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Josef Anton Schobinger 30 Januar 1849 in Luzern 27 November 1911 in Bern heimatberechtigt in Luzern war ein Schweizer Politiker und Baumeister Ab 1874 gehorte er dem Regierungsrat des Kantons Luzern an ab 1888 auch dem Nationalrat Sieben Jahre lang prasidierte er die katholisch konservative Fraktion heutige CVP 1908 wurde er in den Bundesrat gewahlt dem er bis zu seinem Tod angehorte Josef Anton Schobinger Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium und Beruf 1 2 Kantons und Bundespolitik 1 3 Bundesrat 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium und Beruf Bearbeiten Er war der Sohn des Spitalverwalters Josef Heinrich Schobinger und von Barbara Gloggner Nachdem er in Luzern das Gymnasium besucht hatte hielt er sich langere Zeit in Chambery auf um die franzosische Sprache besser zu beherrschen Anschliessend studierte Schobinger Architektur am Eidgenossischen Polytechnikum in Zurich Nach kurzer Tatigkeit als selbstandiger Architekt trat er in die luzernische Kantonsverwaltung ein und arbeitete als Kantonsbaumeister In dieser Funktion war er an der Planung zahlreicher offentlicher Bauten beteiligt Er war mit Mary Elizabeth Cowan aus Schottland verheiratet das Paar hatte eine Tochter In der Armee stieg Schobinger bis zum Obersten der Artillerie auf 1 Kantons und Bundespolitik Bearbeiten 1874 wahlte der Grosse Rat des Kantons Luzern Schobinger in den Regierungsrat Die Wahl erregte Aufsehen da er zu diesem Zeitpunkt erst 24 Jahre alt und politisch noch kaum in Erscheinung getreten war Dem Regierungsrat gehorte er die folgenden 34 Jahre an wobei er die meiste Zeit das Baudepartement leitete Schobinger widmete sich insbesondere dem Ausbau des Eisenbahnnetzes so forderte er den Bau der Bern Luzern Bahn eroffnet 1875 und der Seetalbahn eroffnet 1883 Dabei geriet er haufig in Konflikt mit seinem Regierungskollegen Philipp Anton von Segesser der dem technischen Fortschritt gegenuber skeptisch eingestellt war Nach dem Abklingen des Kulturkampfs bemuhte er sich darum ein weniger angespanntes Verhaltnis zu den Liberalen zu schaffen 1 Nach Segessers Tod fand am 23 Oktober 1888 im Wahlkreis Luzern Nordost eine Nachwahl um dessen Nachfolge im Nationalrat statt Schobinger setzte sich deutlich gegen seinen liberalen Kontrahenten durch und schloss sich der katholisch konservativen Fraktion an Auf Bundesebene gelangte er aufgrund seiner Regierungserfahrung seines Rednertalents und seiner tadellosen Umgangsformen bald zu hohem Ansehen Der Journalist Georg Baumberger beschrieb ihn wie folgt Figur und Antlitz ergaben in den Habit eines spanischen Granden des 17 Jahrhunderts gesteckt ein vortreffliches Modell Von 1895 bis 1902 war Schobinger Fraktionsprasident im Jahr 1904 amtierte er als Nationalratsprasident Aufgrund seiner grossen Erfahrung im Eisenbahnwesen sass er im Verwaltungsrat der 1902 gegrundeten Schweizerischen Bundesbahnen 2 Nachdem Josef Zemp seinen bevorstehenden Rucktritt angekundigt hatte war der Anspruch der Katholisch Konservativen auf den frei werdenden Sitz im Bundesrat weitgehend unbestritten Die Fraktion favorisierte zunachst Gustav Muheim doch dieser lehnte aus gesundheitlichen Grunden ab Bei der Ersatzwahl am 17 Juni 1908 erhielt Schobinger im ersten Wahlgang 141 von 178 gultigen Stimmen auf Gustav Loretan entfielen sieben Stimmen auf Giuseppe Motta funf Stimmen auf Georges Python vier Stimmen und auf weitere Personen 19 Stimmen 3 Bundesrat Bearbeiten Da Schobinger der Amtsjungste war musste er wie damals ublich jedes Jahr das Departement wechseln 1908 leitete er das Justiz und Polizeidepartement 1909 das Handels Industrie und Landwirtschaftsdepartement Im Jahr 1910 stand er dem Finanz und Zolldepartement vor 1911 dem