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Pascal Roger Couchepin 1 5 April 1942 in Martigny heimatberechtigt ebenda ist ein Schweizer Politiker FDP Als Bundesrat 1998 2009 war er Wirtschafts 1998 2002 und Innenminister 2003 2009 und bekleidete 2003 und 2008 das Amt des Bundesprasidenten Bundesrat Pascal Couchepin 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Berufliche und politische Karriere 2 Kritik 3 Privates 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBerufliche und politische Karriere Bearbeiten nbsp Nationalrat Pascal Couchepin 1983 Pascal Couchepin besuchte die Primarschule in Martigny und machte 1962 die klassische Matura am Gymnasium in Saint Maurice 1966 schloss er sein Studium in Rechtswissenschaften an der Universitat Lausanne mit dem Lizenziat ab und erwarb 1967 das Notariatspatent sowie 1968 das Anwaltspatent des Kantons Wallis Nach kurzer Tatigkeit bei einer Versicherungsgesellschaft eroffnete er eine Anwaltskanzlei in Martigny die er bis zu seiner Wahl in den Bundesrat leitete Er war Mitglied mehrerer Verwaltungsrate unter anderem der Caves Orsat SA der TSA Telecom SA und der Elektrowatt Holding und 1982 1998 Sekretar des Verbands der Walliser Industriellen 1975 1998 prasidierte er die Walliser Vereinigung fur korperlich und geistig Behinderte sowie 1995 1998 die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft Als Mitglied der Freisinnig Demokratischen Partei FDP wurde Couchepin 1968 im Alter von 26 Jahren in den Gemeinderat die Exekutive von Martigny gewahlt wo er von 1976 bis 1983 das Vizeprasidium und von 1984 bis 1998 das Stadtprasidium innehatte Er setzte sich 1991 fur die Niederlassung des auf kunstliche Intelligenz spezialisierten Forschungsinstituts Idiap sowie 1993 der Groupe Mutuel Versicherungsgesellschaft ein und trug damit zur wirtschaftlichen Entwicklung Martignys bei Im Nationalrat dem er von 1979 bis 1998 angehorte nahm er von 1989 bis 1996 Einsitz in der Kommission fur Wissenschaft und Forschung ab 1991 Kommission fur Wissenschaft Bildung und Kultur 1992 1996 Prasidium und 1992 1998 in der Kommission fur Wirtschaft und Abgaben Von 1989 bis 1996 prasidierte er die Freisinnig Demokratische Fraktion in der Bundesversammlung Nach der Rucktrittserklarung von Jean Pascal Delamuraz stellte die FDP mit Pascal Couchepin und der Waadtlander Nationalratin Christiane Langenberger zwei offizielle Kandidierende fur die Nachfolge auf Im Rennen waren ausserdem die Freisinnigen Claude Frey Nationalrat aus Neuenburg und Gilles Petitpierre ehemaliger Genfer Standerat Am 11 Marz 1998 gelang Couchepin die Wahl in den Bundesrat Er setzte sich im funften Wahlgang mit 146 zu 92 Stimmen absolutes Mehr 120 Stimmen gegen Langenberger durch Wahrend seiner Amtszeit als Vorsteher des Eidgenossischen Volkswirtschaftsdepartements EVD 1998 2002 brachte Couchepin mit der Auto Partei AP 2007 trotz Widerstand eines Teils der Bauernschaft eine wichtige Reform der Agrarpolitik durchs Parlament die nicht zuletzt die schrittweise Abschaffung der Milchkontingentierung und die Neuregelung der Fleischimporte zur Folge hatte Er unterzeichnete unter anderem mit Mexiko Jordanien und Singapur Freihandelsabkommen und fuhrte 2000 erfolgreich eine Abstimmungskampagne zugunsten des ersten Pakets bilateraler Vertrage mit der Europaischen Gemeinschaft 2001 leitete er die Schweizer Delegation an der vierten Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO in Katar an welcher die Gesprache im Rahmen der Doha Runde aufgenommen wurden 1999 grundete er das Staatssekretariat fur Wirtschaft SECO Nach dem Rucktritt von Ruth Dreifuss ubernahm Couchepin 2003 