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Seekrieg auf dem Bodensee bezeichnet die Kampfhandlungen die ab 1632 im Rahmen des Dreissigjahrigen Krieges 1618 bis 1648 auf dem Bodensee stattfanden Fast alle das Seeufer in dieser Zeit beherrschenden Machte im Norden und Osten das katholische habsburgische Vorderosterreich und im Nordwesten und Westen die bis zum See zusammen mit dem verbundeten Konigreich Schweden und dem Konigreich Frankreich vorgedrungenen Truppen des protestantischen Herzogtums Wurttemberg versuchten aus strategischen Grunden die Hegemonie uber den Bodenseeraum zu erlangen Lediglich die das Sudufer beherrschenden teils katholischen teils protestantischen Gebiete der Alten Eidgenossenschaft der heutigen Schweiz bewahrten eine aufgrund dieser Teilung unsichere Neutralitat 1 Der wechselnde Verlauf an diesem Nebenkriegsschauplatz des Dreissigjahrigen Krieges brachte keiner der beiden Parteien einen eindeutigen Erfolg die protestantische Seite verstarkt durch Frankreich konnte die kaiserlichen Besitzungen auf Dauer nicht ernsthaft gefahrden den Kaiserlichen gelang es ihre Stellungen im Grossen und Ganzen zu behaupten und dem Gegner empfindliche Verluste beizubringen Die schwedisch wurttembergische Seeherrschaft in den letzten beiden Kriegsjahren hatte keine weiterreichende Bedeutung mehr Lacus Podamicus Der Boden See Kolorierter Kupferstich um 1640Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 2 Der Seekrieg 2 1 Schwedischer Krieg 1630 1635 2 2 Schwedisch Franzosischer Krieg 1635 1648 3 Eingesetzte Schiffstypen 4 Sagen und Brauchtum 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAusgangssituation BearbeitenAm 6 Juli 1630 in den ersten Monaten des dreizehnten Kriegsjahres war der schwedische Konig Gustav II Adolf 1594 1632 mit seiner Landung auf Usedom in den Dreissigjahrigen Krieg eingetreten unter dem Vorwand die protestantischen Lander die im Laufe des Krieges viele Niederlagen erlitten hatten unterstutzen zu wollen Nachdem Gustav Adolf mit Frankreich Brandenburg und Sachsen Bundnisse geschlossen hatte begannen die Schweden ihren Vormarsch nach Suddeutschland Der Heerfuhrer des bayerischen Heeres der Katholischen Liga Johann T Serclaes von Tilly konnte den Vormarsch der Schweden nach Suddeutschland nicht aufhalten wurde im September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld und erneut im April 1632 in der Schlacht bei Rain am Lech schwer geschlagen und todlich verwundet Das schwedische Hauptheer konnte im Mai 1632 bis Munchen vordringen und zog sich dann nach Nurnberg zuruck wo der Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres Albrecht von Wallenstein den Schweden im September 1632 in der Schlacht bei der Alten Veste zwar Verluste beibringen sie aber nicht besiegen konnte In der Folge kam es im November 1632 zur Schlacht bei Lutzen in der Gustav II Adolf fiel Wahrend dieser Zeit erreichten andere Teile des schwedischen Heeres mit wurttembergischer und franzosischer Hilfe den Bodenseeraum Bei der protestantischen gemeinen Herrschaft Thurgau und dem Stadtstaat Schaffhausen konnten sie wohlwollende Neutralitat erwarten der katholische zugewandte Ort Furstabtei St Gallen unterstutzte die kaiserliche Seite Da zu dieser Zeit bis zum Jahr 1634 die Kaiserlichen eine dem Gegner uberlegene Flottille auf dem Bodensee stationiert hatten beherrschten sie den Grossteil des Seegebietes was fur die Versorgung belagerter Orte wichtig war Der Seekrieg BearbeitenSchwedischer Krieg 1630 1635 Bearbeiten nbsp Lindau kolorierter Holzschnitt aus Sebastian Munsters Cosmographia