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Als Bundeshaus franzosisch Palais federal italienisch Palazzo federale ratoromanisch Chasa federala wird der Sitz von Regierung und Parlament der Schweizerischen Eidgenossenschaft in der Bundesstadt Bern bezeichnet Die Nordfassade des Bundeshauses Parlamentsgebaude davor der Bundesplatz 2009 Die Sudfassade des Bundeshauses von der Monbijoubrucke aus gesehen Unten das MarzilibadDas Bundeshaus ist ein unter Denkmalschutz stehender symmetrischer Gebaudekomplex von etwas mehr als 300 Metern Lange Es gilt als eines der bedeutendsten historistischen Bauwerke des Landes und ist im Schweizerischen Inventar der Kulturguter von nationaler Bedeutung verzeichnet 1 Es besteht aus drei miteinander verbundenen Gebauden im Sudwesten der Berner Altstadt Mittelpunkt ist das Parlamentsgebaude am Bundesplatz Darin tagen der Nationalrat und der Standerat die beiden Kammern der Bundesversammlung Daruber hinaus dient es als Tagungsort der Fraktionen und weiteren zum Parlamentsbetrieb gehorenden Zwecken Das Bundeshaus West an der Bundesgasse ist Hauptsitz zweier Departemente der Bundesverwaltung sowie Standort der Bundeskanzlei und der Parlamentsbibliothek ehemals Eidgenossische Parlaments und Zentralbibliothek ausserdem halt der Bundesrat hier seine Sitzungen ab Zwei weitere Departemente haben ihren Hauptsitz im Bundeshaus Ost an der Kochergasse Altester Teil des Bundeshauses ist das von 1852 bis 1857 erbaute Bundeshaus West damals Bundes Rathaus genannt Ferdinand Stadler hatte den von der Stadt Bern ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen zog sich aber aufgrund diverser Einwande zuruck Den Auftrag erhielt schliesslich Jakob Friedrich Studer zugesprochen Das Gebaude vereinte Bundesverwaltung Regierung und Parlament unter einem Dach Zur Losung drangender Platzprobleme entstand von 1884 bis 1892 das Bundeshaus Ost Alfred Friedrich Bluntschli war als Sieger aus dem Projektwettbewerb hervorgegangen doch die Bundesversammlung setzte sich uber die Entscheidung des Preisgerichts hinweg und erteilte Hans Wilhelm Auer die Zustimmung Ebenfalls unter Auers Leitung wurde zwischen 1894 und 1902 zum Abschluss das Parlamentsgebaude errichtet Zu Beginn des 21 Jahrhunderts erfolgte erstmals eine umfassende Sanierung des Bundeshauses Das Bundeshaus West und das Bundeshaus Ost sind im schlichten Rundbogenstil errichtet Ihre Nuchternheit entspricht dem hauptsachlichen Zweck als Verwaltungsgebaude Im Gegensatz dazu ist das Parlamentsgebaude ein monumentales Reprasentationsbauwerk im Neorenaissancestil mit Portikus und markanter weitherum sichtbarer Kuppel Die reiche kunstlerische Ausstattung deren Symbolik sich an der Geschichte den Verfassungsgrundlagen und der kulturellen Vielfalt des Landes orientiert sowie die verwendeten Baumaterialien aus allen Landesteilen unterstreichen den Charakter des Parlamentsgebaudes als Nationaldenkmal der Schweiz in besonders ausdrucksvoller Weise Inhaltsverzeichnis 1 Lage und stadtebauliche Einordnung 2 Planungs und Baugeschichte 2 1 Ausgangslage 2 2 Bescheidener Beginn Das Bundes Rathaus 2 3 Uberwindung der Platznot Das Bundeshaus Ost 2 4 Nationaldenkmal als Abschluss Das Parlamentsgebaude 2 5 Nutzungsanderungen 2 6 Umbauten Restaurierungen und Renovationen 3 Parlamentsgebaude 3 1 Fassade und Kuppel 3 2 Kuppelhalle 3 3 Nationalratssaal 3 4 Standeratssaal 3 5 Wandelhalle 3 6 Weitere Raume 4 Bundeshaus West 5 Bundeshaus Ost 6 Hausrecht und Sicherheit 7 Telefonie 8 Besichtigungen 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage und stadtebauliche Einordnung Bearbeiten nbsp Lage des Bundeshauses rot markiert im Stadtzentrum von Bern nbsp Altes Inselspital 1742 heute Standort des Bundeshauses OstDas Bundeshaus liegt am sudwestlichen Rand der als UNESCO Welterbe deklarierten Altstadt von Bern auf einer Bundesterrasse genannten Befestigung des Abhangs zum Marziliquartier Der Gebaudekomplex erstreckt sich uber eine Lange von etwas mehr als 300 Metern und besteht aus drei Teilen dem Bundeshaus West an der Bundesgasse dem Parlamentsgebaude am Bundesplatz und dem Bundeshaus Ost an der Kochergasse Wahrend das Bundeshaus Ost von Osten nach Westen ausgerichtet ist sind die beiden anderen Gebaudeteile jeweils leicht nach Sudwesten abgewinkelt Trotz seiner Grosse und seiner beherrschenden Stellung fugt sich das Bundeshaus harmonisch in das Stadtbild ein Dazu tragt vor allem die Verwendung von Berner Sandstein fur die Fassaden bei Aus diesem Baumaterial das eine grunlichgraue Farbung aufweist bestehen auch die ubrigen Hauser der Altstadt 2 Im Westen wird das Bundeshaus vom ehemaligen Hotel Bernerhof flankiert im Osten vom Hotel Bellevue Palace das zugleich die offizielle Residenz fur Staatsgaste ist Nebst dem Bundeshaus saumen das Kantonalbankgebaude und das Gebaude der Schweizerischen Nationalbank den Bundesplatz Auf der Bundesterrasse zwischen dem Bundeshaus West und dem Bernerhof befindet sich die Bergstation der Marzilibahn die ins Marziliquartier hinunter fuhrt An der Stelle des heutigen Bundeshauses Ost stand zuvor das alte Inselspital von 1718 bis 1724 nach Planen des Vorarlberger Barockbaumeisters Franz Beer erbaut Beim Abbruch des Spitalgebaudes kam 1888 neben Mauerresten des mittelalterlichen Klosters St Michael zur Insel auch ein judischer Grabstein zum Vorschein ein weiterer 1901 bei der Erstellung des Bundesplatzes Diese Grabsteine gehorten zu einem Friedhof Judenkilchhof der 1294 nach der Vertreibung der Juden enteignet und verkauft worden war 3 Seit September 2009 erinnert eine Informationstafel