die Leitung des Eidgenossischen Departements des Innern EDI und reformierte in der Folge das Krankenversicherungsgesetz KVG indem er ein neues Spitalfinanzierungssystem einfuhrte die Franchisen liberalisierte die Kostenbeteiligung der Versicherten erhohte und den Wettbewerb zwischen offentlichen und privaten Gesundheitsinstitutionen intensivierte 2007 stellte er sich erfolgreich gegen die Annahme der Volksinitiative zur Einfuhrung einer Einheitskrankenkasse Er erwirkte zudem eine Revision der Invalidenversicherung IV welche die Anzahl Rentenkategorien reduzierte und die Wiedereingliederung ins Berufsleben forderte Mit seinen Planen zur Erhohung des Rentenalters auf 67 Jahre stiess er auf offentlichen Widerstand 2004 scheiterte die 11 Revision der Alters und Hinterlassenenversicherung AHV die das Frauenrentenalter auf 65 Jahre festlegen und die Mehrwertsteuer erhohen sollte an der Urne Im Bildungsbereich schuf Couchepin 2005 durch den Zusammenschluss zweier Verwaltungseinheiten das Staatssekretariat fur Bildung und Forschung im Bereich Kulturpolitik lancierte er 1998 den Schweizer Filmpreis und setzte sich fur das 2003 erlassene Bundesgesetz uber den internationalen Kulturgutertransfer ein Couchepin war Bundesprasident der Schweiz in den Jahren 2003 und 2008 und Vizeprasident in den Jahren 2002 und 2007 In seiner zweiten Amtszeit als Bundesprasident koordinierte er die Rettungsmassnahmen zugunsten der konkursgefahrdeten UBS Am 12 Juni 2009 reichte Couchepin seinen Rucktritt aus dem Bundesrat per Ende Oktober ein 2 Als Nachfolger wurde am 16 September im 4 Wahlgang der Neuenburger Standerat Didier Burkhalter gewahlt Couchepin engagierte sich fortan in verschiedenen gemeinnutzigen Organisationen und prasidierte 2009 2022 die Stiftung der Schweizerischen Archaologischen Schule in Griechenland sowie 2011 2018 die Stiftung der Papstlichen Schweizergarde im Vatikan Als Delegierter der Organisation internationale de la Francophonie reiste er 2010 an die Olympischen Spiele in Vancouver und war als deren Sonderbeauftragter fur die Region der Grossen Seen in Afrika 2016 Berichterstatter vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen UNO In der Armee erreichte er den Grad eines Hauptmanns der Gebirgsinfanterie Er erhielt zwei Ehrendoktorate 2009 von der Heilig Geist Universitat Kaslik im Libanon und 2010 von der Katholischen Fu Jen Universitat in Neu Taipeh Frankreich ernannte ihn 2011 zum Offizier der Ehrenlegion 3 Kritik BearbeitenPascal Couchepin gilt als scharfer Kritiker des umstrittenen alt Bundesrates Christoph Blocher und geriet infolgedessen mehrmals ins Kreuzfeuer von dessen Partei der SVP und teilweise auch der Schweizer Medien So etwa am 7 September 2007 als er im Tessiner Radio RSI wahrend eines Interviews die SVP scharf kritisierte Dabei verglich Couchepin seinen Amtskollegen Blocher indirekt mit dem ehemaligen italienischen Diktator Benito Mussolini indem er meinte Niemand auch nicht der Duce ist unverzichtbar fur das Wohlergehen unseres Landes Das ist ungesund 4 Anlass zu Kritik gab auch ein Vorfall am 7 Februar 2008 als Couchepin wahrend einer Kommissionssitzung den SVP Nationalrat Christoph Morgeli mit dem NS Arzt und Massenmorder Joseph Mengele in Verbindung brachte Wahrend er von Mengele sprach verwendete Couchepin die Wortwahl Dr Morgele statt Dr Mengele Obwohl Couchepin seine Aussage sofort korrigierte bestatigte er spater nochmals in einer Medienmitteilung des EDI dass ihm lediglich ein Versprecher unterlaufen sei wahrend seine Kritiker ihm vorwarfen absichtlich diesen Vergleich gezogen zu haben 5 Privates BearbeitenPascal Couchepin ist das dritte von