zwischen 1544 und 1621Im April 1632 erreichten die verbundeten Schweden und Wurttemberger unter Generalmajor Patrick Ruthven das Ufer des Bodensees und griffen die kaiserlichen Befestigungen vom Land her an Schon am 25 Oktober kapitulierte das kaiserliche Radolfzell kampflos Die Garnison fluchtete uber den See die Eroberer beschlagnahmten zivile Wasserfahrzeuge bewaffneten sie und bauten auch eigene Kriegsschiffe Unter dem Kommando des kaiserlichen Obristwachtmeisters Weiss vom Fussregiment Gallas der den Titel Admiral fur den Bodensee erhielt wurde eine Flotte von anfangs zwolf bewaffneten Lastschiffen in Lindau aufgestellt An den Kosten beteiligen sich die Handelsplatze Lindau Konstanz Uberlingen Bregenz Meersburg Mainau und Langenargen Ein erster Erfolg dieser Flottille war die Aufbringung des schwedischen Schiffes Bachofen vor der Mainau Als im September Oktober 1633 ein schwedisches Heer unter den Generalen Gustav Karlsson Horn und Carl Gustav Wrangel Konstanz belagerte wobei es unter Verletzung der Neutralitat uber schweizerisches Gebiet und die Rheinbrucke Stein am Rhein marschierte konnte trotz Unterstutzung durch protestantische Schweizer mit Hilfe der kaiserlichen Flottille der Angriff abgewehrt werden Dabei kaperten die Schweden mehrere Transportschiffe auf der Fahrt von Konstanz nach Lindau Beim Beschuss einer schwedischen Landstellung bei Munsterlingen im September gelang im Gegenzug die Eroberung eines schwedischen Schiffes Drei mit Scharfschutzen bemannte kaiserliche Boote nahmen schwedische Batterien am Seerhein unter Beschuss Ein kaiserliches Jagdschiff musste beim Auslaufen aus Konstanz wegen Treffern durch feindliche Strandbatterien umkehren Einige Tage spater im Oktober wurde eine Landbatterie bei Bottighofen durch einen kaiserlichen Landungstrupp erobert Am 1 Oktober 1633 scheiterte ein Angriff der Schweden auf die Stadtmauern von Konstanz bei dem uber 1000 Schweden und Wurtemberger starben 2 Am 5 Oktober beendeten die Schweden die erfolglose Belagerung des von Maximilian Willibald von Waldburg Wolfegg verteidigten Konstanz wegen der Ankunft eines kaiserlich spanischen Heeres unter General Johann von Aldringen und Gomez Suarez de Figueroa duque de Feria Die katholische Schweiz belieferte wahrend der Belagerungszeit die Kaiserlichen unter Missachtung der Neutralitat mit Nachschub Im November wurde ein schwedisches Schiff bei Radolfzell gekapert und das Schloss Gaienhofen zuruckerobert was eine Beschiessung von Radolfzell moglich machte nbsp Schiffskanone am Bootshafen Bottighofen nbsp Kanonenkugel aus der Belagerung von Uberlingen im Munster von UberlingenIm April 1634 belagerten die Schweden unter General Horn Uberlingen Die kaiserliche Flottille wurde verstarkt und sorgte auf dem Wasserweg fur Truppennachschub und Material in die belagerte Stadt Die schwedischen Stellungen um Uberlingen wurden von etwa 20 Kriegsschiffen beschossen die Schweden brachten zur Entlastung trotz offizieller Schweizer Neutralitat einige Boote auf dem Landweg uber Schaffhausen in den See Daraufhin wurde das Thurgauer Seeufer von kaiserlichen Jagdschiffen blockiert Im Mai bargen die Schweden ein versenktes Schiff und kaperten ein weiteres vor der Mainau Ein in Konstanz mit Kanonen ausgerustetes grosses Lastschiff und andere kleinere Einheiten stiessen zur Hilfsflotte worauf die Schweden die Belagerung abbrachen Gleichzeitig wurde Buchhorn heute Friedrichshafen von ihnen eingenommen und in Gustavsburg umbenannt Sie grundeten dort eine Werft und bauten das grosste Bodenseekriegsschiff die Drottning Kristina