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Paul Theodor Theo Pinkus 21 August 1909 in Zurich 5 Mai 1991 ebenda war ein Schweizer Publizist Verleger und Buchhandler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zeitdienst 1 2 Parteien und Initiativen 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Filme 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Theodor Theo Pinkus war der Sohn des Bankiers und Schriftstellers Lazar Felix Pinkus und der Schauspielerin Else Flatau 1888 1942 Er besuchte eine Privatschule bis die Bank seines Vaters in Konkurs ging 1923 trat er in den Freibund ein eine Schweizer Schulerbewegung in der uber Marxismus und christlichen Sozialismus diskutiert wurde 1927 begann Theo Pinkus eine Lehre als Verlagsbuchhandler im Rowohlt Verlag in Berlin die er 1929 erfolgreich beendete In seinem Wohngebiet Rote Insel trat er dem kommunistischen Jugendverband KJVD bei und wurde 1929 von Wilhelm Pieck in die KPD aufgenommen Seinem Genossen Willi Stoph brachte er nach Feierabend auf der Verlagspresse die technischen Fertigkeiten zur Herstellung von Flugblattern bei Nach der Lehre bei Rowohlt arbeitete er ab 1930 fur den Internationalen Arbeiterverlag und fur den Neuen Deutschen Verlag von Willi Munzenberg Im Februar 1933 wurde er kurzzeitig von der SA verhaftet Nach seiner Freilassung wurde ihm vom Schweizer Botschafter dringend angeraten in die Schweiz zuruckzukehren Jude Kommunist und Auslander das ist ein bisschen viel Fahren Sie weg 1 Zuruck in der Schweiz wurde er Redaktor der Schweizer Ausgabe der Inprekorr Internationale Presse Korrespondenz Organ der Kommunistischen Internationale und grundete 1940 mit 1000 Franken Startkapital den Buchersuchdienst Von 1973 bis 1975 hatte er mit einer Zurcher Studiengruppe eine Ausstellung und einen Dokumentationsband zur Geschichte des Schweizer Gewerkschaftsbundes erarbeitet Fur den Dokumentenband Geschichte der Schweizerischen Arbeiterbewegung wurde ein Verlag gesucht Das Buch sollte zuerst beim Huber Verlag in Frauenfeld erscheinen der das linke Machwerk vor Erscheinen aus dem Programm kippte Danach sprang die neu gegrundete Schweizer Suhrkamp Filiale in die Bresche aber auch dort wurde auf Druck von oben auf eine Veroffentlichung verzichtet Dies fuhrte zur Grundung des genossenschaftlich gefuhrten Limmat Verlags in Zurich Pinkus hatte beim Auffliegen der Fichenaffare im Jahr 1989 mit 252 Seiten die umfangreichste aller Fichen beim Schweizer Nachrichtendienst 2 hatte aber auch die Terrorismus Unterstutzerin Petra Krause kurz in seinem Laden beschaftigt 3 Theo Pinkus war seit 1939 mit der Schweizer Frauenrechtlerin Amalie Pinkus verheiratet Das Ehepaar hatte drei Sohne Zeitdienst Bearbeiten Pinkus gab seit den 1940ern die Zeitschrift Zeitdienst heraus Er verfasste mehrere Bucher und beschaftigte sich als Publizist mit dem Werk von Frans Masereel dessen Bucher er mit herausgab Mit seiner Ehefrau Amalie Pinkus begrundete er auf der Grundlage seiner Privatbibliothek die 50 000 Bucher umfassende Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung 4 Deren Sammelschwerpunkt waren die kommunistische Bewegung des 20 Jahrhunderts Fruhsozialismus Marxismus antifaschistischer Widerstand Exil Bucher aus dem und uber den Realsozialismus die Studentenbewegung von 1968 und neue soziale Bewegungen Frauenbewegung Umweltbewegung Studentenbewegung in der Schweiz und in Deutschland Parteien und Initiativen Bearbeiten Theo Pinkus wurde 1943 zusammen mit Jules Humbert Droz aus der Kommunistischen Partei der Schweiz ausgeschlossen und 1950 aus der Sozialdemokratischen Partei Spater war er Mitglied der Partei der Arbeit 1 Pinkus gehorte 1971 zu den Mitbegrundern des Ferienzentrums Stiftung Salecina in Maloja Durch seine vielfaltigen