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Wollishofen ist ein Quartier der Stadt Zurich Die ehemals selbststandige Gemeinde Wollishofen wurde 1893 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Enge und Leimbach den Kreis 2 Wappen von Wollishofen Wappen von Zurich Wollishofen Quartier von ZurichKarte von WollishofenHohe 425 mFlache 5 75 km Einwohner 19 757 31 Dez 2020 Bevolkerungsdichte 3436 Einwohner km BFS Nr 261 021Postleitzahl 8038Stadtkreis Kreis 2 seit 1893 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geographie 3 Geschichte 4 Kirchen 4 1 Kirchengeschichte bis zur Reformation 4 2 Kirchen heute 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Siedlung Neubuhl 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseWappen BearbeitenBlasonierung Gespalten von Gold und von Silber mit zwei roten BalkenDas Wollishofer Wappen ist als Vogteiwappen bei Gerold Edlibach 1493 verzeichnet nach der Eingemeindung 1893 wurde das alte Vogteiwappen 1926 offiziell zum Quartierwappen erklart Geographie Bearbeiten nbsp Wollishofen mit UetlibergZwischen Sihl und Zurichsee gelegen bildet es die sudliche Grenze des Stadtgebiets am linken Seeufer Der See nimmt 28 5 1 64 km der Gesamtflache des Quartiers ein Im Suden grenzt Wollishofen an die Gemeinden Adliswil und Kilchberg Geschichte BearbeitenDie altesten Siedler dieser Gegend waren die Pfahlbauer Im Haumessergrund fand man Uberreste eines Pfahlbauerdorfes Auf eine romische Besiedlung lassen Munzfunde aus dem Jahr 1910 in der Nahe des Bahnhofs und ein romischer Mosaikboden heute im Landesmuseum schliessen Im 5 Jahrhundert uberschritten die Alemannen den Rhein und siedelten sich auch in der Gegend von Wollishofen in verstreuten Gehoften zwischen Romerruinen an Auf einen dieser Alamannen Wolo geht der Name Wollishofen zuruck Der Name Woloshoven wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 1227 erwahnt 1394 kam Wollishofen von den Manesse an die Stadt Zurich und bildete von 1423 bis 1798 die Obervogtei Wollishofen 1 Alt Wollishofen bestand bis weit ins 19 Jahrhundert aus Einzelhofen und kleinen Hausergruppen Zusammen mit Leimbach und der Enge bildete es eine der 18 inneren Vogteien der Stadt Zurich uber die zwei Obervogte die Herrschaftsrechte ausubten Die Namen der damaligen Amtspersonen sind auf einer im Jahr 1702 gegossenen Glocke vermerkt die im Hof der alten Kirche steht Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts war Wollishofen fast ausschliesslich von Bauern bewohnt Sie lebten von Ackerbau Viehzucht und Weinbau Eine Ubersicht zeigt der Plan von 1788 Die starke Entwicklung der Vororte Zurichs im 19 Jahrhundert brachte starke finanzielle Belastungen derselben mit sich Dies fuhrte zur Auffassung dass nur eine Vereinigung mit der Stadt Zurich die schwierigen Verhaltnisse in Ordnung bringen konne 1891 wurde das Zuteilungsgesetz betreffend die Stadtvereinigung vom Zurcher Stimmvolk mit klarer Mehrheit angenommen Das landliche Dorf Wollishofen hingegen lehnte klar ab seine wohlhabenden Bauern wollten selbstandig bleiben Ihr Rekurs gegen das Gesetz beim Bundesgericht blieb erfolglos nbsp Die Gemeinde innerhalb des Bezirks Zurich vor der Fusion 1893Wollishofen wurde gegen den Willen seiner Stimmburger in einer kantonalen Abstimmung am 1 Januar 1893 zusammen mit zehn weiteren