mit 22 Kanonen Das neue Schiff verstarkt mit weiteren Einheiten kaperte funf Transportschiffe mit Kriegsmaterial wahrend die Kaiserlichen mit der Sicherung des ostlichen Seegebietes und des schweizerischen Ufers beschaftigt waren Die kaiserliche Flottille wurde unter das Kommando von Oberst Christoph Karl Waldburg Wolfegg gestellt und hatte den funf schwedischen 20 eigene Kriegsschiffe entgegenzusetzen Im Juli misslangen Uberfalle auf die schwedisch besetzten Orte Radolfzell und Buchhorn wegen schlechter Vorbereitung zwar wurde der Vorposten Kloster Lowental erobert musste aber wieder geraumt werden worauf ihn die Schweden niederbrannten Nach der fur Schweden verlorengegangenen Schlacht bei Nordlingen wurden Buchhorn und Radolfzell geraumt alle schwedischen Schiffe versenkt sowie die Truppen aus dem Bodenseeraum zuruckgezogen Schwedisch Franzosischer Krieg 1635 1648 Bearbeiten In den Jahren 1635 bis 1642 blieb der Bodenseeraum ohne grossere Kampfhandlungen lediglich der letzte protestantische Stutzpunkt die Festung Hohentwiel westlich von Radolfzell sorgte fur Unruhe Konrad Widerholt der Befehlshaber der Festung uberfiel regelmassig katholische Ortschaften oder von den Habsburgern besetzte feste Platze nbsp Uberlingen Topographia Germaniae Matthaus Merian 1643Im Januar 1643 eroberten Widerholt zusammen mit franzosischen Truppen Uberlingen die protestantische Seite besass damit wieder einen Stutzpunkt am See Die Verbundeten rusteten sechs bewaffnete Schiffe aus dennoch konnte ein Jagdschiff aus Konstanz einen Uberlinger Frachter aufbringen Neuer Admiral vom Bodensee wurde der Verteidiger von Konstanz Maximilian Willibald von Waldburg Wolfegg der sofort den Hafen von Uberlingen blockieren liess Um den bald 16 Kriegsschiffen der Wurttemberger und Franzosen trotzen zu konnen forderte Wolfegg die Aufstellung einer stehenden Flottille zur Seeuberwachung was der kaiserliche Kriegskommissar Graf Konigsegg wegen Geldmangels ablehnte Die Kaiserlichen konnten deshalb nicht verhindern dass der Gegner weitere Stutzpunkte am Seeufer eroberte Auch die desolaten Verteidigungsanlagen der Mainau waren zur Abwehr einer Landung nicht mehr geeignet und die dort stationierten Einheiten wurden zuruckgezogen Die Eroberung weiterer Handelsschiffe im Juni durch den Gegner veranlasste die Kaiserlichen alle Privatschiffe nach Konstanz in Sicherheit zu bringen Die erschopften und kriegsmuden Burger der Uferstadte weigerten sich zunehmend die Kosten fur Schiffsneubauten Hafenbefestigungen Truppenaushebungen und Ausrustung zu tragen Ein Versuch im September Uberlingen zu uberrumpeln scheiterte durch Verrat Burger der Stadt die zu den Kaiserlichen gehalten hatten wurden hingerichtet Im April 1644 schlossen bayerische Truppen unter Franz von Mercy Uberlingen ein und erzwangen am 20 Mai die Ubergabe bei freiem Abzug der wurttembergisch franzosischen Garnison Obwohl die protestantische Seite dadurch keinen Anlaufhafen fur ihre Schiffe mehr besass waren sie durch die aus dem Hinterland gut organisierten Uberfalle eine dauerhafte und wachsende Gefahr fur die kaiserlichen Stellungen Auch konnte durch eroberte Schiffe der Kaperkrieg jederzeit wieder aufflammen deshalb verhangten die katholischen Befehlshaber ein Anlaufverbot der Schweizer Hafen Stein am Rhein und Schaffhausen durch eigene Handelsschiffe und verlangten von allen Schweizer Kauffahrern ihre Ladung in kaiserlichen Hafen umzuschlagen Im Januar 1645 wurde die Mainau durch einen Handstreich wurttembergischer Truppen eingenommen konnte jedoch nicht gehalten werden Ein Angriff der