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Die vierte Schweizerische Landesausstellung von 1939 genannt Landi 39 fand in Zurich statt und dauerte vom 6 Mai bis zum 29 Oktober Landi 39Landi 39 Landidorfli Zurichhorn Inhaltsverzeichnis 1 Planung und Austragungsorte 1 1 Zutritt 2 Hintergrund 3 Geistige Landesverteidigung 4 Elemente der Ausstellung 4 1 Landidorfli 4 2 Schifflibach 4 3 Seilbahn 4 4 Hohenstrasse 4 5 Wehrwesen 5 Bauten 6 Kunst Auswahl 6 1 Skulpturen 6 2 Wandbilder 7 Finanzielles 8 Varia 9 Heutige Zeugen der Landi 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweisePlanung und Austragungsorte BearbeitenGeplant war die Ausstellung ursprunglich fur 1933 dann wurde sie auf 1936 und 1938 verschoben und schliesslich 1939 durchgefuhrt Das leitende Gremium wurde im Februar 1936 zusammengestellt die eigentlichen Vorbereitungsarbeiten dauerten nur knapp zweieinhalb Jahre Ausstellungsorte waren verschiedene Platze und Wiesen am unteren Seebecken des Zurichsees Die Gesamtleitung der Landi lag beim Architekten und Politiker Armin Meili Leitender Architekt war der Zurcher Hans Hofmann die Gesamtleitung fur die Bauten lag bei Heinrich Oetiker 49 500 Personen wohnten der Eroffnungsfeier vom 9 Mai 1939 bei Die Eroffnungsrede hielt Bundesprasident Philipp Etter Neben zahlreichen Konzerten Theaterauffuhrungen und verschiedenen Attraktionen wurden an der Landi auch das Eidgenossische Trachtenfest das schweizerische Landi Schwinget sowie am 23 August ein Seenachtsfest mit grossem Feuerwerk durchgefuhrt Zutritt Bearbeiten nbsp Landi Eingang SeefeldquaiDer Zugang zur Ausstellung erfolgte durch zwei Haupt und drei Nebeneingange In Wollishofen lag der Haupteingang beim Bahnhof auf der gegenuberliegenden Seite auf der Hohe der Klausstrasse Ein Eintritt fur einen Erwachsenen kostete 2 Franken eine Abendkarte ab 18 Uhr 1 Franken und eine Dauerkarte 32 Franken Geoffnet war die Landi von 8 bis 19 Uhr sonntags ab 9 Uhr Die Gaststatten waren bis 23 Uhr geoffnet am Sonntag bis Mitternacht Die Vergnugungsstatten in der Enge waren jeden Tag bis 3 Uhr morgens geoffnet Am meisten Besucher 163 567 wurden am Sonntag dem 15 Oktober gezahlt Insgesamt wurde die Landi von 10 507 735 bezahlenden Personen besucht Trotz der ersten Generalmobilmachung am 1 September 1939 wurde die Ausstellung nicht vorzeitig geschlossen Hintergrund Bearbeiten1939 stand die Schweiz unter dem Eindruck der aggressiven Annexions und Eroberungspolitik Nazideutschlands die wahrend der Landi zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fuhrte Die Ausstellung stand im Zeichen der Geistigen Landesverteidigung als politisch kulturellem Programm der offiziellen Schweiz in der damaligen Zeit die durch die faschistische Bedrohung gepragt war Der Zweck der Landi wurde so formuliert Die LA soll ein Bild schweizerischer Eigenart und Kultur schweizerischen Denkens und Schaffens vermitteln sie soll die vorwarts strebenden wirtschaftlichen kulturellen sozialen und politischen Krafte unseres Landes sammeln und darstellen der Bevolkerung der Schweiz und fremden Gasten die Leistungsfahigkeit des Schweizervolkes zeigen Ebenso soll sie durch Betonung des allgemein Schweizerischen und Gemeinsamen eine eindrucksvolle nationale Kundgebung sein 1 Geistige Landesverteidigung BearbeitenEin halbes Jahr vor Eroffnung der Landesausstellung veroffentlichte der Bundesrat die erste Kulturbotschaft unter dem Titel Sinn und Sendung der Schweiz In der darauf beruhenden Staatsdoktrin der Geistigen Landesverteidigung galten ruckwartsgewandte Bilder einer alpinen