an diesem Ort an die judische Vorgeschichte 4 Planungs und Baugeschichte BearbeitenAusgangslage Bearbeiten nbsp Der Erlacherhof war der erste Sitz des Bundesrates nbsp Das alte Kasino der erste Versammlungsort des National rates kolorierte Lithographie von Franz Niklaus Konig Mit dem Inkrafttreten der Bundesverfassung entstand am 12 September 1848 der moderne schweizerische Bundesstaat doch die Hauptstadtfrage blieb zunachst ungeklart Am 28 November 1848 entschied sich die Bundesversammlung im ersten Wahlgang fur Bern als Bundesstadt und somit als Sitz der Bundesbehorden de jure kennt die Schweiz bis heute keine Hauptstadt 5 Fur die zentrale Unterbringung von Regierung Parlament und Bundesverwaltung gab es in Bern noch kein geeignetes Gebaude weshalb provisorische Losungen erforderlich waren Der Bundesrat erhielt den Erlacherhof an der Junkerngasse zur Verfugung gestellt der Nationalrat versammelte sich im 1821 erbauten Casino genannten Musiksaal und bei Bedarf im Berner Rathaus wahrend der Standerat im Rathaus zum Ausseren Stand an der Zeughausgasse tagte Bundesgericht und verwaltung bezogen verschiedene Hauser in der Altstadt 6 Die Burgergemeinde Bern die Korperschaft der Stadtburger und des einst machtigen Patriziats war damals noch der ubergeordnete Gemeindetyp Ihre Versammlung beschloss mit knapper Mehrheit die Wahl Berns zur Bundesstadt anzunehmen Allerdings ubertrug sie die Verantwortung fur den Bau des Parlaments und Regierungsgebaudes der erst 15 Jahre zuvor gebildeten Einwohnergemeinde der Korperschaft samtlicher Einwohner der Bund besass damals noch nicht die Kompetenz zum Bau eigener Gebaude Dieser Beschluss beschleunigte die von liberalen Kraften angestrebte politische Entmachtung der Burgergemeinde die 1852 mit der Ubertragung der allgemeinen Kompetenz an die Einwohnergemeinde und der Guterausscheidung Aufteilung der Vermogenswerte ihren Abschluss fand 7 Im Februar 1849 erhielten die Stadtbehorden vom Bundesrat den Auftrag einen geeigneten Standort fur ein zentrales Gebaude ausfindig zu machen Es sollte die Sale beider Parlamentskammern Raume fur den Bundesrat 96 Buros und die Wohnung des Bundeskanzlers umfassen Aus mehreren Vorschlagen entschied sich der Bundesrat fur das Areal des stadtischen Holzwerkhofes neben dem Casino am Sudrand der Altstadt und an der Oberkante des Abhangs hinunter zur Aare gelegen 8 Der Gemeinderat schrieb am 8 April 1850 einen Architektenwettbewerb fur das Bundes Rathaus aus Die Einwohner Berns sollten nicht zu sehr mit Anleihen und Sondersteuern belastet werden weshalb die Ausschreibung von einer haushalterischen Gesinnung gepragt war 7 Das zu errichtende Gebaude sollte wurdevoll aber dennoch moglichst zweckmassig und einfach sein Die Herren Concurrenten wurden gebeten unnutze Pracht und ubertriebene Dimensionen zu vermeiden sowie Berner Sandstein als Baumaterial zu verwenden da die Umgebung von Bern einen Reichthum des besten und schonsten Sandsteins besitze 9 10 Bescheidener Beginn Das Bundes Rathaus Bearbeiten Dem offiziellen Preisgericht gehorten die Architekten Melchior Berri Ludwig Friedrich Osterrieth Robert Roller und Gustav Albert Wegmann sowie der Bauinspektor Bernhard Wyss an 11 Aus 37 eingereichten Entwurfen ging jener von Ferdinand Stadler siegreich hervor Das Preisgericht vergab drei weitere Preise Der zweite Platz ging an Felix Wilhelm Kubly der dritte an Johann Carl Dahler und der vierte an Jean Franel Eine vom Schweizerischen Ingenieur und Architektenverein SIA eingesetzte Sonderjury die aber keinen Einfluss auf das Projekt hatte beurteilte die drei erstplatzierten Entwurfe in der umgekehrten Rangfolge 12 In ihren Entwurfen wiesen die unterlegenen Konkurrenten den Ratssalen den Zentraltrakt und der Verwaltung die Seitenflugel zu Dahler und Franel gestalteten den grosseren Nationalratssaal in Form eines Amphitheaters Wahrend Dahler ihn als Dachkrone aus dem Baukorper herausragen liess plante Franel eine halbkreisformige Ausbuchtung der Fassade Kubly erkannte dass anders als bei den bisherigen europaischen Parlamentsneubauten zwei gleichberechtigte Rate zu berucksichtigen waren und gab deshalb das zu sehr dominierende Halbrund zugunsten zweier rechteckiger Sale auf Allen drei Projekten gemeinsam war die Platzierung beider Sale auf der Mittelachse was zu unvorteilhaften Proportionen des Zentraltraktes fuhrte Stadler hingegen vermochte mit einer hufeisenformigen Anlage zu uberzeugen Er teilte Bundesrat und Verwaltung den Mitteltrakt zu und verwies die Parlamentskammern in die ausgreifenden Seitenflugel Ausserdem orientierte er sich stilistisch nicht am Klassizismus sondern am neuartigen Rundbogenstil der Neuromanik 12 13 Als Vorbild dienten ihm die Gebaude an der Ludwigstrasse in Munchen insbesondere die Bayerische Staatsbibliothek 10 nbsp Jakob Friedrich Studer nbsp Blick vom Christoffelturm aufs Bundes Rathaus Foto Adolphe Braun 1863 1864 nbsp Bundeshaus Aquatinta von Johann Rudolf Dikenmann nbsp Das Bundes Rathaus im Jahr 1857 mit einem nie gebauten Turm mit Fahne Einzelnen Kritikern missfielen die Staffelung des Baukorpers und die durchgehenden Rundbogen Stadler liess sich durch die Einwande verunsichern und uberarbeitete seinen Entwurf indem er klassizistische Elemente hinzufugte Der revidierte Entwurf stiess jedoch auf noch weniger Zustimmung Der Berner Gemeinderat beschloss am 23 Juni 1851 den Baumeister Jakob Friedrich Studer mit der Ausarbeitung eines neuen Entwurfs zu beauftragen Studer der nicht am Wettbewerb teilgenommen hatte ubernahm Stadlers ursprunglichen Entwurf Er fuhrte die Staffelung