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Ursprunglich als Expo 01 geplant dann aber um ein Jahr verschoben war die Expo 02 die 6 Schweizer Landesausstellung und fand vom 15 Mai bis zum 20 Oktober 2002 im Drei Seen Land statt Die Ausstellung bestand hauptsachlich aus funf Arteplages genannten Ausstellungsgelanden welche an den Seeufern der Stadte Biel Bienne Murten Neuenburg und Yverdon les Bains ausschliesslich fur die Dauer der Exposition errichtet wurden die funfte Arteplage war eine umgebaute Kiesbarke Arteplage mobile du Jura genannt die zwischen den anderen Arteplages verkehrte Dabei vertrat jede Arteplage einen der funf Organisations Kantone Bern Jura Freiburg Neuenburg und Waadt 1 Die drei Kieselsteine auf der Arteplage NeuenburgDas Wort Arteplage aus franz art Kunst und plage Strand wurde eigens fur die Expo 02 erfunden Auf den Arteplages inszenierten Kulturschaffende und Institutionen in zahlreichen Ausstellungspavillons verschiedene Themen und prasentierten Exponate die sich am Motto der Arteplages orientierten Die Realisierung vieler Projekte wurde von Schweizer Unternehmen gesponsert Zudem gab es zahlreiche kunstlerische Darbietungen Licht und Tonshows sowie diverse Fahrgeschafte Inhaltsverzeichnis 1 Die Arteplages 1 1 Arteplage mobile du Jura AMJ 1 2 Biel 1 2 1 Ausstellungen 1 3 Murten 1 3 1 Ausstellungen 1 4 Neuenburg 1 4 1 Ausstellungen 1 5 Yverdon les Bains 1 5 1 Ausstellungen 2 Fakten zur Expo 02 3 Die Expo 02 in Zahlen 4 Geschichte der Expo 02 5 Kritik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie Arteplages BearbeitenArteplage mobile du Jura AMJ Bearbeiten Motto Sinn und Bewegung Kanton JuraDie AMJ war ein mit Aufbauten versehenes ehemaliges Kiesschiff Sie verkehrte zwischen den verschiedenen festen Arteplages hin und her und trug als einzige Arteplage keine konstanten Ausstellungen sondern fuhrte wahrend der Fahrten Events durch die als einzelne Kapitel thematisch zusammengeschlossen waren Biel Bearbeiten nbsp Turme und Forum auf der Arteplage BielMotto Macht und Freiheit Kanton BernDie Arteplage Biel umfasste das Bieler Seebecken das Areal des Strandbads sowie eine auf Stelzen im See erbaute Plattform auf der drei markante vom internationalen Architekturburo Coop Himmelb l au konzipierte Turme standen In Form einer Helix schwang sich eine Brucke von der Plattform uber das Seebecken zum Ausstellungsgelande auf der gegenuberliegenden Seite Ausstellungen Bearbeiten Bien travailler Bien s amuser Cyberhelvetia ch 2 Empire of Silence Geld und Wert Das letzte Tabu Grenzen er leben Atelier Bruckner Stuttgart Happy End 3 Klangturm Leben Lust und Lohn Nouvelle DestiNation Strangers in Paradise sWiSH Territoire imaginaire Das ZeltMurten Bearbeiten nbsp Der Monolith im MurtenseeMotto Augenblick und Ewigkeit Kanton FreiburgDie Ausstellungen in Murten waren in der historischen Altstadt und ihrer Umgebung verteilt Zu den besonders eindrucksvollen Installationen zahlte der temporare Garten der Gewalt von Vogt Landschaftsarchitekten aus Zurich der in intelligenter Weise das Thema globaler Gewalt in einer landschaftsarchitektonisch kunstlerischen Installation prasentierte Die Arteplage selbst befand sich am Ufer des Murtensees Das grosste Bauwerk war der Monolith des Architekten Jean Nouvel ein begehbarer Wurfel aus Stahlblech mit 34 Metern Kantenlange in dessen Innerem zwei grosse Panoramabilder zu sehen waren Ausstellungen Bearbeiten Blindekuh ahnlich Dialog im Dunkeln mit Dunkel Restaurant im Monolith Tage im Voraus ausgebucht Der Garten der Gewalt Ausstellung der Expo 02 zusammen mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz IKRK Vogt Landschaftsarchitekten Zurich Expo Agricole von Graber Pulver Architekten 4 Heimatfabrik Panorama der Schlacht bei Murten Panorama Schweiz Version 2 1 Un ange passe WerftNeuenburg Bearbeiten nbsp Ausstellungsgelande in Neuenburg mit dem Riesenrad nbsp Le Palais de l Equilibre Das Kugelhaus wurde teilweise aus den Brettelementen des Schweizer Pavillon auf der Expo 2000 Hannover gebaut Spater wurde aus dem Palais de l Equilibre der Globe of Science and Innovation am CERNMotto Natur und Kunstlichkeit Kanton NeuenburgHerzstuck der Arteplage war die vollstandig auf dem Neuenburgersee erbaute Plattform die von drei als Kieselsteine bezeichneten Galets bedacht wurde unter welchen sich die meisten Pavillons befanden Weitere Ausstellungen wurden entlang des Ufers errichtet Als spezieller Ausstellungsguide kam der autonome Roboter RoboX zum Einsatz 5 Ausstellungen Bearbeiten Ada der intelligente Raum Aua extrema Projekt der Ostschweizer Kantone zum Thema des Wassers Beaufort 12 Ausstellung der kantonalen Gebaudeversicherungen uber Naturkatastrophen Biopolis Le Palais de l Equilibre Magie de l Energie Manna Piazza Pinocchio RoboticsYverdon les Bains Bearbeiten Motto Ich und das Universum Kanton WaadtWahrzeichen der Arteplage war die begehbare Wolke eine rund 100 Meter lange und 20 Meter hohe Konstruktion die auf Stutzen im Neuenburgersee stand und auf der uber 30 000 Wassertropfen verspruhende Dusen eine sich mit der Windlage verandernde Wolke schufen Das restliche Ausstellungsgelande befand sich am Seeufer Ausstellungen Bearbeiten nbsp Einer von elf mobilen autonom agierenden Robotern RoboX welchem im Rahmen von Robotics auf der Arteplage Neuenburg begegnet werden konnte Circuit Garten Eden Faszination Gesundheit Kids expo Le premier regard Signalschmerz Onoma Installation uber die Ortsnamen der Schweiz Oui SwissLove interaktiver Film Wer bin ich Fakten zur Expo 02 BearbeitenIm Rahmen der Expo 02 erfuhr die Infrastruktur des Drei Seen Landes einige Optimierungen So wurden fur die Dauer der Ausstellung extra wahrend der Expo fast nicht genutzte Parkplatze zur Verfugung gestellt von denen zum Teil Shuttle Busse zu den Arteplages fuhren Verkehrstechnisches Ziel der Expo war es jedoch die Besucher vermehrt den Zug zur Anreise benutzen zu lassen die SBB boten aus diesem Grund spezielle Halbtax Abonnements an Zwischen den Arteplages verkehrten sechs allein fur diesen Anlass gebaute Schnellboote die sogenannten Iris Katamarane auf dem Bieler Neuenburger und Murtensee Zur Ubernachtung wurden verschiedene neue Unterkunfte errichtet Zum einen Modulhotels die aus zusammengesetzten Containern bestanden sowie Tipi Zeltdorfer Auf allen Arteplages boten zahlreiche Restaurants unterschiedlichste Menus an Das Maskottchen der Expo 02 hiess Lili und stellte ein 7 jahriges Madchen dar Die Expo 02 in Zahlen BearbeitenGesamtbudget 1 45 Mia SFr Preis fur Saison Pass 240 SFr nach dem Vorverkauf Gezahlte Anzahl Eintritte 10 3 Mio Besucher Tagesrekord 180 000 Eintritte 20 Oktober 2002 Anreise der Besucher 65 mit dem Zug 30 mit PrivatwagenGeschichte der Expo 02 Bearbeiten nbsp Ein Kursschiff und ein Iris Schnellboot auf dem Neuenburgersee1964 hegten die Organisatoren der 5 Schweizer Landesausstellung in Lausanne in deren Schlussbericht den Wunsch eine weitere Landesausstellung moge mit der Feier des 700 jahrigen Bestehens der Eidgenossenschaft 1991 zusammenfallen Doch schliesslich wurde das Projekt CH 91 verworfen da die notigen Kredite nicht zugesprochen wurden 1992 entstand die Idee einer neuen Schweizer Landesausstellung