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Der Stadtteil Hard fruher mittleres Sihlfeld ist ein Quartier im Kreis 4 der Stadt Zurich Er tragt einen Flurnamen der sich auf den Hardturm bezieht und geographisch von der Quartierbezeichnung abweicht Der Turm liegt heute gemass der Einteilung des statistischen Amts im Quartier Escher Wyss welches geographisch und historisch die untere Hard bildet Wappen von Hard Wappen von Zurich Hard Quartier von ZurichKarte von HardKoordinaten 681360 248200 47 379607 8 516012 410 Koordinaten 47 22 47 N 8 30 58 O CH1903 681360 248200Hohe 410 mFlache 1 46 km Einwohner 12 554 31 Dez 2020 Bevolkerungsdichte 8599 Einwohner km BFS Nr 261 044Postleitzahl 8004Stadtkreis Kreis 4 Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geographie 2 1 Quartiergrenze 2 2 Geologisches Sihlfeld 2 3 Platze 3 Geschichte 4 Kirchen 5 Wohnkolonien Sihlfeld Seebahneinschnitt 6 Bevolkerung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseWappen Bearbeiten nbsp Wappen Hard bis 1954 Blasonierung In Blau uber silbernem Wellenbalken ein gemauerter silberner Turm mit drei Erkern und rotem DachDas Wappen des Quartiers Hard und der Zunft Hard der gemeinsamen Zunft der Stadtkreise Aussersihl und Industriequartier stellt den Hardturm dar Bis 1954 umfasste das Wappen der Hard einen grunen Dreiberg anstelle des silbernen Wellenbalkens Geographie Bearbeiten nbsp Sicht vom Uetliberg auf Hard und Industriequartier Hintergrund nbsp Hardau HochhauserInnerhalb des Quartiers bestehen keine topographisch auffalligen Erhebungen Ein markantes Merkmal des Quartiers bilden die vier Hardau Hochhauser Der hochste der vier Turme 92 Meter war bis 2010 das hochste Gebaude in Zurich Am sudostlichen Rand des Quartiers liegt mit der Wohnsiedlung Lochergut ein weiterer Hochhausbau Hochster Punkt ist der Bullingerplatz 410 m u M Quartiergrenze Bearbeiten Der Stadtteil Hard breitet sich am ostlichen und westlichen Ende der Hardbrucke aus Er grenzt im Westen an den Stadtteil Altstetten im Suden ans Sihlfeld und im Osten an den Stadtteil Langstrasse Die nordliche Grenze bildet das Vorfeld des Hauptbahnhofs im Nordosten liegt das Kohlendreieck wo die linksufrige Seebahn nach Suden abzweigt und die Grenze zum Quartier Langstrasse bildet Westlich des Kohlendreiecks befindet sich auch der alte Guterbahnhof Zurich Geologisches Sihlfeld Bearbeiten An den alten Flurnamen Sihlfeld erinnert der einstige Schragweg diagonal zu den Blockrandbebauungen verlaufend der in Sihlfeldstrasse umbenannt wurde Die Strasse fuhrt quer durch das Quartier Hard mittleres Sihlfeld zum Quartier Sihlfeld oberes Sihlfeld Das Quartier ist nicht deckungsgleich mit dem geologischen Sihlfeld das sich bis zur Limmat unteres Sihlfeld erstreckt und mit dem ebenfalls grundwasserfuhrenden Limmatschotter vermischt Die Hohlstrasse bildete die Grenze zwischen dem mittleren und unteren Sihlfeld Bis 1787 gehorte auch das untere Sihlfeld zur damaligen Gemeinde Wiedikon mit der Abspaltung Aussersihls anderte dessen Zugehorigkeit Platze Bearbeiten BullingerplatzGeschichte Bearbeiten nbsp Zurich Richtung See von Nordwesten her Eduard Spelterini 1904 das Quartier Hard rechts ist neben dem