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Partei National Orientierter SchweizerGrundungsdatum 10 September 2000Auflosungsdatum Februar 2022Prasidium Florian Gerber 2019 2022 Parteigliederung 11 Kantonssektionen1 Westschweizer Sektion 1 Gruppierungen AhnensturmDie Partei National Orientierter Schweizer PNOS franzosisch Parti nationaliste suisse PNS war eine rechtsextreme 2 3 4 5 volkisch nationalistische Schweizer Partei die im Jahr 2000 von Jonas Gysin und Sacha Kunz gegrundet wurde Im Februar 2022 loste sich die Partei auf Inhaltsverzeichnis 1 Politische Einordnung 2 Organisation 3 Aktivitaten 4 Geschichte 5 Konflikte mit dem Gesetz 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePolitische Einordnung BearbeitenDas Parteiprogramm basierte auf nationalistisch volkisch rechtsextremem Gedankengut Die PNOS selbst nannte ihre politische Ausrichtung eidgenossisch sozialistisch Die PNOS wurde im Jahr 2001 vom Bundesamt fur Polizei als rechtsextreme Organisation eingestuft 6 Der jahrlich erscheinende Staatsschutzbericht stufte die PNOS in den folgenden Jahren von Jahr zu Jahr als weniger gefahrlich ein und nennt auch den bewussten Gewaltverzicht der Partei verweist aber darauf dass dieser strategische Grunde habe Die Partei betonte dass es ihr mit dem Gewaltverzicht ernst sei Die offizielle Parteipolitik schien sich seit dem Parteiaustritt von Bernhard Schaub dem Verfasser des Parteiprogramms dabei langsam von einem nationalsozialistischen und vor allem frontistischen Kurs in Richtung Neue Rechte zu bewegen Doch die immer noch starke Anlehnung an die Nationale Front trat ausserlich durch die Verwendung von deren Symbolen Alteidgenossisches Schweizerkreuz Morgenstern und Wortschopfungen Eidgenossischer Sozialismus Nationale Erneuerungsbewegung zutage Zudem verwendete die PNOS beim Wahlkampf zu den Nationalratswahlen 2003 ein Plakat Wir saubern welches in fast identischer Weise die Nationale Front bereits 1933 verwendet hatte In der Ausgabe 01 2006 der Parteizeitschrift ZeitGeist verkundete Michael Haldimann die definitive Abkehr von der bisherigen chauvinistisch reaktionaren Politik und nahm gegen den historischen Nationalsozialismus Stellung Das Parteiprogramm von Dezember 2006 7 der PNOS beinhaltet radikale Anderungen wie die Umwandlung zu einer Meritokratie die Zivilschutz Militardienst oder unspezifischen Arbeitsdienst im Auftrag des Staates als Voraussetzung fur Burgerrechte macht aber auch Forderungen enthalt wie die Vereinheitlichung des Bildungswesens Freiwirtschaftliche Reformen die Schaffung einer staatlichen Einheitskrankenkasse den Ausstieg aus der Atomenergie bis hin zu ethnopluralistischer Auslanderpolitik und verscharften Tierschutzgesetzen die die Schachtung verbieten Ausserdem forderte die PNOS die Aufnahme von Traditioneller Chinesischer Medizin und anderer alternativer Heilmethoden in den Pflichtenkatalog der Krankenkassen 2020 schlug die Partei mogliche neue Parteinamen wie Volkisches Erwachen Sozialnationale Aktion oder Partei Nationaler Sozialisten vor Sie bat ihre Mitglieder zudem zur Stellungnahme zur Frage ob der Nationalsozialismus aus strategischen Grunden nicht thematisiert werden sollte 8 Die PNOS verbreitete regelmassig antisemitische Verschworungstheorien Der Basler Sektionsprasident Tobias Steiger beschrieb Corona als Virus der Zionisten 8 2021 startete sie in ihrem Parteiblatt Harus mit der Verbreitung der Protokolle der Weisen von Zion 9 Organisation BearbeitenDie PNOS hat in den Jahren ihrer