im Kanton Neuenburg welcher daraufhin fur die Organisation derselbigen kandidierte 1994 gelang es den Organisatoren auch die Kantone Bern Jura Freiburg und Waadt als Mitorganisatoren fur die Ausstellung zu gewinnen welche im Drei Seen Land angesiedelt wird und die vier Standorte umfasst in denen sie spater auch durchgefuhrt wurde Am 30 Januar 1995 stimmte der Bundesrat insbesondere durch den personlichen Einsatz von Jean Pascal Delamuraz dem Vorschlag einer Schweizer Landesausstellung im Drei Seen Land fur das Jahr 2001 zu 1996 wurde unter der strategischen Leitung von Francis Matthey eine Machbarkeitsstudie fur die Expo 01 genannte Ausstellung veroffentlicht Sie prophezeite 1 3 Milliarden Gesamtkosten und rund 10 Millionen Eintritte und wurde durch den Bundesrat beglaubigt Am 3 Marz 1997 wurde Jacqueline Fendt vom strategischen Ausschuss der Expo 01 zur Direktorin ernannt spater wurde Pipilotti Rist die kunstlerische Leitung zugetragen Im selben Jahr wurde die Finanzsituation der Landesausstellung verbessert 1998 gab Pipilotti Rist ihren Rucktritt bekannt die Medien ubten harsche Kritik an dem Gesamtprojekt die Umweltverbande veranlassten eine Verkleinerung der Iris Schnellboot Flotte Am 26 Januar 1999 wurde Nelly Wenger zur technischen Direktorin Martin Heller zum kunstlerischen Direktor ernannt Es wurde bekannt dass das Budget besonders was das zu niedrig ausgefallene Sponsoring betrifft vollig uberzogen wurde als Reaktion darauf wurde Jacqueline Fendt als Direktorin abgesetzt Der Grossindustrielle Nicolas Hayek erstellte daraufhin ein Gutachten das die riesigen Versaumnisse im finanziellen Sektor bestatigte Die Medien rechneten bereits mit der Auflosung der Expo Am 14 Oktober 1999 bestatigte der Bundesrat die Durchfuhrung der Expo unter der Bedingung dass ein striktes Sanierungsprogramm durchgefuhrt wurde aus dessen Resultat die Expo um ein Jahr verschoben wurde In der Folge wurde Nationalrat Franz Steinegger als Vorsitzender des Steuerungskomitees eingesetzt und das Budget der Expo erhielt einen Zuwachs die Sponsoring Gelder konnten zudem auf Druck des Bundes erhoht werden Am 2 Februar 2000 wurde Nelly Wenger vom Steuerungskomitee als Prasidentin der Generaldirektion eingesetzt Im selben Jahr wurde das Budget der Expo 02 weiter aufgestockt und der Umfang der Ausstellung verkleinert 2001 fanden sich weitere Sponsoren als Ausgleich zu den abgesprungenen Telekommunikationsunternehmen und der Swissair Obwohl der Ticketverkauf gut anlief wurde die Direktion gezwungen extremste Budgetkurzungen bis an den Rand des Qualitatsverlustes der Ausstellung in Kauf zu nehmen 2002 wurde trotz aussersten Sparmassnahmen ein weiterer Bundeskredit unumganglich um die Liquiditat der Expo 02 zu garantieren Im Marz dieses Jahres wurde dieser schliesslich gewahrt Am 14 Mai 2002 wurde die Expo 02 mit einem landesweit ubertragenen Spektakel offiziell eroffnet die Ticketvorverkaufe lagen weit uber den Erwartungen Bei einigen Bauten wurde eine nachfolgende Weiterverwertung des Materials fur konkrete Vorhaben anderswo schon mitgeplant Zahlreiche Exponate wurden jedermann zum Kauf angeboten tatsachlich waren am letzten Ausstellungstag viele Objekte als verkauft markiert Anfragen wurden prompt beantwortet Am 1 Januar 2003 ubernahm Marc Stucki als Verantwortlicher der Abschlussarbeiten das Gesamtprojekt Die Ruckbauarbeiten konnten im Jahr 2003 weitgehend abgeschlossen werden Im Jahr 2004 war Marc Stucki anschliessend als Liquidator tatig Die Ruckbauphase war personell und finanziell ein Erfolg Kritik BearbeitenVon den Schweizer Medien Prominenten