Guterbahnhof und der Sihlfeldstrasse Schragweg noch wenig bebautDer Begriff Hard bezeichnet waldbestandenes festes Alluvialland Dieses Anschwemmgebiet von Limmat und Sihl gehorte ursprunglich zur Gross Mark Wiedikon Im Mittelalter bestanden hier Eichenwalder und Hofe sowie die Allmend der Zurcher Burger Der Hardturm im Westen der Hard war Wohnung des Geschlechts der Manesse und ging als Fraumunster Lehen bei der Reformation an die Stadt uber 1251 schied aus der Gross Mark Wiedikon Harde Hard 1271 Silvelde Sihlfeld aus 1 Das Gebiet Hard gehorte fortan zur Gemeinde Aussersihl Die schlechte wirtschaftliche Lage Ende des 19 Jahrhunderts zwang die Gemeinde Aussersihl 1891 die Stadt Zurich um Eingemeindung zu bitten Dem stimmten die Aussersihler mit 4440 Ja gegen 43 Nein zu Dabei hatte die Vorortsgemeinde nicht nur eine grossere Flache sondern auch mehr Einwohner als die damalige Stadt Zurich Am 1 Januar 1893 wurde die Gemeinde in der Stadt Zurich eingemeindet Aussersihl und das damals zugehorige Industriequartier wurden dem Stadtkreis III Wiedikon zugeschlagen von dem sich die Gemeinde gut 100 Jahre zuvor abgespalten hatte Die Einteilung der ursprunglichen funf Stadtkreise wurde 1913 revidiert Damit wurde die ehemalige Gemeinde Aussersihl zum heutigen Stadtkreis 4 wahrend das bereits 1875 abgespaltene aber bisher zu Aussersihl gehorende Industriequartier zum Stadtkreis 5 wurde Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wiedikon wurde zum heutigen Stadtkreis 3 Bei einer weiteren Revision der Stadtkreise im Jahre 1971 unter anderem Aussersihl vom Statistischen Amt der Stadt Zurich am Reissbrett in die drei Quartiere Werd Hard und Langstrasse unterteilt die fast ausschliesslich eine statistische Bedeutung haben Eine rege Bautatigkeit entwickelte sich zusammen mit dem Zuzug von italienischen Bauarbeitern 1897 wurde der neue Guterbahnhof bezogen 1909 wurde im Industriegebiet westlich des Zurcher Hauptbahnhofs ein neuer stadtischer Schlachthof eroffnet Dieser war mit den Rangiergleisen der SBB durch eine 1 3 km lange Industriebahn verbunden auf der das Schlachtvieh direkt zugefuhrt werden konnte Diese Bahn bestand bis 1960 2 Die SBB Hauptwerkstatte nahm 1911 ihren Betrieb auf Kirchen Bearbeiten nbsp Katholische Kirche St Felix und RegulaIm Quartier Hard gibt es zwei Kirchen 3 Die Bullingerkirche der Evangelisch reformierten Kirche wurde im Jahr 1956 erbaut und erganzt das bereits seit 1925 1930 bestehende Gebaudeensemble von Kirchgemeindehaus und zwei Pfarrhausern Der frei stehende Glockenturm besitzt nach der Pauluskirche im Quartier Unterstrass das zweitmachtigste Gelaute der Stadt Zurich mit einem Gesamtgewicht von 12 446 kg Mit ihrem Namen erinnert sie an den Nachfolger von Huldrych Zwingli den Reformator Heinrich Bullinger Die Kirche St Felix und Regula der Romisch katholischen Kirche wurde in den Jahren 1949 1950 vom Architekten Fritz Metzger erbaut Sie ist den Stadtpatronen Zurichs St Felix und Regula geweiht und gilt als architektonisch zukunftsweisende Kirche 4 Die Kirche weist keinen Langsgrundriss mehr auf sondern ist in der Form eines Querovals erbaut Die Pfeiler in der Kirche erinnern an das Zelt Gottes und die Strukturierung