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Jean Bourgknecht 16 September 1902 in Freiburg Schweiz 23 Dezember 1964 ebenda heimatberechtigt in Freiburg war ein Schweizer Politiker KCV Nach dem Studium war er zunachst als Rechtsanwalt tatig und prasidierte sowohl die Anwaltskammer des Kantons Freiburg als auch den Schweizerischen Anwaltsverband Von 1950 bis 1959 amtierte er als Stadtammann von Freiburg von 1951 bis 1955 sass er im Nationalrat und von 1956 bis 1959 im Standerat Ebenso war er ab 1956 Prasident der gesamtschweizerischen KCV heutige CVP Bourgknecht wurde 1959 in den Bundesrat gewahlt und stand danach dem Finanz und Zolldepartement vor Krankheitsbedingt blieb er nur etwas mehr als zweieinhalb Jahre im Amt Jean Bourgknecht Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium Beruf und Familie 1 2 Kantons und Bundespolitik 1 3 Bundesrat 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium Beruf und Familie Bearbeiten Sein Vater Louis war ein renommierter Rechtsanwalt seine Mutter hiess Eugenie Louise Wuilleret Nach der Matura studierte Bourgknecht Rechtswissenschaft an den Universitaten Freiburg Bern und Wien Nach der Promotion im Jahr 1926 arbeitete er eine Zeitlang mit seinem Vater zusammen und ubernahm schliesslich dessen Kanzlei Er hatte daneben einen Lehrauftrag an der Universitat Freiburg und sass im Verwaltungsrat mehrerer ortlicher Unternehmen Von 1936 bis 1947 prasidierte er die Anwaltskammer des Kantons Freiburg von 1937 bis 1941 auch den Schweizerischen Anwaltsverband Seine erste Ehefrau Marguerite Guhl entstammte einer Industriellenfamilie und verstarb 1949 Zwei Jahre spater heiratete Bourgknecht die Sekretarin Simone Modoux Aus der ersten Ehe gingen zwei Sohne hervor der altere Sohn Louis war spater als Bundesrichter tatig 1 der jungere Jean Francois wurde ebenfalls Politiker Kantons und Bundespolitik Bearbeiten Bourgknechts politische Karriere begann 1950 mit der Wahl zum Stadtammann von Freiburg In diesem Amt das er bis 1959 innehatte gelang es ihm die stadtischen Finanzen zu sanieren und damit die Grundlage fur den Ausbau der Infrastruktur zu schaffen Ab 1951 war er auch im Nationalrat vertreten verlor jedoch seinen Sitz vier Jahre spater da die Koalitionstaktik seiner Partei nicht aufgegangen war 1956 wahlte ihn der Grosse Rat stattdessen zu einem der beiden Freiburger Vertreter im Standerat Ab 1954 war Bourgknecht Vorstandsmitglied der Schweizerischen Konservativen Volkspartei SKV wobei man ihm eher dem katholisch konservativen Flugel zurechnete Nachdem er 1956 Parteiprasident geworden war strebte er danach mit einem moderaten Linksrutsch den grosser gewordenen christlichsozialen Flugel starker einzubinden und so eine mogliche Parteispaltung zu verhindern Als Folge davon benannte sich die SKV 1957 in Konservativ Christlichsoziale Volkspartei KCV um 1 Im Parlament beschaftigte sich Bourgknecht hauptsachlich mit der Finanzpolitik Er reichte im Juni 1957 eine Motion ein mit der er die Forderung wirtschaftlich schwacherer Kantone forderte Dabei sollte der Bund nicht mehr wie bisher ublich direkte Subventionen entrichten sondern einen gesetzlich geregelten Finanzausgleich zwischen den Kantonen schaffen Das im Juli 1959 verabschiedete Bundesgesetz uber den Finanzausgleich wurde stark durch Bourgknecht gepragt Hingegen widersetzte er sich der direkten Bundessteuer da er die Verminderung der kantonalen Steuereinnahmen befurchtete Zur Finanzierung des Autobahnbaus befurwortete er 1958 die Erhohung der Treibstoffabgaben 2 Am 17 Dezember 1959 musste die Bundesversammlung gleich vier Vakanzen im Bundesrat besetzen Zum Nachfolger von Philipp Etter wahlte sie Bourgknecht der im ersten Wahlgang 134 von 233 gultigen Stimmen erhielt Ettore Tenchio und Roger Bonvin zwei Vertreter des christlichsozialen Flugels erhielten 44 bzw 42 Stimmen auf weitere Namen entfielen 13 Stimmen Ausser Bourgknecht wurden auch sein Parteikollege Ludwig von Moos sowie die beiden Sozialdemokraten Willy Spuhler und Hans Peter Tschudi gewahlt Diese Viererwahl gilt als Geburtsstunde der von KCV Generalsekretar Martin Rosenberg konzipierten Zauberformel welche die Zusammensetzung des Bundesrates nach einem festen Verteilschlussel unter den vier