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Das Kloster Lowental war ein Kloster der Dominikanerinnen Es wurde 1250 im namensgebenden Lowental in unmittelbarer Nahe der damaligen freien Reichsstadt Buchhorn gegrundet Lowental ist heute ein Stadtteil von Friedrichshafen am Bodensee Bei der Sakularisation ging der Besitz 1806 an Wurttemberg Gemalde des Klosters im Gasthaus Zum Klosterwirt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaft 3 Klosterleben 4 Kirchen und Kapellen 5 Literatur 6 QuellenGeschichte Bearbeiten nbsp Altarbild des Klosters mit den besonders verehrten HeiligenDer Reichsministeriale Johannes von Ravensburg Lowental stiftete 1250 seine an der Rotach gelegene Burg Eichstegen Lowental an die Dominikanerinnen von Konstanz 1 und trat gleichzeitig in deren Orden ein Dem Dominikanerorden inkorporiert wurde das Kloster am 2 Juni 1250 wurde das Kloster dem Dominikanerorden inkorporiert Ursprunglich sollte es den Namen Himmelwonne tragen doch dieser wurde bereits 1253 zu Gunsten von Lowental aufgegeben Der Stifter Johannes von Ravensburg stammte aus einer zunachst welfischen dann staufischen Familie 1260 erhielt das Kloster von den Grafen Rudolf von Habsburg Laufenburg und Gottfried von Habsburg Laufenburg Besitztumer bei Ailingen Da das Kloster Handwerker und Bauern in seinem Dienst benotigte wuchs die Bevolkerungszahl des Ortes Lowental rasch Durch zwei Brande wurde das Gebaude im Jahr 1304 vollig zerstort jedoch bald wieder aufgebaut 1447 musste das Kloster erneut renoviert werden 37 Jahre spater waren die Arbeiten zu deren Finanzierung einige Grundstucke verkauft wurden vollendet Weitere Brande im Jahr 1609 und wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs siehe Seekrieg auf dem Bodensee 1632 1648 machten das Kloster unbewohnbar ein vom Konstanzer Bischof zur Verfugung gestelltes Kloster konnte nur wenige Nonnen beherbergen Im Jahr 1659 zogen Nonnen wieder in das neue Gebaude ein 1687 wurde die barocke Kirche geweiht Bis zur Sakularisation wuchs das Vermogen des Klosters vor allem durch die bedeutende Apotheke stetig an 1695 besass es 64 Lehenshofe Nach einer Inspektion eines Wurttembergischen Kommissars wurde das Kloster im Sommer 1806 aufgelost 2 Das gesamte Vermogen sowie der Grundbesitz gingen an das Haus Wurttemberg Den Nonnen wurde zunachst zugesichert dass sie weiterhin im Kloster leben durfen Ausserdem erhielten sie eine Jahrespension Als Konig Friedrich jedoch 1812 beschloss im ehemaligen Klostergebaude eine Kaserne zu errichten mussten sie das Kloster verlassen Teilweise siedelten sie ins Kloster Kirchheim um teilweise traten sie aus dem Orden aus Die Einrichtung des Klosters wurde sofort versteigert das Gebaude umgebaut Erst 1814 wurde die Kaserne vom 2 Bataillon des wurttembergischen Infanterieregiments Nr 10 bezogen Nach Ende des Krieges gegen Frankreich zwei Jahre spater stand die Anlage wieder leer Das bis dahin erhaltene Kircheninventar wurde daraufhin versteigert und auf die umliegenden Gemeinden verteilt Da sich fur das jetzt Schloss Lowental genannte Gebaude kein Kaufer fand wurde die Muhle separat verkauft die Gebaude teilweise eingerissen oder zu Bauernhofen umfunktioniert Heute existiert noch die Trautenmuhle und ein Teil der Klostermauer Auch das Gasthaus Zum Klosterwirt zeugt noch von der Vergangenheit Wirtschaft BearbeitenEin wesentlicher Aspekt des Klosterlebens war die Landwirtschaft auf ungefahr 200 ha nutzbarer Flache die grossteils als Ackerland und Weide genutzt wurde Zusatzlich besass das Kloster 500 ha Wald 3 Zur Verarbeitung der Guter wurde eine Muhle gebaut die hauptsachlich zum Mahlen von Dinkel genutzt wurde Trotz der zahlreichen Bediensteten die im Knechtenhaus bei St Georgen untergebracht waren monierte das habsburgisch vorderosterreichische Oberamt im 18 Jahrhundert den geringen Ertrag Klosterleben