www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit dem Dichter Salomon Gessner Fur den Theologen siehe Salomon Gesner Salomon Gessner 1 April 1730 in Zurich 2 Marz 1788 ebenda war ein Schweizer Idyllendichter Maler und Grafiker Anton Graff Salomon Gessner 1765 1766Anton Graff Judith Gessner Heidegger 1765 1766Gessner Bukolische Szene 1767Salomon Gessner Gemalde von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein um 1787 Gleimhaus HalberstadtGessner Denkmal im Platzspitz Park Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literarische Einflusse 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSalomon Gessners Vater Hans Konrad Gessner 1 war Buchdrucker Buchhandler Verleger und Mitglied des Hohen Rats von Zurich seine Mutter war Esther Hirzel Salomon Gessner lebte von 1736 bis zu seinem Tod im von seinem Vater gekauften Haus Zum Schwanen in der Munstergasse 9 im Zurcher Niederdorf 1749 begann er eine Lehre in einer Buchhandlung in Berlin die er im Jahr darauf abbrach Daraufhin beschaftigte er sich mit der Landschaftsmalerei und der Radierkunst Nach einem kurzen Aufenthalt in Hamburg wo er von Karl Wilhelm Ramler und Friedrich von Hagedorn beeinflusst wurde kehrte er in seine Heimatstadt zuruck Gessners Neigung im vaterlichen Geschaft mitzuarbeiten war gering Viel lieber wollte er zeichnen 2 malen dichten und mit seinen Freunden das Leben geniessen Er schloss sich der Dienstags Compagnie an einer Gruppe von rund 20 jungen Mannern aus Zurichs fuhrenden Familien Die Compagnie traf sich jeden Dienstag zum Gedankenaustausch und geselligen Beisammensein im Winter abwechselnd in den Hausern und Wohnungen der Eltern im Sommer in einem Klubhaus ausserhalb der Stadt auf einem Rebgut im Selnau Naturschwarmerei erfasste die jungen Schongeister in Anlehnung an die idyllische Schaferdichtung des Altertums sahen sie sich als Sihl Schafer 3 Es gelang Gessner bald sich einen Namen durch sein Lied eines Schweizers an sein bewaffnetes Madchen 1751 und sein Gemalde Die Nacht 1753 zu machen Die Idee zu seinem grosseren Gedicht Daphnis 1754 schopfte er aus Jacques Amyots Ubersetzung des Longos Der ersten Sammlung seiner Idyllen die gleichzeitig mit seinem Inkel und Yariko 1756 erschien folgte 1758 sein Tod Abels eine Art von idyllischem Heldengedicht in Prosa und 1762 eine Sammlung seiner Gedichte in vier Banden Durch die Malerei vom Dichten abgehalten liess er erst 1772 ein zweites Bandchen Idyllen und die Briefe uber die Landschaftsmalerei erscheinen Als Malerdichter war Gessner die Verkorperung fur den Dilettanten und Autodidakten 4 1761 war er Mitbegrunder der Helvetischen Gesellschaft und heiratete gegen den Willen seines Vaters Judith Heidegger die Tochter des Verlegers und Konkurrenten Heidegger und Nichte des Burgermeisters Johann Konrad Heidegger Im selben Jahr wurde er Teilhaber der Firma Orell amp Co und 1763 kunstlerischer Leiter der Porzellan und Fayence Manufaktur im Schooren in Kilchberg Seine kunstlerische Tatigkeit in der Manufaktur erwahnte Gottfried Keller in den Zurcher Novellen im Band Der Landvogt von Greifensee 5 Ein grosser Sammler von Zurcher Porzellan war Heinrich Angst 1763 wurde Gessners Tochter Dorothea geboren sein Sohn Conrad 1764 1765 wurde Salomon Gessner als Mitglied der Zunft zur Meisen in den Grossen Rat der Stadt Zurich 1767 in den kleinen Rat gewahlt 1768 erfolgte die Wahl zum Obervogt von Erlenbach Sein Sohn Heinrich wurde 1776 geboren 1776 wurde er Obervogt zu den Vier Wachten und von Wipkingen Von 1781 bis zu seinem Tod war Salomon Gessner als Sihlherr oberster Verwalter des Sihlwalds und verantwortlich fur die Versorgung der Stadt Zurich mit Brennholz In den Sommermonaten wohnte er im heute noch erhaltenen