wieder ein und verstarkte den Rundbogenstil anstatt ihn abzuschwachen 14 Die Uberarbeitung fand Gefallen und Studer erhielt den Bauauftrag zugesprochen Nachdem zunachst die Terrasse aufgeschuttet worden war erfolgte am 21 September 1852 die Grundsteinlegung Nach knapp funfjahriger Bauzeit fand am 5 Juni 1857 die feierliche Ubergabe statt 15 1858 wurde im Ehrenhof des Bundes Rathauses der Bernabrunnen aufgestellt und funf Jahre spater mit einer Statue versehen Die Ausschmuckung der Ratssale fiel aus Kostengrunden sehr sparlich aus August Hovemeyer und sein Bruder Ludwig fertigten im Nationalratssaal vier allegorische Wandbilder an hinzu kamen ornamentale Muster 1861 stifteten die Kantone Wappenscheiben fur den Standeratssaal die jedoch bereits zehn Jahre spater wegen ungunstiger Lichtverhaltnisse wieder entfernt wurden Eine von Bundesrat Jakob Dubs geleitete Kommission schlug vor das Bundes Rathaus mit Landschafts und Historiengemalden sowie mit Busten beruhmter Schweizer Personlichkeiten in eine Art Nationalmuseum zu verwandeln Wahrend der Standerat 1865 diesem Vorschlag zustimmte lehnte ihn der Nationalrat 1866 zweimal ab 16 Ebenfalls nicht zur Ausfuhrung gelangte ein Projekt von Frank Buchser Der Sieg der Nordstaaten im Sezessionskrieg hatte in der Schweiz eine Welle von Sympathiekundgebungen ausgelost Buchser plante Ende 1865 fur den Nationalratssaal ein Wandbild mit den wichtigsten amerikanischen Personlichkeiten jener Zeit wodurch die Verbundenheit der Schweiz mit den USA ausgedruckt werden sollte Zwar konnte er wahrend seines vierjahrigen Amerika Aufenthaltes Portrats von zahlreichen prominenten Personen anfertigen doch General Ulysses S Grant verweigerte seine Zustimmung da auch sein Widersacher Robert Edward Lee portratiert worden war Das Gruppenbild kam aus diesem Grund nicht zustande 17 Die Bauherrin die Stadt Bern legte weitaus grosseren Wert auf eine einwandfrei funktionierende Haustechnik als auf Prunk Die Dampfheizung von Sulzer garantierte auch im Winter angenehme Warme in allen Raumen Als schonster Schmuck im ansonsten nuchternen Gebaude galten die Kandelaber der Gasbeleuchtung 18 19 Das stadtische Gaswerk befand sich von 1841 bis 1876 unterhalb der Bundesterrasse also in unmittelbarer Nahe 20 Uberwindung der Platznot Das Bundeshaus Ost Bearbeiten Als am 29 Mai 1874 die Totalrevision der Bundesverfassung in Kraft trat hatte dies eine markante Verlagerung von Kompetenzen von den Kantonen zum Bund zur Folge Die rasch anwachsende Bundesverwaltung klagte bald uber akute Platznot Der Bundesrat forderte die Stadt auf fur die zahlreichen neuen Bundesamter ausreichend Arbeitsraume zur Verfugung zu stellen Bern sah sich jedoch nicht in der Lage diese Forderung zu erfullen 1876 trat die Stadt deshalb das Bundes Rathaus sowie die Verantwortung fur Erweiterungs und Neubauten an den Bund ab 21 1861 war das dritte Stockwerk des Mitteltraktes der Bernischen Kunstgesellschaft zur Verfugung gestellt worden Die Verlegung ihrer Sammlung in das neue Kunstmuseum im Jahr 1879 brachte nur vorubergehend eine Linderung der Platznot 11 nbsp Bundeshaus Entwurf von Alfred Friedrich Bluntschli nbsp Bundeshauser West und Ost dazwischen das alte Casino 1896 Ebenfalls 1876 erwarb der Bund die Kleine Schanze westlich des Hotels Bernerhof als Baugrundstuck Er schrieb einen Wettbewerb fur ein Verwaltungsgebaude aus das vom Militar vom Eisenbahn und vom Handelsdepartement genutzt werden sollte Nur ein Jahr spater wurde das Vorhaben aufgegeben an dieser Stelle steht heute das Weltpostdenkmal 1880 kaufte der Bund das Gebaude des Inselspitals das vom Bundes Rathaus durch das Casino getrennt war Geplant war zunachst der Umbau des Inselspitals doch der Nationalrat verlangte einen Neubau Im Eidgenossischen Oberbauinspektorat reifte die Idee heran zwischen dem Neubau und dem bestehenden Bundes Rathaus also anstelle des Casinos in einer zweiten Etappe ein Parlamentsgebaude zu errichten 11 22 Diesem Vorsatz entsprechend schrieb der Bund am 23 Februar 1885 einen Architektenwettbewerb aus Preisrichter waren die Architekten Louis Bezencenet James Edouard Collin Johann Christoph Kunkler Heinrich Viktor von Segesser und Arnold Geiser sowie Arnold Fluckiger Adjunkt des Oberbauinspektorats 23 Von 36 eingereichten Entwurfen erhielt jener von Alfred Friedrich Bluntschli den ersten und jener von Hans Wilhelm Auer den zweiten Preis 24 Bluntschli gewichtete die Architektur nach der Aufgabe der Gebaude Dabei sollte das neue Bundeshaus Ost ein kompakter bescheidener Verwaltungstrakt sein und das Parlamentsgebaude die Form eines streng klassizistischen griechischen Rundtempels aufweisen Auer hingegen nahm keine hierarchische Gliederung vor Er entwarf einen symmetrischen Gebaudekomplex der das Bundes Rathaus als Westflugel miteinbezog Fur den Ostflugel ubernahm er dessen Rundbogenstil wahrend er fur das Hauptgebaude den Neorenaissancestil vorsah Entsprechend der damals vorherrschenden und massgeblich von Gottfried Semper gepragten Architekturtheorie kritisierte das Preisgericht Auers Symmetrie als funktional nicht nachvollziehbar Es bemangelte insbesondere die Kuppel die nicht uber einem wurdevollen Ratssaal sondern uber dem profanen Treppenhaus angeordnet sei Auer hatte sich am Kapitol in Washington D C orientiert und argumentierte die Kuppel krone das Parlament als Ganzes und bevorzuge keinen der beiden gleichberechtigten Rate 13 25 Bundesverwaltung und Parlamentarier fanden Gefallen an Auers Kuppelmotiv 1887 setzte sich die Bundesversammlung uber die Entscheidung des Preisgerichts hinweg und vergab den