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Isaac Victor Charles Francois Ruffy 1 18 Januar 1823 in Lutry 29 Dezember 1869 in Bern heimatberechtigt in Lutry und Riex uberwiegend Victor Ruffy genannt war ein Schweizer Politiker Im Kanton Waadt war er als Richter und Regierungsrat tatig ab 1858 auf Bundesebene als Nationalrat 1868 wurde er als Vertreter der radikalen Fraktion der heutigen FDP in den Bundesrat gewahlt Dieses Amt konnte er nur zwei Jahre lang ausuben er ist das jungste Mitglied der Landesregierung das im Amt starb Victor Ruffy Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium 1 2 Kantonspolitik 1 3 Bundespolitik 1 4 Bundesrat 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium Bearbeiten Ruffy war der Sohn einer angesehenen Winzerfamilie die seit 1535 das Burgerrecht von Lutry besass Sein Vater Jean Samuel Ruffy war ausserdem Friedensrichter Oberstleutnant der Infanteriereserven und ab 1848 Mitglied des Grand Conseil Kantonsparlament des Kantons Waadt seine Mutter hiess Marianne Chevalley Nachdem er seine Schulbildung in Lutry und in einem Internat in Lausanne erhalten hatte studierte Ruffy ab 1836 Rechtswissenschaft an der Lausanner Akademie Ab 1838 war er Mitglied der akademischen Gesellschaft Belles Lettres die er 1839 prasidierte 1841 trat er der Studentenverbindung Zofingia bei deren Prasident er 1843 44 ebenfalls war Er interessierte sich fur Botanik und Poesie mehrere seiner Gedichte wurden vertont und erschienen im Gesangsbuch der Zofingia 2 Kantonspolitik Bearbeiten Nach einem Auslandsaufenthalt an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg begann Ruffy im Februar 1845 ein Anwaltspraktikum bei Charles Renevier Da seine in Reden offentlich gemachten Bekenntnisse zum Liberalismus seinem konservativen Arbeitgeber missfielen musste er die Stelle wechseln und ging stattdessen zur Kanzlei von Marc Blanchenay einem Vertrauten von Staatsrat Henri Druey Im September 1847 bestand Ruffy die Anwaltsprufung zwei Monate spater war er als Unterleutnant am Sonderbundskrieg beteiligt Im Januar 1848 wahlte ihn das Parlament zum Kantonsrichter Die Wahl musste nach zehn Tagen wiederholt werden da Ruffy beim ersten Durchgang noch nicht ganz das vorgeschriebene Mindestalter von 25 Jahren erreicht hatte Im Jahr 1851 heiratete er Julie Chevalley 3 1858 trat Ruffy als Richter zuruck und eroffnete zusammen mit Henri Jan eine Anwaltskanzlei Nachdem er 1859 in den Grossen Rat gewahlt worden war wurde er am Tag seiner Vereidigung von den Parlamentariern auch in den Conseil d Etat Kantonsregierung gewahlt doch er lehnte die Wahl aus politischen und personlichen Grunden ab 1861 war er als Vizeprasident des Verfassungsrates an der Ausarbeitung einer neuen Kantonsverfassung beteiligt Im Februar 1863 folgte die Wahl in die Kantonsregierung in der er dem Departement des Inneren vorstand 1867 war er Regierungsprasident und wechselte ins Erziehungs und Kultusdepartement Dort bereitete er die Reorganisation des kantonalen Lehrerseminars vor wobei Louis Ruchonnet diese Aufgabe vollendete 4 Bundespolitik Bearbeiten Auf nationaler Ebene trat Ruffy erstmals am 17 Januar 1858 in Erscheinung Nachdem in den ersten beiden Wahlgangen der Nationalratswahlen 1857 noch nicht alle Sitze im Wahlkreis Waadt Ost besetzt werden konnten kandidierte er im dritten Wahlgang und setzte sich gegen Jules Eytel durch Bei den Nationalratswahlen 1860 verlor er seinen Sitz im zweiten Wahlgang gegen seinen Kanzleipartner Henri Jan konnte aber nach dem dritten Wahlgang am 6 Januar 1861 doch noch wieder in den Nationalrat einziehen Diesem stand er 1863 als Nationalratsprasident vor ausserdem war er ab Juli 1864 nebenamtlicher Bundesrichter Unter anderem leitete er den Prozess gegen jene Radikalen die bei den Staatsratswahlen 1864 im Kanton Genf Strassenkampfe angezettelt hatten 4 Als Constant Fornerod am 2 Oktober 1867 seinen Rucktritt aus dem Bundesrat per Ende Jahr bekanntgab galt