Bauernkultur als besonders sinnstiftend Mit pathetischem Beschworen von alten Traditionen ruhmreicher Geschichte Heimat und Scholle sollte die Landi ein Sinnbild fur Patriotismus Wehrhaftigkeit und Solidaritat sein ein Bollwerk gegen alles Unschweizerische zugleich eine Statte der Erbauung an der man Kraft schopfen konnte Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Mobilmachung der Armee am 1 September wurde die Landi fur drei Tage geschlossen um diejenigen Waffen die fur den Einsatz bestimmt waren zu entfernen Die Wiedereroffnung der Ausstellung wurde vom neu gewahlten General Henri Guisan veranlasst 2 Elemente der Ausstellung Bearbeiten nbsp Systematik des Aufbaus der LandesausstellungHauptplatze waren die heute noch so bezeichnete Landiwiese am linken Seeufer in Wollishofen und das Zurichhorn auf der gegenuberliegenden Seeseite wo das Landidorfli mit Hausern in den traditionellen Baustilen verschiedener Kantone ein beliebter Anziehungspunkt war Insgesamt standen in 25 Gaststatten rund 15 000 Sitzplatze zur Verfugung Auf der linken Seeseite in Wollishofen wurde die moderne Schweiz mit neuer Architektur Industrie Gewerbe und technischen Errungenschaften prasentiert Folgende Themen wurden prasentiert oft in eigenen Gebauden Uhren Tourismus Verkehr Bahnen Post und Telephon Kleider und Mode Essen Elektrizitat Eisen und Maschinen Aluminium Gummi Chemie Finanzen und Holz Die Hohenstrasse stand ganz unter dem Motto Heimat und Volk Zu den popularsten Gebauden der Landi gehorte das Bierhus des Thuner Architekten Arnold Itten das mit mehreren Salen und Terrassen 1400 Personen Platz bot und uber eine eigene Metzgerei verfugte 3 Mehr gegen die Enge wurden die Themen Bauen Gas und Wasser Wohnen Vorbeugen und Heilen Sport Blumen Lernen Graphisches Gewerbe Theater Schrifttum und Kunst prasentiert Auch das Nestle Kinderparadies lag am linken Ufer wo unter anderem die damals 20 jahrige Trudi Gerster den Kindern Marchen erzahlte Die Vizeprasidentin und nachmalige Zentralprasidentin des Schweizerischen Lehrerinnenvereins Emma Eichenberger organisierte in der Abteilung Schule den reibungslosen Ablauf der vielen verschiedenen Lektionen Auf der rechten Seeseite in Riesbach stand die offizielle Festhalle die eine Flache von 7500 m bedeckte und deren Dach geoffnet werden konnte Im Landidorfli wurde mit zwolf Gebauden aus verschiedenen Kantonen die konservative und bauerliche Schweiz dargestellt Den Themen Landwirtschaft Kulturtechnik Markt und Propaganda Pflanzenbau Mosterei und Weinbau Gemuseanbau Tierzucht Milchwirtschaft und Kaseherstellung Landwirtschaftliche Maschinen Jagd und Fischerei Vogelschutz und Trachten Heimatwerk waren eigene Ausstellungen gewidmet Landidorfli Bearbeiten nbsp Gemeindehaus im LandidorfliIm Landidorfli waren zwei Riegelhaus Bauernhofe mit roten Ziegeldachern aufgebaut ein Bergbauernhof aus dem Kanton Schwyz eine Kaserei sowie ein mit einem Turmchen geschmucktes dorfliches Gemeindehaus mit eigener Post gleich hinter dem Gasthof Schwanen Im Dorfli standen mehrere Gaststatten wie beispielsweise der Schwan die Rebe die beliebte Chuechliwirtschaft mit der riesigen Halle direkt am See sowie Lokale aus der Ostschweiz dem Tessin Graubundens und der Waadt Nach der Landi wurden die Gebaude zum grossen Bedauern von Millionen Besuchern abgebaut und in verschiedenen Orten der Schweiz wieder aufgebaut So steht das Gemeindehaus nun in Berg am Irchel wo es noch heute als Gemeindehaus dient 4 5 Schifflibach Bearbeiten nbsp Schifflibach Mythenquai EngeDurch die Anlagen Hallen und Garten am