Gemeinden in die Stadt Zurich eingemeindet und bildete fortan mit der Enge den Kreis 2 Die knapp 100 Jahre vorher gewonnene Selbstandigkeit ging damit wieder verloren Der damals noch zur Gemeinde gehorende Weiler Oberleimbach wurde dabei an die Nachbargemeinde Adliswil abgetreten zu dem er bis heute gehort nbsp Luftbild von Walter Mittelholzer 1919 Links vorne die Seidenfabrik heute die Rote Fabrik In der Bildmitte fuhrt die Albisstrasse durch das Morgental hoch Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg war die Landiwiese Austragungsort der Landesausstellung 2 in der die Schweizer auf die Landesverteidigung eingeschworen wurden Die Saffainsel wurde fur die Schweizerische Ausstellung fur Frauenarbeit im Jahr 1958 angelegt 2 nbsp Wollishofen auf der Wild Karte von 1848 nbsp Wollishofen auf einem Stich von Heinrich Brupbacher 1794 nbsp Wollishofen 1880 Blick nach Suden nbsp Alte Kirche Wollishofen erbaut 1702 aus Sudwesten Rechts die einstige Turnhalle des Schulhaus A Vor der Kirche das alte Schulhaus Kilchbergstrasse nbsp Kalchbuhlstrasse Kreuzung Widmerstrasse um 1925Kirchen Bearbeiten nbsp Alte Kirche Wollishofen aufgenommen von der Neuen Kirche nbsp Neue Kirche Wollishofen Ansicht von SudostenKirchengeschichte bis zur Reformation Bearbeiten Kirchlich war Wollishofen im Mittelalter zweigeteilt Der grosste Teil gehorte zu Kilchberg der kleinere nach St Peter in der Stadt Zurich Als Filiale von Kilchberg wurde Wollishofen bereits 1370 erwahnt Im Jahre 1281 wurde eine erste Kapelle in Wollishofen urkundlich erwahnt verbunden mit der Behausung einer Klausnerin 1369 las in dieser Kapelle ein Kaplan von Kilchberg wochentlich eine hl Messe 1408 wurde Wollishofen zusammen mit der Mutterpfarrei Kilchberg dem Kloster Kappel inkorporiert Im Jahr 1514 erwahnt ein Richtspruch Kappel habe den Chor der Kapelle Wollishofen zu decken und in Ehren zu halten Die Reformation wurde in Wollishofen zusammen mit dem Kloster Kappel im Jahr 1526 durchgefuhrt Eine zweite Kapelle stand in der Wacht Honrein Naheres dazu ist nicht bekannt 1 Kirchen heute Bearbeiten In Wollishofen gibt es mehrere Kirchen und kirchliche Gebaude 3 Die Evangelisch reformierte Kirche besitzt zwei Gotteshauser Die Alte Kirche Wollishofen welche im Jahr 1702 als eigenes Bethaus fur das nach Kilchberg kirchengenossige Wollishofen erbaut 1764 entstand der Vorbau an der Westseite und 1787 der neue Glockenstuhl Nach verschiedenen Umbauten und Restaurierungen wurde die Kirche 1968 unter Denkmalschutz gestellt Die Neue Kirche Wollishofen auch Kirche auf der Egg wurde in den Jahren 1935 1936 nach Planen der Architekten Walter Henauer 1880 1975 und Ernst Witschi 1881 1959 erbaut Die Kirche liegt in Nord Sud Richtung erhoht auf dem Moranenzug Egg und ist weit herum sichtbar Weil die Kirche fur die heutige Kirchgemeinde uberdimensioniert ist wurde im Jahr 2012 ein offentlicher Ideenwettbewerb fur eine eventuelle Umnutzung durchgefuhrt In den Jahren 2014 bis 2018 war dort das Projekt KunstKlangKirche beheimatet 4 Die Romisch katholische Kirche ist in Wollishofen mit der Kirchgemeinde St Franziskus vertreten Die Kirche St Franziskus wurde in den Jahren 1927 1928 nach Planen des Architekten Joseph Steiner Schwyz erbaut Die im romanischen Basilika Stil erbaute Kirche besitzt einen charakteristischen runden