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Walther Bringolf auch Walter oder Hans Walther 1 August 1895 in Lorrach 24 Marz 1981 in Schaffhausen war ein Schweizer Politiker SP Der ehemalige Kommunist zahlt zu den einflussreichsten Sozialdemokraten der Schweiz im 20 Jahrhundert Walther Bringolf etwa 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSein Vater arbeitete als Nachtwachter in einer Chemiefabrik in Basel Seine Mutter Verena geborene Hausler stammte aus Baden Wurttemberg Spater zog die Familie nach Schaffhausen in den Herkunftskanton des Vaters Walther Bringolf absolvierte eine Maurerlehre bevor er kurzzeitig das Technikum Winterthur besuchte 1917 war er Mitbegrunder des Schweizerischen Soldatenvereins der die Wurde und die Interessen der Soldaten gegenuber den Offizieren verteidigte Unter den Eindrucken des Ersten Weltkrieges entwickelte sich Bringolf der gerne Offizier geworden ware zum Antimilitaristen nbsp Auftritt Bringolfs 1931 in Stuttgart1919 trat Bringolf der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz SP bei und stieg schnell zum unbestrittenen Wortfuhrer der Schaffhauser Sozialdemokratie auf 1921 uberwarf er sich mit der SP nachdem diese den Beitritt zur Komintern abgelehnt hatte Bringolf schloss sich daraufhin mit der Schaffhauser Sektion der neuen Kommunistischen Partei der Schweiz KPS an 1922 ubernahm er die Redaktion der kommunistischen Schaffhauser Arbeiter Zeitung heute Schaffhauser AZ Ab 1924 gehorte er dem Schaffhauser Stadtparlament wie auch dem Grossen Rat des Kantons Schaffhausen an 1925 wurde er zudem in den Nationalrat gewahlt Sein arbeitsrechtliches Engagement brachte in den 1930er Jahren die Anerkennung der Silikose Staublunge einem lebensgefahrlichen Leiden der Arbeiter in Giessereien und Steinbruchen als Berufskrankheit 1 Walther Bringolf stellte sich 1930 gegen die von der Sowjetunion verfugte Sozialfaschismustheorie und kritisierte den Stalinismus Stalin zitierte Bringolf daraufhin nach Moskau wo er teilweise nachgab Die Mehrheit der Schaffhauser Sektion hatte unterdessen mit der Grundung der Kommunistischen Partei Opposition KPO den Bruch aber bereits vollzogen Bringolf schloss sich ihr an und wurde darauf aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen 1931 wurde er fur die KPO erneut in den Nationalrat und 1933 zum Stadtprasidenten gewahlt ein Amt welches er bis 1968 ausuben sollte Unter dem Eindruck des Nationalsozialismus naherte sich Walther Bringolf wieder der Sozialdemokratie an 1935 kam es schliesslich zur Wiedervereinigung von SP und KPO Im September 1940 grundete er zusammen mit Karl Barth und anderen die demokratisch orientierte Aktion Nationaler Widerstand die defatistischen Tendenzen gegenuber der nationalsozialistisch faschistischen Bedrohung des Landes entgegenwirken sollte 2 nbsp Walther Bringolf rechts begrusst Willy Brandt bei der Tagung der Sozialistischen Internationale in Zurich 1967 nbsp Walther Bringolf 1976 1952 ubernahm Bringolf das Prasidium der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz und wusste als einer der ersten Schweizer Politiker die Moglichkeiten des neu aufkommenden Fernsehens zu nutzen 1959 wurde er bei der Begrundung der Zauberformel von der SP als Bundesrat nominiert Allerdings war es fur die burgerliche Mehrheit undenkbar einen fruheren Kommunisten in die Landesregierung zu wahlen und sie gab Hans Peter Tschudi den Vorzug Gewissermassen als Entschadigung wahlte ihn der Nationalrat 1961 fur ein Jahr zum Nationalratsprasidenten Danach zog sich Bringolf langsam aus der Politik zuruck 1962 gab er das