Departement des Innern Aufgrund der standigen Wechsel konnte Schobinger keine grossen Akzente setzen und blieb relativ unauffallig Dies umso mehr als ihm das Eisenbahn und Postdepartement fur das er von seinen Fahigkeiten her gesehen am besten geeignet gewesen ware verwehrt blieb Das einzige nennenswerte Geschaft das er durch das Parlament brachte war das Verbot von Kunstwein Mitte November 1911 erkrankte er akut an einer Brustfellentzundung und verstarb zwei Wochen spater im Alter von 62 Jahren 4 Literatur BearbeitenAlois Steiner Josef Anton Schobinger In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 246 249 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Anton Schobinger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alois Steiner Schobinger Josef Anton In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b Steiner Das Bundesratslexikon S 246 Steiner Das Bundesratslexikon S 246 247 Steiner Das Bundesratslexikon S 247 Steiner Das Bundesratslexikon S 247 249 VorgangerAmtNachfolgerJosef ZempMitglied im Schweizer Bundesrat 1908 1911Giuseppe MottaVorsteher des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartements EJPD Henri Druey Jonas Furrer Jakob Stampfli Josef Martin Knusel Jakob Dubs Paul Ceresole Fridolin Anderwert Emil Welti Louis Ruchonnet Adolf Deucher Eugene Ruffy Eduard Muller Ernst Brenner Robert Comtesse Josef Anton Schobinger Ludwig Forrer Arthur Hoffmann Camille Decoppet Heinrich Haberlin Johannes Baumann Eduard von Steiger Markus Feldmann Friedrich Traugott Wahlen Ludwig von Moos Kurt Furgler Rudolf Friedrich Elisabeth Kopp Arnold Koller Ruth Metzler Arnold Christoph Blocher Eveline Widmer Schlumpf Simonetta Sommaruga Karin Keller Sutter Elisabeth Baume SchneiderVorsteher des Eidgenossischen Departements fur Wirtschaft Bildung und Forschung WBF Friedrich Frey Herose Wilhelm Matthias Naeff Josef Munzinger Constant Fornerod Josef Martin Knusel Johann Jakob Scherer Karl Schenk Joachim Heer Numa Droz Louis Ruchonnet Adolf Deucher Adrien Lachenal Ludwig Forrer Josef Anton Schobinger Edmund Schulthess Hermann Obrecht Walther Stampfli Rodolphe Rubattel Thomas Holenstein Friedrich Traugott Wahlen Hans Schaffner Ernst Brugger Fritz Honegger Kurt Furgler Jean Pascal Delamuraz Pascal Couchepin Joseph Deiss Doris Leuthard Johann Schneider Ammann Guy ParmelinVorsteher des Eidgenossischen Finanzdepartements EFD Josef Munzinger Henri Druey Josef Martin Knusel Jakob Stampfli Constant Fornerod Jean Jacques Challet Venel Victor Ruffy Paul Ceresole Karl Schenk Johann Jakob Scherer Wilhelm Matthias Naeff Bernhard Hammer Simeon Bavier Walter Hauser Robert Comtesse Marc Ruchet Josef Anton Schobinger Giuseppe Motta Jean Marie Musy Albert Meyer Ernst Wetter Ernst Nobs Max Weber Hans Streuli Jean Bourgknecht Roger Bonvin Nello Celio Georges Andre Chevallaz Willi Ritschard Otto Stich Kaspar Villiger Hans Rudolf Merz Eveline Widmer Schlumpf Ueli Maurer Karin Keller SutterVorsteher des Eidgenossischen Departements des Innern EDI Stefano Franscini Giovanni Battista Pioda Karl Schenk Jakob Dubs Josef Martin Knusel Numa Droz Adolf Deucher Eugene Ruffy Adrien Lachenal Marc Ruchet Ludwig Forrer Josef Anton Schobinger Camille Decoppet Louis Perrier Felix Calonder Gustave Ador Ernest Chuard Marcel Pilet Golaz Albert Meyer Philipp Etter Hans Peter Tschudi Hans Hurlimann Alphons Egli Flavio Cotti Ruth Dreifuss Pascal Couchepin Didier Burkhalter Alain Berset Normdaten Person GND 1051630371 lobid OGND AKS VIAF 309561504 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schobinger Josef AntonKURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 30 Januar 1849GEBURTSORT LuzernSTERBEDATUM 27 November 1911STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Anton Schobinger amp oldid 239355779