Forsthaus 6 In seinem Haus an der Munstergasse 9 empfing er eine illustre Schar von Besuchern und Gasten unter anderem war 1766 die Kunstlerfamilie Mozart bei ihm zu Gast 1780 begrundete er die Zurcher Zeitung aus der 1821 die Neue Zurcher Zeitung hervorging Gessners einst vielgepriesene Idyllen feierten ein goldenes Zeitalter ungestorter Eintracht und obschon er sich auf Theokrit berief war er der arkadischen Schaferwelt der italienisch franzosischen Hofpoeten des 17 Jahrhunderts weit naher verwandt In der Landschaftsmalerei hat er sich bleibende Verdienste erworben zu seinen besten Werken zahlen zwolf radierte Landschaften die er 1770 herausgab Wernhard Huber konnte 1799 fur die Basler allgemeinen Lesegesellschaft von der Witwe Salomon Gessners den gesamten Bestand an Kunstwerken und Schriften ihres verstorbenen Mannes entgegennehmen 7 Gedenken Bearbeiten nbsp Gessnergrotte in der Ermitage Arlesheim nbsp Gedenkstein in der Gessnergrotte von der Ermitage ArlesheimIn der Zurcher Platzspitz Anlage beim Zusammenfluss von Sihl und Limmat wurde 1792 1793 das von Alexander Trippel geschaffene Gessner Denkmal eines der ersten patriotischen Denkmaler der Schweiz aufgestellt Die ursprunglich bis zum Platzspitz verlaufende Gessnerallee und die 1893 erbaute Gessner Brucke die die Kasernenstrasse mit der Gessnerallee verbindet sind nach ihm benannt Zu Ehren seiner Ehefrau Judith Gessner Heidegger benannte der Stadtrat von Zurich am 18 Januar 2006 einen Platz bei der Gessnerallee Eine Gedenktafel zu Ehren Gessners ziert sein einstiges Wohnhaus an der Munstergasse 9 6 1788 wurde ihm ein noch heute stehender Gedenkstein auf der Sudseite des Klontalersees gewidmet Eine steinerne Gessner Buste wurde Ende des 18 Jahrhunderts in den Heiligen Hallen im Tharandter Wald bei Tharandt errichtet und nach der Zerstorung in Lauchhammer aus Metallguss neu gefertigt Sie ist zwar nicht erhalten aber auf zeitgenossischen Abbildungen von Tharandt im 19 Jahrhundert dargestellt 8 Bei Bad Durkheim wurde ein Gessnertempelchen errichtet Nach dessen erster Zerstorung 1834 und spater vollstandiger Zerstorung im Jahre 1856 wurde die Stelle im Waldgebiet Am Tempelchen benannt 9 1793 wurde auf personliche Initiative von Benjamin Thompson ein Salomon Gessner Denkmal im Karl Theodor Park in Munchen errichtet den spateren Englischer Garten Munchen Wegen starker Verwitterung wurde das Denkmal abgetragen und gilt heute als verschollen Literarische Einflusse BearbeitenGessner selbst nennt einige seiner bevorzugten Dichter in dem Abschnitt Der Wunsch aus den Idyllen Soll ich die wenigen nennen Du schopfrischer Klopstok und du Bodmer der du mit Breitingern die Fakel der Critik aufgesteket hast denen Irrlichtern entgegen die in Sumpfe oder durre Einoden verfuhrten Und du Wieland oft besucht deine Muse ihre Schwester die ernste Welt Weisheit und holt erhabenen Stoff aus ihren geheimesten Kammern und bildet ihn zu reizenden Gratien oft sollen eure Lieder in heiliges Entzuken mich hinreissen Auch du mahlerischer von Kleist sanft entzukt mich dein Lied wie ein helles Abendroth zu frieden ist dann mein Herz und still wie die Gegend beym Schimmer des Monds auch du Gleim wenn du die lachelnden Empfindungen unsers Herzens singest und unschuldigen Scherz Doch soll ich euch alle nennen ihr wenigen die verwohnte Nation misskennt euern Werth euch zu schazen ist einer bessern Nachwelt vorbehalten 10 Werke BearbeitenIdyllen Gessner Zurich 1756 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Gefilde seliger Liebe Enck Verlag Berlin Tempelhof 1925 Gessners samtliche Schriften erschienen 1777 1778 in Zurich im Selbstverlag 2 Bande als Digitalisate bei der Landesbibliothek Oldenburg in neuer Ausgabe Leipzig 1841 