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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Lutry Begriffsklarung aufgefuhrt Lutry ist eine politische Gemeinde im Distrikt Lavaux Oron des Kantons Waadt in der Schweiz LutryWappen von LutryStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Waadt Waadt VD Bezirk Lavaux OronwBFS Nr 5606i1f3f4Postleitzahl 1095Koordinaten 542257 150411 46 502507 6 686389 383 Koordinaten 46 30 9 N 6 41 11 O CH1903 542257 150411Hohe 383 m u M Hohenbereich 372 836 m u M 1 Flache 8 46 km 2 Einwohner i 10 718 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 1267 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 27 9 31 Dezember 2022 4 Arbeitslosenquote 2 4 31 Mai 2015 5 Website www lutry chLutry LutryLage der GemeindeKarte von Lutry Weitere KartenStadt Lutryww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Samstagsmarkt in LutryLutry liegt auf 383 m u M 5 km ostsudostlich der Kantonshauptstadt Lausanne Luftlinie Die Stadt erstreckt sich im westlichen Lavaux auf dem kleinen Schwemmkegel den der Bach Lutrive bei seiner Mundung in den Genfersee gebildet hat am Sudfuss der Hohen des Jorat nbsp Luftbild 1964 Die Flache des 8 5 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Lavaux am Nordufer des Genfersees rund 2 5 km Seeuferlinie Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer nordwarts uber den flachen Uferrandstreifen und die Rebhange beidseits der Talchen der Lutrive und des Bouteiller hinauf Die nordwestliche Grenze verlauft entlang des Flon eines Seitenbachs der Paudeze Im Norden und Nordosten reicht das Gebiet auf das Hochplateau sudlich des Jorat Hier befindet sich das Waldgebiet Bois de la Ville in dem mit 830 m u M der hochste Punkt von Lutry erreicht wird Von der Gemeindeflache entfielen 1997 33 auf Siedlungen 21 auf Wald und Geholze und 46 auf Landwirtschaft Zu Lutry gehoren die Weiler Chatelard 408 m u M am Bouteiller und Savuit 466 m u M in den Reben oberhalb des Dorfes La Conversion 501 m u M Corsy 567 m u M und Bossieres 569 m u M ebenfalls am Hang gelegen die Streusiedlung Monts de Lutry meist Einfamilienhauser mit dem Weiler La Croix sur Lutry 636 m u M oberhalb der Autobahn sowie zahlreiche Einzelhofe Nachbargemeinden von Lutry sind Paudex Belmont sur Lausanne Savigny und Bourg en Lavaux Auf dem Genfersee grenzt die Gemeinde an Frankreich Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr Einwohner1850 20111900 22431910 25591930 25951950 29161960 34811970 49941980 58841990 72392000 8270Mit 10 718 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Lutry zu den grossen Gemeinden des Kantons Waadt Es ist bezuglich der Einwohnerzahl die grosste Gemeinde des Bezirks Lavaux Von den Bewohnern sind 83 1 franzosischsprachig 6 4 deutschsprachig und 3 8 englischsprachig Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Lutry belief sich 1900 auf 2243 Einwohner Wahrend des 20 Jahrhunderts stieg die Bevolkerungszahl zunachst langsam an Seit 1960 hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt besonders wahrend der 1960er und wahrend der 1980er Jahre wurde jeweils ein starker Zuwachs registriert Heute ist das Siedlungsgebiet von Lutry luckenlos mit demjenigen von Paudex und Belmont sur Lausanne zusammengewachsen Wirtschaft BearbeitenLutry war bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Stadtchen Danach geriet es mit dem starken Wachstum von Lausanne rasch in dessen Sog Seit etwa 1950 stieg der Siedlungsdruck an Durch den Bau von zahlreichen Einfamilienhausern in den letzten Jahrzehnten hat sich Lutry zu einer Wohngemeinde entwickelt Viele Erwerbstatige sind deshalb Wegpendler die vor allem in der Region Lausanne arbeiten Heute gehort Lutry zur Agglomeration von Lausanne Von den Erwerbstatigen sind heute noch 11 in der Landwirtschaft beschaftigt wahrend der sekundare Sektor 15 und der Dienstleistungssektor 74 der Beschaftigten auf sich vereinigen konnen Noch heute hat der Weinbau an den optimal besonnten Hangen des Lavaux rund 130 ha eine wichtige Bedeutung Lutry gilt als