Existenz ihre Organisationsform mindestens viermal geandert Am 16 April 2010 hatte die PNOS ihre Statuten zuletzt komplett uberarbeitet 10 Neu stand an der Parteispitze wieder ein Prasidium Die PNOS begrundete diesen Schritt mit der Tatsache dass ein Bundesvorstand den rechtlichen Anforderungen an eine Partei nicht genuge Zuletzt gehorten vier Personen der Landesleitung an 11 Aktivitaten BearbeitenDie PNOS war vorwiegend in Kantonssektionen in der Nordwestschweiz Espace Mittelland und in der Ostschweiz tatig 12 Fruhere Ortssektionen im Oberaargau Berner Oberland Berner Seeland der Stadt Bern und Willisau wurden aufgelost Nach eigenen Angaben hatte die PNOS uber 300 Mitglieder Das Bundesamt fur Polizei ging im Jahr 2015 von rund 250 Mitgliedern aus Beobachter schatzten etwa 30 Aktive Des Weiteren veranstaltete die PNOS jahrlich einen Parteitag gab vierteljahrlich eine Zeitschrift mit dem an die Frontisten erinnernden Titel Harus heraus und nahm seit 2012 nicht mehr an Wahlen teil Im Dezember 2015 grundete eine Gruppe von Aktivisten die Sektion Ostschweiz neu welche die Kantone St Gallen Thurgau Appenzell Innerrhoden Appenzell Ausserrhoden Schaffhausen und Graubunden umfasste 13 Im Jahre 2015 wurde ein eigener Sicherheitsdienst der PNOS mit Namen Ahnensturm gegrundet 14 Im 2017 wurde die Sektion Solothurn wieder gegrundet Im April 2020 schrieb der Der Bund auf dem Papier seien 800 Personen Mitglieder bei der PNOS Manche Sektionen seien jedoch kaum aktiv und zu ihren Stammtischen kamen haufig nur eine Handvoll Leute 15 Geschichte BearbeitenAm 10 September 2000 wurde die Partei von Jonas Gysin und Sacha Kunz gegrundet und am 27 Februar 2001 fand die erste unbewilligte Demonstration in Olten statt Parteigrunder Sacha Kunz trat am 1 April 2003 aus der Partei aus Neuer Parteivorsitzender wurde Jonas Gysin welcher an einer Umstrukturierung der Partei am 25 Mai 2003 mitbeteiligt war Die PNOS beteiligte sich am 19 Oktober 2003 mit dem Kandidaten Ralph Aschwanden erstmals an den Nationalratswahlen im Kanton Aargau Er wurde mit 0 31 Prozent nicht gewahlt 16 Am 1 Mai 2004 fuhrte die PNOS in Langenthal eine erneute unbewilligte Demonstration zum Tag der Eidgenossischen Arbeit mit etwa 200 Teilnehmern durch 17 bei welcher rechtspopulistische Parolen skandiert wurden Zeitgleich fand eine Gegendemonstration von Antifaschisten statt zwischen den beiden Gruppen kam es zu vereinzelten Scharmutzeln Einem erneuten Aufruf am 1 August 2004 folgten rund 600 Personen Die PNOS feiert auf dem Rutli ihre eigene unbewilligte Nationalfeier 18 Tobias Hirschi wurde am 26 September 2004 mit 13 2 Prozent in den Stadtrat Langenthal gewahlt 19 stellte sich 2008 aufgrund seiner Isolation nicht mehr zur Wahl 20 Stattdessen wurde knapp Timotheus Winzenried gewahlt der 2009 zurucktrat der Sitz wurde 2011 vom nachnominierten Hirschi freiwillig abgetreten 21 Mit 21 1 Prozent wurde am 24 April 2005 ein Mitglied der Partei in den Gemeinderat von Gunsberg gewahlt nach drei Jahren trat es aus dem Gemeinderat zuruck und die PNOS verzichtete auf den Sitz 22 23 Die Partei nahm mit Tobias Hirschi und Dominic Luthard 2006 an Grossratswahlen im Kanton Bern teil Beide wurden mit 2 Prozent nicht gewahlt Luthard nahm am 29 Oktober 2006 an den Gemeinderatswahlen in Roggwil teil wurde aber bei 5 6 Prozent nicht gewahlt Am 21 August 2005 gab die PNOS den Rucktritt von Jonas Gysin bekannt 24 Die Parteileitung wurde neu durch einen Bundesvorstand ubernommen Am 1 August 2006 wurde berichtet dass