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Eugene Ruffy 2 August 1854 in Lutry 25 Oktober 1919 in Bern heimatberechtigt in Lutry und Riex war ein Schweizer Politiker FDP und Rechtsanwalt Von 1882 bis 1885 gehorte er dem Parlament des Kantons Waadt an danach dem Staatsrat wobei er massgeblich zur Grundung der Universitat Lausanne beitrug Ebenfalls 1882 wurde er in den Nationalrat gewahlt Ende 1893 folgte die Wahl in den Bundesrat dem er sechs Jahre lang angehorte Anschliessend war er bis zu seinem Tod Direktor des Weltpostvereins Sein Vater Victor Ruffy war 1868 69 ebenfalls Bundesrat sein Enkel Victor Ruffy Nationalrat Eugene Ruffy 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium Beruf und Familie 1 2 Kantons und Bundespolitik 1 3 Bundesrat 1 4 Weltpostverein 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium Beruf und Familie Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Geburt war Ruffys Vater ein Mitglied des Staatsrates des Kantons Waadt Er wurde 1868 zum Bundesrat gewahlt starb aber nach kurzer Zeit im Amt Dessen Sohn Eugene war damals 15 Jahre alt war und lebte damals mit der ubrigen Familie in Bern Nach Abschluss des Gymnasiums begann er in Lausanne an der Akademie Rechtswissenschaft zu studieren Weitere Stationen wahrend seiner Studienzeit waren die Universitaten in Leipzig Heidelberg und Paris Die Mitgliedschaft in der damals linksliberalen Studentenverbindung Helvetia pragte seine politischen Uberzeugungen 1877 schloss er mit dem Lizenziat ab und begann als Praktikant in der Kanzlei von Louis Ruchonnet zu arbeiten Drei Jahre spater erhielt er das Rechtsanwaltspatent 1886 heiratete er die Franzosin Alice Megroz die Tochter eines Seidenhandlers aus Lyon mit ihr hatte er funf Sohne und vier Tochter 1 Kantons und Bundespolitik Bearbeiten Ruffy begann seine politische Karriere im Alter von 28 Jahren auf Seiten der Radikalen Nachdem sein Pate Ruchonnet in den Bundesrat gewahlt worden war trat er am 22 Januar 1882 zur Nachwahl um den frei gewordenen Sitz im Wahlkreis Waadt Ost an und setzte sich gegen den gemassigten Liberalen Louis Rambert durch Einige Wochen nach dem Einzug in den Nationalrat war er auch bei der Wahl des Grossen Rates dem Parlament des Kantons Waadt erfolgreich Auf kantonaler Ebene entwickelte sich Ruffy zu einer der fuhrenden Personlichkeiten der Radikalen In den Debatten um eine Revision der Kantonsverfassung setzte er sich leidenschaftlich fur die Einfuhrung der Verfassungsinitiative ein Dabei geriet er mit dem Theologen Charles Secretan in einen derart heftigen Streit dass dieser ihn zum Duell aufforderte ohne jedoch diese Drohung in die Tat umzusetzen 1 1885 folgte die Wahl Ruffys in den Waadtlander Staatsrat Er ubernahm daraufhin das Erziehungs und Kultusdepartement ubernahm 1887 amtierte er als Regierungsprasident Wichtigstes Ereignis seiner Amtszeit war im Jahr 1890 die Grundung der Universitat Lausanne die aus der alten Akademie hervorging Mit der Berufung des Okonomen Vilfredo Pareto konnte er die neue Universitat sogleich als bedeutende Bildungsstatte etablieren Ruffy schuf ein neues Mittelschulgesetz setzte die kostenlose Abgabe von Schulmaterial durch und fuhrte eine progressive Steuer auf beweglichem Kapitalvermogen ein 2 Bundesrat Ruchonnet starb im September 1893 unerwartet Im Stillen hatte er zuvor Ruffy als seinen Nachfolger aufgebaut sodass die Waadtlander Radikalen ihn auch als Kandidaten