Protestanten im Marz auf die Reichenau scheiterte weil ein Sturm die Schiffe an das Schweizer Ufer trieb Ihr wenige Tage spater erfolgender Angriff auf Radolfzell war erfolgreich worauf die Kaiserlichen wieder eine Sperre der zivilen Schifffahrt anordneten um feindliche Kaperungen zu verhindern Ein kaiserliches Frachtschiff wurde vor Buchhorn von einigen gegnerischen Jagdschiffen aufgebracht und in Immenstaad fur eigene Zwecke eingesetzt Die Kaiserlichen reagierten mit der Ruckbeorderung aller zivilen Handelsschiffe nach Lindau da ihre Gegner sich wieder verstarkt in den Seekrieg einmischten Das Erscheinen starker schwedisch franzosischer Truppen unter General Wrangel am ostlichen Seeufer zum Ende des Jahres 1646 bedeutete eine neuerliche Gefahr fur die Reichsstadte Bregenz wurde als bevorzugtes Ziel der Verbundeten angegriffen nbsp Ersturmung von Bregenz durch die Schweden 1646 47 Theatrum Europaeum 1629 1650 Matthaus Merian links im Bild zwischen Steilwand und Seeufer die Bregenzer Klause Ein Uberraschungsangriff der Schweden unter Carl Gustaf Wrangel am 4 Janner 1647 durch die Bregenzer Klause brachte die Einnahme von Bregenz wo sie 17 grosse und kleinere Schiffe vorfanden und in Besitz nahmen Als sie danach Lindau belagerten wurde die Stadt durch eine kaiserliche Flottille aus Konstanz unterstutzt Einige Tage spater ging Langenargen an die Schweden verloren Der Beschuss von Lindau durch drei schwedische Kriegsschiffe wurde durch das Eingreifen dreier kaiserlicher Jagdschiffe beendet jedoch begannen Landbatterien die Stadt zu bombardieren Ein neuerlicher Angriff der Schweden von See her wurde abermals von kaiserlichen Schiffen beendet Die Situation wurde immer schwieriger weil die Schweden bereits 20 Kriegsfahrzeuge besassen 17 dieser Einheiten liefen im Februar von Bregenz zur Mainau aus eroberten mit Unterstutzung der Wurttemberger die Insel und fanden dort mehrere Schiffe und zahlreiches Kriegsmaterial vor Ein kaiserlicher Vorstoss auf Lindau mit 12 Schiffen stiess ins Leere der Gegner beendete aber die Belagerung freiwillig da er mit den Stellungen auf der Mainau in Langenargen und auf der ebenfalls eroberten Burg Giessen genug Platze besass um den Seehandel empfindlich storen zu konnen Schweizerische Lieferungen in kaiserliches Gebiet liessen die Schweden jedoch unbehelligt passieren Bregenz wurde nach Sprengung der Burg Hohenbregenz noch im Marz geraumt dafur geriet Uberlingen durch den Waffenstillstand von Ulm erneut in schwedisch wurttembergische Hand Der Versuch von neun kaiserlichen Kriegsschiffen im April die Mainau zuruckzuerobern wurde abgewiesen ebenso misslangen weitere von Lindau ausgehende Angriffe gegen Wasserburg und Langenargen obwohl die kaiserliche Flottille inzwischen auf 50 Fahrzeuge angewachsen war Im Juli gelang den Verbundeten die Kaperung von vier Schiffen der Kaiserlichen vor Konstanz Bei Rorschach eroberten die Kaiserlichen ein Frachtschiff aus Uberlingen die Schweden kaperten im Gegenzug zwei Schiffe Die schwedisch wurttembergische Kriegsmacht beherrschte mit ihren Einheiten jetzt jeden Punkt des Sees in Lindau Konstanz und Bregenz wurden sechs Kriegsschiffe gebaut um dem entgegenwirken zu konnen Die Kaiserlichen stellten im August und September unter Befehl Adrian von Enkevorts die Landverbindung Lindaus nach Vorarlberg und Tirol wieder sicher und eroberten die Burg Giessen und Wangen im Allgau zuruck 3 Ihre Angriffe auf Uberlingen und Langenargen zur gleichen Zeit wurden abgewiesen wobei die Schweden zwei neu ausgerustete Kriegsschiffe mit je 16 Kanonen einsetzten die den