Kontakte und Ideen wurde Pinkus in den 1980er Jahren zum Mentor der Geschichtswerkstatten Werke Auswahl BearbeitenSechs Jahre die mein Leben bestimmten 1927 1933 in Berlin In Die wilden Zwanziger Weimar und die Welt 1919 1933 Elefanten Press Berlin West 1986 ISBN 3 88520 194 1 S 148 149 Hg Briefe nach der Schweiz Gustav Landauer Erich Muhsam Max Holz Peter Kropotkin Limmat Zurich 1972 DNB 572528485 Hg Gesprach mit Georg Lukacs Herausgeber Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1967 DNB 456747834 Rowohlt Paperback Band 57 Hg mit Konrad Farner Der Weg des Sozialismus Quellen und Dokumente vom Erfurter Programm 1891 bis zur Erklarung von Havanna Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1962 DNB 455403686 rowohlts deutsche enzyklopadie Band 189 190 Literatur BearbeitenRudolf M Luscher Werner Schweizer Theo und Amalie Pinkus De Sassi Leben im Widerspruch Limmat Zurich 1987 2 Auflage 1994 ISBN 978 3 85791 202 3 Elmar Altvater u a Erinnern und Ermutigen Hommage fur Theo Pinkus Rotpunkt Zurich 1992 Oskar Negt Theo Pinkus Kollektives Gedachtnis der Arbeiterbewegung In ders Unbotmassige Zeitgenossen Annaherungen und Erinnerungen Frankfurt am Main Fischer Taschenbuch Verlag 1994 S 207 213 ISBN 3 596 12250 3 Thomas Grimm Theo Pinkus Verschworungswahn In Linke Vaterlandsgesellen Sozialisten Anarchisten Kommunisten Raufbolde und andere Unangepasste Parthas Verlag Berlin 2003 S 50 59 ISBN 3 932529 39 1 Diethart Kerbs Lebenslinien Deutsche Biographien aus dem 20 Jahrhundert Mit einem Nachwort von Arno Klonne Klartext Verlag Essen 2007 ISBN 978 3 89861 799 4 Brigitte Walz Richter Theo Pinkus 1909 1991 In Gunter Benser und Michael Schneider Hrsg Bewahren Verbreiten Aufklaren Bonn Bad Godesberg 2009 ISBN 978 3 86872 105 8 S 242 246 online pdf 276 kB Gisela Notz Pinkus Theo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 451 f Digitalisat Christian Baertschi Theo Pinkus In Historisches Lexikon der Schweiz Erich Keller Der totale Buchhandler Theo Pinkus und die Produktion linken Wissens in Europa in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts In Historische Anthropologie Jg 26 2018 Heft 2 S 126 148 Filme BearbeitenKommunistische Jugend in Schoneberg Erinnerungen von Theo Pinkus und Gerhard Birkholz Dokumentarfilm von Pim Richter MedienOperative Berlin 1983 Die Wahrheit ist zumutbar Filmgesprach mit Thomas Grimm 1991 Theo Pinkus 1909 1991 Interview Film von Ona Pinkus und Benjamin Weiss CH 2009 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theo Pinkus im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Kommunist und Buchernarr Ein Portrat des Zuricher Antiquars Theo Pinkus von Fritz J Raddatz Die Zeit Ausgabe 40 1980 Marc Tribelhorn Der gefrassige Staat In nzz ch Aktiengesellschaft fur die Neue Zurcher Zeitung 22 November 2014 abgerufen am 8 Oktober 2017 Nimmt man den Materialumfang einer Fiche zum Gradmesser dann ist der Zurcher Theo Pinkus mit seinen 252 Seiten der Staatsfeind Nummer 1 gewesen ein Buchhandler und Kommunist Marcel Gyr Die Terroristin die der Schweiz Folter vorwarf In nzz ch Aktiengesellschaft fur die Neue Zurcher Zeitung 15 September 2017 abgerufen am 8 Oktober 2017 In der Buchhandlung von Theo Pinkus fand sie vorubergehend sogar Arbeit Studienbibliothek zur Geschichte der ArbeiterbewegungNormdaten Person GND 118828967 lobid OGND AKS LCCN n83208724 VIAF 809199 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pinkus TheoALTERNATIVNAMEN Pinkus DeSassi Theo Pinkus Paul Theodor Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Schweizer Publizist und BuchhandlerGEBURTSDATUM 21 August 1909GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 5 Mai 1991STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theo Pinkus amp oldid 238437977