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Die Societe d Etudiants suisse de Belles Lettres ist die alteste Studentenverbindung der Schweiz Die farbentragende Studentenverbindung besteht an mehreren Universitatsstadten der Schweiz und wurde 1806 in Lausanne gegrundet Die Mitglieder werden als Bellettriens bezeichnet Im Gegensatz zu den deutschen Studentenverbindungen ist Belles Lettres nicht an einem einzigen Studienort ansassig sondern stellt vielmehr eine gesamtschweizerische Studentenverbindung dar die in sections Sektionen an mehreren Studienorten der Schweiz aufgeteilt ist Namentlich sind die Sektionen in Genf Lausanne und Neuchatel hervorzuheben Die beiden letzteren bestehen noch heute Postkarte der schweizerischen Studentenverbindung Belles Lettres Sektion Lausanne aus dem Jahre 1906 anlasslich des hundertjahrigen BestehensLithographie des Mitbegrunders Charles Monnards 1790 1865 Die Verbindung steht in den studentischen Traditionen sowohl der schweizerischen als auch der deutschen Studentenverbindungen hat allerdings eine starke romanische Auspragung Daruber hinaus gibt es im Gegensatz zu anderen Verbindungen keine Unterscheidung zwischen Burschen und Fuchsen Die Sektion Lausanne zahlt anders als die Sektion Neuchatel heute auch Studentinnen zu ihren Mitgliedern Eine weitere Besonderheit der Verbindung ist die Auffuhrung von Theaterstucken den theatrales die dort eine lange Tradition haben und auf die grossen Wert gelegt wird Die Mitglieder der Belles Lettres de Lausanne fuhren ihre theatrales regelmassig in ihrem eigenen Theater dem Theatre de Belles Lettres auch bekannt unter dem Namen Theatre du Lapin Vert nahe der alten Academie de Lausanne oberhalb des Palais de Rumine auf Das Lokal der Belles Lettres de Neuchatel befindet sich in der Rue St Honore 3 nahe dem Hafen der Stadt am Lac de Neuchatel Die Studentenverbindung Belles Lettres ist daruber hinaus im franzosischsprachigen Gebiet fur die Veroffentlichung der literarischen Zeitschrift Revue de Belles Lettres RBL bekannt welche Poesie aus der Romandie aus Frankreich und aus anderen Landern enthalt Die Verbindung ist franzosischsprachig und legt Wert auf die Kultur der Romandie Zu den Veranstaltungen wird kein Bier sondern ausschliesslich Wein aus der Region Lavaux im Kanton Waadt und des Lac de Neuchatel gereicht Inhaltsverzeichnis 1 Wappen und Farben 2 Geschichte 3 Bekannte Mitglieder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksWappen und Farben Bearbeiten nbsp Zirkel von Belles LettresDie Farben der Belles Lettres sind grun rot grun Die Mutzenfarbe ist grun Das Wappen stellt von links nach rechts schragliegend die genannten Farben dar und zeigt in der Mitte den Zirkel der Verbindung welcher den Buchstaben B darstellt Die Farben gehen vermutlich auf die Farben der ersten Helvetischen Republik 1798 1803 zuruck sollen aber auch eine Anlehnung an die franzosischen akademischen Farben und die Farben der Poeten darstellen Der Wahlspruch lautet Union Etude et Perseverance Einheit Studium und Ausdauer Geschichte Bearbeiten nbsp Mitglieder der Societe d Etudiants de Belles Lettres Sektion Lausanne 1898Die erste Societe academique de Belles Lettres wurde 1806 1 von einigen Gymnasiasten in Lausanne gegrundet die spater Studenten der Geisteswissenschaften an der Universite de Lausanne waren und die Verbindung als Studentenverbindung fortfuhrten Damit ist sie die alteste Studentenverbindung in der Schweiz Zu den Grundern gehorte auch der damalige Student und spatere Schriftsteller Charles Monnard 1790 1865 Zunachst war die Belles Lettres Lausanne ein reiner Literaturzirkel dessen Mitglieder sich aber