vier Kindern des Henri Couchepin und der Andree geborene Spagnoli und wuchs in einem stark von der Politik gepragten Umfeld auf Die ursprunglich aus Delle stammende Familie Couchepin hatte sich in der Mitte des 18 Jahrhunderts im Wallis zunachst in Saint Maurice und spater in Martigny niedergelassen 1968 heiratete Couchepin Brigitte Rendu Tochter eines Pariser Arztes Das Paar hat drei Kinder darunter Anne Laure Couchepin Vouilloz die im November 2016 zur Stadtprasidentin von Martigny gewahlt wurde Sein Vater Henri war Grossrat sein Grossvater Jules Couchepin 6 Stadtprasident von Martigny und Nationalrat sein Urgrossvater Gemeindeprasident und Kantonsrichter 7 Sein Cousin Francois Couchepin war von 1991 bis 1999 Bundeskanzler Werke BearbeitenIch glaube an die Politik Gesprache mit Jean Romain Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2002 ISBN 3 85823 989 5 Literatur BearbeitenRobert Giroud Pascal Couchepin In Historisches Lexikon der Schweiz Pascal Couchepin im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pascal Couchepin Sammlung von Bildern Publikationen von und uber Pascal Couchepin im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Pascal Couchepin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Pascal Couchepin in Geschichte der Sozialen Sicherheit in der Schweiz Pascal Couchepin auf der Website der Bundesversammlung wbr Eingereichte Vorstosse Pascal Couchepin auf admin chEinzelnachweise Bearbeiten Der Bund kurz erklart Bundeskanzlei 2008 S 55 Bundesrat Pascal Couchepin tritt zuruck In Aargauer Zeitung 12 Juni 2009 Alt Bundesrat Couchepin wird Offizier der Ehrenlegion In Aargauer Zeitung 21 November 2011 Couchepin kritisiert die SVP hart In Neue Zurcher Zeitung 7 September 2007 abgerufen am 15 August 2018 Morgele statt Mengele In Neue Zurcher Zeitung 6 Februar 2008 abgerufen am 15 August 2018 Frederic Giroud Jules Couchepin In Historisches Lexikon der Schweiz Christoph Schilling Daniel Benz Interview Man muss mehr ertragen als der normale Mensch In Beobachter Nr 21 12 Oktober 2009 abgerufen 25 Oktober 2009 VorgangerAmtNachfolgerJean Pascal DelamurazMitglied im Schweizer Bundesrat 1998 2009Didier BurkhalterVorsteher des Eidgenossischen Departements fur Wirtschaft Bildung und Forschung WBF Friedrich Frey Herose Wilhelm Matthias Naeff Josef Munzinger Constant Fornerod Josef Martin Knusel Johann Jakob Scherer Karl Schenk Joachim Heer Numa Droz Louis Ruchonnet Adolf Deucher Adrien Lachenal Ludwig Forrer Josef Anton Schobinger Edmund Schulthess Hermann Obrecht Walther Stampfli Rodolphe Rubattel Thomas Holenstein Friedrich Traugott Wahlen Hans Schaffner Ernst Brugger Fritz Honegger Kurt Furgler Jean Pascal Delamuraz Pascal Couchepin Joseph Deiss Doris Leuthard Johann Schneider Ammann Guy ParmelinVorsteher des Eidgenossischen Departements des Innern EDI Stefano Franscini Giovanni Battista Pioda Karl Schenk Jakob Dubs Josef Martin Knusel Numa Droz Adolf Deucher Eugene Ruffy Adrien Lachenal Marc Ruchet Ludwig Forrer Josef Anton Schobinger Camille Decoppet Louis Perrier Felix Calonder Gustave Ador Ernest Chuard Marcel Pilet Golaz Albert Meyer Philipp Etter Hans Peter Tschudi Hans Hurlimann Alphons Egli Flavio Cotti Ruth Dreifuss Pascal Couchepin Didier Burkhalter Alain Berset Normdaten Person GND 124361846 lobid OGND AKS LCCN no2004069209 VIAF 32221035 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Couchepin PascalALTERNATIVNAMEN Couchepin Pascal RogerKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker FDP GEBURTSDATUM 5 April 1942GEBURTSORT Martigny Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pascal Couchepin amp oldid 233281933