linken Seeufer fuhrte der 1600 Meter lange Schifflibach 82 metallene Boote zu 6 Platzen drehten wahrend 14 Stunden taglich ihre Runden Die Idee dafur ubernahm Direktor Meili aus Wien wo schon in den fruhen Zwischenkriegsjahren Boote fur den Personentransport in Ausstellungen eingesetzt wurden Der Bach wurde von der Versuchsanstalt fur Wasserbau der ETH Zurich entworfen und dort in Modellgrosse getestet Der Bach bestand aus einer 1 50 Meter breiten und 50 Zentimeter tiefen Rinne aus Beton deren leichtes Gefalle den Booten eine Geschwindigkeit von 1 5 Metern pro Sekunde verlieh Nach rund 800 Metern wurden die Boote durch ein baggerartiges Hebelwerk um 1 30 Meter angehoben damit sie ihre Fahrt fortsetzen konnten An der Endstation zog ein zweites Hebelwerk die leeren Boote zuruck zum Ausgangspunkt beim Belvoirpark Fur die Nacht war in den Hallen und im Freien eine Beleuchtung installiert worden 6 Eine Fahrt im Schifflibach kostete 50 Rappen was einem Gegenwert von 2 Kilogramm Brot entsprach 7 Wahrend der Landi fuhren rund 705 000 Personen im Schifflibach was zu Einnahmen von 1 475 Millionen Franken fuhrte budgetiert war ein Drittel davon Nach der Landi wurden rund 15 Boote noch fur militarische Zwecke im Sihltal genutzt Einzelheiten dazu sind nicht bekannt Seilbahn Bearbeiten nbsp Seilbahnturm MythenquaiDie beiden Ausstellungsplatze Landiwiese und Zurichhorn waren durch die Seilbahn mit der damals langsten Spannweite von 900 Metern verbunden Treibende Kraft fur den Bau der Bahn waren mehrere Firmen aus der Metall und Bauindustrie die sich fur dieses Projekt zu einer Aktiengesellschaft zusammenschlossen Die Bahn galt als Wahrzeichen der Landi Die beiden je 20 Personen fassenden Kabinen wurden uber zwei 75 Meter hohe Turme erreicht die auf bis zu 25 Meter tief in die Erde getriebenen Pfahlen aus Eisenbeton ruhten die nach dem Abbruch der Bahn im Boden verblieben Die Seile wurden durch einen Elektromotor am rechten Turm angetrieben Die Fahrzeit betrug knapp 3 Minuten pro Stunde konnten 15 Kabinen abgefertigt werden Die beiden Aufzuge boten sieben Personen Platz und waren an der Aussenseite des Turmes angebracht einer war damals mit 4 Metern pro Sekunde der schnellste Lift Europas Im linksufrigen Turm war ein Restaurant fur 110 Personen untergebracht Die Fahrkosten betrugen fur einen Erwachsenen 1 50 Franken mehr als der Stundenlohn eines Fabrikarbeiters Kinder bezahlten die Halfte Im Verlauf der Landi fuhren rund 705 000 Personen mit der Gondelbahn Nach dem Ende der Landi fiel die Bahn dem Bedarf der Rustungsindustrie nach Stahl zum Opfer Die beiden Turme wurden zu Panzerkuppeln fur Bunkeranlagen des Reduit das Tragseil diente dem Bau von Panzersperren im Sihltal Die Kabinen wurden fur die 1954 eroffnete Luftseilbahn Adliswil Felsenegg verwendet 1960 wurden sie durch modernere Gondeln ersetzt 8 Eine Alternative zur Schwebebahn boten die vier extra fur die Ausstellung erbauten kleinen Landi Schiffe Taucherli Schwan Move und Ente die die Seeufer miteinander verbanden Daneben verkehrten zahlreiche Seetaxis und Boote des privaten Dampfschiffverbandes Der gesamte Seeverkehr im unteren Seebecken unterstand der Seepolizei Hohenstrasse Bearbeiten Die 7 Meter breite Hohenstrasse stand unter dem Motto Heimat und Volk Sie war das ideelle Hauptstuck der Landesausstellung und stellte in ihrer Formensprache ihre Wirbelsaule dar Dargestellt wurden die Geschichte der Schweiz und die Autonomie von Kantonen und Gemeinden betont Sie fuhrte vom Eingang 700 Meter nach Norden und war unter freiem Himmel uberdeckt mit