die grosste Rebbaugemeinde des Lavaux siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in der Schweiz Produziert werden die Qualitatsweine unter der Appellation Lutry westlich des Ruisseau de Bouteiller und Appellation Villette ostlich dieses Baches Auf den Hochflachen am Rand des Jorat herrschen Ackerbau und Viehzucht vor Rund 400 kleinere und mittlere Unternehmen sind derzeit in Lutry ansassig Vertreten sind Betriebe der graphischen Industrie der Feinmechanik des Baugewerbes der Informatik und des Kunsthandwerks sowie viele Weinhandlungen Das Gewerbe von Lutry ist neben den Gutern des taglichen Bedarfs auch stark auf den Tourismus ausgerichtet Die Stadt besitzt eine gute touristische Infrastruktur Dazu gehoren auch zwei Hafen der Port de Lutry und der 1998 eroffnete Sportbootshafen Port du Vieux Stand Alljahrlich im Herbst wird in Lutry die Fete des Vendanges ein Weinerntefest abgehalten Verkehr BearbeitenDie Gemeinde ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen Sie liegt an der Hauptstrasse 9 die von Lausanne entlang dem Seeufer via Vevey und Montreux ins Wallis fuhrt Der nachste Autobahnanschluss an die 1974 eroffnete A9 Lausanne Sion welche das Gemeindegebiet durchquert ist Belmont rund 2 km vom Stadtzentrum entfernt Die Autobahnraststatte Lavaux befindet sich auf der Gemeindegrenze von Lutry und Villette Lavaux Am 2 April 1861 wurde der Abschnitt Lausanne Villeneuve der Eisenbahnlinie von Lausanne ins Wallis mit einem Bahnhof am Stadtrand von Lutry eingeweiht Nur wenig spater am 4 September 1862 wurde auch die Bahnlinie Lausanne Freiburg in Betrieb genommen Diese Linie durchquert das Gemeindegebiet am Hang und hat bei Lutry mit La Conversion und Bossiere zwei Stationen Fur die Feinverteilung im offentlichen Verkehr sorgen die Transports publics de la region Lausannoise mit der Linie 9 des Trolleybus Lausanne Prilly Lausanne Lutry und den Autobuslinien 66 47 und 69 Ferner ist Lutry auch uber die Personenschifffahrt auf dem Genfersee mit anderen Seeanstossergemeinden verbunden Geschichte Bearbeiten nbsp Menhire von LutryLutry kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zuruckblicken Die fruhesten Zeugen des Menschen ist die 1984 entdeckte Steinreihe mit Menhiren Hinkelsteine aus dem Neolithikum Ein Vergleich mit franzosischen Dekorformen weist auf eine fruheste Errichtung durch die Chassey Lagozza Cortaillod Kultur um 4500 bis 4000 v Chr Wahrscheinlich bestand zu dieser Zeit bei Lutry eine Uferrandsiedlung Wahrend der Romerzeit befanden sich am Seeufer ein Fischerdorf das den Namen Lustriacum trug und ein Wachturm Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 516 unter dem Namen Lustriacum Spater erschienen die Bezeichnungen in Lustraco 907 Lustriei 1147 Lustrey 1160 Lustrie 1213 Lustriez 1536 und noch 1849 wurde die Schreibweise Lutri verwendet Die Etymologie des Ortsnamens ist unklar Er konnte vom lateinischen Wort lustrum Zufluchtsort Hohle abgeleitet worden sein Das Gebiet um Lutry gehorte im Hochmittelalter zum Konigreich Burgund Im fruhen 11 Jahrhundert wurde in Lutry ein Benediktinerpriorat gegrundet das der Abtei Savigny en Lyonnais in Frankreich unterstand Um das Priorat entstand eine Siedlung die 1079 an den Bischof von Lausanne kam In der Zeit zwischen 1212 und 1220 wurde Lutry mit Befestigungsmauern umgeben und spater mit dem Stadtrecht ausgestattet Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 gelangte Lutry unter die Verwaltung der Vogtei Lausanne Im Zuge der Einfuhrung der Reformation durch die Berner Herrschaft wurde das Priorat sakularisiert Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime gehorte Lutry von 1798 bis 1803 wahrend der Helvetik zum Kanton Leman der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging 1798 wurde es dem Bezirk Lavaux zugeteilt Erst 1824 trennte sich Savigny von der Grossgemeinde Lutry Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Lutry nbsp Tour de BertholodDie historische Altstadt von Lutry liegt auf dem Schwemmkegel ostlich der Mundung der Lutrive in den