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Philipp Etter 21 Dezember 1891 in Menzingen 23 Dezember 1977 in Bern war ein Schweizer Politiker SKVP aus dem Kanton Zug Wahrend seiner 25 jahrigen Amtszeit im Bundesrat von 1934 bis 1959 war er Innenminister und bekleidete viermal das Amt des Bundesprasidenten Philipp Etter ca 1930 source source Radioansprache vom 28 August 1939Philipp Etter mit seiner Frau Marie und ihren zehn Kindern Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Wahlergebnisse in der Bundesversammlung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenPhilipp Etter wuchs zusammen mit drei alteren Geschwistern in Menzingen als Sohn eines Kufers auf Er besuchte zunachst die Kantonschule in Zug und danach die Stiftsschule Einsiedeln wo er 1911 die Matura ablegte Der studierte Jurist erlangte das Anwaltspatent des Kantons Schwyz Von 1918 bis 1922 vertrat er die Katholisch Konservativen im Zuger Kantonsrat und von 1922 bis 1928 im Regierungsrat bis 1927 als kantonaler Erziehungs und Militardirektor und anschliessend als Landammann Von 1930 bis 1934 bekleidete er einen Sitz im Standerat Zudem leitete er zwischen 1912 und 1934 als Chefredaktor die Zuger Nachrichten das Organ der konservativen Kantonalpartei Bereits als Klosterschuler hatte Etter journalistische Arbeiten erbracht Bereits 1933 nach der Machtergreifung Hitlers warb er in dem neunteiligen Essay Die vaterlandische Erneuerung und wir unter anderem fur die katholisch korporatistische berufsstandische Ordnung gemass der 1931 erschienenen Enzyklika Quadragesimo anno Seine im Namen der Neutralitatspolitik unterlassene Verurteilung bekanntwerdender Graueltaten der Nationalsozialisten blieb zeitlebens kontrovers Die Vereinigte Bundesversammlung wahlte Philipp Etter als Nachfolger von Jean Marie Musy am 28 Marz 1934 im ersten Wahlgang in den Bundesrat Von Albert Meyer ubernahm er am 1 Mai 1934 das Eidgenossische Departement des Innern Das Parlament bestatigte ihn 1935 1939 1943 1947 1951 und 1955 im Amt Er war 1938 1941 1946 und 1952 Vizeprasident des Bundesrates und 1939 1942 1947 und 1953 Bundesprasident In dieser Funktion eroffnete er am 28 August 1939 die Versammlung zur Wahl General Guisans 1 Nach dem Rucktritt von Bundesrat Marcel Pilet Golaz war er 1945 1959 amtsaltestes Regierungsmitglied L Etternell in Anlehnung an das franzosische Wort L Eternel fur den Unendlichen In Absprache mit Martin Rosenberg dem Generalsekretar seiner Partei verzichtete er 1955 auf das Vizeprasidium des Jahres 1956 und damit auf das Amt des Bundesprasidenten im Jahre 1957 um bei einem Rucktritt eines freisinnigen Bundesrates eine Doppelvakanz herbeifuhren zu konnen Dieses Szenario ergab sich erst vier Jahre spater Zusammen mit Hans Streuli gab er am 19 November 1959 seine Demission auf den 31 Dezember 1959 bekannt Mit seinem Rucktritt ermoglichte Etter die Wahl zweier sozialdemokratischer Bundesrate und machte damit den Weg fur die Zauberformel frei Sein Nachfolger als Innenminister wurde der Basler SP Standerat Hans Peter Tschudi Philipp Etter wurde wie seine Ehefrau Maria Etter Hegglin 1893 1972 die ebenfalls in Menzingen aufgewachsen war auf dem Berner Bremgartenfriedhof bestattet Die sterblichen Uberreste des Ehepaars wurden 2008 exhumiert und nach Menzingen ubergefuhrt wo sie seither in einem Familiengrab ruhen 2 Mit seiner Frau hatte Philipp Etter elf Kinder wovon eines noch als Saugling starb Eine seiner Tochter war Monika Etter die 1974 zu den ersten Berner Grossratinnen gehorte einer seiner Sohne der Einsiedler Benediktinerpater Kassian Etter Wahlergebnisse in der Bundesversammlung Bearbeiten1934 Wahl in den Bundesrat mit 115 Stimmen absolutes Mehr 104 Stimmen 1935 Wiederwahl als Bundesrat mit 124 Stimmen absolutes Mehr 98 Stimmen 1937 Wahl zum Vizeprasidenten des Bundesrates mit 148 Stimmen absolutes