den Fahnen der damals rund 3000 Gemeinden der Schweiz und der Kantone Von der Hauptachse zweigten mehrere architektonisch unabhangige Pavillons ab von denen jeder unter einem Thema stand An ihrem Eingang neben den Worten des Liedes O mein Heimatland o mein Vaterland wie so innig feurig lieb ich dich von Gottfried Keller stand das vier Meter hohe Fresko Heimatliebe des Malers Paul Bodmer 9 In ihrem zweiten Teil wo systematisch die Geschichte der Schweiz dargestellt wurde verlief sie auf einer hoheren Ebene uber andere Pavillons hinweg Dadurch konnten die Besucher nicht ausweichen und waren gezwungen sich mit der Ausstellung zu befassen Begleitet wurden die Menschen durch das Rauschen des Schifflibaches der parallel zur Hohenstrasse verlief In den Raumen Unser Land Unser Volk und Frei auf ewig frei wurde mit Bildern Statistiken und Grafiken viel Schulwissen vermittelt soziale Institutionen und historische Personlichkeiten wurden prasentiert Mit kleinen Figurchen von Brautpaaren wurde dargestellt dass damals jeder achte Schweizer eine Auslanderin heiratete Das 45 Metern lange Wandgemalde Das Werden des Bundes von Otto Baumberger zeigte die Schweizer Geschichte von 1291 bis 1939 und sollte einen Zusammenhang vom Rutlischwur bis zur geistigen Landesverteidigung herstellen Die Frauenorganisationen organisierten einen Pavillon der Schweizerfrauen in dem sie den Nutzen der Frauen fur die Volkswirtschaft und die geistige Landesverteidigung darstellten und auf die politische Ungleichbehandlung der Frauen aufmerksam machten Zahlreiche Frauenberufe wurden gewurdigt In der grossen Ehrenhalle in der hundertfunfzig grosse Personlichkeiten der Schweiz portratiert wurden wurden drei Frauen besonders hervorgehoben die Schriftstellerinnen Anne Louise Germaine de Stael und Johanna Spyri sowie Marie Heim Vogtlin die erste diplomierte Arztin der Schweiz nbsp Die Skulptur Wehrbereitschaft wurde fur die Landi 39 von Hans Brandenberger erschaffen Seit 1941 steht eine Kopie davon im Park des Bundesbriefmuseums in Schwyz In einem Raum der Abteilung Wehrwillen mit Granitboden stand einzig Hans Brandenbergers bis zur Decke reichende Statue eines Soldaten der sich den Uniformkittel anzog An der Wand die Fahnen der drei Urkantone ein Auszug aus dem ausgestellten Bundesbrief von 1291 und der Gleichheitsartikel aus der damaligen und heutigen Verfassung Dazu ertonte die Landeshymne Rufst du mein Vaterland Im letzten Raum Gelobnis ertonte die Landeshymne noch ein zweites Mal In der Mitte stand eine Gruppe von vier Mannern unter einer Genius genannten schwebenden Figur des Genfer Kunstlers Luc Jaggi an der Wand der Anfang der Landeshymne in den vier Landessprachen Am Schluss der Hohenstrasse sollte das Gelobnis Sinn und Gewicht erhalten und sollte jeder wissen was er zu verteidigen hatte 10 Wehrwesen Bearbeiten Grundgedanke der Abteilung fur Wehrwesen an der LA war es die Verbundenheit zwischen Armee und Volk darzustellen Im Freien gab es Waffenschauen unter dem Thema Heimat und Volk gab es Ausstellungen und auf der Allmend Wollishofen wurden im August Funktion und Einsatz moderner Waffen von Infanterie Artillerie und Fliegertruppen gezeigt Ein knatterndes Schauspiel von beklemmender und zugleich beruhigender Eindringlichkeit fuhrte es doch jedermann die gewaltigen und schlagkraftigen Auswirkungen des unerbittlichen schweizerischen Verteidigungswillens vor Augen wie Paul Alfred Sarasin in einer Festschrift schrieb Die von Hans Brandenberger gestaltete Plastik Wehrbereitschaft stand im Pavillon Wehrwesen an der Hohenstrasse und