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Die Nationale Front NF war eine faschistische Partei der Schweiz Sie war in den 1930er und 1940er Jahren aktiv und bildete Teil der Frontenbewegung Zeitungsartikel in der NZZ 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Aussere Erscheinung 3 Mitgliederzahlen 4 Parteifuhrer 5 Prominente Mitglieder 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Nationale Front war die einflussreichste Partei der sogenannten Frontenbewegung die Anfang der 1930er Jahre das politische System der Schweiz mit einer neuen volkischen Ideologie herausforderte Beeinflusst von faschistischen Ideen die im Nachbarland Italien 1922 bereits an die Macht gekommen waren und die in dieser Zeit in ganz Europa aufbluhten organisierten sich auch in der Schweiz ab 1930 zwei Hochschulgruppen an der Universitat Zurich Der geistig uberragende Kopf der Frontenbewegung war Paul Lang 1 Er entwickelte ab 1931 die staatspolitischen Theorien des Frontismus Die eher akademisch elitar gepragte aus dem Jungfreisinn hervorgehende Neue Front gefuhrt von Robert Tobler und die proletarisch volkische Nationale Front gefuhrt von Rolf Henne schlossen sich im April 1933 zum Kampfbund Neue und Nationale Front zusammen aus dem dann im Mai desselben Jahres die Partei Nationale Front hervorging Diese erlebte in den folgenden Monaten einen deutlichen Zulauf an Wahlerstimmen und Einfluss der als Frontenfruhling in die Schweizer Geschichte eingegangen ist Dieser Aufschwung ist eng mit der Machtergreifung Adolf Hitlers wenige Wochen zuvor im Deutschen Reich zu verknupfen Ihren grossten Zulauf erhielt die Nationale Front im Herbst 1933 als sie bei den nationalen Wahlen in Zurich deutlich den Sprung in den Schweizer Nationalrat schaffte und auch in Schaffhausen Gewinne erzielte Eine gewisse Bedeutung erlangte die Nationale Front in den grenznahen Kantonen Aargau Zurich und Schaffhausen 2 In anderen Regionen vor allem der franzosischsprachigen und italienischsprachigen Schweiz konnte die Nationale Front nie wirklich Fuss fassen Ideologisch lehnte sich die Nationale Front immer deutlicher an das nationalsozialistische Vorbild der NSDAP an Wahrend die Partei anfanglich noch einen Sonderweg der Schweiz betonte bekannte sie sich ab 1936 offen zur deutsch nationalsozialistischen Weltanschauung Dies stiess auf den Widerstand der meisten Schweizer und leitete den schleichenden Niedergang der Partei ein Wahrend gemassigte Krafte der Partei ihren Rucken kehrten entwickelte sich die Nationale Front mehr und mehr zu einer radikalen Splittergruppe nationalsozialistischer Schweizer Spatestens seit Mitte der 1930er Jahre bildete die Partei geheime paramilitarische Einheiten in denen sie zu einem offenen Kampf gegen das System uberging Sie beging verschiedene kleinere Anschlage in Zurich und Bern und veranstaltete im Sommer 1937 einen nicht angemeldeten Marsch auf Bern bei dem Parteimitglieder fur einige Stunden den Parlamentsplatz besetzten und sich gewalttatige Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten Seit 1938 wurde die Nationale Front verstarkt von polizeilichen Behorden uberwacht Dies fuhrte im Fruhjahr 1940 zur Verhaftung des Parteifuhrers Robert Tobler und zur Selbstauflosung der Partei was jedoch nicht das Ende der Bewegung bedeutete sondern lediglich deren Neuetikettierung Fast alle alten Mitglieder setzten ihre Aktivitaten unter dem neuen Namen Eidgenossische Sammlung fort Aussere Erscheinung BearbeitenAusserlich orientierte sich die Nationale Front einerseits an Elementen der mittelalterlichen Schweizer Eidgenossenschaft andererseits an faschistischen und nationalsozialistischen Vorbildern wie der NSDAP Emblem der Nationalen Front war die alte Schweizerfahne mit bis zum Rand durchgezogenem schlankem Kreuz ein Symbol das in leicht abgeanderter Form wieder von der PNOS benutzt wurde Offizieller Gruss der Frontisten war das altschweizerische Harus mit Heben des rechten Armes Bis zum gesetzlichen Verbot von Uniformen trat die Schutzstaffel der Partei die in sogenannten Harsten organisiert war in grauen Uniformen auf Mitgliederzahlen BearbeitenDie Nationale Front fuhrte keine offenen Mitgliedsbucher deshalb lassen sich Mitgliedszahlen nur schwer abschatzen Die Wissenschaft geht von folgenden Hochrechnungen aus 1933 4000 1934 5000 1935 9000 1939 2300Parteifuhrer Bearbeiten1933 1934 Ernst Biedermann 1934 1938 Rolf Henne 1938 1940 Robert ToblerProminente Mitglieder Bearbeiten1932 1934 Emil Staiger 1934 1936 Franz Riedweg 1934 Francois Genoud 3 Arthur Fonjallaz Walter Adolf Johr James Schwarzenbach 1933 Oberstdivisionar Emil Sonderegger Georges Thormann Burgerratsprasident von Bern Wolf Wirz Werner Kagi Hans KlauiSiehe auch BearbeitenFaschismus in Europa bis 1945 FronteninitiativeLiteratur BearbeitenBeat Glaus Die Nationale Front Eine Schweizer faschistische Bewegung 1930 1940 Benziger Zurich Einsiedeln Koln 1969 zugleich Dissertation an der Universitat Basel Matthias Wipf Frontismus in einer Grenzstadt Schaffhausen im Zweiten Weltkrieg 1933 1945 Univ Bern Hist Institut Manuskript 90 S Bern 1998 Standort Stadtarchiv Schaffhausen Walter Wolf Faschismus in der Schweiz Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz 1930 1945 Flamberg Zurich 1969 zugleich Dissertation an der Universitat Zurich Hans Stutz Frontisten und Nationalsozialisten in Luzern 1933 1945 Raeber Luzern 1997 ISBN 3 7239 0094 1 Luzern im Wandel der Zeiten Neue Folge Nr 9 Weblinks BearbeitenWalter Wolf Nationale Front In Historisches Lexikon der Schweiz Markus Jud Frontenbewegung geschichte schweiz chEinzelnachweise Bearbeiten Walter Wolf Paul Lang In Historisches Lexikon der Schweiz Walter Wolf Faschismus in der Schweiz Die Geschichte der Frontenbewegungen in der deutschen Schweiz 1930 1945 Flamberg Zurich 1969 DNB 458694274 Dissertation an der Universitat Zurich 1969 David Lee Preston Hitler s Swiss Connection In The Philadelphia Inquirer 5 Januar 1997 abgerufen am 4 Juni 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationale Front Schweiz amp oldid 232173086