Bauauftrag fur das Bundeshaus Ost an Auer Sie uberging Bluntschli mit der Begrundung dass es bei diesem Wettbewerb in erster Linie um die Grunddisposition gegangen sei uber die Gestaltung des Parlamentsgebaudes werde erst zu einem spateren Zeitpunkt entschieden 22 Das Inselspital das seit 1884 leer stand wurde 1887 abgerissen Die Bauarbeiten am Bundeshaus Ost begannen Ende 1888 und waren im Mai 1892 abgeschlossen 26 Wahrend beim Bundes Rathaus ab 1895 als Bundeshaus West bezeichnet nur sparlich Marmor als dekoratives Gestein verwendet worden war wurden im Innern des Bundeshauses Ost neun verschiedene Gesteinsarten verarbeitet 2 Das umfangreiche Bauprojekt bot die Gelegenheit das Eidgenossische Oberbauinspektorat zur Direktion fur Eidgenossische Bauten aufzuwerten aus dem sich das heutige Bundesamt fur Bauten und Logistik entwickelte 23 Nationaldenkmal als Abschluss Das Parlamentsgebaude Bearbeiten nbsp Hans Wilhelm Auer1891 erhielten die Architekten Auer und Bluntschli die Einladung zu einem weiteren Architektenwettbewerb Auf ausdrucklichen Wunsch des Bundesrates war das Preisgericht international besetzt Dessen Mitglieder waren Leo Chatelain Ernst Jung Hans Konrad Pestalozzi Nationalrat und Stadtprasident von Zurich Heinrich Reese Bauinspektor des Kantons Basel Stadt Friedrich Wuest Nationalrat und Stadtprasident von Luzern und Arnold Fluckiger Direktor fur Eidgenossische Bauten sowie der Franzose Gaspard Andre und der Deutsche Paul Wallot Architekt des Berliner Reichstagsgebaudes 27 Bluntschli war sich bewusst dass das Bundeshaus Ost vollendete Tatsachen geschaffen hatte und dass das Parlamentsgebaude ohne Kuppel kaum zwischen den symmetrischen Bauten auffallen wurde Er gab seine architektonische Zuruckhaltung auf und versuchte seinen Konkurrenten mit einem pomposen Kuppelbau zu ubertrumpfen der an den Palais du Trocadero in Paris erinnerte Auers Entwurf wirkte im Vergleich dazu gemassigt und zuruckhaltend Gleichwohl konnte sich das Preisgericht zu keiner Entscheidung durchringen denn es empfand eine Kuppel uber einem Vestibulraum weiterhin als ungeheuerlich Am 30 Juni 1891 entschied sich der Bundesrat in eigener Kompetenz fur Auer 13 28 Der Nationalrat gab am 24 Marz 1893 seine Zustimmung zum entsprechenden Baubeschluss der Standerat folgte am 30 Marz 1894 29 Auer erarbeitete die Ausfuhrungsplane und berucksichtigte die Kritik seiner Fachkollegen Durch die Ausdehnung des Kuppelraums zu einem griechischen Kreuz nahm er diesem den Charakter eines Vestibuls Die Treppe konzipierte er nach dem Vorbild der Pariser Opera Garnier als frei im Raum stehendes bruckenartiges Gebilde 28 Ausserdem nahm er die Anregung der Schweizerischen Bauzeitung auf der Kuppelhalle durch das Aufstellen von Statuen eine hohere Weihe zu verleihen Der Bildhauer Anselmo Laurenti fertigte ein Gipsmodell an das 1895 dem SIA prasentiert und im darauf folgenden Jahr an der Landesausstellung in Genf ausgestellt wurde 29 nbsp Gipsmodell von Anselmo Laurenti nbsp Das Parlamentsgebaude wahrend der Bauphase 1899 Die Absicht Auers war es im Parlamentsgebaude die ganze Schweiz sinnbildlich entstehen zu lassen Um dieses Ziel zu verwirklichen wies er den Bau und Dekorationsgesteinen bei seinen Planungen eine zentrale Rolle zu In diesem Zusammenhang beabsichtigte er eine umfassende nationale Gesteinsprasentation wobei mit verschiedenartigen Gesteinen alle bekannten und bereits genutzten Vorkommen des Landes reprasentativ in das Gebaude eingebracht werden sollten Dieses Ziel konnte nicht vollstandig erreicht werden es kamen aber alle bedeutsamen Gesteine der Schweiz zum Einsatz Diese verkorpern die Vielfalt des Landes nach petrografischen erdgeschichtlichen und foderalen Gesichtspunkten Besonders bemerkenswert ist dabei die fast luckenlose Verwendung von Gesteinen die bereits seit dem 18 Jahrhundert durch die Werkstatten Funk in Bern und Doret in Vevey zu ausschliesslich exklusiven Zwecken eingesetzt wurden Zusatzlich kamen einige Dekorations und Bildhauergesteine aus Belgien Frankreich und Italien zur Anwendung darunter die fur Bildhauerzwecke unverzichtbaren Gesteine Carrara Marmor und Savonnieres Kalkstein In der Architektur des Bundeshauses dominieren die Kalksteine des Landes Weitere eingesetzte Gesteinsgruppen aus Schweizer Steinbruchen sind Marmore Sandsteine Gneise Granite und Serpentinit 30 Insgesamt kamen beim Bau des Gebaudes nicht weniger als 30 Gesteinssorten aus 13 verschiedenen Kantonen und Halbkantonen zur Anwendung Beinahe samtliche tektonischen Struktureinheiten der Schweiz sind vertreten die erdgeschichtlich zwischen funf und tausend Millionen Jahre zuruckreichen das kristalline Grundgebirge des Aarmassivs und des Gotthardmassivs das Helvetikum und das Penninikum die Sudalpen der Kalkstein des Juragebirges sowie die Molasse des Mittellandes 31 Der aufwandige Umgang mit diesen Gesteinen ist in der Schweizer Architekturgeschichte einmalig 32 Auer plante auch die ubrige Gestaltung des Bundeshauses Er suchte die 38 ausfuhrenden Schweizer Kunstler zum grossten Teil personlich aus und verpflichtete sie nach seinen detaillierten Vorgaben zu arbeiten Sein Vorgehen entsprach jenem seines Lehrers Theophil von Hansen der fur das Wiener Parlamentsgebaude ebenfalls ein ikonografisches Programm aufgestellt und rigoros durchgesetzt hatte 33 Bei der Auswahl der Kunstler hatte Auer jedoch nicht in allen Fallen freie Hand Bundesrat Adrien Lachenal dessen Departement des Innern unter anderem fur das Bauwesen und die Kunst zustandig war vergab einige Auftrage selbst da seiner Meinung nach die Romandie zu