die Webseite der Partei von Unbekannten gehackt worden sei Mitglieder wurden danach auf der Seite als Holocaust Lugner und Menschenverachter bezeichnet 25 Am 16 Dezember 2006 fand in Langenthal eine bewilligte Demonstration gegen ein geplantes Minarett statt und am 5 August 2007 begingen 300 Anhanger der PNOS nachtraglich auf der Rutliwiese die Bundesfeier 26 Die PNOS Sektion Basel die die beiden Halbkantone Basel Landschaft und Basel Stadt umfasst wurde am 18 Januar 2009 in Gelterkinden gegrundet und am 2 August 2009 nahm die Partei an der nachtraglich begangenen Bundesfeier auf der Rutliwiese teil 27 Am 7 Marz 2010 nahm die PNOS erneut an Grossratswahlen im Kanton Bern teil Die Kandidaten Raphael Wurgler und Dominic Luthard wurden mit 1 8 Prozent nicht gewahlt auch die Kandidatin Denise Friederich scheiterte mit 0 6 Prozent Wahleranteil 28 2014 grundeten Westschweizer PNOS Mitglieder die franzosischsprachige rechtsextreme Bewegung Resistance Helvetique 29 2017 nahm die PNOS die Kleinpartei DPS auf 30 Am 20 Oktober 2019 trat Dominic Luthard nach sieben Jahren von seinem Amt als Parteiprasident zuruck Florian Gerber bisher stellvertretender Parteiprasident wurde als neuer Parteiprasident gewahlt Yannic Nuoffer wurde stellvertretender Parteiprasident und Mediensprecher Tamara Klingler wurde Parteisekretarin 31 Im Februar 2022 gab Gerber die Auflosung der Partei bekannt Wegen der COVID 19 Pandemie seien Zusammenkunfte ausgeblieben die Strukturen seien marode und die Partei habe ein schlechtes Image 32 Am gleichen Tag wurde die Internetdomain aufgegeben Konflikte mit dem Gesetz BearbeitenMehrmals kamen Mitglieder der PNOS in ihrer politischen Tatigkeit mit dem Gesetz in Konflikt 33 Im Juli 2005 wurden mehrere Mitglieder des fruheren Parteivorstandes darunter auch der ehemalige Parteivorsitzende Jonas Gysin bereits wegen Korperverletzung vorbestraft vom Bezirksamt Aarau wegen Rassendiskriminierung verurteilt 34 Weiter untersuchte die zustandige Richterin ebenfalls das 20 Punkte Parteiprogramm der Partei und beurteilte es wie folgt Das Parteiprogramm der PNOS beinhaltet eine kollektive Schmahung der Auslander indem ihnen darin Menschenrechte abgesprochen werden und zur Ruckfuhrung kulturfremder Auslander aufgerufen wird Da mittlerweile alle oben genannten Exponenten von der Bildflache verschwunden sind besteht Grund zur Annahme dass die PNOS sich von dieser Vergangenheit reinwaschen will jedoch werden ihr auch jetzt immer wieder Verbindungen zu solchen rechtsextremen militanten Kreisen nachgesagt Im Juli 2010 wurde der fruhere Vorsitzende der PNOS Sektion Basel Philippe Eglin der bereits wegen einfacher Korperverletzung vorbestraft ist wegen Rassendiskriminierung zu einer unbedingten Geldstrafe uber 10 800 Franken verurteilt Er hatte das Tagebuch der Anne Frank als Lugengeschichte bezeichnet 35 36 Das Urteil ist rechtskraftig 37 Weblinks BearbeitenBerichte zur Inneren Sicherheit des Bundesamtes fur Polizei Vergleich des ehemaligen Parteiprogramm der PNOS mit dem Parteiprogramm der NSDAP von 1920 PDF Datei 72 kB Einzelnachweise Bearbeiten Gliederung der PNOS in Sektionen Abgerufen am 11 September 2016 Bericht Innere Sicherheit des Bundes 2005 Memento vom 28 September 2013 im Internet Archive PDF Datei 1 94 MB Thomas Fuchs und der Referent mit Pnos Vergangenheit auf Tagesanzeiger ch abgerufen am 8 Juni 2015 PNOS eindeutig rechtsextreme Ziele auf Wochen Zeitung ch abgerufen am 8 Juni 2015 Pnos Zu Gast bei Rechtsextremen Memento vom 4 Juli 