Ruffy als aussichtsreichster Kandidat fur dessen Nachfolge Er zeigte zunachst kein Interesse an diesem Amt da er lieber im Kanton Waadt wirken wollte seine Kinder noch jung waren und er gesundheitlich angeschlagen war Doch schliesslich liess er sich umstimmen und die vereinigte Bundesversammlung wahlte ihn am 6 Dezember 1867 im ersten Wahlgang wobei er 120 von 155 abgegebenen Stimmen erhielt 23 Stimmen gingen an Jules Roguin zwolf an weitere Personen 5 Bundesrat Bearbeiten In seinem ersten Amtsjahr stand Ruffy dem Finanzdepartement vor Zu Beginn des Jahres 1869 wechselte er zum Militardepartement und fuhrte Emil Weltis Vorarbeiten fur ein neues Militarorganisationsgesetz fort Ebenso leitete er die Bewaffnung der Soldaten mit Vetterligewehren vor In der beginnenden Debatte um die Totalrevision der Bundesverfassung sprach sich der uberzeugte Foderalist vehement gegen jegliche Zentralisierungsbestrebungen aus Am 10 Dezember 1869 wurde er zum Bundesprasidenten gewahlt Dieses Amt konnte er jedoch nicht antreten da er zweieinhalb Wochen spater plotzlich im Alter von 47 Jahren einer akuten rheumatischen Entzundung erlag 6 In Lausanne ist eine Strasse nach ihm benannt die Avenue Victor Ruffy Sein Sohn Eugene Ruffy war von 1894 bis 1899 ebenfalls Bundesrat Ein Urenkel der ebenfalls Victor Ruffy hiess war 1982 bis 1999 sozialdemokratischer Nationalrat und 1990 Nationalratsprasident 7 8 Literatur BearbeitenJean Pierre Chuard Oliver Meuwly Victor Ruffy In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 125 129 Weblinks BearbeitenPatrick de Leonardis Ruffy Victor In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Albert de Montet Dictionnaire biographique des Genevois et des Vaudois qui se sont distingues dans leur pays ou a l etranger par leurs talents leurs actions leurs oeuvres litteraires ou artistiques etc G Bridel Lausanne 1879 S 430 Online PDF Chuard Meuwly Das Bundesratslexikon S 125 Chuard Meuwly Das Bundesratslexikon S 125 126 a b Chuard Meuwly Das Bundesratslexikon S 126 127 Chuard Meuwly Das Bundesratslexikon S 127 Chuard Meuwly Das Bundesratslexikon S 127 128 Kurzbiographie zu gleichnamigem Urenkel in Schweizer Lexikon Luzern 1993 Bd 5 gleichnamiger Urenkel Victor Ruffy auf der Website der Bundesversammlung wbr Eingereichte Vorstosse VorgangerAmtNachfolgerConstant FornerodMitglied im Schweizer Bundesrat 1868 1869Paul CeresoleVorsteher des Eidgenossischen Finanzdepartements EFD Josef Munzinger Henri Druey Josef Martin Knusel Jakob Stampfli Constant Fornerod Jean Jacques Challet Venel Victor Ruffy Paul Ceresole Karl Schenk Johann Jakob Scherer Wilhelm Matthias Naeff Bernhard Hammer Simeon Bavier Walter Hauser Robert Comtesse Marc Ruchet Josef Anton Schobinger Giuseppe Motta Jean Marie Musy Albert Meyer Ernst Wetter Ernst Nobs Max Weber Hans Streuli Jean Bourgknecht Roger Bonvin Nello Celio Georges Andre Chevallaz Willi Ritschard Otto Stich Kaspar Villiger Hans Rudolf Merz Eveline Widmer Schlumpf Ueli Maurer Karin Keller SutterVorsteher des Eidgenossischen Departements fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS Ulrich Ochsenbein Friedrich Frey Herose Jakob Stampfli Constant Fornerod Emil Welti Victor Ruffy Paul Ceresole Johann Jakob Scherer Wilhelm Hertenstein Walter Hauser Emil Frey Eduard Muller Eugene Ruffy Ludwig Forrer Arthur Hoffmann Camille Decoppet Karl Scheurer Rudolf Minger Karl Kobelt Paul Chaudet Nello Celio Rudolf Gnagi Georges Andre Chevallaz Jean Pascal Delamuraz Arnold Koller Kaspar Villiger Adolf Ogi Samuel Schmid Ueli Maurer Guy Parmelin Viola Amherd Normdaten Person GND 1046592378 lobid OGND AKS VIAF 306324685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruffy VictorALTERNATIVNAMEN Ruffy Isaac Victor Charles Francois vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 18 Januar 1823GEBURTSORT LutrySTERBEDATUM 29 Dezember 1869STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Victor Ruffy Politiker 1823 amp oldid 210487668