Mehr 85 Stimmen 1938 Wahl zum Bundesprasidenten mit 150 Stimmen absolutes Mehr 81 Stimmen 1939 Wiederwahl als Bundesrat mit 144 Stimmen absolutes Mehr 87 Stimmen 1940 Wahl zum Vizeprasidenten des Bundesrates mit 126 Stimmen absolutes Mehr 76 Stimmen 1941 Wahl zum Bundesprasidenten mit 152 Stimmen absolutes Mehr 87 Stimmen 1943 Wiederwahl als Bundesrat mit 163 Stimmen absolutes Mehr 91 Stimmen 1945 Wahl zum Vizeprasidenten des Bundesrates mit 159 Stimmen absolutes Mehr 93 Stimmen 1946 Wahl zum Bundesprasidenten mit 148 Stimmen absolutes Mehr 93 Stimmen 1947 Wiederwahl als Bundesrat mit 167 Stimmen absolutes Mehr 93 Stimmen 1951 Wiederwahl als Bundesrat mit 167 Stimmen absolutes Mehr 88 Stimmen 1951 Wahl zum Vizeprasidenten des Bundesrates mit 153 Stimmen absolutes Mehr 87 Stimmen 1952 Wahl zum Bundesprasidenten mit 156 Stimmen absolutes Mehr 88 Stimmen 1955 Wiederwahl als Bundesrat mit 154 Stimmen absolutes Mehr 86 Stimmen Literatur BearbeitenThomas Zaugg Philipp Etter In Historisches Lexikon der Schweiz Philipp Etter im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Georg Kreis Philipp Etter voll auf eidgenossischem Boden In Aram Mattioli Hrsg Intellektuelle von rechts Ideologie und Politik in der Schweiz 1918 1939 Chronos Zurich 1995 S 201 217 Thomas Zaugg Bundesrat Philipp Etter 1891 1977 Eine politische Biografie NZZ Libro Zurich 2020 3 4 5 6 7 Weblinks BearbeitenPhilipp Etter in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz Publikationen von und uber Philipp Etter im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Philipp Etter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Philipp Etter in den Historischen Pressearchiven der ZBW Philipp Etter auf der Plattform Geschichte der Sozialen Sicherheit in der Schweiz Fabian Renz Der patriotische Unschweizer In Tages Anzeiger vom 28 August 2013 Markanter und umstrittener Kopf Bundesrat Philipp Etter Beitrag des SRF Regionaljournals Zentralschweiz vom 17 Februar 2020 Thomas Zaugg Bundesrat Philipp Etter Ein Mann ein Frauenbild In Tages Anzeiger Das Magazin vom 15 Marz 2021 Abgerufen am 16 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesversammlung Schweiz Rede des Bundesprasidenten und ausserordentliche Sitzung der Eidgenossische Rate und Wahl des Generals Schweizerische Nationalphonothek 28 August 1939 abgerufen am 26 Oktober 2019 Neue Zuger Zeitung Nr 132 10 Juni 2008 Rolf App Die Rettung seiner Ehre In St Galler Tagblatt vom 14 Marz 2020 Georg Kreis Wandlungen eines autoritaren Staatsmanns In Neue Zurcher Zeitung vom 27 Marz 2020 Josef Lang Hilfe fur die starkste Armee In Die Wochenzeitung vom 14 Mai 2020 Jakob Tanner Auch in der Schweiz wird die Vergangenheit als Echoraum fur Propaganda genutzt und aus diesem tont es dann genau so glorreich heraus wie man hineinruft In Die Wochenzeitung vom 4 Juni 2020 Thomas Zaugg Der Revisionismusvorwurf beendet die Geschichtsschreibung In Schweizer Monat vom Juli 2020 VorgangerAmtNachfolgerJean Marie MusyMitglied im Schweizer Bundesrat 1934 1959Jean BourgknechtVorsteher des Eidgenossischen Departements des Innern EDI Stefano Franscini Giovanni Battista Pioda Karl Schenk Jakob Dubs Josef Martin Knusel Numa Droz Adolf Deucher Eugene Ruffy Adrien Lachenal Marc Ruchet Ludwig Forrer Josef Anton Schobinger Camille Decoppet Louis Perrier Felix Calonder Gustave Ador Ernest Chuard Marcel Pilet Golaz Albert Meyer Philipp Etter Hans Peter Tschudi Hans Hurlimann Alphons Egli Flavio Cotti Ruth Dreifuss Pascal Couchepin Didier Burkhalter Alain Berset Normdaten Person GND 118531298 lobid OGND AKS LCCN n82056781 VIAF 36943969 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Etter PhilippKURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1891GEBURTSORT MenzingenSTERBEDATUM 23 Dezember 1977STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Etter amp oldid 237459383