wenig berucksichtigt worden war 34 An den Bauarbeiten waren ausschliesslich Schweizer Unternehmen beteiligt Mit einer reichhaltigen und symboltrachtigen Ikonografie welche die Geschichte die Verfassungsgrundlagen und die Tatigkeiten der Einwohner des Landes darstellt schuf Auer ein Schweizer Nationaldenkmal 13 Der Bund kaufte der Stadt die Casino Liegenschaft ab woraufhin am 5 September 1894 die Bauarbeiten am Parlamentsgebaude begannen Die Bundesterrasse auf der Sudseite wurde erweitert jedoch nicht wie ursprunglich geplant bis zur Kirchenfeldbrucke durchgezogen Am 11 April 1900 konnte die Aufrichte der grossen Kuppel gefeiert werden 27 Anlasslich einer offiziellen Feier erfolgte am Vormittag des 1 April 1902 die Ubergabe des Parlamentsgebaudes Die Baukosten fur das Parlamentsgebaude betrugen 7 2 Millionen Franken nach heutigem Wert etwa 700 Millionen Davon entfielen 16 2 auf die kunstlerische Ausstattung 35 Nutzungsanderungen Bearbeiten nbsp Die Parlamentsbibliothek im ehemaligen NationalratssaalNach der Eroffnung des Parlamentsgebaudes wurden die beiden Ratssale im Bundeshaus West aufgehoben die ursprungliche Nutzung lasst sich nur noch erahnen Anstelle des Standeratssaales entstanden Buroraume und ein Postschalter bis 2005 in Betrieb Der ehemalige Nationalratssaal wurde verkleinert und durch eine Eisenkonstruktion mit Treppen und Umgangen weiter unterteilt Seit 1904 ist hier eine Bibliothek untergebracht die Mitarbeitern der Bundesverwaltung und Parlamentariern zur Verfugung steht Im Laufe der Zeit musste die Raumnutzung des Parlamentsgebaudes immer wieder den sich andernden oftmals kurzfristigen Bedurfnissen angepasst werden Neben notwendigen technischen Verbesserungen wurden aber insbesondere in den 1960er Jahren dem damaligen Zeitgeist entsprechende Umgestaltungen vorgenommen In zahlreichen Zimmern verdeckte man Gewolbe Decken und Wandgliederungen oder brach sie ab Durch das Uberstreichen der farbigen Tapeten mit weisser Farbe und dem Ersatz von Stuck durch Gipskartonplatten wurden vermeintlich moderne Raume geschaffen 1965 nahmen Radio und Fernsehen im dritten Stockwerk uber dem Standeratssaal das Bundeshausstudio in Betrieb wofur der Einbau einer massiven weit gespannten Betondecke notwendig war Da auch die Dachraume immer intensiver genutzt wurden schien es angebracht die Lunettenfenster zur Kuppelhalle zu vermauern Dies hatte zur Folge dass kein naturliches Licht mehr einfiel und die Halle dadurch duster wirkte 36 Umbauten Restaurierungen und Renovationen Bearbeiten Der Architekt Martin Risch prasentierte 1950 ein Umbauprojekt mit dem die Platzprobleme der Bundesverwaltung hatten bewaltigt werden sollen Gemass seiner Idee ware die Kuppel entfernt und durch einen quadratischen Turm ersetzt worden in dem Buros untergebracht worden waren nbsp Renovationsarbeiten August 2006 nbsp Eines der neu geschaffenen Fraktions Sitzungszimmer im dritten Stockwerk des Parlamentsgebaudes nbsp Ausgrabung des Inselspital Kellers November 2012 nbsp Der 2019 umgebaute Besucher Eingang1991 beschloss die mit der Ausarbeitung einer Parlamentsreform beauftragte Kommission des Nationalrates eine weitgehende Erweiterung der Raumlichkeiten fur das Parlament zu prufen 37 In einem Projektwettbewerb obsiegte das Projekt von Mario Botta fur einen Erweiterungsbau in Form eines zitadellenartigen Bauwerks am Hang unterhalb des Parlamentsgebaudes Gegen das Projekt wurden massive denkmalschutzerische und stadtebauliche Bedenken laut 38 Das Vorhaben wurde schliesslich vom Nationalrat am 17 Marz 1993 auf Antrag der Parlamentsreform Kommission mit der Begrundung der schlechten Finanzlage des Bundes abgebrochen 39 Im Herbst 1993 erfuhr der Nationalratssaal erstmals seit seiner Einweihung eine umfassende Restaurierung Aus diesem Grund hielten die Rate in Genf zum ersten Mal uberhaupt eine Session ausserhalb von Bern ab Session extra muros 1999 beschloss die Bundesversammlung auf Anregung von Standerat Dick Marty die Fruhjahrssession 2001 in Lugano durchzufuhren Dadurch war es moglich auch den Standeratssaal zu restaurieren 40 Die unterschiedlichen Anspruche von Parlamentariern Medien und Verwaltung bei der Nutzung des Bundeshauses fuhrten zu immer grosseren organisatorischen Problemen Die Fraktionen bemangelten fehlende Raume fur Sitzungen und Sekretariate die individuellen Arbeitsplatze der Parlamentarier lagen zu weit von den Ratssalen entfernt im Dachgeschoss des Bundeshauses Ost Ausserdem stand die Gesamterneuerung der Haustechnik an 38 Das Parlamentsgebaude sollte wieder hauptsachlich die Bedurfnisse der Ratsmitglieder befriedigen ausserdem sollte das architektonische und kunstlerische Konzept von Hans Wilhelm Auer wieder starker zur Geltung kommen Die erste Etappe bildete die Auslagerung der Arbeitsplatze der Medienschaffenden Zu diesem Zweck entstand zwischen Oktober 2003 und Mai 2006 in den Gebauden Bundesgasse 8 12 gegenuber dem Bundeshaus West gelegen ein neues Medienzentrum die Bau und Ausstattungskosten betrugen 42 5 Millionen Franken 41 Die Arbeiten am Bundeshaus West begannen im Februar 2005 und dauerten etwas mehr als drei Jahre Im Vordergrund standen die Sanierung der Fassade und des Daches Hinzu kamen die Schaffung neuer Arbeitsraume ein Umbau des Dachgeschosses sowie diverse Sicherheits und Brandschutzmassnahmen 42 Unter der Leitung des Architekturburos Aebi amp Vincent begann im Juni 2006 die erstmalige umfassende Renovation und Restaurierung des Parlamentsgebaudes National und Standerat hatten dafur im Rahmen der zivilen Bauprogramme 2004 und 2006 insgesamt 83 Millionen