2015 im Internet Archive auf Beobachter ch abgerufen am 8 Juni 2015 Bericht Innere Sicherheit des Bundes 2001 Memento vom 28 September 2013 im Internet Archive PDF Datei 741 kB pnos ch Parteiprogramm der PNOS PDF Datei 2 97 MB a b Kurt Pelda Der braune Kern soll nicht durchschimmern Tages Anzeiger 14 April 2020 abgerufen am 2 Februar 2021 Hans Stutz Parteimagazin veroffentlicht Zionistische Protokolle Tachles 28 Januar 2021 archiviert vom Original am 29 Januar 2021 abgerufen am 2 Februar 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tachles ch PNOS Webseite PNOS halt erste GV ab http www pnos ch pid 500 kfr PNOS grundet neue Sektion in Ostschweiz am Sonntag vom 30 Dezember 2015 http pnos ch index php seite meldungen detail php amp sprache 37 amp meldungid 1709 http www 20min ch schweiz bern story Rechte Pnos gruendet eigenen Sturmtrupp 17603169 Der braune Kern soll nicht durchschimmern Der Bund 14 April 2020 Wahlplakat zuruckgezogen in NZZ Nr 209 vom 10 September 2003 S 14 ap Weniger Teilnehmer an Kundgebungen zum 1 Mai in NZZ Nr 101 vom 3 Mai 2004 S 13 Wilhelm Tell als Bundesfeier auf dem Rutli Rechte Szene sieht sich um traditionellen Auftritt geprellt in NZZ Nr 170 vom 24 Juli 2004 S 13 Vorbericht Vgl NZZ Nr 250 vom 26 Oktober 2004 S 14 Die Pnos schadet dem Ruf von Langenthal 20 Minuten 27 Oktober 2008 Die Pnos verzichtet auf ihren Sitz im Langenthaler Stadtrat Oltner Tagblatt 30 November 2011 PNOS Mitglied verlasst Gunsberger Exekutive In Blick ch abgerufen am 11 September 2019 Vgl sda PNOS Mitglied im Gemeinderat Gunsberg NZZ Nr 95 vom 25 April 2005 S 8 PNOS Chef Jonas Gysin tritt zuruck in NZZ Nr 194 vom 22 August 2005 S 8 Website gehackt 20 Minuten Online 1 August 2006 abgerufen am 30 November 2011 Rechtsextreme holen Rutli Bundesfeier nach in NZZ 6 August 2007 150 Rechtsextreme auf dem Rutli Schweizer Fernsehen 2 August 2009 abgerufen am 30 November 2011 Berner Zeitung Fur Berns Parlament kandidieren so viele wie noch nie Kurt Pelda Hauptsache Hass Tages Anzeiger 23 Juni 2018 Michael Sahli Fusionierung des patriotischen Lagers der Schweiz Schweizer Rechtsradikale verbunden sich blick ch abgerufen am 15 Juli 2017 9 ordentliche Generalversammlung der PNOS Nicht mehr online verfugbar In PNOS Archiviert vom Original am 28 Marz 2022 abgerufen am 20 Oktober 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pnos ch Nach rund 22 Jahren Rechtsextremistische Pnos lost sich auf In Schweizer Fernsehen 9 Februar 2022 abgerufen am 10 Februar 2022 Z B sda Urteile gegen zwei Vertreter der rechtsextremen PNOS in NZZ Nr 252 vom 28 Oktober 2004 S 14 ap PNOS Exponenten fur Rassendiskriminierung gebusst in NZZ Nr 166 vom 19 Juli 2005 S 12 sda PNOS kundigt Rekurs gegen Rassismus Urteil an in NZZ Nr 167 vom 20 Juli 2005 S 14 betr vier Vorstandsmitglieder Gefangnisstrafe fur den Grunder der PNOS in NZZ 9 Mai 2006 betr Sacha Kunz Verurteilung wegen Rassismus akzeptiert in NZZ 27 Mai 2006 Busse wegen Rassendiskriminierung NZZ 29 August 2006 betr Pascal Luthard kfr Reduzierte Busse wegen Rassismus Vorfall NZZ 13 Juni 2007 SF 1 PNOS Aktivist wegen Rassendiskriminierung verurteilt Artikel mit Video vom 21 Juli 2010 Tages Anzeiger Die verirrten Vaterlandskampfer vom 21 Juli 2010 Verurteilung von PNOS Mann Eglin ist rechtskraftig Onlinereports vom 25 Januar 2011Normdaten Korperschaft GND 1086885147 lobid OGND AKS VIAF 1212145857100822922215 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Partei National Orientierter Schweizer amp oldid 232909401