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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Rote Fabrik Fuhr Die Rote Fabrik ist ein ehemaliges Fabrikareal in Zurich Wollishofen das heute als Kulturzentrum genutzt wird Sie wird so genannt weil die Gebaude aus roten Backsteinen bestehen mitunter aber auch weil Linksparteien sich fur ihre Umnutzung einsetzten Das 1896 gebaute Burogebaude der Roten FabrikAnsicht vom Zurichsee Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gewerbliche Nutzung 1 2 Volksinitiative und IG Rote Fabrik 1 3 Kulturzentrum Rote Fabrik 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGewerbliche Nutzung Bearbeiten Die Rote Fabrik wurde 1892 nach Planen des Architekten Carl Arnold Sequin fur die Seidenfirma Henneberg erbaut und 1896 durch ein grosses Burogebaude s Bild erganzt Fur den Bau der Shedhalle musste der Seegrund aufgeschuttet werden 1899 ubernahm die Seidenwebereien Stunzi Sohne aus Horgen beide Gebaude Nachdem die 1935 gegrundete ITT Tochter Standard Telephon und Radio AG STR ab 1936 stuckweise immer mehr Flache gemietet hatte erwarb sie 1940 alle Gebaude Sie erganzte 1952 das Fabrikgebaude an der Stelle einer vorher vorhandenen Eckkuppel mit einem eingeschossigen Aufbau ganz rechts im oberen Bild 1 Ein Luftbild aus dem Jahre 1919 zeigt noch den alten Zustand des Fabrikgebaudes mit der Eckkuppel nbsp Luftbild aus 400 m von Walter Mittelholzer 1919 Ab etwa 1963 kursierten zahlreiche Plane fur den Bau von Tunnels im Gebiet von Zurich 2 Einer davon der sogenannte Grosse Seetunnel sollte vom Seeufer in Wollishofen nach Tiefenbrunnen gefuhrt werden Die STR Geschaftsleitung befurchtete dass ihr Firmengelande Seestrasse 365 fur die Ein und Ausfahrt in Wollishofen interessant werden konnte weil es die einzige zusammenhangende grosse Landflache in diesem Bereich bot Man wurde eventuell gezwungen sie abzutreten zumal die Stadt ein Vorkaufsrecht hatte Weil die STR sich moralisch verpflichtet fuhlte in Zurich zu bleiben wurde dort ein Ersatzgelande fur den Bau eines neuen Burogebaudes gesucht Es fand sich in Wiedikon und so kam es 1972 zu einem Landabtausch mit der Stadt Die STR AG verlegte 1974 ihren Hauptsitz in das neue Burogebaude in der Friesenbergstrasse 75 und 1976 zog der Rest der Mitarbeiter aus dem Burogebaude der Roten Fabrik dorthin Um 2014 plante die Stadt Zurich angeblich einen Umbau des Fabrikgebaudes von 1892 Der 1952 von der STR AG vorgenommene Umbau sollte irgendwie ruckgangig gemacht werden 3 Volksinitiative und IG Rote Fabrik Bearbeiten Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz SP lancierte im September 1973 eine Volksinitiative fur den Erhalt der Roten Fabrik und die Umwandlung in ein Kulturzentrum Obwohl die Stadtzurcher Bevolkerung 1977 die SP Initiative deutlich annahm verschwand das Anliegen vorerst in den Akten Nur vereinzelt konnten Ende der 70er Jahre Kultur Veranstaltungen in der Roten Fabrik durchgefuhrt werden 4 Da sich die Stadt Zurich nicht an den Auftrag bezuglich der kulturellen Nutzung hielt wurde 1980 die Interessengemeinschaft Rote Fabrik IGRF gegrundet In der Folge veranstalteten Jugendliche im Fruhjahr 1980 in der Aktionshalle Rock Konzerte ohne behordliche Bewilligung Die Angst einer Besetzung machte in der Folge die Runde und die Ankundigung eines weiteren unbewilligten Fests unter dem Slogan Leben in die tote Fabrik sorgte bei der Stadt fur Verunsicherung Drei Tage vor dem Fest beschloss der Stadtrat den Anlass zwar zu tolerieren nicht aber zu akzeptieren Gegen 2000 Personen besuchten das Happening am 17 18 Mai 1980 und beteiligten sich rege an einer offenen Diskussion Kritisiert wurde das fehlende Engagement der Behorden zur Umsetzung der Abstimmung