der Wande mit Bausteinen erinnert daran dass die Kirchgemeinde aus lebendigen Steinen besteht Im Jahr 2012 wurde die Kirche mit Hilfe des Baudenkmalamts in den ursprunglichen Bauzustand zuruckgefuhrt Wohnkolonien Sihlfeld Seebahneinschnitt Bearbeiten nbsp Innenhof der Kolonie Bullingerhof nbsp Erkerbilder Kolonie Kanzleistrasse ABZ an der SeebahnstrasseDas schutzenswerte Siedlungsensemble Sihlfeld Seebahneinschnitt gehort zu einem der grossten und besterhaltenen Ensemble von Wohnhofen die in der Zwischenkriegszeit in Europa gebaut wurden 5 Die Siedlungen Kanzlei ABZ und Seebahn BEP wurden 1930 erbaut und waren als Zeitzeugen Teil des Inventars schutzenswerter Bauten der Stadt Zurich Trotzdem sollen sie durch Neubauten mit 300 bis 350 energieeffizienteren Wohnungen ersetzt werden 6 Am 31 August 2016 hat der Stadtrat von Zurich die Seebahnhofe aus dem Inventar schutzenswerter Bauten entlassen Der Zurcher Heimatschutz hat gegen die Inventarentlassungen der Genossenschaftssiedlungen der BEP und der ABZ in Zurich Aussersihl im Oktober 2016 Rekurs eingereicht weil diese Siedlungen als Prototypen des Wohnhofs in der Schweiz gelten wurden und deshalb hochgradig schutzenswert seien 7 Im Mai 2017 hat das Baurekursgericht die Wohnbauinteressen hoher eingestuft als die Schutzwurdigkeit der Gebaude und die Beschwerden des Zurcher Heimatschutzes abgelehnt 8 Das Sihlfeld war um 1920 noch weitgehend unverbautes Kulturland Die 1927 abgeschlossene Tieferlegung der bis dahin auf Strassenniveau gefuhrten Seebahn loste eine der grossten stadtebaulichen Umgestaltungen in Zurich aus Der Stadteplaner Konrad Hippenmeier wollte nach den Prinzipien des kunstlerischen Stadtebaus des Wiener Stadtbaumeisters Camillo Sitte wohldefinierte Strassenraume und Platze schaffen um eine geschlossene Bebauung mit Blockrandern zu ermoglichen Um die enge Blockrandbebauung des 19 Jahrhunderts zu uberwinden wurden etwa doppelt so grosse Wohnkolonien und freie nicht durch gewerbliche Bauten uberstellte Innenhofe geplant Das Rote Zurich wollte mit den grossen Wohnhofen der nach dem Ersten Weltkrieg herrschenden Wohnungsnot mit kostengunstigen Wohnungen begegnen Um den Bullingerplatz als Mittelpunkt des etwa 500 mal 500 Meter messenden Areals zwischen Badener Hard Hohl und Seebahnstrasse wurde mit einer sternformigen Strassenfuhrung basierend auf dem Idealstadtschema der Renaissance und einem Netz von sekundaren Strassen Baufelder fur grossere Blockrandbauten ausgeschieden Zwischen Kanzlei und Stauffacherstrasse weitete er die Erismannstrasse zu einem langlichen Platz von 34 Meter Breite auf Entlang dem Bahngraben der Seebahnstrasse schuf mit sekundaren Quartierstrassen drei Gevierte fur Blockrandbebauungen Im ersten Geviert baute die Stadt 1928 den Erismannhof 9 in den beiden anderen realisierten die Baugenossenschaft des eidgenossischen Personals Zurich BEP Kolonie Seebahn 1930 und die Allgemeine Baugenossenschaft Zurich ABZ Kolonie Kanzleistrasse 1930 ihre Uberbauungen Viele Wohnkolonien wurden von den Genossenschaften mit Malereien Sgraffiti und Mosaiken versehen Diese hatten nicht nur schmuckende und reprasentative Zwecke sondern auch erzieherische Anliegen Die positive