Schiffen der Kaiserlichen uberlegen waren Sie verfugten damit unter dem Kommando von Oberst Volckmar uber vier grosse Kriegsschiffe neben einer grossen Zahl kleinerer Einheiten womit sie ihre seebeherrschende Stellung ausbauen konnten Zoll und Steuereinnahmen vor allem fur das wichtige Salz wurden von ihnen erhoben Lindau und Konstanz blockiert weil sie wegen besserer Fuhrung und Bewaffnung den zahlenstarkeren Kaiserlichen uberlegen waren Das Hauptaugenmerk aller Parteien in dieser Phase des Krieges ist weniger auf grosse Seeschlachten als vielmehr auf die Kaperung reich beladener gegnerischer Fahrzeuge gerichtet Hier waren die Verbundeten den unter Koordinationsproblemen leidenden Kaiserlichen uberlegen Im letzten Kriegsjahr 1648 misslang im August einer kaiserlichen Flottille unter Oberst Casper die Kaperung zweier Schiffe vor Langenargen Ein schwedischer Angriff auf Lindau wurde durch einen Sturm verhindert Nach Abschluss des Westfalischen Friedens begann ab dem 24 Oktober der Ruckzug aller kriegfuhrenden Parteien vom Bodensee nur die Insel Mainau blieb noch bis 30 September ein schwedischer Stutzpunkt Uber den Verbleib der verwendeten Schiffe wird im nachsten Kapitel berichtet Eingesetzte Schiffstypen Bearbeiten nbsp Eine nachgebaute LadineDie einzelnen Typen wurden entweder ab 1632 neu gebaut requiriert und teilweise umgerustet oder vom jeweiligen Gegner zuruck erobert und nach 1649 entweder in den kaiserlichen Zolldienst ubernommen Jagdschiffe den Besitzern zuruckgegeben oder verkauft Der Verbleib der meisten von den Schweden und Wurttembergern neu gebauten oder gekaperten Schiffe ist nicht bekannt bis auf einige nach dem Friedensschluss zuruckgegebene Einheiten die ebenfalls entsprechend verwertet wurden Jagdschiffe mittelniederdeutsch jachtschip schnelles Schiff waren Schnellruderer mit Hilfsbesegelung meist grosser als Handelsfahrzeuge aus Eichenholz scharf schnittig auf den Kiel gebaut bis 27 m lang und mit einigen Kanonen bestuckt Laden mundartlich Ladinen waren grosse Bodensee Lastschiffe bis zu 34 m lang 4 4 m breit aus Eichenholz mit einem Mast ohne Riemen Ruder Ladung von etwa 140 Tonnen wahlweise 500 Soldaten im Kriegseinsatz mit Kanonen bestuckt Halbladen mundartlich Halbladinen oder Segmer waren kleinere Lastschiffe bis zu 21 m lang 2 8 m breit aus Eichenholz ebenfalls ein Mast und keine Riemen Ladung bis zu 100 Tonnen oder 200 Soldaten im Kriegseinsatz mit Kanonen bestuckt Hilfsschiffe unterschiedlicher Bauart wurden fur den Transport von Munition Proviant und anderen Gutern zu Nachschubzwecken von der zivilen Schifffahrt requiriert manchmal wurden sie mit Bewaffnung zu provisorischen Kampfschiffen umgerustet Platten Zillen waren Flachboote die ausschliesslich gerudert wurden sie dienten zum Waren und Mannschaftstransport die maximale Tragfahigkeit der grossten Exemplare bei einer Lange von uber 20 m und 15 Mann Besatzung betrug 380 Soldaten oder 50 Pferde 4 Sagen und Brauchtum Bearbeiten nbsp Schwedenkreuz auf der Mainau Die Sage der Inselwachter von Lindau Die wilden Inselwachter verteidigten die Stadt gegen schwedische Spione indem sie jeden Verdachtigen aufhangten Schliesslich wurden sie so gefahrlich dass die Burger sie in den Keller des Pulverturmes lockten und dort ersauften 5 Das Festmahl vor Lindau Noch am 1 Oktober 1648 kreuzte eine schwedische Flotte unter Kommandant Volckmar vor Lindau und feierte zum Spott ein ausgelassenes Gelage auf den Schiffen Da kam ein graulicher Sturmwind aus einer schwarzen Wolke zerstreute die Flotte und versenkte das Kuchenschiff Der Chronist Pater