nominierten Diese Art von Nepotismus stiess in der Deutschschweiz auf wenig Begeisterung Nur die Berner Freisinnigen protestierten verzichteten aber auf eine eigene Kandidatur Die Presse spottete uber den alten Praktikanten des Buros Ruchonnet und mutmasste dass die Berner nach einem absehbaren Rucktritt von Karl Schenk auf die Stimmen der Waadtlander angewiesen sein wurden um ihren eigenen Kandidaten durchzubringen Am 14 Dezember 1893 wahlten nur die Waadtlander Radikalen und die Katholisch Konservativen den offiziellen Kandidaten einigermassen geschlossen wahrend die radikal demokratische Fraktion die spatere FDP tief gespalten war Ruffy erhielt im ersten Wahlgang 87 von 148 gultigen Stimmen 30 Wahlzettel waren leer oder ungultig Auf Robert Comtesse entfielen 17 Stimmen auf Paul Ceresole 10 Stimmen und auf weitere Personen 34 Stimmen 3 Bis zur Wahl von Eveline Widmer Schlumpf im Jahr 2007 war Ruffy somit der einzige Nachkomme eines Bundesrates der ebenfalls dieses Amt ausubte 4 Bundesrat Bearbeiten Bei seinem Amtsantritt am 1 Januar 1894 wirkten die Misstone rund um seine Wahl nach sodass Ruffy nie uber die Rolle eines Platzhalters und Luckenbussers hinauswachsen konnte Von seinem Vorganger Ruchonnet ubernahm er zunachst den Vorsitz des Justiz und Polizeidepartements Um dem Berner Eduard Muller Platz zu machen musste er 1895 ins Departement des Innern wechseln das er bis 1897 leitete 1898 war er Bundesprasident und stand in dieser Funktion turnusgemass dem Politischen Departement vor 1899 ubernahm er die Leitung des Militardepartements Durch die standigen Wechsel gelang es ihm kaum nachhaltige Akzente zu setzen 5 nbsp Eugene Ruffy 1900 Als Justizminister bereitete Ruffy die Vereinheitlichung des Strafrechts vor ebenso trat er fur eine Verfassungsanderung ein welche die Grundung einer Staatsbank ermoglichte und als Grundlage fur die Einfuhrung des Banknotenmonopols diente Als Innenminister setzte er sich fur die Einfuhrung einer obligatorischen Kranken und Unfallversicherung auf Bundesebene ein widersetzte sich jedoch Forderungen nach der Einfuhrung eines Proporzwahlsystems Wahrend seines Prasidialjahres leitete er unter anderem die Festlichkeiten zur Einweihung des Landesmuseums Zurich Trotz fruherer Bedenken unterstutzte er seinen Kollegen Josef Zemp in der Frage der Eisenbahnverstaatlichung In seine Amtszeit als Bundesprasident fiel am 10 September 1898 die Ermordung der osterreichischen Kaiserin Elisabeth in Genf 5 Weltpostverein Bearbeiten Da er kaum langere Zeit in einem Departement verbleiben konnte fuhlte sich Ruffy zunehmend frustriert Er reichte am 31 Oktober 1899 formell seinen Rucktritt aus der Landesregierung per Ende Jahr ein Am selben Tag liess er sich von seinen Amtskollegen zum neuen Direktor des internationalen Buros des Weltpostvereins wahlen Finanzielle Uberlegungen durften ebenfalls eine Rolle gespielt haben So berichtete die Neue Zurcher Zeitung dass der Weltpostdirektor jahrlich 18 000 Franken verdiene ein Bundesrat hingegen nur 12 000 Ruffy trat sein neues Amt am 1 Januar 1900 an und hatte es bis zu seinem Tod inne In den Jahren 1900 und 1909 war er jeweils Vizeprasident des Weltpostkongresses Zum 25 jahrigen Bestehen der Universitat Lausanne erhielt er 1915 die Ehrendoktorwurde 6 Literatur BearbeitenElisabeth Salvi Urs Altermatt Eugene Ruffy In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 211 215 Weblinks BearbeitenOlivier Meuwly