zunehmend an politischen Debatten beteiligten 1824 entstand in Genf die Societe de litterature die spater in Societe academique de Belles Lettres umbenannt wurde In Neuchatel wurde aus der 1832 ins Leben gerufenen Societe des etudiants neuchatelois 1839 die Societe litteraire des etudiants neuchatelois und durch Umbenennung am 5 September 1848 die Societe academique de Belles Lettres Diese drei literarischen Gesellschaften hatten die gleichen Farben und Zirkel und standen miteinander in regelmassigem Kontakt bewahrten sich jedoch ihre Eigenstandigkeit Eine weitere Sektion der Belles Lettres entstand 1899 in Fribourg und 1920 wurde von welschschweizerischen Studenten eine Sektion an der Eidgenossischen Technischen Hochschule Zurich ETH gegrundet Die Mitgliedschaft in der Belles Lettres besteht auf Lebenszeit und daruber hinaus Bis 1900 zahlte sie bereits insgesamt 1528 Mitglieder die sich ihr seit ihrem Bestehen angeschlossen hatten Bis 2010 hatten sich 2660 Bellettriens in das Livre d Or goldenes Buch das Mitgliederverzeichnis der Belles Lettres eingetragen 1933 erregte die Auffuhrung von einer dramatisierten Fassung des Theaterstucks Les Caves du Vatican Die Verliese des Vatikans der Belles Lettres in Lausanne des eng mit ihr befreundeten Schriftstellers und Nobelpreistragers fur Literatur Andre Gide Aufsehen Die damaligen Westschweizer Kritiker Pierre Beausire Alfred Wild Daniel Simond waren tief beeindruckt von Gides Werk fur das sie leidenschaftlich eintraten Bekannte Mitglieder BearbeitenNach Geburtsjahr geordnet Charles Monnard 1790 1865 Schweizer Historiker Politiker Schriftsteller und Hochschullehrer Mitbegrunder der Belles Lettres Jules Correvon 1802 1865 Schweizer Jurist und Politiker Gustave Jaccard 1809 1881 liberaler Abgeordneter im Waadtlander Grossen Rat Mitglied des Verfassungsrats Abgeordneter des Standerats Auguste Rogivue 1812 1869 Professor und Rektor der Universite de Lausanne radikaler Waadtlander Grossrat Stadtrat in Lausanne und Abgeordneter im Standerat Frederic Monneron 1813 1837 franzosischsprachiger Schweizer Dichter ausserdem Mitglied der Zofingia Louis Constant Henriod 1814 1874 evangelischer Geistlicher und Grunder der Societe des etudiants neuchatelois Louis Bonjour 1823 1875 Abgeordneter im Waadtlander Grossrat Abgeordneter im Standerat FDP Freimaurer Henri Edouard Dubied 1823 1878 Erfinder und Industrieller Victor Ruffy 1823 1869 Richter und Prasident des Waadtlander Kantonsgericht Waadtlander Abgeordneter und Prasident des Nationalrats Abgeordneter im Waadtlander Grossen Rat Richter und Prasident des Bundesgerichts spater ausserdem Mitglied der Zofingia und der Helvetia Louis Ruchonnet 1834 1893 Abgeordneter des Grossen Rates des Kantons Waadt und des Nationalrats Mitglied des Bundesrats ausserdem Mitglied der Helvetia Freimaurer Paul Andre 1837 1896 Professor an der Universite de Lausanne freisinniger Abgeordneter im Grossen Rat des Kantons Waadt Mitglied im Gemeinderat von Lausanne und Nationalrat spater ausserdem Mitglied der Zofingia Lausanne und Ehrenmitglied der Helvetia Henri Roehrich 1837 1913 Schweizer evangelischer Geistlicher und Prasident der Societe d Etudiants de Belles Lettres in Genf Charles Boiceau 1841 1907 Rechtsberater der britischen Gesandtschaft in der Schweiz liberales Mitglied des Lausanner Stadtparlaments Abgeordneter im Waadtlander Grossen Rat Abgeordneter des Nationalrats Oberst der Kavallerie spater ausserdem Mitglied des Corps Hansea Bonn Edouard Naville 1844 1926 Schweizer Agyptologe Adrien Lachenal 1849 1918 Schweizer Rechtsanwalt und Politiker FDP Abgeordneter des Parlaments des Kantons Genf Abgeordneter