Franken bewilligt Inflation und diverse Zusatzkosten mit eingerechnet betrugen die Kosten schliesslich 103 Millionen Franken 43 Im dritten Stockwerk entstanden Arbeitsraume fur die Parlamentarier Sitzungszimmer fur die Fraktionen und ein multifunktionaler Konferenzsaal Das Offnen der Lunettenfenster ruckseitig durch Oberlichter erhellt die Reinigung der Innenwande von Schmutz die Ausbesserung von Rissen und das Entfernen von jungeren Moblierungen verwandelten die Kuppelhalle wieder in einen hellen Tageslichtraum mit reprasentativer Wirkung Verlangerte Wendeltreppen und neue Lifte verbesserten die Vertikalerschliessung Unter dem Nationalratssaal entstand ein neuer Besuchereingang darunter ein neues Technikgeschoss mit Informatikraum Im Allgemeinen galt der Grundsatz modernere Einbauten zu entfernen und die Originalausstattung starker zur Geltung zu bringen Die Gebaudehulle wurde mitsamt der Sandsteinfassaden der Simse und Figuren des Daches und der Kuppeln der Oberlichter und der Beleuchtung umfassend saniert Im Nationalratssaal erneuerte man die Haustechnik die Abstimmungsanlage die Ubersetzunganlage und die Oberflachen 44 45 Wahrend der intensivsten Umbauphase fuhrten National und Standerat die Herbstsession 2006 in Flims durch Die offizielle Einweihung des sanierten Parlamentsgebaudes erfolgte am 21 November 2008 mit einem Festakt 43 Im Sommer und Herbst 2011 wurde der Standeratssaal saniert von September 2012 bis Marz 2016 erfolgte zum Abschluss die Sanierung des Bundeshauses Ost Neben einer punktuellen Sanierung der Gebaudehulle gehorte dazu insbesondere die umfassende Sanierung der Innenraume mit einer Bereinigung der Raumstruktur sowie die Erneuerung der Haus und Sicherheitstechnik 46 Im Zusammenhang mit dieser Sanierung legten Bauarbeiter im Herbst 2012 die Gewolbekeller des fruheren Inselspitals frei In den massiven Raumen aus grossen Sandsteinblocken lagerten einst die Naturalien die der Finanzierung des Spitals und der Versorgung der Patienten dienten 47 source source source source source source source source source source source source source source Enthullung des Kunstwerks Tilo am 12 September 2023Im Sommer 2019 wurde der Besucher Eingang Seite Bundesterrasse aufgrund von sicherheitstechnischen Uberlegungen umgebaut 48 Zum 175 Jubilaum der Bundesverfassung wurde am 12 September 2023 das Kunstwerk Tilo welches auf dem Giebelfeld des Parlamentsgebaudes errichtet wurde eingeweiht 49 50 Der Titel des Werks ist eine Hommage an die erste schwarze Nationalratin Tilo Frey 51 Entworfen wurde das Werk vom Basler Kunstlerduo Renee Levi und Marcel Schmid umgesetzt von einer Sarner Keramikmanufaktur in Handarbeit 52 Parlamentsgebaude Bearbeiten nbsp nbsp Grundrisse des Parlamentsgebaudes 1902 1 Stockwerk 2 Stockwerk Hans Wilhelm Auer entwarf fur das Parlamentsgebaude ein Bildprogramm das drei Themen umfasst Erstens wird die nationale Geschichte anhand von Grundungsmythen wichtigen Institutionen Personen Orten und Daten dargestellt Zweitens werden die verfassungsmassigen Grundlagen hervorgehoben ebenso deren Schutz und allgemeine Staatstugenden Drittens prasentieren Architektur und Ausstattung die kulturelle materielle politische geographische und wirtschaftliche Vielfalt der Schweiz Schon 1885 hatte Auer im Erlauterungsbericht seines ersten Entwurfs seine Absicht deutlich gemacht Es gilt ein Werk zu schaffen das dem Lande zu unverganglichem Ruhme dient ein Symbol schweizerischer Einheit und Einigkeit die hochste Bethatigung des nationalen Kunstsinns Hier angesichts der Alpenkette erhebe sich das schweizerische Capitol ein Monument ihrer festgegrundeten Institutionen ihrer gesicherten Zustande ihres gesegneten Wohlstandes der Ausdruck des Bewusstseins ihrer nationalen Kraft und ihrer staatlichen Nothwendigkeit 53 Fassade und Kuppel Bearbeiten Das Parlamentsgebaude prasentiert sich als langsrechtiger Bau auf den ein Tambour mit markanter Kuppel aufgesetzt ist Ein tempelartiger Portikus ist der Nordfassade vorgelagert wahrend die Sudfassade zwei Eckturme und eine breite Ausbuchtung in der Mitte aufweist Die Gebaudehulle besteht zum grossten Teil aus massiven ebenflachigen Quadern aus Berner Sandstein mit breiten Fugen die Sockel aus Kalksteinen unterschiedlicher Helligkeit und Herkunft nbsp Detailansicht des Portikus und der Kuppel bevor 2023 im Giebeldreieck ein neues Kunstwerk installiert wurdeDie mit Kupfer verkleidete Kuppel hatte in den ersten Jahren nach ihrer Fertigstellung einen roten Farbton nach etwa einem Vierteljahrhundert bildete sich aber die charakteristische turkisgrune Patina Die Gewolberippen sind mit Blattgold uberzogen Zuoberst auf der Kuppel auf der Laterne in rund 60 Metern Hohe ist ein vergoldetes Schweizerkreuz befestigt Getragen wird die Kuppel von einem quadratischen Tambour mit 22 Fenstern was der damaligen Anzahl der Kantone entspricht Uber den Fenstern sind segmentformige Giebelreliefs von Richard Kissling angebracht die Wachsamkeit symbolisieren Auf der Westseite ist eine Hochwacht mit Adlerhorst zu sehen auf der Ostseite eine Hugelwacht mit dem Holzstoss eines Signalfeuers auf der Nord und auf der Sudseite je eine Talwacht mit Wachtern die um einen Stapel Waffen lagern 54 55 56 Der Giebel des Portikus hat die Form eines stumpfwinkligen Dreiecks Darunter ist der Schriftzug Curia Confoederationis Helveticae Rathaus der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu lesen Ursprunglich sollte das Giebelfeld mit einem kunstlerischen Schmuck versehen werden es blieb aber bis 2023 leer Aus Anlass des 175 Jahr Feier der Bundesverfassung