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Wilhelm Friedrich Hertenstein 5 Mai 1825 in Kyburg 27 November 1888 in Bern heimatberechtigt in Kyburg war ein Schweizer Forstmeister Offizier und Politiker Im Kanton Zurich war er ab 1858 Mitglied des Kantonsrats ab 1872 gehorte er der Kantonsregierung an Ebenfalls ab 1872 vertrat er seinen Kanton im Nationalrat ab 1878 im Standerat Als Vertreter des liberalen Zentrums der heutigen FDP wurde er 1879 in den Bundesrat gewahlt Bis zu seinem Tod leitete er das Militardepartement Wilhelm Hertenstein ca 1886 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Beruf und Militar 1 2 Kantons und Bundespolitik 1 3 Bundesrat 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenBeruf und Militar Bearbeiten Er war das drittalteste von vier Kindern des kantonalen Forstmeisters Jakob Hertenstein seine Mutter starb als er sieben Jahre alt war Von 1837 bis 1842 besuchte Hertenstein die Industrieschule in Zurich daraufhin erlernte er von seinem Vater das Handwerk des Forsters Nach einem Praktikum im Schwarzwald das er zusammen mit dem nachmaligen Professor und zurcherischen Oberforstmeister Elias Landolt besuchte absolvierte er Lehrgange an den Forstschulen in Hohenheim Wurttemberg und Tharandt Sachsen 1847 erhielt er das Diplom als Forstmeister 1853 heiratete er Katharina Elisabetha Thalmann mit der er zwei Kinder hatte 1855 ubernahm Hertenstein von seinem Vater den Posten als Forstmeister des Kreises II in Fehraltorf und ubte diese Tatigkeit die folgenden 17 Jahre aus 1 Wahrend des Sonderbundskriegs im November 1847 trat Hertenstein als Leutnant der Artillerie in Erscheinung Zum Major befordert fuhrte er im Sommer 1861 zwei Batterien Gebirgsartillerie uber den Forcellinapass was als Bravourstuck galt Von 1866 bis 1872 war er Waffenchef der Zurcher Artillerie und parallel dazu von 1869 bis 1872 Waffenchef der Kavallerie 1872 folgte die Beforderung zum Obersten von 1875 bis 1877 hatte er das Kommando der VII Artilleriebrigade inne 1 Kantons und Bundespolitik Bearbeiten Hertenstein wurde 1872 in den Zurcher Regierungsrat gewahlt In diesem ansonsten vollig von den Demokraten dominierten Gremium war er der einzige Vertreter der Liberalen Zunachst leitete er die Militardirektion von 1875 bis 1877 die Baudirektion und anschliessend wieder die Militardirektion In seine Amtszeit fallt der Bau der Kaserne Zurich in der damals noch eigenstandigen Vorortsgemeinde Aussersihl Er steigerte die Beliebtheit der freiwilligen Schiesskurse und forderte den militarischen Vorunterricht in Form des Kadettenwesens 2 Parallel dazu war Hertenstein auch auf nationaler Ebene politisch aktiv Er kandidierte bei den Parlamentswahlen 1872 und wurde im zweiten Wahlgang zu einem der funf Vertreter des Wahlkreises Zurich Sudwest im Nationalrat gewahlt Zwar gehorte er der gemassigt liberalen Gruppe um den einflussreichen Eisenbahnkonig Alfred Escher an doch bewies er Eigenstandigkeit Er trat weniger als Fuhrungspersonlichkeit in Erscheinung sondern als sachbezogener den Konsens suchender Politiker Nach den Wahlen von 1878 wechselte er in den Standerat dem er jedoch nur wenige Wochen angehorte 3 Mit dem Tod vom Johann Jakob Scherer am 23 Dezember 1878 war ein Sitz im Bundesrat frei geworden Die Zurcher Demokraten fanden keinen geeigneten Nachfolger weshalb Alfred Escher und Emil Welti stattdessen in diskreter Weise den eben erst zum Standerat gewahlten Hertenstein vorschlugen Am 21 Marz 1879 setzte sich dieser bereits im ersten Wahlgang durch und erhielt 92 von 167 abgegebenen Stimmen Auf seinen