und einem beachtlichen Teil des Volkes wurde bereits vor Eroffnung der Expo 02 Kritik an dieser ausgeubt Der Hauptgrund lag vor allem in den enormen Mehrkosten die das Projekt fur den Bund verursachte 6 Im Laufe der Zeit fugten sich weitere Kritikgrunde hinzu Die Umweltverbande verurteilten die Zubauung der unter Naturschutz stehenden Region des Drei Seen Landes die Wirtschaft warf der Expo Direktion Realitatsferne und Planungsunfahigkeit vor Auch wahrend des Verlaufs der Ausstellungen verstummte die Kritik nicht Allein die Eroffnungsfeier die im Wesentlichen aus einer an die griechische Mythologie angelehnten Tanz und Ton Show bestand stiess bei vielen Schweizern auf Irritation und Unverstandnis Die Landesausstellung wurde bisweilen als zu unschweizerisch empfunden allein die Absenz von Schweizerfahnen fuhrte zu heftigen offentlichen Debatten besonders anlasslich des vom Fernsehen live ubertragenen Festspiels zum 1 August von der Theatergruppe 400asa Text Lukas Barfuss Regie Samuel Schwarz dem sogenannten Affentheater Die von den Autoren geforderte Absenz von Fahnen auch wahrend des Nationalfeiertages stiess auf Unverstandnis Des Weiteren waren einige Besucher verargert uber die recht hohen Eintrittskosten sowie die zum Teil langen Wartezeiten vor den einzelnen Pavillons Vor den beliebten Ausstellungen musste man an den letzten Tagen der Expo 02 mit uber drei Stunden Wartezeit rechnen Dass ein Grossteil der Besucher dennoch zufrieden war mit der Landesausstellung zeigte eine Meinungsumfrage in der sich eine Vielzahl Expo Besucher nach der Schliessung fur eine weitere Landesausstellung in naher Zukunft ausgesprochen hatten Literatur BearbeitenFranz Oswald et al Helveti Cite Das Projekt Netzstadt Drei Seen Land Fallstudie zur urbanen Gestaltung des Territoriums Zurich 2004 Stadtplanung gemeinsames Projekt der Stadte Biel Murten Neuenburg und Yverdon les Bains zur Nachbereitung der Expo 02 Udo Weilacher Die Utopie vom friedlichen Garten Garten der Gewalt in Murten EXPO 02 In Udo Weilacher In Garten Profile aktueller europaischer Landschaftsarchitektur Birkhauser Basel 2005 ISBN 3 7643 7084 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Expo 02 Sammlung von Bildern Website der Expo 02 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 Juli 2007 abgerufen am 1 Juni 2022 Best of Expo von Swissinfo Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 13 Mai 2016 abgerufen am 1 Juni 2022 Expo Archive Schweizerische Landesausstellungen 1883 2002 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 Juli 2007 abgerufen am 1 Juni 2022 Expo 02 in der Archivdatenbank des Schweizerischen Bundesarchivs Publikationen von und uber Expo 02 im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Simon Hehli Wie sich die Schweiz beinahe um ihren magischen Sommer brachte In Neue Zurcher Zeitung 16 Juli 2022 Begegnung in zwei Welten Memento vom 23 September 2003 im Internet Archive auf www cyberhelvetia ch 23 September 2003 Anstehen zum Gluck In Neue Zurcher Zeitung 7 August 2002 abgerufen am 10 April 2018 Temporare Holzbauten Murten Forum Expoagricole Memento vom 27 Oktober 2020 im Internet Archive In wegezumholz de Roberta Flora Spano Ein Roboter als Ausstellungsguide In ETHeritage Highlights aus den Archiven und Sammlungen der ETH Zurich ETH Bibliothek 17 Dezember 2021 abgerufen am 18 Dezember 2021 Lockerer Umgang mit dem Geld der Steuerzahler In saldo 14 Marz 2001 abgerufen am 4 November 2016 Normdaten Veranstaltung GND 2161528 7 lobid OGND AKS VIAF 157952184 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Expo 02 amp oldid 234719176