am 12 September 2023 wurde das Tympanon mit dem Kunstwerk Tilo 57 des Kunstlerpaars Renee Levi und Marcel Schmid versehen Es besteht aus 246 Keramikkacheln Anzahl der Mitglieder in National und Standerat der Name erinnert an die erste schwarze Nationalratin Tilo Frey Auf einem Podest an der Spitze des Giebels steht eine Statuengruppe des Bildhauers Rodo Die mittlere Figur die den Namen Politische Unabhangigkeit tragt stellt Helvetia dar die weibliche Personifikation des schweizerischen Bundesstaates Aufrecht stehend umfasst sie mit der linken Hand eine Fahnenstange wahrend sie mit der rechten Hand das wehende Fahnentuch halt Flankiert wird sie von zwei sitzenden allegorischen Frauenfiguren Zur Linken ist dies die Exekutive mit Federkiel und Papier zur Rechten die Legislative mit Richtmass und Schild mit der Aufschrift Lex Gesetz 58 Zwei Greifen von Anselmo Laurenti auf den Eckpilastern des Giebels bewachen diese Grundlagen des Staates der linke steht fur Kraft der rechte fur Intelligenz 55 nbsp Geschichtsschreiber der GegenwartVier komposite Saulen unterteilen den Portikus in funf Felder In den drei mittleren Feldern sind die mit Rosetten versehenen Rundbogenfenster des Standeratssaales zu finden Ihre von Joseph Vetter gestalteten Schlusssteine weisen die Form behelmter Kriegerkopfe auf die drei alte Volksstamme der Schweiz reprasentieren von links nach rechts ein Alemanne ein Burgunder und ein Langobarde 59 Zwei allegorische Statuen von James Vibert besetzen die Nischen neben den Fenstern Die Frauenfigur links mit zwei gesprengten Handfesseln an einer Kette verkorpert die Freiheit in einem Feld daruber erinnert in goldenen Lettern die Jahreszahl 1291 an den Rutlischwur Die rechte Frauenfigur halt als Verkorperung des Friedens einen Palmzweig und ein Schwert in ihren Handen die goldene Jahreszahl 1848 im Feld daruber weist auf die Annahme der Bundesverfassung hin 60 Ebenfalls funfteilig ist der Eingangsbereich Drei Portale fuhren ins Innere des Parlamentsgebaudes in den beiden Nischen daneben sind Statuen von Maurice Reymond aufgestellt Links halt der Geschichtsschreiber der Vergangenheit ein lesender Greis den eintretenden Parlamentariern ein Geschichtsbuch entgegen als Wegleitung fur ihre Handlungen Rechts erinnert ein schreibender junger Mann der Geschichtsschreiber der Gegenwart dieselben Parlamentarier daran dass ihre Beschlusse dauerhaft in die Geschichte eingehen werden 61 Reymond schuf auch die Schlusssteine uber den Eingangspforten Mannerkopfe sollen die Eintretenden an Tugenden erinnern links der Kopf mit Wolfsfell an den Mut in der Mitte der Kopf mit Ahren und Eichenlaub im Haar an die Weisheit und rechts der Kopf mit Stierkappe an die Kraft 55 nbsp Detailansicht der SudfassadeUber einem durchgehenden Balkongesims gliedern sechs komposite Saulen den gerundeten Teil der Sudfassade Auf Pilastern auf der Attika stehen sechs Statuen die verschiedene Vertreter des Volkes und ihre Berufe darstellen Es sind dies von links nach rechts ein Krieger ein Handwerker ein Kunstler ein Gelehrter ein Kaufmann und ein Bauer Karl Alfred Lanz schuf die ersten drei Statuen die ubrigen stammen von Natale Albisetti Die Wappen der 23 Kantone schmucken das Kranzgesims unter der Attika die Halbkantone teilen sich je ein Wappen Von Raimondo Pereda stammen die Bekronungen der Fenster auf beiden Hauptgeschossen der Eckturme Sie stellen Handel Wissenschaft Industrie und Kunst dar die wichtigsten Berufszweige der hier tatigen Parlamentarier Geflugelte Frauenfiguren von Rodo zieren die Schlusssteine der Rundbogenfenster ihre symbolische Aufgabe ist es die Beschlusse des Parlaments ins Land hinaus zu tragen 62 Kuppelhalle Bearbeiten Architektonischer Mittelpunkt und wichtigster Raum des Parlamentsgebaudes ist die sakral wirkende Kuppelhalle die den Eingangsbereich mit den Raumen des Nationalrates und des Standerates verbindet Allein hier wurden 15 verschiedene Gesteinssorten verarbeitet hauptsachlich Kalksteine aber auch Marmore und Granite Der Grundriss der Halle weist die Form eines griechischen Kreuzes auf Tonnengewolbe erheben sich uber den stumpfen Kreuzenden Uberwolbt wird die Halle von einer Glaskuppel uber der sich wiederum die Kuppel des Parlamentsgebaudes erhebt 63 Auer konzipierte die frei im Raum stehende Treppe so dass er dem Treppensteigen einen zeremoniellen Charakter verlieh Er wies in seiner architektonischen Inszenierung den hier durchschreitenden Volksvertretern die Rolle von Priestern zu die mit ihren parlamentarischen Handlungen die Nation stets aufs Neue zu stiften haben 28 nbsp Unterer Teil der Kuppelhalle in der UbersichtDie vorgelagerte kleine Eingangshalle ist ein betont nuchtern gehaltenes Ensemble von Gesteinen mit unaufdringlicher Farbgebung Dadurch sollen die Blicke der Besucher auf die dahinter liegende Kuppelhalle gelenkt werden 64 Links und rechts des Treppenabsatzes sind zwei Barenstatuen von Urs Eggenschwyler postiert Sie halten ein Schweizerwappen in den Tatzen und erinnern daran dass die Grosszugigkeit Berns den Bau des Bundeshauses ermoglicht hat Mit ihrer sitzenden Haltung ahneln die Baren jenen auf dem Erlach Denkmal 65 66 Auf den untersten Pfosten des Treppengelanders sind zwei Schalen von James Vibert aufgestellt welche die Schweiz in der Unterscheidung von Berg und Tal charakterisieren Die rechte Schale zeigt auf einem Felsen einen Hirten der in ein Alphorn blast wahrend unter ihm Bergbewohner in Hohlen Schutz suchen Links stellt ein Fischer der ein Netz auswirft einen Bewohner des Tals dar unter ihm spielen in den Wellen zwei Nymphen