traf den Zeitgeist Moge die Waffenschau mogen die Vorfuhrungen im Freien in allen Zweiflern die Zuversicht saen in die Gleichgultigen den Wehrwillen pflanzen in den Vertrauenden das Vertrauen starken in den Landesfremden die Uberzeugung von der allzeit abwehrbereiten Schweiz wachsen lassen Karl Mock Extra Ausgabe des Tages Anzeigers 6 Mai 1939Bauten BearbeitenUm Platz fur die Landi zu schaffen wurden am rechten Seeufer das alte Casino Zurichhorn sowie mehrere Schuppen abgerissen am linken Ufer standen keine Gebaude im Wege Hingegen wurden im Gebiet der heutigen Landiwiese umfangreiche Seeauffullungen durchgefuhrt eine gute Gelegenheit das Aushubmaterial des nahe gelegenen Enge Tunnels zu entsorgen Die Uferpartien wurden mit heute noch sichtbaren Sandsteinblocken gesichert An beiden Ufern wurden Schiffstege gebaut um den Transport uber den See optimal gestalten zu konnen Auf Monumentalbauten wurde verzichtet mit jedem Aussteller wurde in kurzer Zeit individuell ein passender Bau entworfen Am linken Ufer entstand eine grosse Maschinenhalle des Architekten Robert Winkler Sie war das einzige Gebaude der Landi das nach der Ausstellung weiter verwendet werden sollte als Montagehalle fur Flugzeuge Alle andern Bauten wurden wieder entfernt nur Ufersicherungen Wege Gartenanlagen und Kanalisation blieben bestehen Ein weiterer auffallender Bau am linken Ufer war das kubische Palais des Attractions das Platz bot fur gut 2500 Personen Es war aufgeteilt in zwei Raume sudlich lag das Dancing in dem unter anderem Teddy Stauffer und seine Teddys aufspielte Im Norden lag der sogenannte Rummelplatz in dem auf einer Arena unter einer Kuppel die sich bei schonem Wetter offnen liess verschiedene Attraktionen geboten wurden wie Ballettauffuhrungen Festspiele der Kantone Darbietungen von Orchestern Steptanzer oder ein Auftritt der Kunstreiter Jose Moeser und Cilly Feindt fur die der Raum als Zirkus umgestaltet wurde Kunst Auswahl Bearbeiten nbsp Banninger Knabe mit Pferd nbsp Madchen mit erhobenen Armen Hermann Haller 1939 Skulpturen Bearbeiten Fur die Landi 39 wurden zahlreiche Wandgemalde und Skulpturen geschaffen Viele sind verschwunden andere haben sich wenn einige auch nur zum Teil erhalten Eine der dominantesten Figuren schuf Otto Charles Banninger der am linken Seeufer die uberlebensgrosse Gipsskulptur Knabe mit Pferd ausstellte Davon existieren nur noch Fotografien der Pferdekorper wurde zerstort der Knabe ist im Besitz der Stadt Zurich 11 Die Steinskulptur Schreitender Lowe von Karl Geiser der wahrend der Landi am Aufgang zur Hohenstrasse in Wollishofen stand steht heute vor der kantonalen Verwaltung am Walcheplatz in Zurich Die 5 80 Meter hohe Skulptur Wehrbereitschaft von Hans Brandenberger in der Abteilung Wehrwillen an der Hohenstrasse zeigt einen Mann der in seinen Kittel schlupft und so den Wehrwillen verkorpern soll Sie bestand aus Gips und ist heute verschwunden Nach der Landi schuf Brandenberger den Wehrmann aus Castione Marmor nach Die Kopie ist einen Meter kleiner und weicht in seiner Form etwas vom Original ab Die Statue steht an der Ecke Ramistrasse 80 in Zurich Eine weitere Kopie aus Bronze ein Abguss des Originals aus Gips steht in Schwyz beim Bundesbriefmuseum Sie wurde 1941 dem Archiv von den Auslandschweizern anlasslich der 650 Jahr Feier geschenkt Vor dem Anatomie Pavillon stand die Skulptur Mutter und Kind des Bildhauers Franz Fischer Auf der Landiwiese 12 steht heute die Bronzeskulptur 13 Madchen mit erhobenen Armen die der Zurcher Bildhauer Hermann Haller damals aus Gips 14 fur die