des Standerats Nationalrat und zweimaliger Nationalratsprasident Abgeordneter und Bundesprasident Freimaurer Berthold van Muyden 1852 1912 liberaler Gemeinderat Legislative in Lausanne danach Stadtrat Historiker der Stadtgeschichte Lausannes Philippe Monnier 1864 1911 Schweizer Journalist und Schriftsteller Emile Lombard 1875 1965 franzosisch schweizerischer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Arthur Freymond 1879 1970 Mitglied im Gemeinderat und im Stadtrat der Stadt Lausanne Stadtprasident Lausannes Abgeordneter im Grossen Rat des Kantons Waadt FDP Maurice Paschoud 1882 1955 Schweizer Politiker FDP Professor und Rektor an der Universite de Lausanne Georges Rigassi 1885 1967 Schweizer Journalist Henry Louis Mermod 1891 1962 Mazen Bucherfreund und Verleger Leon Savary 1895 1968 Schweizer Schriftsteller und Journalist Frederic Fauquex 1898 1976 Gemeindeprasident von Riex liberaler Waadtlander Abgeordneter im Nationalrat Abgeordneter und Prasident des Standerats Prasident der Liberalen Partei LPS des Kantons Waadt Pierre Beguin 1903 1978 Schweizer Journalist Georges Jaccottet 1909 2001 Journalist Mitglied des Gemeinderats Legislative und Stadtrats Exekutive von Lausanne LPS Abgeordneter im Waadtlander Grossen Rat und im Nationalrat Jean Georges Lossier 1911 2004 Schweizer Schriftsteller Literaturkritiker und Soziologe Henri Monfrini 1913 1977 Botschafter der Schweiz an der Elfenbeinkuste in Obervolta heute Burkina Faso Dahomey heute Benin Niger Belgien Luxemburg Italien und Malta Andre Chavanne 1916 1990 Schweizer Schriftsteller und Politiker Franck Jotterand 1923 2000 franzosischsprachiger Schweizer Journalist und Schriftsteller Andre Gorz 1923 2007 Philosoph Jean Claude Piguet 1924 2000 Professor fur Philosophie an der Universite de Lausanne Francois Jeanneret 1932 liberaler Abgeordneter im Neuenburger Grossen Rat und im Nationalrats Prasident der Liberalen Partei der Schweiz LPS Siehe auch BearbeitenStudentenverbindungen im Ausland Schweizer StudentenverbindungenLiteratur BearbeitenHistorisches Lexikon der Schweiz Band 2 Basel Kanton Bumpliz Schwabe Verlag Basel 2003 ISBN 978 3 7965 1902 4 Deux siecles en rouge et vert Lausanne Editions du Revenandray 2006 Olivier Meuwly Histoire des societes d etudiants a Lausanne Etudes et documents pour servir a l histoire de l Universite de Lausanne Vol 18 ZDB ID 915557 0 Universite de Lausanne Lausanne 1987 Belles Lettres Geneve Livre d or 2 vol 1939 1950 Biographisches Mitgliederverzeichnis Belles Lettres Neuchatel Livre d or 1832 1960 2 vol 1962 1984 Biographisches Mitgliederverzeichnis Belles Lettres Lausanne Livre d or du 175e anniversaire 1806 1981 1981 Biographisches Mitgliederverzeichnis Belles Lettres Lausanne Livre d or du 200e anniversaire 1806 2006 Biographisches Mitgliederverzeichnis Wyssbrod Adrien Belles Lettres Neuchatel un acteur social en Suisse romande 1918 1957 Neuchatel Editions Alphil Presses universitaires suisses 2013 Einzelnachweise Bearbeiten E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 194 Weblinks BearbeitenMarie Jeanne Ducommun Cernuschi Belles Lettres In Historisches Lexikon der Schweiz Website der Belles Lettres Lausanne franzosisch Website der Belles Lettres Neuchatel franzosisch Belles Lettres Lausanne auf den Seiten der Kantons und Universitatsbibliothek Lausanne franzosisch Belles Lettres Lausanne auf den Seiten der Universite de Lausanne franzosisch Roger Francillon Revue de Belles Lettres In Historisches Lexikon der Schweiz Website der Revue de Belles Lettres franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Societe d Etudiants de Belles Lettres amp oldid 222068464