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Ernst Brenner 9 Dezember 1856 in Basel 11 Marz 1911 in Menton heimatberechtigt in Basel war ein Schweizer Politiker FDP und Rechtsanwalt Nachdem er 1881 in den Grossen Rat des Kantons Basel Stadt gewahlt worden war folgte 1884 die Wahl in die Basler Kantonsregierung Daruber hinaus vertrat er ab 1887 seinen Kanton im Nationalrat 1894 95 war er Nationalratsprasident ab 1896 Parteiprasident der FDP Von 1897 bis zu seinem Tod gehorte Brenner dem Bundesrat an Als Justizminister hatte er entscheidenden Anteil an der Einfuhrung des Zivilgesetzbuches Ernst Brenner 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Studium Beruf und Familie 1 2 Kantons und Bundespolitik 1 3 Bundesrat 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenStudium Beruf und Familie Bearbeiten Sein Vater der Teppichhandler Heinrich August Brenner entstammte einer alteingesessenen Basler Familie seine Mutter Sophie Faesch starb kurz nach der Geburt Brenner besuchte das Gymnasium in Basel Wahrend dieser Zeit war er Mitglied der Schulerverbindung Paedagogia Basiliensis Anschliessend studierte er Rechtswissenschaft an den Universitaten von Basel Munchen und Leipzig 1 In Basel gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der radikal demokratischen Studentenverbindung Gold Helvetia Durch Ubertritt am 7 Februar 1877 beteiligte er sich als Renonce an der Rekonstitution des Corps Alamannia Basel schied jedoch nach etwa sechs Wochen wieder aus um zur Helvetia zuruckzukehren 2 Nach bestandenem Doktorexamen arbeitete er von 1879 bis 1884 in der Anwaltskanzlei seines Onkels Karl Johann Brenner Daneben engagierte er sich in verschiedenen Institutionen Er war Prasident des Eidgenossischen Sangervereins und Vizeprasident des Eidgenossischen Turnvereins ohne selber Sanger oder aktiver Turner gewesen zu sein Ebenso war er Mitglied des Basler Reformvereins In spateren Jahren stand er der Safranzunft vor 1883 heiratete er Lina Sturzenegger aus Trogen mit der er zwei Tochter und einen Sohn hatte Sein gleichnamiger Sohn war spater Legationsrat in Wien August Brenner einer seiner Neffen gehorte von 1919 bis 1935 der Basler Kantonsregierung an 1 Kantons und Bundespolitik Bearbeiten Brenners politische Karriere begann im Jahr 1881 Damals wurde er als Kandidat der linksliberalen Freisinnigen in den Grossen Rat des Kantons Basel Stadt gewahlt Bereits 1884 er war damals erst 27 Jahre alt folgte die Wahl in den Regierungsrat In den folgenden zwolf Jahren leitete er das Justizdepartement im Jahr 1897 das Erziehungsdepartement Als Justizdirektor nahm er eine grundlegende Reorganisation des Basler Gerichtswesens vor 1887 888 und 1894 95 amtierte er als Regierungsprasident Bei den Parlamentswahlen 1887 gelang Brenner auch die Wahl in den Nationalrat Schon bald gehorte er mehreren wichtigen Kommissionen an Revision des Wahlkreisgesetzes Budget und Geschaftsbericht Wahlaktenprufung Petitionen 1894 95 war er Nationalratsprasident von 1891 bis 1897 amtierte er zusatzlich als Ersatzmann des Bundesgerichts 1895 wahlte ihn der Bundesrat zum Vertreter des Staates im Verwaltungsrat der Centralbahn Ab 1896 war er Parteiprasident der zwei Jahre zuvor gegrundeten FDP 3 Mit Emil Freys Ernennung zum Direktor der Internationalen Telegraphen Union heute Internationale Fernmeldeunion gab es im Bundesrat eine Vakanz In der fraktionsinternen Vorentscheidung stellten sich drei Kandidaten zur Verfugung die je einen Parteiflugel reprasentierten Dabei setzte sich Brenner als Vertreter der Mitte deutlich gegen den progressiven St Galler Theodor Curti und den liberal konservativen Basler Regierungsrat Paul Speiser durch Brenner war zwar offizieller Kandidat seiner eigenen Fraktion doch schien Speiser in den anderen Fraktionen mehr Ruckhalt zu haben Bei der Ersatzwahl am 25 Marz 1897 setzte sich Brenner erst im vierten Wahlgang durch Dabei erhielt er 96 von 179 gultigen Stimmen auf Speiser entfielen 81 Stimmen auf weitere Personen zwei Stimmen Brenner war somit der erste Bundesrat aus dem Kanton Basel Stadt Zwar war 1855 der Basler Johann Jakob Stehlin gewahlt worden dieser hatte die Wahl jedoch nicht angenommen 4 Bundesrat Bearbeiten nbsp Brenner links als Bundesprasident Karikatur von 1901Wahrend seiner 14 jahrigen Amtszeit stand Brenner dem Justiz und Polizeidepartement vor Ausnahmen bildeten die Jahre 1901 und 1908 als er Bundesprasident war und turnusgemass vorubergehend die Leitung des Politischen Departements ubernahm Seine wichtigste Leistung war die Einfuhrung des vereinheitlichten Zivilgesetzbuches