Genfersee Sie besitzt einen unregelmassigen Grundriss von rund 300 m Lange und bis zu 200 m Breite Der gut erhaltene mittelalterliche Stadtkern mit schmalen Gassen und zahlreichen Burger und Patrizierhausern aus dem 15 bis 18 Jahrhundert steht unter Denkmalschutz Die Befestigungswerke und Stadttore wurden abgerissen nur die Tour du Bourg Neuf aus dem 13 Jahrhundert im Westen der Stadt steht noch Die heutige reformierte Pfarrkirche Saint Martin im Zentrum der Altstadt ist der einzige erhaltene Teil des ehemaligen Benediktinerpriorats Die erste romanische Prioratskirche wurde im 11 Jahrhundert erbaut In den nachfolgenden Jahrhunderten wurden aber zahlreichen Um und Ausbauten vorgenommen der Polygonalchor stammt von 1260 das Kirchenschiff wurde nach einem Brand 1344 umgestaltet die nordlichen Seitenkapellen im 14 und 15 Jahrhundert angebaut Nach der Reformation gab es weitere Veranderungen Der heutige Turm wurde 1544 errichtet und 1569 78 das reich skulptierte Renaissanceportal gestaltet Der Innenraum ist mit manieristischer Dekorationsmalerei aus dem 16 Jahrhundert ausgestattet Am Nordostrand der Altstadt steht das Schloss das im Kern auf das 14 Jahrhundert zuruckgeht und Sitz des Meiers war der den Bischof von Lausanne in Lutry vertrat Es erhielt seine heutige Gestalt mit einem Innenhof und zwei Treppenturmen durch Ausbauten im 16 Jahrhundert Aus dieser Zeit stammen auch bedeutende Wandmalereien im Treppenhaus Das Schloss kam 1854 an die Stadt Lutry und beherbergt seit 1942 die Gemeindeverwaltung Das Zentrum der Altstadt bildet die Place de la Couronne mit einem Brunnen von 1676 Als weitere Bauwerke sind zu nennen das Batiment des Halles aus dem 15 Jahrhundert spater mehrmals umgestaltet die Tour de l Eveque die Maison du Simplon aus dem 13 bis 15 Jahrhundert und die gotische Maison des De Prez 14 Jahrhundert Etwas ausserhalb der Stadt am Fuss der Weinberge steht die ovale Tour de Bertholod die zu Beginn des 13 Jahrhunderts erbaut wurde und zunachst Sitz des bischoflichen Verwalters war Daran angebaut ist ein Wohnhaus aus dem 17 Jahrhundert Das Gebaude befindet sich im Besitz der Stadt Payerne die unter der Appellation Lutry einen eigenen Wein erzeugt Im Weiler Savuit befindet sich eine sogenannte romische Waage aus dem 17 Jahrhundert 6 Bei Aushubarbeiten fur ein Parkhaus wurde 1984 ein sensationeller Fund gemacht Im angeschwemmten Erdmaterial der Lutrive wurden 24 Menhire Hinkelsteine aus dem Neolithikum 4500 bis 4000 v Chr entdeckt von denen die grossten rund 13 Tonnen schwer sind Die Menhire wurden in ihrer ursprunglichen Formation wieder aufgerichtet Personlichkeiten BearbeitenJean Alexandre Guillaume Leresche 1763 1853 evangelischer Geistlicher Hochschullehrer und Politiker Louis Burnier 1795 1873 evangelischer Geistlicher und Schulreformer Louis Germond der Jungere 1825 1884 evangelischer Geistlicher und Grunder einer hoheren TochterschuleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lutry Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Lutry franzosisch Patrick Moinat und Louis Daniel Perret Lutry In Historisches Lexikon der Schweiz Luftaufnahmen der Gemeinde Fete des Vendanges franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Demandeurs d emploi chomeurs et taux de chomage par commune XLS 115 kB Nicht mehr online verfugbar Statistique Vaud Departement des finances et des relations exterieures Statistik Waadt Departement fur Finanzen und auswartige Angelegenheiten archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 14 Juni 2015 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www scris vd ch Notre histoire La balance Romaine a SavuitPolitische Gemeinden im District de Lavaux Oron Belmont sur Lausanne Bourg en Lavaux Chexbres Forel Lavaux Jorat Mezieres Lutry Maracon Montpreveyres Oron Paudex Puidoux Pully Rivaz Saint Saphorin Lavaux Savigny ServionEhemalige Gemeinden Bussigny sur Oron Chatillens Chesalles sur Oron Les Cullayes Cully Ecoteaux Epesses Essertes Ferlens Grandvaux 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