Darstellungen des Arbeiteralltags dienten als gezielte Aufmunterungen in einer sozial politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeit Ein besonderes Beispiel ist die ABZ Kolonie Kanzleistrasse wo der Kunstmaler Wilhelm Hartung 1930 rund vierzig Fassadenmalereien in der Tradition der Zurcher Genossenschaftsbilder realisierte Bevolkerung BearbeitenMit einem Auslanderanteil von 47 7 besitzt das Quartier den hochsten Auslanderanteil in Zurich Grund dafur ist die Geschichte des Stadtteils Der Stadtteil Hard war das ursprungliche Arbeiterviertel in welchem in den 1960er Jahren viele eingewanderte Gastarbeiter aus Italien und Portugal ansassig wurden Literatur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Prasidialdepartement der Stadt Zurich Statistik Stadt Zurich Quartierspiegel Hard Zurich 2015 online lesen Jan Capol Die Sehnsucht nach Harmonie Eine semiotische und mentalitatsgeschichtliche Interpretation der Fassadenbilder der Zurcher Baugenossenschaften Chronos Verlag Zurich 2000 ISBN 978 3 905313 52 9 Bernadette Fulscher Die Kunst im offentlichen Raum der Stadt Zurich 1300 Werke eine Bestandesaufnahme Chronos Verlag Zurich 2012 ISBN 978 3 0340 1084 9 Bernadette Fulscher Die Sehnsucht nach einer besseren Welt in den Fassadenbildern von Wilhelm Hartung in Seebahnstrasse Zurich Aussersihl Genossenschaftssiedlungen der ABZ und BEP Neujahrsblatt 2013 des Heimatschutzes der Stadt Zurich ISBN 978 3 033 03704 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hard Stadt Zurich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quartierverein Aussersihl Hard NZZ vom 6 April 2017 Der Zurcher Architekt Otto Streicher Ein Unbekannter der das Stadtbild pragteEinzelnachweise Bearbeiten Felix Marbach Zurich Wollishofen in Bischofliches Ordinariat Chur Hg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 S 276 Akkumulatorenlok des Schlachthofs Zurich 1909 In Drehscheibe Online Forum 3 Februar 2013 abgerufen am 3 Dezember 2013 Vgl zum Folgenden Robert Schonbachler Kirchen und Gotteshauser der Stadt Zurich Neujahrsblatt Industriequartier Aussersihl Zurich 2013 S 20 21 Fabrizio Brentini Rudolf Schwarz und sein Einfluss auf die Kirchenarchitektur der Schweiz pdf S 2 und 5 Neujahrsblatt 2013 des Stadtzurcher Heimatschutzes Seebahnstrasse Zurich Aussersihl Genossenschaftssiedlungen der ABZ und BEP Memento des Originals vom 26 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heimatschutzstadtzh ch Tages Anzeiger vom 20 Marz 2012 Wir sind eigentlich viel zu spat dran mit dem Bauprojekt Zurcher Heimatschutz ZVH Medienmitteilung vom 25 Oktober 2016 Stadtische und genossenschaftliche Wohnpolitik auf Abwegen Landbote vom 11 Mai 2017 Kein Schutz fur alte Wohnsiedlungen Stadt Zurich Erismannhof Quartiere der Stadt Zurich Affoltern Albisrieden Altstetten City Enge Escher Wyss Fluntern Friesenberg Gewerbeschule Hard Hirslanden Hirzenbach Hochschulen Hongg Hottingen Langstrasse Leimbach Lindenhof Muhlebach Oberstrass Oerlikon Rathaus Saatlen Schwamendingen Mitte Seebach Seefeld Sihlfeld Unterstrass Weinegg Werd Alt Wiedikon Wipkingen Witikon Wollishofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hard Stadt Zurich amp oldid 234022732