Kirchturm der mit seiner Form an die sudliche Heimat des Kirchenpatrons Franz von Assisi erinnern soll Sie befindet sich beim Morgental an zentraler Lage Die Evangelisch methodistische Kirche besitzt in Wollishofen die Wesley Kapelle die mit ihrem Namen auf John Wesley 1703 1791 den Grunder der methodistischen Kirche hinweist Der in Formen der Neoromanik und des Heimatstils gestaltete Baukomplex setzt sich aus Wohnhaus und Kapelle mit polygonalem Turmerker zusammen Architekt des 1911 erbauten Gebaudes war Albert Brandli 1876 1941 Burgdorf Seit 1998 steht die Kapelle unter Denkmalschutz Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenUm 1720 wurde eine Seidenweberei eroffnet und schon bald sorgten mehrere kleinere Betriebe fur neue Arbeitsplatze Die grosse Entwicklung setzte 1885 mit der Einweihung des Bahnhofes und 1900 mit dem Bau der elektrischen Strassenbahn bis zum Morgental ein Im Juli 1928 wurde die Strecke durch den Abschnitt Morgental Albisstrasse heute Wollishoferplatz verlangert und das bei der Endhaltestelle liegende Depot Wollishofen in Betrieb genommen Heute fahrt die Linie 7 Bhf Stettbach Bahnhofstrasse HB Wollishoferplatz der Verkehrsbetriebe Zurich auf dieser Strecke Die Albisstrasse ein Werk des Zurcher Strassenbauinspektors Heinrich Pestalozzi wurde 1841 1845 gebaut Die weit ausholende Kurve beim Morgental gleicht das Strassengefalle aus Mit dem Bau der Albisstrasse und dem Ausbau des Albispasses erhielt Zurich eine schnelle Strassenverbindung nach Zug Der 1875 eroffnete Bahnhof Zurich Wollishofen ist einer von dreizehn SBB Bahnhofen auf dem Gebiet der Stadt Zurich Die S8 und S24 bedienen diesen Bahnhof Unmittelbar ostlich der Bahnstation liegt die Werft der Zurichsee Schiffahrtsgesellschaft ZSG die zugleich Sitz des Unternehmens ist Das Seewasserwerk Moos das erste von heute zwei stadtischen Seewasserwerken wurde 1914 im Wollishofer Moos an der Grenze zu Adliswil eroffnet Der Friedhof Manegg wurde 1897 eingerichtet Auf ihm finden sich die Grabstatten zahlreicher Prominenter so Friedrich Glauser Alfred Escher Othmar Schoeck und Aglaja Veteranyi In Wollishofen befindet sich die Zurcher Jugendherberge Siedlung Neubuhl Bearbeiten nbsp Die Siedlung Neubuhl nach der Fertigstellung 1932Die auf private Initiative und fur den Mittelstand erbaute fischgratartige Werkbundsiedlung Neubuhl an der Grenze zu Kilchberg gilt als wichtigste Siedlung des Neuen Bauens in der Schweiz Sie wurde gemeinsam entworfen von den Architekten Max Haefeli Alfred Roth Emil Roth Carl Hubacher Rudolf Steiger Werner Max Moser und Paul Artaria 5 Mit der ersten noch erhaltenen Skizze einem Situationsvorschlag des Architekten Rudolf Steiger vom 12 November 1928 begann die eigentliche Planungsgeschichte Im Sommer 1930 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und im Fruhjahr 1932 waren die Wohnungen der dritten Bauetappe bezugsbereit Im September 1931 berichtete die NZZ von 12 000 Personen welche das neue Quartier hatten sehen wollen 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenQuartiermuseum Kulturzentrum Rote Fabrik nbsp Der Steg vom nordlichen Ende aus gesehen Am 1 Mai 2015 wurde als Teil des Seeuferwegs am Ufer der Cassiopeia Steg eroffnet Der 281 Meter lange und 2 8 Meter breite Steg beginnt bei der Roten Fabrik fuhrt 100 Meter in den See