Ruffy Eugene In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b Salvi Altermatt Das Bundesratslexikon S 211 Salvi Altermatt Das Bundesratslexikon S 211 212 Salvi Altermatt Das Bundesratslexikon S 212 Das war Widmer Schlumpfs politische Laufbahn Schweizer Radio und Fernsehen 17 Dezember 2015 abgerufen am 17 April 2019 a b Salvi Altermatt Das Bundesratslexikon S 213 Salvi Altermatt Das Bundesratslexikon S 213 214 VorgangerAmtNachfolgerLouis RuchonnetMitglied im Schweizer Bundesrat 1894 1899Marc RuchetEdmund HohnDirektor des Internationalen Buros des Weltpostvereins 1900 1919Camille DecoppetVorsteher des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartements EJPD Henri Druey Jonas Furrer Jakob Stampfli Josef Martin Knusel Jakob Dubs Paul Ceresole Fridolin Anderwert Emil Welti Louis Ruchonnet Adolf Deucher Eugene Ruffy Eduard Muller Ernst Brenner Robert Comtesse Josef Anton Schobinger Ludwig Forrer Arthur Hoffmann Camille Decoppet Heinrich Haberlin Johannes Baumann Eduard von Steiger Markus Feldmann Friedrich Traugott Wahlen Ludwig von Moos Kurt Furgler Rudolf Friedrich Elisabeth Kopp Arnold Koller Ruth Metzler Arnold Christoph Blocher Eveline Widmer Schlumpf Simonetta Sommaruga Karin Keller Sutter Elisabeth Baume SchneiderVorsteher des Eidgenossischen Departements des Innern EDI Stefano Franscini Giovanni Battista Pioda Karl Schenk Jakob Dubs Josef Martin Knusel Numa Droz Adolf Deucher Eugene Ruffy Adrien Lachenal Marc Ruchet Ludwig Forrer Josef Anton Schobinger Camille Decoppet Louis Perrier Felix Calonder Gustave Ador Ernest Chuard Marcel Pilet Golaz Albert Meyer Philipp Etter Hans Peter Tschudi Hans Hurlimann Alphons Egli Flavio Cotti Ruth Dreifuss Pascal Couchepin Didier Burkhalter Alain BersetVorsteher des Eidgenossischen Departements fur auswartige Angelegenheiten EDA Jonas Furrer Henri Druey Josef Munzinger Wilhelm Matthias Naeff Friedrich Frey Herose Jakob Stampfli Constant Fornerod Josef Martin Knusel Jakob Stampfli Jakob Dubs Karl Schenk Josef Martin Knusel Emil Welti Paul Ceresole Johann Jakob Scherer Joachim Heer Bernhard Hammer Numa Droz Simeon Bavier Louis Ruchonnet Adolf Deucher Adrien Lachenal Eugene Ruffy Eduard Muller Walter Hauser Ernst Brenner Josef Zemp Robert Comtesse Marc Ruchet Ludwig Forrer Eduard Muller Arthur Hoffmann Gustave Ador Felix Calonder Giuseppe Motta Marcel Pilet Golaz Max Petitpierre Friedrich Traugott Wahlen Willy Spuhler Pierre Graber Pierre Aubert Rene Felber Flavio Cotti Joseph Deiss Micheline Calmy Rey Didier Burkhalter Ignazio CassisVorsteher des Eidgenossischen Departements fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS Ulrich Ochsenbein Friedrich Frey Herose Jakob Stampfli Constant Fornerod Emil Welti Victor Ruffy Paul Ceresole Johann Jakob Scherer Wilhelm Hertenstein Walter Hauser Emil Frey Eduard Muller Eugene Ruffy Ludwig Forrer Arthur Hoffmann Camille Decoppet Karl Scheurer Rudolf Minger Karl Kobelt Paul Chaudet Nello Celio Rudolf Gnagi Georges Andre Chevallaz Jean Pascal Delamuraz Arnold Koller Kaspar Villiger Adolf Ogi Samuel Schmid Ueli Maurer Guy Parmelin Viola Amherd Normdaten Person GND 1046592335 lobid OGND AKS VIAF 197952172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruffy EugeneKURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 2 August 1854GEBURTSORT LutrySTERBEDATUM 25 Oktober 1919STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene Ruffy amp oldid 229016274