linksfreisinnigen Gegenkandidaten Emil Frey entfielen 63 Stimmen auf weitere Personen 12 Stimmen Der Landbote kritisierte die Wahl Hertenstein sei lediglich ein Verlegenheitskandidat gewesen und reprasentiere das alte System der Kantonshauptstadt 3 Bundesrat Bearbeiten Wahrend seiner gesamten Amtszeit stand Hertenstein dem Militardepartement vor Er setzte die 1875 begonnene Militarorganisation weiter um die eine verstarkte Kontrolle der kantonalen Heere durch den Bund mit sich brachte Trotz Widerstanden gelang es ihm das Militarbudget von 11 auf 16 Millionen Franken zu erhohen Es gelang ihm auch eine einheitliche Ausbildung Ausrustung und Bewaffnung voranzutreiben Weitere Neuerungen waren die Einfuhrung von Infanterie Unteroffiziersschulen die Neubewaffnung der Artillerie und ein Bauprogramm fur Festungsanlagen Er setzte sich auch fur die bessere Ausbildung und Verpflegung der Truppen ein Als er 1880 Wiederholungskursen fur die Landwehr einfuhren wollte lehnten die anderen Bundesrate den erforderlichen Kredit zunachst ab doch setzte er sich schliesslich in dieser Sache ebenfalls durch 4 Bei der Bundesratswahl 1881 wurde Hertenstein erneut durch eine Kandidatur von Emil Frey bedrangt behielt aber mit 95 zu 75 Stimmen die Oberhand 5 Die weiteren Bestatigungswahlen verliefen problemlos 1887 schaffte er sogar das beste Ergebnis 3 1888 amtierte er als Bundesprasident Da Numa Droz das bisher geltende Rotationsprinzip beim Amt des Aussenministers durchbrochen hatte und Vorsteher des Politischen Departements blieb erfolgte kein Departementswechsel Im November desselben Jahres erkrankte Hertenstein schwer Eine Blutstauung machte die Amputation eines Unterschenkels erforderlich an deren Folgen er starb Er ist der erste Bundesprasident der seine Amtszeit nicht regular beenden konnte 6 Literatur BearbeitenOtto Sigg Wilhelm Hertenstein In Historisches Lexikon der Schweiz Otto Sigg Wilhelm Hertenstein In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 173 176 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Hertenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm Hertenstein in der Archivdatenbank des Schweizerischen Bundesarchivs Publikationen von und uber Wilhelm Friedrich Hertenstein im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Sigg Das Bundesratslexikon S 173 Sigg Das Bundesratslexikon S 173 174 a b c Sigg Das Bundesratslexikon S 174 Sigg Das Bundesratslexikon S 174 175 Fritz Grieder Emil Frey In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 195 Sigg Das Bundesratslexikon S 175 176 VorgangerAmtNachfolgerJohann Jakob SchererMitglied im Schweizer Bundesrat 1879 1888Walter HauserVorsteher des Eidgenossischen Departements fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS Ulrich Ochsenbein Friedrich Frey Herose Jakob Stampfli Constant Fornerod Emil Welti Victor Ruffy Paul Ceresole Johann Jakob Scherer Wilhelm Hertenstein Walter Hauser Emil Frey Eduard Muller Eugene Ruffy Ludwig Forrer Arthur Hoffmann Camille Decoppet Karl Scheurer Rudolf Minger Karl Kobelt Paul Chaudet Nello Celio Rudolf Gnagi Georges Andre Chevallaz Jean Pascal Delamuraz Arnold Koller Kaspar Villiger Adolf Ogi Samuel Schmid Ueli Maurer Guy Parmelin Viola Amherd Normdaten Person GND 1030051097 lobid OGND AKS VIAF 295637240 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hertenstein WilhelmALTERNATIVNAMEN Hertenstein Wilhelm Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 5 Mai 1825GEBURTSORT Kyburg ZHSTERBEDATUM 27 November 1888STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Hertenstein amp oldid 239281827