Franz Ransperg schrieb Etlichen von ihnen ist die Furcht sogar in das Hosenfutter hinaus gefahren 6 Das goldene Kegelspiel vom Hohenemser Schlossberg Dem Mann der an der Bregenzer Klause den Schweden einen Geheimpfad zeigte wurde von General Wrangel fur seine Tat das goldene Kegelspiel vom Hohenemser Schlossberg versprochen Der Sage nach muss der Verrater fur seine Freveltat ewig als grosser schwarzer Hund mit tellergrossen leuchtenden Augen auf der ehemaligen Romerstrasse am Bergrand durchs Land laufen 7 Die Schwedenprozessionen in Uberlingen Mitte Mai und Mitte Juli mit dem Schwertlestanz zur Erinnerung an die Belagerung der Stadt 8 In Konstanz ist zum Gedenken an den steckengebliebenen Vormarsch der Schweden neben der Brucke vom Festland zur Mainau das Schwedenkreuz auf ein schwedisches Kanonenrohr montiert im Bodensee zu besichtigen Auch auf der Mainau steht am Hafen das so genannte Schwedenkreuz eine Kreuzigungsgruppe aus Bronzeguss Siehe auch BearbeitenSeeschlacht auf dem BodenseeLiteratur BearbeitenCarmen Galenschovski Bodensee 8 Auflage Baedeker Mairs Geographischer Verlag Ostfildern 2005 ISBN 3 8297 1055 0 Kapitel Vom Dreissigjahrigen Krieg zum Wiener Kongress 1618 1815 S 36 f Auszug bei Google Books Karl Gogg Osterreichs Kriegsmarine 1440 1848 Verlag Das Bergland Buch Salzburg u a 1972 ISBN 3 7023 0013 9 S 20 ff fur das gesamte Kapitel Der Seekrieg Heribert Kung Vor 350 Jahren Ende des dreissigjahrigen Krieges in der Region Bodensee Alpenrhein In Montfort 50 Jg 1998 3 Heft S 185 f Digitalisat Johann Sporschil Der Dreissigjahrige Krieg G Westermann Braunschweig 1843 S 684 f Digitalisat Eberhard Fritz Konrad Widerholt Kommandant der Festung Hohentwiel 1634 1650 Ein Kriegsunternehmer im europaischen Machtgefuge In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 76 2017 S 217 268 Eberhard Fritz Der Dreissigjahrige Krieg in Sudwestdeutschland Quellen aus Oberschwaben dem westlichen Allgau der Bodenseeregion mit dem Hegau und der nordlichen Schweiz den furstenbergischen Herrschaften und dem Herzogtum Wurttemberg 1618 bis 1632 Koblenz 2022 Eberhard Fritz Der Dreissigjahrige Krieg in Sudwestdeutschland Quellen aus Oberschwaben dem westlichen Allgau der Bodenseeregion mit dem Hegau und der nordlichen Schweiz den furstenbergischen Herrschaften und dem Herzogtum Wurttemberg 1633 Koblenz 2023 Eberhard Fritz Der Dreissigjahrige Krieg in Sudwestdeutschland Quellen aus Oberschwaben dem westlichen Allgau der Bodenseeregion mit dem Hegau und der nordlichen Schweiz den furstenbergischen Herrschaften und dem Herzogtum Wurttemberg 1634 Koblenz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Anselm Zurfluh Dreissigjahriger Krieg In Historisches Lexikon der Schweiz 5 Marz 2015 abgerufen am 8 Juni 2019 Torsten Scholl Kein Frieden auf dem Bodensee In Sudkurier 26 Januar 2019 Ernst Hofer Das Ende des Dreissigjahrigen Krieges Strategie und Kriegsbild Bohlau Koln Weimar Wien 1997 ISBN 3 412 04297 8 S 110 Karl Gogg Osterreichs Kriegsmarine 1440 1848 S 105 f 136 f 143 f fur den gesamten Abschnitt Schiffstypen Inselwachter Lindau Bodensee abgerufen am 9 Juli 2013 Ransperg Chronik Schlusskapitel zitiert bei Heribert Kung Vor 350 Jahren Ende des dreissigjahrigen Krieges in der Region Bodensee Alpenrhein S 189 Zeitreisefuhrer Vorarlberg Der Dreissigjahrige Krieg Die Schweden in Vorarlberg abgerufen am 9 Juli 2013 Lachmann Maier Sauerbruch Sagen und Brauche am Uberlinger See A H Konrad 1972 ISBN 3 87437 089 5 S 120 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seekrieg auf dem Bodensee 1632 1648 amp oldid 236496194