Parteiprasidium ab 1968 trat er nach 35 Jahren als Schaffhauser Stadtprasident zuruck 1971 gab er nach 46 Jahren sein Nationalratsmandat ab Parallel dazu war er von 1964 bis 1970 Mitglied der Schweizer Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Als alternder Politiker bekundete er sichtbare Muhe die rebellierende Jugend zu verstehen Globus Krawalle und naherte sich burgerlichen Standpunkten an Bis zu seinem Tod war Bringolf Verwaltungsratsprasident der Unionsdruckerei Schaffhausen AG die die Schaffhauser AZ verlegte Seine Geschwister waren die Schauspieler Ernst Bringolf 1889 1954 und Elfriede 1888 1977 verheiratet mit Willy Volker Er war verheiratet mit Margrit Wildberger Werke BearbeitenRussische Reise 1920 Berlin Zurich 1920 Lenin Sein Leben und Werk Nach einem Vortrage gehalten an der Lenin Trauerfeier der Kommunistischen Parteien Schaffhausen und Umgebung am Donnerstag den 31 Januar 1924 Schaffhausen 1924 Internet Archive Perspektiven der sozialistischen Bewegung der Schweiz Schaffhausen 1940 Demokratischer Sozialismus Kampf um die neue Schweiz Zurich 1947 Die Sozialdemokratie zu den internationalen Problemen Zurich 1948 Der Bundesrat ohne Sozialdemokraten Zurich 1954 Sozialismus in der Schweiz Zurich 1956 Die Sozialdemokratie und die Rede Chruschtschows Zurich 1956 Probleme der internationalen Politik Bern 1961 Mein Leben Weg und Umweg eines Schweizer Sozialdemokraten Zurich 1966 Das Bild der Stadt Schaffhausen Zurich 1967 gemeinsam mit Walter Ulrich Guyan Gesprache in Sudafrika Eindrucke und Uberlegungen von einer Informationsreise Zurich 1968Ehrungen BearbeitenZu Ehren des langjahrigen Stadtprasidenten Walter Bringolf wurde 2019 der in der Schaffhauser Altstadt liegende Platz in Walter Bringolf Platz umbenannt 3 Literatur BearbeitenWalther Wolf Walther Bringolf Eine Biografie Sozialist Patriot Patriarch 1995Weblinks BearbeitenWalther Bringolf auf der Website der Bundesversammlung wbr Eingereichte Vorstosse Brigitte Studer Bringolf Walther In Historisches Lexikon der Schweiz Stadtarchiv Schaffhausen Nachlass Walter Bringolf Publikationen von und uber Walther Bringolf im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Aktivdienst im 1 Weltkrieg Radioaufnahme 4 Minuten Walther Bringolf und seine Fahrrad Traume Radioaufnahme von 1959 4 Minuten Einzelnachweise Bearbeiten Walter Wolf Schaffhauser Biographien VI Hrsg Arpad St Andreanzsky et al Nr 81 Historischer Verein des Kantons Schaffhausen 2007 ISSN 0259 3599 S 57 69 J Tanner Die Ereignisse marschieren schnell In A Suter et al Struktur und Ereignis Gottingen 2001 Der Platz wird zum Walther Bringolf Platz In Schaffhauser Nachrichten vom 3 Mai 2019Prasidenten der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz SP Alexander Reichel Albert Steck Eugen Wullschleger Wilhelm Furholz Karl Zgraggen Paul Brandt Otto Lang Joseph Albisser Gottfried Reimann Eduard Kessler Hans Johann Naher Fritz Studer Emil Kloti Jakob Gschwend Gustav Muller Ernst Reinhard Hans Oprecht Walther Bringolf Fritz Grutter Arthur Schmid junior Helmut Hubacher Peter Bodenmann Ursula Koch Christiane Brunner Hans Jurg Fehr Christian Levrat Cedric Wermuth und Mattea Meyer Coprasidium Normdaten Person GND 118674145 lobid OGND AKS LCCN no98069673 VIAF 51306525 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bringolf WaltherALTERNATIVNAMEN Bringolf Walter Bringolf Hans WaltherKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker SP GEBURTSDATUM 1 August 1895GEBURTSORT LorrachSTERBEDATUM 24 Marz 1981STERBEORT Schaffhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Bringolf amp oldid 235239333