Landesausstellung 1939 geschaffen hat 1968 kam die Statue durch die Schenkung der Haller Erben in Besitz der Stadt Zurich welche sie in Bronze goss 15 Bezuglich dem Modell fur die Plastik sind sich die Quellen uneinig 16 17 Wandbilder Bearbeiten nbsp Karl Walser Der Fackeltrager Studie zu einem Wandbild fur die Landi 1939 Ein grosses Wandbild stammte vom Luzerner Maler Hans Erni Fur die Aussenwand eines Musterhotels schuf er das rund hundert Meter lange und funf Meter hohe Wandgemalde Die Schweiz Das Ferienland der Volker Auf dem Bild waren die technischen Errungenschaften die Landschaften und traditionelle Brauche kaleidoskopartig dargestellt beispielsweise der neuste Sondertriebwagen der SBB die Douglas DC 3 der Swissair sowie Seen Alpenblumen Tiere Handwerke und Berge 18 Gemalt war es auf einzelne Sperrholzplatten die vor Ort zusammengesetzt wurden Gotthard Jedlicka schrieb dazu Erni sei mit seinem Gemalde uber Nacht beruhmt geworden weil er mit einer Mischung aus Primitivitat und Raffinement von Bauernmalerei und Photomontage einen riesigen und witzigen Werbeprospekt fur Reisen in die Schweiz und fur die schweizerische Geistesgeschichte gestaltet habe 19 Nach der Ausstellung lagerte das Bild lange in einem Romanshorner Guterschuppen der SBB die es 1990 dem Landesmuseum stifteten wo es heute in Teilen ausgestellt ist Die 850000 Franken fur die notige Restauration kamen hauptsachlich durch den Verkauf von 750 Exemplaren einer Faksimile Lithografie zusammen Zwei weitere monumentale Wandbilder schuf Victor Surbek eines davon in gemeinsamer Arbeit mit seiner Frau Marguerite Frey Surbek mit Martin Christ und mit Herold Howald Victor Surbeks alleiniges Wandgemalde mit dem Titel Holzhauer im Winterwald war in der Eingangshalle der Ausstellung Unser Holz zu sehen 20 Das 200 Meter breite Gemeinschaftswerk Schweizer Landschaften konnte in der Halle Strassenverkehr besichtigt werden 21 Aufsehen erregte auch das Wandbild Christophorus im Landi Jugendhaus von Willy Fries Ein riesiger Christophorus tragt den kleinen Jesus uber den Zurichsee 22 Die Frage der Besucher warum der Junge nicht einfach die Schwebebahn genommen habe fuhrte zu unfreiwilliger Komik Das 45 Meter lange Wandgemalde Das Werden des Bundes an der Hohenstrasse von Otto Baumberger zeigte die Schweizer Geschichte von 1291 bis 1939 23 Was mit dem Werk nach der Ausstellung geschah ist unklar heute ist es verschollen Fur den Haupteingang in Riesbach zur Abteilung Landwirtschaft am rechten Seeufer schuf der Urner Maler Heinrich Danioth das Wandbild Arbeit und Leben der Bauern Das Wandbild Eisen Bearbeitung in der Maschinenhalle der Abteilung Eisen Metalle und Maschinen stammte von Otto Morach den Eingang zur Abteilung Kleider machen Leute schmuckte das grosse Sgraffito Textilkunst von Maurice Barraud Diese und andere Wandbilder wurden zusammen mit den Gebauden nach dem Ausstellungsende abgebrochen Der Kunstler Karl Walser schuf fur die Landi das Werk Der Fackeltrager Das Wandbild ist mit Ol auf Leinwand gemalt und misst 4 6 Meter Es befindet sich heute in der Kantonsschule Solothurn 24 Finanzielles BearbeitenAnstelle der budgetierten 5 5 Millionen Franken an Eintrittsgeldern wurden uber 10 Millionen eingenommen In den Wirtschaften rechnete man mit einem Ertrag von 1 45 Millionen daraus wurden fast 3 5 Millionen Auch die kunstlerischen Veranstaltungen brachten mehr als das Doppelte der veranschlagten 250 000 Franken ein Als finanziell ausserst ertragsreich erwies sich der Schifflibach der anstelle der vorgesehenen 100 000 Franken zu einem