hinaus um das Seebad Wollishofen herum und endet bei der ehemaligen Wascherei Benannt ist er nach dem Sternbild Cassiopeia 7 Personlichkeiten BearbeitenLissy Funk 1909 2005 Stickerin Walter Haefner 1910 2012 Schweizer Unternehmer Jakob Hausheer 1865 1943 evangelischer Theologe Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer an der Universitat Zurich Walter Alvares Keller 1908 1965 Schriftsteller Heidi Schelbert Syfrig 1934 2019 Wirtschaftswissenschaftlerin und Professorin an der Universitat Zurich Klaudia Schifferle 1955 Malerin Bildhauerin und Zeichnerin Robert Weber 1849 1931 Architekt und Offizier KorpskommandantLiteratur BearbeitenEmil Stauber Alt Wollishofen Orell Fussli Zurich 1926 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Rudolf Meier Fred Winkler Wollishofen Damals und heute Niggli AG Sulgen 1993 ISBN 3 72120 275 9 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Amt fur Stadtebau Enge Wollishofen Leimbach Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2006 Baukultur in Zurich Band V ISBN 3 03823 074 X Prasidialdepartement der Stadt Zurich Statistik Stadt Zurich Quartierspiegel Wollishofen Zurich 2015 online lesen Prasidialdepartement der Stadt Zurich Statistik Stadt Zurich Quartierspiegel Wollishofen Zurich 2014 PDF 2MB nbsp Tramhaltestelle Morgental nbsp Reformierte Kirche und Sekundarschulhaus Hans Asper Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wollishofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martin Illi Wollishofen In Historisches Lexikon der Schweiz Quartierverein Wollishofen Unterwegs in Wollishofen wollishofen net Informationen zum kulturellen WollishofenEinzelnachweise Bearbeiten a b Felix Marbach Zurich Wollishofen in Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 276 a b Landiwiese Stadt Zurich 2018 abgerufen am 21 Dezember 2018 Vgl zum Folgenden Robert Schonbachler Kirchen und Gotteshauser der Stadt Zurich Neujahrsblatt Industriequartier Aussersihl Zurich 2013 S 48 51 Projektwebsite neubuehl ch Genossenschaft Neubuhl Zurich Geschichte Memento vom 21 Oktober 2010 im Internet Archive Zugriff am 29 Juni 2011 Eine Oase am Stadtrand NZZ 17 Mai 2016 Tages Anzeiger vom 6 Mai 2015Quartiere der Stadt Zurich Affoltern Albisrieden Altstetten City Enge Escher Wyss Fluntern Friesenberg Gewerbeschule Hard Hirslanden Hirzenbach Hochschulen Hongg Hottingen Langstrasse Leimbach Lindenhof Muhlebach Oberstrass Oerlikon Rathaus Saatlen Schwamendingen Mitte Seebach Seefeld Sihlfeld Unterstrass Weinegg Werd Alt Wiedikon Wipkingen Witikon WollishofenPolitische Gemeinden im Bezirk Zurich ZurichEhemalige Gemeinden 1893 eingemeindet Aussersihl Enge Fluntern Hirslanden Hottingen Oberstrass Riesbach Unterstrass Wiedikon Wipkingen Wollishofen Ehemalige Gemeinden 1934 eingemeindet Affoltern Albisrieden Altstetten Hongg Orlikon Schwamendingen Seebach Witikon Abgegangene Gemeinden 1986 zum Bezirk Meilen Zollikon Abgegangene Gemeinden 1989 zum neuen Bezirk Dietikon Birmensdorf Dietikon Geroldswil Oberengstringen Oetwil an der Limmat Schlieren Uitikon Unterengstringen Urdorf WeiningenKanton Zurich Bezirke des Kantons Zurich Gemeinden des Kantons Zurich 47 34062 8 52741 Koordinaten 47 20 26 2 N 8 31 38 7 O CH1903 682281 243877 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wollishofen amp oldid 230255898