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Der Saxetbach ist ein rund 10 Kilometer langer linker Zufluss der Lutschine im Berner Oberland Er ist ein steiles grosses Fliessgewasser der montanen karbonatischen Alpennordflanke 4 An seinem Unterlauf hat er im engen Tal eine schmale Schlucht in den Felsen gegraben die fur das Canyoning beliebt ist 1999 ereignete sich dort bei einem Hochwasser ein schweres Ungluck SaxetbachSaxetbachSaxetbachDatenGewasserkennzahl CH 1810Lage Berner Alpen Lutschinental SaxettalSchweiz Schweiz Kanton Bern Kanton Bern Verwaltungskreis Interlaken OberhasliFlusssystem RheinAbfluss uber Lutschine Aare Rhein NordseeQuelle sudlich der Ortschaft Saxeten46 35 36 N 7 49 33 O 46 59325 7 82582 2483Quellhohe ca 2483 m u M 1 Mundung bei Wilderswil in die Lutschine46 65957 7 86741 590 Koordinaten 46 39 34 N 7 52 3 O CH1903 632818 167682 46 39 34 N 7 52 3 O 46 65957 7 86741 590Mundungshohe 590 m u M 1 Hohenunterschied ca 1893 mSohlgefalle ca 19 Lange 10 2 km 2 Einzugsgebiet 21 2 km 1 Abfluss am Pegel Mundung 3 AEo 21 2 km MQMq 1 05 m s49 5 l s km Saxetbach Berner Alpen Quelle MundungBerner Alpen Quelle und Mundung des Saxetbachs Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 2 Einzugsgebiet 1 3 Zuflusse 2 Hydrologie 2 1 Mittlere Abflussmenge 2 2 Canyoning Ungluck 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten nbsp Verlauf des Saxetbachs Der Saxetbach entspringt als Wildbach im Suden des Saxettals auf der felsigen Talstufe Hogant ostlich des Berges Schwalmere und unter dem Hoganthore Das Gebiet gehort zur Gemeinde Lauterbrunnen Seine Quelle liegt unter dem Schutthang an der Schwalmere auf etwa 2485 m u M Im zerfurchten hochalpinen Gelande liegen wenig ostlich davon auch die Quellen des Chantbachs der sich nach Osten wendet und in den Sousbach mundet der ebenfalls ein Zufluss der Lutschine ist Durch eine niedrige Wasserscheide vom Chantbach getrennt fliesst der Saxetbach gegen Norden auf 2350 m u M uber die Hangkante zwischen der Schwalmere und dem Kleinen Lobhorn und sturzt danach im Gemeindegebiet von Saxeten steil uber die hohe Felswand zu den Grasbandern Nesslereschopf und danach uber eine weitere Felsstufe zum Areal der Saxeter Alp Nessleren hinunter Von der etwa eintausend Meter hohen Bergreihe die im Halbrund das Alpgebiet im Suden umgibt laufen zahlreiche weitere Quellbache zum Saxetbach hinunter Nordlich der Alpweiden erreicht der Bach den Bergwald und sturzt im Gebiet Stalden mit einem Wasserfall uber eine hohe Felswand Nahe davon liegt auch der Wasserfall des Wyssbachs der am Berghang unter dem Sulegggrat entspringt und unterhalb des Felsens in den Saxetbach mundet Dieser erreicht bei Allmi auf 1200 m u M das mit Einzelhofen besiedelte Kulturland sudlich von Saxeten und fliesst dann auf 1100 m u M in einem schmalen Tobel neben dem Dorf selbst vorbei nbsp Sagemuhle von SaxetenBei der Brucke der Kantonsstrasse steht neben dem Bachbett die historische Sagemuhle von Saxeten deren holzernes Wasserrad vom Saxetenbach angetrieben wird Das Gebaude stammt aus dem 19 Jahrhundert Heute liefert das Wasserrad uber einen Generator elektrischen Strom 5 In der Umgebung der Siedlung fliessen dem Saxetbach von beiden Talflanken mehrere Seitenbache zu Der Bach passiert unterhalb der Ortschaft die drei Kilometer lange sehr schmale Rinne im tief eingekerbten Tal an einigen Stellen in klammartig in das Felsmassiv eingeschnittenen Passagen und Schluchten die nur an wenigen Stellen uber Fusswege erreichbar sind Eine enge Schlucht im unteren Abschnitt hat den berndeutschen Flurnamen Lamm der ein tief eingeschnittenes Felsental bedeutet 6 In der Mitte des engen Talabschnitts erreicht der Saxetbach das Gemeindegebiet von Wilderswil Der Berghang auf der linken Seite des Saxettals ist ein ausgepragter Trockenstandort mehrere Wiesenflachen die sich teils bis nahe an den Saxetbach erstrecken sind