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Die Bullingerkirche ist ein evangelisch reformiertes Kirchengebaude am Bullingerplatz im Zurcher Stadtquartier Hard Glockentrager der BullingerkircheInnenraum mit LiturgiezoneInnenraum mit Empore Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Ausseres 3 2 Innenraum 3 2 1 Zwischennutzung fur das Kantons und Stadtparlament seit 2023 3 3 Verziertes Zifferblatt 4 Orgel 5 Evangelisches Stadtkloster 6 Galerie 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name des ab 1925 in drei Etappen entstandenen Gebaudekomplexes bestehend aus dem Kirchgemeindehaus zwei Pfarrhausern und der Kirche bezieht sich auf den Reformator und Theologen Heinrich Bullinger 1504 1575 Der Kirchenname betont somit die evangelische Ausrichtung und die Bedeutung Zurichs als Reformatorenstadt Die 200 Meter entfernte romisch katholischen Kirche St Felix und Regula die seit 1927 besteht ist dagegen den Zurcher Stadtheiligen Felix und Regula geweiht und verwahrt deren Reliquien Im Gegensatz zur Bullingerkirche betont sie somit die katholischen Aspekte der Zurcher Geschichte Geschichte BearbeitenDas aufstrebende Quartier Zurich Hard erhielt 1925 ein erstes Kirchengebaude das zusammen mit dem Kirchgemeindehaus und dem alteren der beiden im Westen errichteten Pfarrhauser eine erste Bauetappe des heutigen Gebaudekomplexes bildete Der von Karl Kundig und Heinrich Oetiker errichtete Bau war eines der ersten Kirchenzentren der Schweiz Er war formal einem Palastbau mit zwei breiten Eckrisaliten nachempfunden 1930 erfolgte der Bau des zweiten Pfarrhauses Der Kirchenraum befand sich auf der Mittelachse wahrend die Seitenflugel als Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus dienten Diese Struktur wurde beim Kirchenneubau der 1953 bis 1956 nach Planen von Hans Pfister und Kurt Pfister realisiert wurde beibehalten Die neue Kirche erhebt sich anstelle des Vorgangerbaus zwischen den erhaltenen Seitenflugeln 1955 erfolgte der Bau der heutigen Orgel 1956 wurden die Glocken in den freistehenden Turm aufgezogen 1986 erfolgte eine Turmsanierung und 1995 eine Aussensanierung der Kirche 1 Von Marz 2023 bis 2027 nutzen der Kanton und die Stadt Zurich die Bullingerkirche als provisorischen Sitzungsort des Kantonsrats respektive des Stadtparlaments wahrend der Sanierung des Rathauses 2 Beschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Dominant ist der aus zwei Sichtbetonpfeilern und Zwischenverstrebungen bestehende Campanile Unterhalb des offenen Glockengeschosses das funf Glocken enthalt sind die Zifferblatter angebracht Der Turm wird durch einen abgewinkelten Abschluss und einem Turmhahn bekront Das funfstimmige Glockengelaut in Leichtrippenguss wurde 1956 von der Giesserei H Ruetschi Aarau angefertigt und in den Turm aufgezogen 3 Glocke Name Gewicht Schlagton1 Pfingstglocke 5004 kg g 2 Himmelfahrtsglocke 3000 kg b 3 Osterglocke 2100 kg c 4 Karfreitagsglocke 1480 kg d 5 Weihnachtsglocke 0 880 kg f Die Kirche besitzt den Grundriss eines gedrungenen Kreuzes mit abgeschragten Mauern und stumpfen Winkeln Im Gegensatz zum freistehenden Turm nimmt die schlichte Hauptfassade der Kirche die Symmetrie der ursprunglichen Gebaudekonzeption auf Sie ist fensterlos und wird nur durch die sichtbaren Pfeiler gegliedert Die offene Vorhalle ist mit Natursteinplatten verkleidet und tragt eine Inschrift Sie werden auf meine Stimme horen und es wird eine Herde ein Hirte werden Joh 10 16 LUT Das dreiteilige U formige Gebaudeensemble von Kirche Kirchgemeindehaus und Pfarrhausern umschliesst einen grosszugigen Platz der mit Natursteinplatten und Pflastersteinen belegt ist Hinter der Kirche befindet sich ein kleiner arena artiger Platz Innenraum Bearbeiten Uber seitliche Turen gelangt man in den Kirchenraum der durchgehend mit sichtbaren Backsteinen erbaut ist Uber dem Eingang befindet sich die Empore mit Orgel Das Kirchenschiff ist im Eingangsbereich relativ schmal da es direkt an die Seitenflugel der Vorgangerkirche angebaut ist es verbreitert sich dann zu zwei Querschiffen Diese enthalten die einzigen Fensterzonen des Kirchenraums Vor den Fenstern wurde ein Geflecht aus hohlen Backsteinen angebracht Die Liturgiezone ist gegenuber dem flexibel bestuhlbaren Schiff leicht erhoht Im Zentrum befinden sich der steinerne Abendmahlstisch und die bis zur Decke reichenden dunnen Metallsaulen befestigte Kanzel Ein horizontales Band aus Beton durchzieht die abschliessende Wand und enthalt einige als Reliefs ausgefuhrte christliche Symbole Alpha und Omega Griechisches Kreuz Kelch und Heiliggeisttaube die von Otto Munch stammen Zwischennutzung fur das Kantons und Stadtparlament seit 2023 Bearbeiten Fur die Nutzung der Bullingerkirche als Tagungsort des Kantons und Stadtparlamentes in den Jahren 2023 bis 2027 wurden bauliche Anpassungen vorgenommen So wurden die Kanzel abmontiert und vor die Orgel ein Vorhang angebracht Aus dem Rathaus Provisorium aus den Messehallen in Oerlikon wohin die Parlamente wahrend der COVID 19 Pandemie ausgewichen waren stammt das Mobiliar fur die Sitzungen