ZGB Dieses war von Eduard Muller in Auftrag gegeben worden und wurde massgeblich von Eugen Huber erarbeitet Volk und Stande stimmten am 13 November 1898 der Verfassungsgrundlage fur die Rechtsvereinheitlichung zu der erste Vorentwurf des ZGB lag Ende 1900 vor Die parlamentarischen Beratungen zogen sich bis 1907 hin nach einer vierjahrigen Ubergangsphase trat das ZGB schliesslich zu Beginn des Jahres 1912 in Kraft 5 Unter Brenners Leitung entstand auch ein neues Eisenbahn Haftpflichtgesetz ein Vorhaben das er 1891 als Nationalrat nach dem verheerenden Eisenbahnunfall von Munchenstein selbst angeregt hatte Weitere Gesetzesrevisionen betrafen unter anderem das Patentrecht Erwerb und Verlust des Schweizer Burgerrechts sowie das Versicherungswesen Ausserdem bereitete er die Reorganisation des Bundesgerichts die Schaffung eines Verwaltungsgerichts und den Beitritt der Schweiz zu den Haager Konventionen vor 1909 verlieh ihm die Universitat Basel die Ehrendoktorwurde Er hatte auch vor moglichst zugig auch ein einheitliches Strafgesetzbuch auszuarbeiten dieses Vorhaben sollte jedoch erst 1942 verwirklicht werden 6 Im Winter 1911 begab sich der zuckerkranke und an Nierenbeschwerden leidende Brenner zu einer mehrwochigen Kur nach Menton an der Cote d Azur Kurz nach einem Besuch durch seinen Amtskollegen Adolf Deucher erlitt er einen schweren Schlaganfall dem er schliesslich erlag Er wurde auf dem Bremgartenfriedhof in Bern beigesetzt 7 Literatur BearbeitenGeorg Kreis Ernst Brenner In Urs Altermatt Hrsg Das Bundesratslexikon NZZ Libro Zurich 2019 ISBN 978 3 03810 218 2 S 222 226 Carl Brenner Senn Bundesrat Dr Ernst Brenner Einiges aus seinem Leben In Basler Jahrbuch 1916 S 211 248 Weblinks BearbeitenKatharina Huber Brenner Ernst In Historisches Lexikon der Schweiz Publikationen von und uber Ernst Brenner 1856 1911 im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Kreis Das Bundesratslexikon S 222 Peter Platzer Das Corps Alamannia Basel In Einst und Jetzt Band 59 2014 S 434 Kreis Das Bundesratslexikon S 223 Kreis Das Bundesratslexikon S 223 224 Kreis Das Bundesratslexikon S 224 225 Kreis Das Bundesratslexikon S 225 Kreis Das Bundesratslexikon S 226 VorgangerAmtNachfolgerEmil FreyMitglied im Schweizer Bundesrat 1897 1911Arthur HoffmannVorsteher des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartements EJPD Henri Druey Jonas Furrer Jakob Stampfli Josef Martin Knusel Jakob Dubs Paul Ceresole Fridolin Anderwert Emil Welti Louis Ruchonnet Adolf Deucher Eugene Ruffy Eduard Muller Ernst Brenner Robert Comtesse Josef Anton Schobinger Ludwig Forrer Arthur Hoffmann Camille Decoppet Heinrich Haberlin Johannes Baumann Eduard von Steiger Markus Feldmann Friedrich Traugott Wahlen Ludwig von Moos Kurt Furgler Rudolf Friedrich Elisabeth Kopp Arnold Koller Ruth Metzler Arnold Christoph Blocher Eveline Widmer Schlumpf Simonetta Sommaruga Karin Keller Sutter Elisabeth Baume SchneiderVorsteher des Eidgenossischen Departements fur auswartige Angelegenheiten EDA Jonas Furrer Henri Druey Josef Munzinger Wilhelm Matthias Naeff Friedrich Frey Herose Jakob Stampfli Constant Fornerod Josef Martin Knusel Jakob Stampfli Jakob Dubs Karl Schenk Josef Martin Knusel Emil Welti Paul Ceresole Johann Jakob Scherer Joachim Heer Bernhard Hammer Numa Droz Simeon Bavier Louis Ruchonnet Adolf Deucher Adrien Lachenal Eugene Ruffy Eduard Muller Walter Hauser Ernst Brenner Josef Zemp Robert Comtesse Marc Ruchet Ludwig Forrer Eduard Muller Arthur Hoffmann Gustave Ador Felix Calonder Giuseppe Motta Marcel Pilet Golaz Max Petitpierre Friedrich Traugott Wahlen Willy Spuhler Pierre Graber Pierre Aubert Rene Felber Flavio Cotti Joseph Deiss Micheline Calmy Rey Didier Burkhalter Ignazio CassisPrasidenten der Freisinnig Demokratischen Partei FDP Christian Friedrich Gottisheim Ernst Brenner Johannes Stossel Johann Hirter Paul Scherrer Walter Bissegger Camille Decoppet Felix Bonjour Emil Lohner Robert Schopfer Albert Meyer Hermann Schupbach Ernest Beguin Max Wey Aleardo Pini Eugen Dietschi Nello Celio Pierre Glasson Henri Schmitt Fritz Honegger Yann Richter Bruno Hunziker Franz Steinegger Gerold Buhrer Christiane Langenberger Rolf Schweiger Marianne Kleiner Fulvio Pelli Normdaten Person GND 1046349171 lobid OGND AKS LCCN no2016035899 VIAF 306324631 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brenner ErnstKURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1856GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 11 Marz 1911STERBEORT Menton Abgerufen von https de 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