im Bundesinventar der Trockenwiesen von nationaler Bedeutung unter der Bezeichnung Sytiweidleni verzeichnet 7 Am westlichen Ortsrand von Wilderswil verlasst der Wildbach aus einer etwas breiteren Schlucht auf 640 m u M das Bergmassiv 1987 richtete der Saxetbach bei einem schweren Hochwasserereignis grosse Schaden in Wilderswil an Danach wurde beim Dorfeingang ein Ruckhaltebecken fur das Geroll eingebaut das von der Schwellenkorporation Bodeli Sud in den 2010er Jahren durch den grosseren Geschiebesammler Chammri ersetzt wurde Das Bauwerk ist ein Hauptbestandteil der Wildbachverbauung am Saxetbach 8 Der etwa 800 Meter lange letzte Abschnitt des Baches bei Wilderswil neben der Saxetenstrasse ist zum Schutz vor den haufigen Hochwassern mit Sohlschwellen und Dammen gesichert 9 Die Hauptstrasse 221 von Bern uber Interlaken nach Grindelwald uberquert hier Grenchenstrasse genannt das Bachbett Bei Steinera mundet der Saxetbach auf 592 m u M in die Lutschine Der 10 2 km lange Lauf des Saxetbachs endet ungefahr 1893 Hohenmeter unterhalb seiner Quelle er hat somit ein mittleres Sohlgefalle von etwa 19 Einzugsgebiet Bearbeiten Das 21 2 km grosse Einzugsgebiet des Saxetbachs liegt im Lutschinental in den Berner Alpen und wird durch ihn uber die Lutschine die Aare und den Rhein zur Nordsee entwassert Es grenzt im Nordosten an das Einzugsgebiet der Lutschine direkt im Osten und Sudosten an das des Sousbachs der uber die Weisse Lutschine in die Lutschine entwassert im Sudwesten an das des Glutschbachs der uber den Spiggebach die Chiene und die Kander in die Aare entwassert im Westen an das des Latrejebachs der uber die Suld in die Kander entwassert und im Nordwesten an das Einzugsgebiet des Eybachs an das des Marchgrablis an das des Dorfbachs und an das des Holzetbachs die alle in den Thunersee munden Das Einzugsgebiet besteht zu 32 5 aus bestockter Flache zu 37 7 aus Landwirtschaftsflache zu 1 5 aus Siedlungsflache und zu 28 3 aus unproduktiven Flachen Die Flachenverteilung Die mittlere Hohe des Einzugsgebietes betragt 1645 8 m u M 10 und die hochste Erhebung ist die Schwalmere mit einer Hohe von 2777 m u M im Sudwesten des Einzugsgebietes Zuflusse Bearbeiten f1 nbsp Karte mit allen Koordinaten der Zuflusse des Saxetbachs OSM WikiMapZuflusse von der Quelle zur Mundung mit den Namen nach dem Geoportal Kanton Bern der orographischen Lage den Langen in km dem Einzugsgebiet in km nach dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung Hinweise und den Mundungsorten mit Koordinaten und Hohen Schwalmeregraben 11 rechts Oberbergbach links 1 7 km 1 41 km nbsp 46 61439 7 82667 ostlich von Underberg 1446 7 m u M Chuemattegraben Wyssbach rechts 1 0 km 0 73 km nbsp 46 61974 7 82682 nordlich von Stalden 1280 6 m u M Staldenbachli links 0 4 km 12 nbsp 46 62105 7 82648 zwischen Stalden und Sunnallni 1252 9 m u M Schnaggengraben links 0 8 km 12 nbsp 46 62223 7 82634 sudlich von Sunnallni 1234 9 m u M Holzgraben links 0 3 km nbsp 46 62335 7 82646 bei Sunnallni 1221 3 m u M Renggraben links 2 6 km 2 95 km nbsp 46 626 7 82734 sudwestlich von Geisbrunnen 1194 1 m u M Barenbach rechts 1 9 km 12 nbsp 46 62609 7 82744 sudwestlich von Geisbrunnen 1192 5 m u M Holderbodengraben links 0 9 km 12 nbsp 46 62937 7 83016 sudlich von Geissstellen 1151 5 m u M Brandgraben links 1 3 km nbsp 46 63063 7 83074 bei Buechholzli 1139 5 m u M Schoneggrabli links 0 8 km 12 nbsp 46 63174 7 83129 ostlich von Innerfeld 1128 2 m u M Gibelbach rechts 1 4 km 0 68 km nbsp 46 63291 7 83175 sudlich von Saxeten 1117 4 m u M Husigrabli links 0 5 km 12 nbsp 46 6333 7 83189 sudlich von Saxeten 1114 4 m u M Louigraben links 1 7 km 12 nbsp 46 63416 7 83233 sudlich von Saxeten 1107 6 m u M Wyssenbach rechts 1 7 km nbsp 46 63558 7 834 bei Saxeten 1095 3 m u M Antlitzgraben rechts 0 7 km 12 nbsp 46 63595 7 83416 bei Saxeten 1091 5 m u M Brunnengraben links 0 8 km 12 nbsp 46 