von 1977 und der Mangel an Raumen 5 Als am 30 Mai 1980 mit einem Volksfest fur einen Kredit in der Hohe von 61 Millionen Franken fur das Opernhaus geworben wurde kam es zu den Opernhauskrawallen gewalttatigen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstrierenden und der Polizei Die Jugendbewegung forderte von der Stadt Raume fur alternative Jugendkultur so sollte das Kulturzentrum Rote Fabrik in Wollishofen oder ein anderes Gebaude fur ein Autonomes Jugendzentrum von der Stadt zur Verfugung gestellt werden Kulturzentrum Rote Fabrik Bearbeiten nbsp Am 25 Oktober 1980 wurde vorerst provisorisch das Kulturzentrum Rote Fabrik eroffnet Musik und Theater bildeten das Schwergewicht der Aktivitaten und allbekannt war das organisierte selbstandige Veloflicken autonome Fahrradreparatur Manche freie Theatergruppen die in der Szene zunehmenden Einfluss gewannen gaben in der Roten Fabrik ihr Debut Auch das Taktlos Festival wird dort veranstaltet 1981 wurde die Rote Fabrik unter Denkmalschutz gestellt und 1985 das Restaurant Ziegel oh Lac als Anspielung auf das Hotel Baur au Lac eroffnet 1987 wurde der Verein Shedhalle gegrundet der seither auf dem Gelande der Roten Fabrik die gleichnamige Institution fur zeitgenossische und kritische Kunst fuhrt In einer Volksabstimmung wurde 1987 daruber entschieden dass die Rote Fabrik als alternatives Kulturzentrum genutzt und auch subventioniert werden sollte Seit dieser hat die F F Schule fur Kunst und Design ihr Malatelier in der Roten Fabrik Anfangs der 1990er Jahre wurde das Areal saniert 2002 wurden die Subventionen auf 2 3 Mio Franken angepasst womit jahrlich mehr als 300 Veranstaltungen durchgefuhrt wurden 2010 wurde das 30 jahrige Bestehen gefeiert und mit der Veranstaltungsreihe 30 Jahre sind genug selbstkritisch hinterfragt Die Rote Fabrik wird weiterhin durch eine IG als Kollektiv gefuhrt 2004 kam es zu einer Besetzung durch Bauwagen am Ufergelande sudlich der Roten Fabrik dem so genannten Zirkusplatz 6 Seit 2008 befindet sich auf dem Areal auch eine Filiale des Raum fur Medienkulturen der Welt Dock18 Im Juni 2012 brach in der Roten Fabrik ein Brand aus Nach einigen Stunden brachte die Feuerwehr den Schwelbrand unter Kontrolle Es wurden keine Personen verletzt jedoch wurde eine grosse Menge an kunstlerischer Arbeit zerstort 7 Literatur BearbeitenIG Rote Fabrik Hrsg Bewegung tut gut gut Rote Fabrik Zurich 2021 ISBN 978 3 03926 008 9 Tanja Stenzl Rote Fabrik Zurich ZH In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 3 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 1530 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rote Fabrik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Roten Fabrik Homepage von Dock18 Homepage der F F Homepage der ShedhalleEinzelnachweise Bearbeiten Rote Fabrik mit Firmenschildern der STR AG nach dem Umbau des Fabrikgebaudes 1952 Abgerufen am 20 Marz 2020 Daniel Schneebeli Die gescheiterten Zurcher Tunnelplane In Tages Anzeiger 2 Oktober 2013 abgerufen am 10 April 2020 Geplanter Umbau der Roten Fabrik Abgerufen am 20 Marz 2020 Fabrik Zeitung Nr 213 Juli August 2005 Heinz Nigg Hrsg Wir wollen alles und zwar subito Die Achtziger Jugendunruhen in der Schweiz und ihre Folgen Zurich 2001 Rote Fabrik illegale Besetzung des Ufergelandes Website des Zurcher Gemeinderates Lucienne Camille Vaudan Pia Wertheimer Rote Fabrik Feuer nach Stunden unter Kontrolle In Tages Anzeiger 13 Juni 2012 abgerufen am 22 November 2013 47 343333333333 8 5366666666667 Koordinaten 47 20 36 N 8 32 12 O CH1903 682976 244189 Normdaten Korperschaft GND 7735536 2 lobid OGND AKS LCCN n83237255 VIAF 240160561 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rote Fabrik amp oldid 238389451