Reingewinn von fast einer Million fuhrte Aus der Landi resultierte ein Reingewinn von 6 4 Millionen Franken mit denen die bezogenen Subventionen zuruckbezahlt wurden 25 Varia BearbeitenDas Landidorfli wurde auch musikalisch verewigt Das Jodelduo Marthely Mumenthaler Vrenely Pfyl nahm gleich mehrere Landi Lieder auf 1939 Landi Dorfli Komponist Robert Barmettler Uf der Landi Schwabibahn 1940 S isch s Landi Dorfli gsi Abschied von der Landi 26 Von Globi erschien 1939 der Band Globi an der Landes Ausstellung Es handelt sich um den begehrtesten und seltensten Titel der nur in einer Auflage von 5000 Exemplaren erschien 27 Anlasslich der Landi brachte die Post 1939 drei Sonderbriefmarken heraus Jede Marke erschien in drei Varianten mit deutschem franzosischem und italischem Text 28 Heutige Zeugen der Landi BearbeitenEin gewichtiger baulicher Zeuge des Landidorflis ist der sogenannte Landisaal mit seinen charakteristischen halbrunden Fensteroffnungen heute ein Anbau des Landgasthofes Zur Au in Wadenswil Dieser ursprunglich offene Saal diente wahrend der Landi als Schutz gegen Regen und Sonne Der Saal wurde nach dem Ende der Ausstellung an einem unbekannten Ort zwischengelagert bis er 1959 auf Betreiben des Wadenswiler Brauereibesitzers Fritz Weber Lehnert auf die Au gebracht wurde Zu Beginn diente er als Wetterschutz fur die Gaste heute dient er als Saal fur Essen und Anlasse 29 Ein weiteres Gebaude das sich aus der Landi in die heutige Zeit retten konnte ist das Riegelhaus das als Chashusli im Landidorfli stand Heute steht es auf dem Gelande der Schweizerischen Epilepsie Stiftung Epi in Riesbach Die damalige Schweizerische Anstalt fur Epileptische kaufte der nordostschweizerischen Kaserei und Milchgenossenschaft das Hauschen fur 5000 Franken ab Es wurde abgebaut und 1941 bei der Epi wieder zusammengesetzt Zuerst waren verschiedene Handwerkswerkstatten darin untergebracht heute sind darin eine Dachwohnung und eine Bibliothek eingerichtet sowie Buros der Zentralen Dienste 30 Ein Design Klassiker uber viele Jahrzehnte war der fur die Ausstellung von Hans Coray entworfene Landi Stuhl aus gehartetem Aluminium Aus der Landi hervor ging der Landistil der sich durch eine funktionale leichte und reduzierte Gestaltung auszeichnet Als weiterer Klassiker erwies sich die Sitzbank im Bauhausstil mit ergonomisch gekrummter Sitzflache und Lehne die von den Architekten Alfred Altherr und Charles Hoch fur die Landesausstellung entworfen wurde Die Landi Bank wird auch heute noch von der Firma BURRI public elements AG in Glattbrugg ZH hergestellt und steht in verschiedenen Varianten im auf zahlreichen Platzen Bahnhofen und Gartenanlagen Zu den verschiedenen Varianten der Landi Bank ist auch ein Tisch erhaltlich 31 nbsp Erinnerungsstein am See nbsp Landisaal auf der Halbinsel Au nbsp Das ehemalige Chashusli aus dem Landidorfli nbsp Landistuhle links altere rechts jungere Version nbsp LandibankLiteratur BearbeitenGottlieb Duttweiler Hrsg Eines Volkes Sein und Schaffen Die Schweizerische Landesausstellung 1939 Zurich in 300 Bildern Zurich 1939 Hans Fischli Rapport Orell Fussli Verlag Zurich 1978 Autobiographie S 143ff Robert Naef Landi Verlag Ringier Zurich 1979 ISBN 978 3 85859 104 3 R Keller Redaktionelle Bearbeitung Schweizerische Landesausstellung 1939 Zurich Offizieller Fuhrer mit Ausstellungsverzeichnis und Orientierungsplan Julius Wagner Hrsg Festliche Landi Verkehrsverlag Zurich 1939 Julius Wagner Hrsg Das goldene Buch der LA 1939 Verkehrsverlag Zurich 1939 Die Schweiz im Spiegel der Landesausstellung 1939 zwei Bande