63741 7 83363 bei Saxeten 1054 5 m u M Hauetengraben links 1 7 km 0 79 km nbsp 46 63991 7 83606 nordlich von Saxeten 1037 5 m u M Heulegigraben links 1 0 km nbsp 46 64511 7 84111 935 9 m u M Marchgrabe Lochmadgrabe links 0 4 km 12 nbsp 46 65143 7 84674 819 8 m u M Bachmaseggrabe rechts 0 2 km 12 nbsp 46 65221 7 84894 792 2 m u M Innere Fystergrabe rechts 0 4 km 12 nbsp 46 65251 7 84949 784 m u M Ussere Fystergrabe rechts 0 3 km 12 nbsp 46 6528 7 84957 777 5 m u M Sytiwaldgrabe rechts Sytigrabe links Schifergrabe links Zugeggbach links Seifegrabe rechts Chammrigrabe links Hydrologie BearbeitenMittlere Abflussmenge Bearbeiten Bei der Mundung des Saxetbachs in die Lutschine betragt seine modellierte mittlere Abflussmenge MQ 1 05 m s Sein Abflussregimetyp ist nival alpin 13 und seine Abflussvariabilitat 14 betragt 18 Der modellierte monatliche mittlere Abfluss MQ des Saxetbachs in m s 15 Canyoning Ungluck Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur die 21 Toten des Canyoning UnfallesIn Schluchtstrecke des Saxetbaches ereignete sich am 27 Juli 1999 16 bei einem plotzlich auftretenden Hochwasser des Saxetbachs ein schweres Ungluck als eine Gruppe von 45 Canyoning Touristen von einer starken Sturzflut erfasst wurde Dabei verloren 21 Personen aus Australien Neuseeland England Sudafrika und der Schweiz darunter auch drei Tour Guides das Leben Eines der vom Wildbach mitgerissenen Opfer wurde nicht mehr gefunden Dieser Unfall forderte bislang die meisten Todesopfer beim Canyoning 17 Zwei Jahre spater wurden sechs Manager der fur die Tour verantwortlichen Abenteueragentur die spater aufgelost wurde der fahrlassigen Totung fur schuldig erklart weil sie das Unwetterrisiko in den Bergen nicht angemessen beurteilt hatten Als Folge dieses Ungluckes wurden Sicherheitsmassnahmen beim Canyoning in der Schweiz verscharft Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saxetbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Als die Schweiz den Atem anhielt Das Canyoning Drama im Saxetbach in DOK vom 26 Juli 2011 39 Minuten Online Video A Storm in the Distance ausfuhrliche Reportage uber das Ungluck Outdoor Magazine 2005 engl Einzelnachweise Bearbeiten a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung Hinweise Gewassernetz im WebGis Geoinformationssystem des Kantons Bern Modellierter mittlerer jahrlicher Abfluss Nicht mehr online verfugbar In Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewasser Gebietsauslasse Archiviert vom Original am 18 Oktober 2017 abgerufen am 3 November 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot api3 geo admin ch Fliessgewassertypisierung der Schweiz Gewassertyp Nr 28 Stian Sartori 150 jahrige Geschichte fortgesetzt In Jungfrau Zeitung 13 Mai 2016 Schweizerisches Idiotikon Band 3 Sp 1266 Datenblatt zum Gebiet Sytiweidleni im Bundesinventar der Trockenwiesen und weiden von nationaler Bedeutung Manuela Hess Die rechte Seite muss den Kopf hinhalten Hochwasserschutzmassnahmen der Schwellenkorporation Bodeli Sud In Jungfrau Zeitung 13 April 2011 Robert Aemmer Dorf besser vor dem Saxetbach schutzen In Berner Zeitung 14 April 2011 Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewasser Saxetbach Oberlaufname am Unterlauf auch Saxetbach a b c d e f g h i j k l m Eigenmessung auf map geo admin ch Versteckt hinter den Mittelwerten die Variabilitat des Abflussregimes S 7 Die Abflussvariabilitat beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjahrigen mittleren Abflusswert Mittlere Abflusse m s und Abflussregimetyp fur das Gewassernetz der Schweiz Bundesamt fur Umwelt BAFU 20min ch Das Ungluck vom Saxetbach Zugriff am 28 Juli 2010 Marc Tribelhorn Tod und Schrecken im tobenden Bach vor zwanzig Jahren ertranken bei einem Canyoning Ungluck im Berner Oberland 21 Menschen In NZZ 27 Juli 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saxetbach amp oldid 234730728