2 Bande und wurden auch ins Franzosische ubersetzt Paris 1786 1793 3 Bande und ofter Sein Briefwechsel mit seinem Sohn erschien in Bern und Zurich 1801 Juliane Giovane ubersetzte die Idyllen ins Italienische 11 Literatur BearbeitenMartin Bircher u a Salomon Gessner Maler und Dichter der Idylle 1730 1788 2 Auflage Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel 1982 ISBN 3 88373 010 6 Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 30 Kurt Wolfel Gessner Salomon In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 346 f Digitalisat Diedrich Roskamp Salomon Gessner im Lichte der Kunsttheorie seiner Zeit Ein Beitrag zum Problem Klassizismus und Romantik im 18 Jahrhundert Dissertation Marburg 1935 Paul Leemann van Elck Salomon Gessner Sein Lebensbild mit beschreibenden Verzeichnissen seiner literarischen und kunstlerischen Werke Orell Fussli Zurich Leipzig 1930 Monographien zur Schweizer Kunst 6 Felix Stahelin Demagogische Umtriebe zweier Enkel Salom Gessners In Jahrbuch fur schweizerische Geschichte Bd 39 1914 S 1 88 doi 10 5169 seals 45975 33 Wilhelm Creizenach Theodor Supfle Gessner Salomon In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 122 126 Wilhelm Korte Hrg Briefe der Schweizer Bodmer Sulzer Gessner Zurich 1804 Digitalisat Johann Jakob Hottinger Salomon Gessner Gessner Zurich 1796 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Salomon Gessner Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Salomon Gessner Quellen und Volltexte Publikationen von und uber Salomon Gessner im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Salomon Gessner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Salomon Gessner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Salomon Gessner bei Zeno org Werke von Salomon Gessner im Projekt Gutenberg DE Bruno Weber Salomon Gessner In Historisches Lexikon der Schweiz Kommentierte Linksammlung der Universitatsbibliothek der FU Berlin Memento vom 11 Oktober 2013 im Internet Archive Ulrich Goerdten Thierry Dufrene Gessner Salomon In Sikart Tharandt mit Heiligen Hallen und Gessner Buste Abbildung von 1801 1825 Literatur von und uber Salomon Gessner in der Staatsbibliothek zu Berlin Salomon Gessner Biografie und Bibliografie auf Viceversa LiteraturEinzelnachweise Bearbeiten Anmerkung Ihr Vorfahr Heinrich Gessner war ein Cousin von Conrad Gessner Von Heinrichs Bruder Hans stammt Johannes Gessner ab Ein Skizzenbuchblatt von Salom Gessner doi 10 5169 seals 163344 173 Besuch bei Salom Gessner im Sihlwald doi 10 5169 seals 571434 43 Salomon Gessner Vom Amateur zum Autodidakten doi 10 5169 seals 169075 152 Heinrich Angst Zurcher Porzellan In Schweizer Illustrierte Bd 9 1905 S 2 19 a b Gang dur Alt Zuri Die Gessnerbrucke Abgerufen am 19 Dezember 2008 Paul Wernle 1799 Nachlass von Gessner In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Band 20 1922 S 115 Digitalisat Wilhelm Adolf Lindau Rundgemahlde der Gegend von Dresden Band 2 Arnoldische Buch und Kunsthandlung Dresden 1820 S 158 ff und 1822 S 178 ff 1787 Das Gessnertempelchen Gessner Salomon Idyllen Kritische Ausgabe Herausgegeben von E Theodor Voss Stuttgart Reclam 1973 S 69 Benedetto Croce La Duchessa Giovane In Rassegna Pugliese 30 September 1887 S 275f Rassegna Pugliese PDF Datei 3 54 MB Normdaten Person GND 118538969 lobid OGND AKS LCCN n50016527 NDL 00745341 VIAF 19765806 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gessner SalomonALTERNATIVNAMEN Gessner SalomonKURZBESCHREIBUNG Schweizer Idyllendichter Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 1 April 1730GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 2 Marz 1788STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salomon Gessner amp oldid 237872904