Atlantis Verlag Zurich 1940 Zwei Extraausgaben des Tages Anzeigers zur Landesausstellung vom 6 Mai 1939 Plakatwettbewerb fur die Landesausstellung 1939 In Das Werk Architektur und Kunst L oeuvre architecture et art Band 25 1938 S 29 32 Digitalisat Hans Schmid Vom Bau der Landesausstellung Zurich 1939 In Das Werk Architektur und Kunst L oeuvre architecture et art Band 26 1939 S 1 12 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landi 1939 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dossier Landi 39 bei NZZ Online Alt Zuri Informationen und Bilder zur Landesausstellung 1939 Landi 39 auf Stadt Zurich ch Schweizerische Landesausstellung Zurich 1939 in der Archivdatenbank des Schweizerischen Bundesarchivs Kurzfilm der NZZ zur Landi bei YouTube Ausfuhrliche Beschreibung der Hohenstrasse Samtliche Wandbildwerke der Landi 39 auf mural chEinzelnachweise Bearbeiten Artikel 4 Reglement fur die Aussteller vom 18 Dezember 1936 Mario Marguth Die Armee an der Landesausstellung 1939 in Zurich Schweizer Soldat Monatszeitschrift fur Armee und Kader mit FHD Zeitung Band 39 1963 1964 Heft 17 Extra Ausgabe des Tages Anzeigers 6 Mai 1939 Zurichsee Zeitung vom 16 Juli 2009 Memento des Originals vom 3 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zuonline ch Landihaus Berg am Irchel Projektarbeit Kulturlandschaftswandel ETH Zurich S 14 NZZ vom 18 Juli 2014 75 Jahr Jubilaum Hohepunkte der Landi 39 Zurichsee Zeitung vom 9 Mai 2009 Beitrag von Hans Heiri Stapfer Memento des Originals vom 3 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zuonline ch Mural ch Beschreibung der Hohenstrasse ETH Bibliothek Landiwiese Stadt Zurich Abgerufen am 29 Juni 2023 Rolf Lambrigger Zeitgenossische Kunstwerke im Freien Orell Fussli Verlag Zurich Schwabisch Hall 1985 S 41 Priska Held Schweri Die Sonnenanbeterin Hermann Hallers Madchenfigur auf der Landiwiese In Felix Graf Eberhard Wolf Hrsg Zauberberge Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium Baden 2010 S 125 Buchhandlung Hauser Hrsg Auszug aus dem Protokoll des Stadtrates von Zurich Zurich 8 Februar 1968 Priska Held Schweri Die Sonnenanbeterin Hermann Hallers Madchenfigur auf der Landiwiese In Felix Graf Eberhard Wolf Hrsg Zauberge Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium Baden 2010 S 126 Familienuberlieferung Ich bin ein Sohn von Sibylle Tobler Eine Studie aus Keramik zu dieser Skulptur befindet sich noch in unserem Familienbesitz Sibylle Tobler entstammt einer alten Zurcher Familie ist aber in Heidelberg aufgewachsen Auf der Familiengrabstatte der Toblers in Heidelberg steht eine grosse Reliefplastik von Hermann Haller Der saende Engel Bernhard Wiebel Die Schweiz Ferienland der Volker aber nicht des Volkes Zum Wandbild von Hans Erni an der LA 1939 doi 10 5169 seals 50778 Retor Seals Die Schweiz stellt aus Die Landesausstellung 1939 im Spiegel von Kunst und Werbung doi 10 5169 seals 394211 Fotos mit Ausschnitten bei www mural ch mural ch Fotos mit Ausschnitten bei www mural ch mural ch Abbildung zu sehen bei mural ch Abbildung zu sehen bei mural ch Einzelheiten dazu unter www mural ch Robert Naef Landi Ringier Zurich 1979 S 44 71 bio discographie NZZ Sonderbriefmarken zur Landesausstellung 1939 Zurichsee Zeitung 16 Juli 2009 Memento des Originals vom 3 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zuonline ch NZZ Stumme Zeugen der Landi burri worldNormdaten Veranstaltung GND 1231061 X lobid OGND AKS VIAF 165847642 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizerische Landesausstellung 1939 amp oldid 235402335