Der Charakter als Tagungsortes wird durch markante Ringe an der Decke unterstrichen in die die Beleuchtung der Schallschutz und die Lautsprecher eingelassen sind Das Konferenzsystem mit der Abstimmungs Protokollierungs und Ubertragungstechnik soll nach der Zwischennutzung im sanierten Rathaus am Limmatquai weiterverwendet werden Ferner erfolgten eine Schadstoffsanierung der Kirche bauliche Massnahmen fur die Behindertengerechtigkeit sowie Investitionen in Sicherheit und Technik Die baulichen Anpassungen wurden so geplant dass nach dem Auszug der Parlamente der ursprungliche Zustand wiederhergestellt werden kann Die Gottesdienste der Bullinger Gemeinde finden wahrend der Zwischennutzung im fruheren Pfarrhaus statt 4 Verziertes Zifferblatt Bearbeiten nbsp Bullingerkirche am Vormittag von Nordosten her fotografiert Im Rahmen eines Kunst am Bau Projekts wurden die Zifferblatter von der Kunstlerin Olga Titus mit einer irisierenden Oberflache verziert 5 Je nach Sonnenstand und Betrachtungswinkel erscheint das Zifferblatt in anderen Farben und Leuchtstarken Orgel BearbeitenIm Jahr 1924 wurde eine pneumatische Taschenladenorgel fur das Bullingerhaus durch Carl Theodor Kuhn Mannedorf erbaut Das Instrument besass 16 Register auf zwei Manualen und Pedal 1954 wurde dieses Instrument verkauft 1955 erfolgte der Bau der neuen Orgel mit elektrischen Trakturen durch Orgelbau Kuhn AG Mannedorf mit 38 Registern auf drei Manualen und Pedal 1998 wurde sie durch die Erbauerfirma revidiert Hierbei erfolgte der Einbau einer elektronischen Setzeranlage Seither sind am Spieltisch die verschiedenen Pistons ausser den Koppeln die Druckknopfe unter dem 1 Manual und die kleinen Wippenschalter uber den Registerwippen unnotig geworden 6 Disposition I Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Bourdon 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Superoktave 2 Mixtur IV VI 1 1 3 Zinke 8 II Positiv C g3Suavial 8 Gedackt 8 Quintaton 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Flageolet 2 Larigot 1 1 3 Mixtur III V 1 Krummhorn 8 III Schwellwerk C g3Rohrflote 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Salicional 8 Oktave 4 Hohlflote 4 Quinte 2 2 3 Nachthorn 2 Terz 1 3 5 Scharf IV VII 1 1 3 Trompette harmonique 8 Fagott Oboe 8 Clairon harmonique 4 Pedal C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Bourdon Transmission 16 Principal 8 Spitzflote 8 Bourdon Verlangerung 8 Oktave 4 Bourdon Verlangerung 4 Mixtur V 4 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln II I III II I P II P III P Spielhilfen Tutti Registercrescendo Koppeln aus Crescendo Absteller Crescendo elektronische Setzeranlage mit 32 6 KombinationenEvangelisches Stadtkloster Bearbeiten2013 gelangte eine Gruppe reformierter Christen an den Kirchenrat der Evangelisch reformierten Landeskirche des Kantons Zurich mit einer Petition die Entstehung eines Stadtklosters zu unterstutzen Der Kirchenrat begrusste diese Initiative 7 sodass der am 17 Mai 2015 gegrundete Verein Stadtkloster die Vision einer christlichen Gemeinschaft mit klosterlichen Strukturen weiter verfolgen konnte Das Stadtkloster hatte Gastrecht in der Bullingerkirche und bot dort Tagzeitengebete an In der Advents und Passionszeit um Pfingsten und zum Erntedank gestaltete eine Kerngruppe daruber hinaus Liturgien 8 Aufgrund des Umbaus der Bullingerkirche fur das Provisorium des Kantonsrats zog das Stadtkloster im Fruhjahr 2022 weiter ins Schul und Bethaus Wiedikon 9 Galerie Bearbeiten nbsp Gesamtanlage nbsp Hauptfassade mit Vorhalle nbsp Ruckseite der Kirche nbsp Backsteinstruktur an den FensternSiehe auch BearbeitenListe der Kirchen in ZurichLiteratur BearbeitenZur Geschichte der Bullingerkirche in Zurich Aussersihl Zurich 1956 Kunstfuhrer durch die Schweiz Band 1 Bern 2005 S 792 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bullingerkirche Zurich Hard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bullingerkirche auf der Website der reformierten Kirche Zurich Glocken der Bullingerkirche auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Hochbaudepartement der Stadt Zurich Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 S 54 56 SDA Zurich Der Kantonsrat zieht in eine Kirche In St Galler Tagblatt 14 Oktober 2021 abgerufen am 7 Februar 2022 SRF Glocken der Heimat Zurich Hard Bullingerkirche Tages Anzeiger vom 24 Januar 2023 Seite 19 Bullinger Kirche Zurich www olgatitus com Abgerufen am 6 September 2023 englisch Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Ref Bullingerkirche Zurich Aussersihl Abgerufen am 1 August 2015 Website des Stadtklosters Abschnitt Petition Abgerufen am 1 August 2015 Information zum Stadtkloster vom katholischen Mediendienst am 24 Mai 2015 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Abgerufen am 1 August 2015 Viel Platz fur frohliches Leben In reformiert zuerich ch 10 Mai 2022 abgerufen am 1 Juni 2022 47 380132 8 515157 Koordinaten 47 22 48 5 N 8 30 54 6 O CH1903 681295 248257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bullingerkirche Zurich Hard amp oldid 239520942