grossten Parteien ermoglichte und bis 2003 Bestand hatte 3 Bundesrat Bearbeiten Bei seinem Amtsantritt am 1 Januar 1960 ubernahm Bourgknecht die Leitung des Finanz und Zolldepartements Bei seiner Tatigkeit legte er grosses Gewicht auf die Wahrung der Finanzkraft der Kantone auf Zuruckhaltung bei neuen Ausgaben des Bundes und auf eine rigorose Finanzplanung Ebenso strebte er danach mit verschiedenen Massnahmen die Steuermoral der Burger zu verbessern und Moglichkeiten zur Steuerhinterziehung einzuschranken Getreu dem Parteiprogramm der KCV suchte er nach Moglichkeiten starkere Akzente in der Steuerpolitik zu setzen wozu ihm die Finanzlage des Bundes aber wenig Spielraum liess Schliesslich bemuhte er sich die Effizienz der Bundesbehorden zu steigern indem er uberzahlige Stellen strich und eine Zentralstelle fur Organisationsfragen der Bundesverwaltung schuf mit deren Hilfe Kompetenzuberschneidungen zwischen einzelnen Bundesamtern beseitigt werden sollten 4 Im Mai 1962 erlitt Bourgknecht einen heftigen Schlaganfall woraufhin sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechterte Seinen Rucktritt per Ende September konnte er nicht mehr selber bekanntgeben Die politischen Gremien drangten seine Ehefrau ein Rucktrittsschreiben zu verfassen in dem Bourgknechts Rucktritt aus dem Bundesrat auf Ende September 1962 erklart wurde 5 Zwei Jahre spater verstarb er an den Folgen einer unheilbaren Krankheit 6 Literatur BearbeitenFrancis Python Roland Ruffieux Jean Bourgknecht In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 452 456 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Bourgknecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Roland Ruffieux Bourgknecht Jean In Historisches Lexikon der Schweiz Publikationen von und uber Jean Bourgknecht im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Python Ruffieux Das Bundesratslexikon S 452 Python Ruffieux Das Bundesratslexikon S 452 453 Python Ruffieux Das Bundesratslexikon S 453 454 Python Ruffieux Das Bundesratslexikon S 454 Andreas Kley Staatsrecht Hrsg Giovanni Biaggini Thomas Gachter Regina Kiener 2 Auflage Dike Verlag Zurich 2015 ISBN 978 3 03751 739 0 Politische Rechte 42 N 60 Python Ruffieux Das Bundesratslexikon S 454 455 VorgangerAmtNachfolgerPhilipp EtterMitglied im Schweizer Bundesrat 1960 1962Roger BonvinVorsteher des Eidgenossischen Finanzdepartements EFD Josef Munzinger Henri Druey Josef Martin Knusel Jakob Stampfli Constant Fornerod Jean Jacques Challet Venel Victor Ruffy Paul Ceresole Karl Schenk Johann Jakob Scherer Wilhelm Matthias Naeff Bernhard Hammer Simeon Bavier Walter Hauser Robert Comtesse Marc Ruchet Josef Anton Schobinger Giuseppe Motta Jean Marie Musy Albert Meyer Ernst Wetter Ernst Nobs Max Weber Hans Streuli Jean Bourgknecht Roger Bonvin Nello Celio Georges Andre Chevallaz Willi Ritschard Otto Stich Kaspar Villiger Hans Rudolf Merz Eveline Widmer Schlumpf Ueli Maurer Karin Keller SutterPrasidenten der Christlichdemokratischen Volkspartei CVP Adalbert Wirz Eugene Deschenaux Joseph Raber Ernest Perrier Eduard Guntli Raymond Evequoz Emil Nietlispach Pierre Aeby Josef Escher Max Rohr Jean Bourgknecht Ettore Tenchio Franz Josef Kurmann Hans Wyer Flavio Cotti Eva Segmuller Carlo Schmid Anton Cottier Adalbert Durrer Philipp Stahelin Doris Leuthard Christophe Darbellay Gerhard PfisterStadtammanner von Freiburg Jean de Montenach Gaspard Lottas Philippe de Gottrau Pierre Francois Savary Jean Pierre Philippe de Raemy Francois Pierre Savary Albert Fegely Philippe d Odet Pierre Joseph Farvagnie Jean Theobald Hartmann Jean Auguste Cuony Gaspard Lalive d Epinay Louis de Chollet Paul Aeby Louis Bourgknecht Ernest de Weck Romain de Weck Pierre Aeby Ernest Lorson Jean Bourgknecht Max Aebischer Lucien Nussbaumer Claude Schorderet Dominique de Buman Jean Bourgknecht Pierre Alain Clement Normdaten Person GND 1046349260 lobid OGND AKS VIAF 121723361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bourgknecht JeanKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker KCV GEBURTSDATUM 16 September 1902GEBURTSORT Freiburg im UechtlandSTERBEDATUM 23 Dezember 1964STERBEORT Freiburg im Uechtland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Bourgknecht amp oldid 233533848