der Bolschewisierung der kommunistischen Parteien in Europa unter den Einfluss der Kommunistischen Partei der Sowjetunion geriet Da sich auch die SP nach 1918 von ihrer traditionellen demokratisch evolutionaren Linie in marxistisch revolutionare Richtung entwickelte ergaben sich Abgrenzungsprobleme Die KPS unterschied sich in der Folge von der SP vor allem durch die Ubernahme leninistischer bzw stalinistischer Positionen und durch ihre bolschewistische Parteistruktur Die KPS war vor allem in der Deutschschweiz verbreitet mit Schwerpunkten in Zurich Schaffhausen und Basel Im Kanton Schaffhausen gelang es ihr die Sozialdemokratie fast ganz zu verdrangen und zeitweise 26 1928 Wahleranteil zu erreichen Auch in Basel war die KPS zeitweise starker als die SP so dass sie 1929 mit 19 7 Wahleranteil 25 Sitze im Grossen Rat erringen konnte Parteiinterne Richtungskampfe zwischen Stalinisten und Trotzkisten fuhrten zu Mitgliederschwund 1928 beschloss die KPS einen aggressiven Kurs gegen die SP die sie des Sozialfaschismus beschuldigte Die Radikalisierung fuhrte 1929 zur Ablosung der bisherigen Parteileitung unter Franz Welti der beschuldigt wurde bisher einen Rechtskurs gefahren zu haben Unter ahnlichen Vorwurfen wurde 1930 der Schaffhauser Arbeiterfuhrer Walther Bringolf ausgeschlossen Dieser grundete daraufhin mit seiner kantonalen Sektion die Kommunistische Partei der Schweiz Opposition und schloss sich 1935 der SP an Seit der Machtergreifung Adolf Hitlers in Deutschland gab es in der SP und der KPS Bestrebungen beide Arbeiterparteien in einer Einheitsfront zu vereinen und die KPS gab ihre Sozialfaschismus These auf Die ideologischen Graben waren jedoch zu tief besonders weil sich die SP eher von radikalen klassenkampferischen Positionen wegbewegte 1935 bot die KPS der SP die Grundung einer sog Volksfront nach franzosischem Vorbild an und gewann Sympathien im linken Flugel der SP Da sich die SP jedoch im Rahmen der Richtlinienbewegung auf eine Allianz in der politischen Mitte zubewegte kam in der Schweiz keine Volksfront zustande Unter dem Eindruck des aufkommenden Krieges sowie der ideologischen Kehrtwende der Komintern nach dem Hitler Stalin Pakt verlor die KPS in der Deutschschweiz massiv an Ruckhalt und Anhangern Am 6 August 1940 beschloss der Bundesrat der KPS jede Tatigkeit zu untersagen 1 Das Schweizerische Bundesgericht stellte auf Beschwerde gegen diesen Bundesratsbeschluss fest kommunistische Propaganda sei nur wegen des Hinarbeitens auf einen gewaltsamen Umsturz verboten nicht wegen der ideellen Ziele die auch in den Lehren anderer Bewegungen und Parteien zu finden sind z B in Platons Philosophie in der christlichen Religion und im Programm der Sozialdemokraten 2 Am 26 November 1940 verscharfte der Bundesrat die Massnahmen und erklarte die KPS fur aufgelost Weiter verfugte er dass Kommunisten keiner eidgenossischen kantonalen oder kommunalen Behorde angehoren durften 3 Vier Jahre spater am 27 Februar 1945 hob der Bundesrat die Parteiverbote fur links oder rechtsextremen Organisationen wieder auf 1 In Genf war die KP bereits 1937 verboten worden Der Genfer SP Parteivorsitzende Leon Nicole nahm daraufhin die Mitglieder der KPS in seine Sektion der SP auf Als er 1939 ebenfalls wegen seiner Akzeptanz des Hitler Stalin Pakts aus der SP ausgeschlossen wurde grundete er die Sozialistische Foderation der Schweiz der sich am 30 Mai 1943 die meisten Mitglieder der KPS anschlossen Die von Nicole und vom damaligen Prasidenten der KPS Jules Humbert Droz angestrebte Vereinigung mit der SP kam jedoch nicht zustande da diese eine kollektive Aufnahme der Sozialistischen Foderation der Schweiz ablehnte und auf einer Einzelaufnahme aller Kommunisten bestand Nach dem Scheitern der Fusionsverhandlungen mit der SP wurde 1944 die Partei der Arbeit PdA als neue Sammlungsbewegung der Kommunisten gegrundet Wichtige Mitglieder BearbeitenMarino Bodenmann 1921 1930 und 1936 Parteisekretar 1934 1939 Nationalrat der KPS Walther Bringolf 1925 1930 Nationalrat der KPS Ausschluss 1930 Fritz Brupbacher Ausschluss 1933 Jakob Herzog Karl Hofmaier Jules Humbert Droz 1935 1942 Prasident der KPS 1938 1939 Nationalrat der KPS Ausschluss 1943 Amalie Pinkus Frauenrechtlerin Ausschluss 1942 Theo Pinkus 1909 1991 Publizist Ausschluss 1943 Franz Welti Prasident der KPS 1925 1932 Nationalrat der KPS Edgar WoogKommunistische Zeitungen in der Schweiz Bearbeiten nbsp Ausgabe des Kampfer vom 4 Aug 1923Vorwarts Freiheit Schaffhauser Arbeiter Zeitung KampferSiehe auch BearbeitenListe sozialistischer und kommunistischer Parteien SchweizLiteratur BearbeitenHeinz Egger Die Entstehung der Kommunistischen Partei und des Kommunistischen Jugendverbandes der Schweiz Zurich 1952 Hans Ulrich Jost Linksradikalismus in der deutschen Schweiz 1914 1918 Bern Stampfli 1973 Andre Rauber Histoire du mouvement communiste Suisse Suisse Evenements Collection diri ge par Michele et Michel Baettig Geneve Slatkine 1997 Peter Stettler Die Kommunistische Partei der Schweiz 1921 1931 Ein Beitrag zur schweizerischen Parteiforschung und zur Geschichte der schweizerischen Arbeiterbewegung im Rahmen der Kommunistischen Internationale Helvetica Politica Series B Vol XV Bern Francke 1980 Weblinks BearbeitenBrigitte Studer Kommunistische Partei KP In Historisches Lexikon der Schweiz Kommunistische Partei der Schweiz in der Archivdatenbank des Schweizerischen BundesarchivsEinzelnachweise Bearbeiten a b Interpellation 98 3613 Historische Aufarbeitung der Verbotspolitik von 1940 1945 gegen kommunistische und linkssozialistische Parteien und Rehabilitierung der Opfer dieser Politik Parlament ch 17 Dezember 1998 abgerufen am 9 August 2015 BGE 68 IV 145 PDF Als der Bundesrat sogar Parteien verbot NZZ vom 27 November 2014 Abgerufen am 9 August 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunistische Partei der Schweiz amp oldid 238851454