BearbeitenDas Leben im Kloster fand nach den Vorschriften des Dominikanerordens dessen Grundprinzipien Armut und Askese sind statt Da diese Regeln fur Frauen nur bedingt anwendbar waren erhielten die Nonnen bald eine Befreiung vom Armutsgelubde Auch die Klausurvorschrift die besagte dass sie in einem durch eine Mauer abgeschirmten Bereich leben durften wurde bald gelockert So hatten einige Nonnen bald individuellen Besitz ausserhalb des Klosters 4 und auch wohlhabendere Frauen zogen ins Kloster ein Die Wiedereinfuhrung dieser Regeln fand in Lowental erst 1618 statt wurde jedoch aufgrund des Dreissigjahrigen Krieges bald wieder aufgehoben Zur taglichen Arbeit der Schwestern gehorte auch das Studium in der Klosterbibliothek die allerdings beim Brand 1634 unterging Heute sind nur noch zwei Handschriften aus Lowental erhalten Kirchen und Kapellen Bearbeiten nbsp St Johann Baptist heuteDas Kloster Lowental gelangte nach und nach in den Besitz einiger Kirchen und Kapellen in der Umgebung Deren erste war die Johannes dem Taufer geweihte Kirche St Johann Baptist in Ailingen Sie wurde von Rudolf und Gottfried von Habsburg gestiftet 1326 gewahrte der Konstanzer Bischof die Inkorporation da das Kloster stark verarmt war Dies eroffnete die Moglichkeit durch den Verkauf von Ablassbriefen die finanzielle Situation zu verbessern 5 Doch die Renovierungsmassnahmen im 14 Jahrhundert und 1625 stellten es vor weitere finanzielle Probleme 1958 wurde die Kirche bis auf den Turm und eine kleine Kapelle vollstandig abgerissen Zusammen mit der Ailinger ging auch deren Filialkirche St Petrus und Paulus in Ettenkirch an das Kloster Im gotischen Stil entstanden der Kirchturm und der Chorraum die bis heute erhalten sind Das Deckengemalde zeigt die Kronung Maria 1715 wurde die Gemeinde aufgrund von Streitigkeiten mit der Bevolkerung selbststandig 6 in der Folgezeit wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgestaltet Die Wallfahrtskirche St Blasius kam als Geschenk der Ortsadeligen von Meistershofen um 1375 in den Besitz des Klosters Mit der Aufstellung barocker Altare im 17 Jahrhundert begannen Wallfahrten Der Versuch des Klosters die Kapelle in die Klosterpfarrei zu integrieren um am Gewinn beteiligt zu werden blieb vergeblich Trotz Beschadigungen beim Luftangriff auf Friedrichshafen wahrend des Zweiten Weltkrieges ist die Kapelle aufgrund von starken Renovierungsmassnahmen fast im Ursprungszustand erhalten Literatur BearbeitenFritz Maier Friedrichshafen Heimatbuch Band 1 Friedrichshafen 1983 ISBN 3 922137 22 9 S 299 303 Karl Otto Muller Das Kloster Lowental zur Zeit seiner Aufhebung 1806 in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 61 Jg 1934 S 80 127 Digitalisat Max Messerschmid Der Ausverkauf des Klosters Lowental in Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 82 Jg 1964 S 128 137 Digitalisat Raimund Waibel 750 Jahre Kloster Lowental Stadtarchiv Friedrichshafen 2000 ISBN 3 89549 300 7 Georg Wieland Kloster Lowental im Ausverkauf 1812 1826 in Bodenseekreis und Stadt Friedrichshafen Hrsg Leben am See Das Jahrbuch des Bodenseekreises Band 19 Verlag Senn Tettnang 2002 ISBN 3 88812 520 0 S 23 38Quellen Bearbeiten Dominikanerinnenkloster Lowental in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Geschichte Friedrichshafens Memento des Originals vom 17 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www friedrichshafen de Informationen uber Kirchen und das Kloster Plan der Eigenwirtschaft 1789 Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bericht einer Nonne uber regelmassiges Einkommen Hauptstaatsarchiv Stuttgart Ablassurkunde von 1329 im Pfarrarchiv Ailingen 1200 Jahre Ailingen Festschrift zum Jubilaum der Gemeinde Ailingen47 661944444444 9 4933333333333 Koordinaten 47 39 43 N 9 29 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Lowental amp oldid 227012248