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Die Rote Fabrik ist eine dreigeschossige Fabrikanlage in Backsteinbauweise die in der Liste der Baudenkmaler in Huckeswagen verzeichnet ist Rote Fabrik 2011 Das Gebaudeensemble liegt in Huckeswagen zentral an der Wupper und wurde fruher als Weberei und Tuchfabrik genutzt Es war damit ein Teil der Huckeswagener Tuchweberindustrie Abgeleitet vom Namen des letzten Tuchfabrikanten der diese Gebaude nutzte Arnold Hueck bekam die rote Fabrik den Beinamen Huecksche Fabrik Unter dem Namen Arnold Hueck amp Cie war es die letzte in Huckeswagen verbliebene Tuchfabrik welche noch bis 1970 produzierte Geschichte BearbeitenHerzog Johann Wilhelm erteilte am 15 Oktober 1607 dem fruheren Pachter der herrschaftlichen Kornmuhle Johann von Dhunn die Erlaubnis am Reinsbach eine Walkmuhle zu errichten Am gleichen Standort soll bereits eine Walk und Olmuhle gestanden haben Von 1796 bis 1807 wurde die Walkmuhle von den Fabrikanten Thomas und Oules betrieben Im Jahr 1809 1810 errichtete Joh Rutger Bruning am Standort der Walkmuhle an der Fuhr eine mechanische Baumwollspinnerei mit einem oberschlachtigen Wasserrad Peter Fuhrmann erwarb das Grundstuck samt Fabrik 1831 nachdem die Baumwollspinnerei von Bruning 1822 die Arbeit eingestellt hatte Peter Fuhrmann der das Gebaude 1831 kaufte und dort das Unternehmen Weberei und Spinnerei Fuhrmann und Muller betrieb baute es in eine Rauherei und Schererei um Im Jahr 1841 sollen hier 42 Arbeiter an 15 Rauhmaschinen gearbeitet haben Nach Erneuerungsarbeiten und der Beseitigung von Brandschaden verkaufte Fuhrmann die Fabrikanlage am 13 November 1849 an seinen ehemaligen Mitarbeiter Erich Waldthausen Erich Waldthausen der aus Essen stammte betrieb hier ab 1849 die Weberei und Spinnerei Waldthausen Nachdem ein Feuer 1855 nahezu das gesamte Gebaude zerstorte liess Waldthausen es in der heute bekannten Ziegelsteinbauweise wieder errichten und nahm Umbauten an weiteren bestehenden Gebauden vor Er ersetzte das Wasserrad durch eine Koechlinsche Turbine welche die Wasserkraft der Wupper besser ausnutzen konnte 1870 zog sich Erich Waldthausen aus dem Unternehmen zuruck und vermietete das Gebaude samt Inventar fur kurze Zeit an die Firma Wiehager amp von Eicken welche die Anlage 1878 durch eine Dampfmaschine erganzte bevor Waldthausen die Fabrik und das Gelande 1879 an seinen Schwiegersohn Arnold Hueck ubergab Arnold Huck der Erich Waldthausers einzige Tochter Bertha heiratete ubernahm 1879 einen Teil der Fabrik und gab ihr den Namen Feintuchfabrik Arnold Hueck Der aus Herdecke Ruhr stammende Hueck liess als erste Amtshandlung seine Initialen AH und die Jahreszahl 1879 an beiden Fabrikturmen anbringen Daraus entstand der Name Huecksche Fabrik welcher noch lange Bestand hatte In den darauf folgenden Jahren 1881 bis 1895 liess Hueck einen 28 Meter hohen Schornstein ein Maschinenhaus fur die Anlage eines Dampfkessels mit Dampfmaschine und verschiedene Shedbauten errichten Er gab seine eigene Spinnerei auf und stellte die Produktion auf die Herstellung von feinem Kammgarn um Im Jahr 1907 1908 fugte Hueck den Gebauden ein Garnlager hinzu Als 1913 Fritz Zoll als Gesellschafter in das Unternehmen eintrat erhielt dieses den Namen Arnold Hueck amp Cie Nach dem Tod Arnold Huecks im Jahr 1921 ubernahm seine Witwe zusammen mit Fritz Zoll das Unternehmen In der Kammgarnspinnerei welche im Jahr 1925 ungefahr 120 Arbeiter beschaftigte wurden neben Kammgarnen auch Streichgarne fur Herrenstoffe in den Farben schwarz blau und marengo hergestellt Die Herrenstoffe wurden anschliessend von den rund 50 beschaftigten Webern angefertigt Die jahrliche Produktion belief sich auf ungefahr 120 Kilometer Tuch welches innerhalb von Deutschland aber auch in die USA die Turkei und nach Rumanien ausgeliefert wurde Trotz des Zweiten Weltkrieges und der strukturellen Schwierigkeiten der 1960er Jahre konnte sich das Unternehmen bis 1970 halten und war damit eine der letzten Tuchfabriken in Huckeswagen Im Jahr 1969 entgingen das alte Fabrikgebaude und ganz Huckeswagen nur haarscharf einem grossen Ungluck als das mittlerweile fremdvermietete Garnlager Feuer fing und einen Grossbrand ausloste der drohte auf das Lager mit hochexplosiven Nitrolacken uberzuspringen Einen genaueren Bericht daruber findet man in der Rheinischen Post 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuchfabrik in der Aue Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Home Rote Fabrik Homepage der heutigen roten FabrikEinzelnachweise Bearbeiten LVR Fachbereich Umwelt Industriestandort an der Fuhr In https www kuladig de LVR Fachbereich Umwelt 2008 abgerufen am 7 Januar 2021 deutsch 51 151756 7 345175 Koordinaten 51 9 6 3 N 7 20 42 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rote Fabrik Fuhr amp oldid 217455289