die Lyra 67 nbsp Die drei Eidgenossen in der Mitte Die vier Landsknechte an den TreppenDie aus hellem Aaregranit aus Wassen gefertigte Haupttreppe ist bewusst feierlich und uberdimensioniert gestaltet Sie fuhrt hinauf zum Podest in der Mitte der Halle wo sie sich nach links und rechts in zwei Arme teilt Dominiert wird das Podest an seiner Sudseite durch das monumentale Denkmal Die drei Eidgenossen von James Vibert Von einem Bogen eingerahmt stehen auf einem Sockel Werner Stauffacher Walter Furst und Arnold von Melchtal die Hauptbeteiligten des Rutlischwurs Mit ernster Miene und mit gestreckten Armen halten sie gemeinsam den Bundesbrief in ihren Handen Die Figuren sind von abstrakter Gestalt streng symmetrisch und blockhaft ausgefuhrt Vibert wich von der bisher ublichen Rutlischwur Gestik mit erhobenen Schwurhanden ab damit aus verschiedenen Blickwinkeln keine Figur die andere abdeckt 68 Die drei Figuren bestehen aus gelbem Botticino Kalkstein und sind zusammen 24 Tonnen schwer Meinungsverschiedenheiten zwischen dem ursprunglichen Wettbewerbsgewinner und der Jury hatten zur Folge dass das Podest bei der Eroffnung 1902 leer stand Ein zweiter Wettbewerb drei Jahre spater erbrachte kein befriedigendes Ergebnis da die eingereichten Entwurfe als zu theatralisch beurteilt wurden Schliesslich erteilte der Bundesrat 1910 Vibert den Auftrag Die Enthullung der Statue fand mit uber zwolfjahriger Verspatung am 15 Mai 1914 statt und fiel mit der Eroffnung der in Bern stattfindenden Landesausstellung zusammen 69 Auf den Treppenpfosten vor dem zentralen Denkmal stehen vier bronzene Statuen ebenfalls von James Vibert geschaffen Die vier Landsknechte sind lebensgrosse realitatsnah gestaltete Soldaten in Rustungen des 16 Jahrhunderts bewaffnet mit Lanze Hellebarde oder Zweihander Sie stellen Vertreter der vier Landessprachen der Schweiz dar links ein Deutschschweizer und ein Ratoromane rechts ein Romand und ein Tessiner Zusammen bilden sie eine Ehrenwache fur die drei Eidgenossen 59 Vom Podest aus fuhren die Treppen zu den Verbindungskorridoren des ersten Stockwerks Die Segmentgiebel uber den Treppenaufgangen sind mit Figurenreliefs von Luigi Vassalli geschmuckt die um eine Inschrift angeordnet sind Uber dem Westaufgang lautet sie Salus publica suprema lex esto Das offentliche Wohl sei das oberste Gesetz uber dem Ostaufgang In legibus salus civitatis posita est Auf Gesetzen beruht das Wohl des Staatswesens Die Schlusssteine uber den Arkaden des Hauptgeschosses stellen Frauen in verschiedenen Schweizer Trachten dar 70 Im ersten Stockwerk oberhalb des Bogens zwischen Eingangs und Kuppelhalle spannt sich ein schmaler Balkon mit einer Ehrenpforte Sie ist mit einem Giebel bekront und hat eine rein dekorative Funktion Auf beiden Seiten dieses Portals sind bogenformige Nischen mit Statuen von Hugo Siegwart zu finden Die linke verkorpert Arnold Winkelried als Symbol der Aufopferung Im Gegensatz etwa zum Winkelrieddenkmal in Stans ist der Held der Schlacht bei Sempach nicht in kniender oder liegender sondern in aufrechter Haltung zu sehen Die durch seine Brust bohrenden Lanzen sind nur durch ihre Spitzen angedeutet Rechts steht Niklaus von Flue der Schutzpatron der Schweiz In ein langes Gewand gekleidet macht er mit der rechten Hand eine mahnende und mit der linken Hand eine beschwichtigende Geste 71 Uber der Ehrenpforte und den Statuen befindet sich ein 15 Meter langes Relieffries von Adolf Meyer Es nimmt Bezug auf den zweiten Akt des zweiten Aufzugs von Friedrich Schillers Drama Wilhelm Tell genauer auf die Ankunft der Ahnen die Grundung von Schwyz und den spateren Auszug eines Teils der Bewohner nach Altdorf und Stans 72 Daruber zieht sich ein Architrav um die gesamte Halle die Metopen Zierfelder zeigen Attribute von Krieg und Frieden 73 nbsp Kuppelgewolbe alle Kantone als Glasmalerei Jura aus Stuck rechts Im Zenit der Kuppelhalle bildet das Schweizerwappen den Mittelpunkt der Glaskuppel Das als Mosaik ausgefuhrte Wappen stammt aus dem Atelier von Clement Heaton Es ist von Eichenlaub umrankt und wird von zwei weiblichen Freiheitsfiguren getragen Auf zwei Spruchbandern steht der Wahlspruch Unus pro omnibus omnes pro uno Einer fur alle Alle fur einen Um das Mosaik gruppieren sich radial die Wappen der damals 22 Kantone die Halbkantone teilen sich jeweils ein Wappen Diese Glasmalereien von Albert Luthi symbolisieren in Verbindung mit dem Mosaik einerseits die zentralisierende Funktion des Bundes andererseits die gegenseitige Abhangigkeit von Bund und Kantonen 59 Nach der Grundung des Kantons Jura im Jahr 1978 gab es keinen Platz fur ein zusatzliches Wappenfeld Aus diesem Grund wurde das jurassische Kantonswappen drei Jahre spater aus farbigem Stuck modelliert und in die Mitte des sudlichen Gurtbogens eingesetzt 74 In den Zwickeln der Kuppel sind vier Medaillons von Antonio Soldini angebracht welche die Stutzen des Bundes darstellen Athene die einem Jungling das Bogenschiessen lehrt verkorpert das Militarwesen Justitia das Sinnbild der Justiz richtet einen Angeklagten Eine antike Frauengestalt die Unterricht gibt steht fur das Erziehungswesen Eine weibliche Personifikation des Bauwesens halt in ihrer Linken die Risszeichnung des Bundeshauses 75 Schliesslich schmucken vier grosse bunt bemalte Lunettenfenster die Szenen aus dem Arbeitsleben der Bevolkerung mit Schweizer Landschaften kombinieren die Schildbogen der Kreuzarme Das Sudfenster von Hans Sandreuter zeigt die Landwirtschaft im sudlich gelegenen Alpen und Voralpenraum angedeutet durch die Jungfrau im Hintergrund 76 Das Ostfenster von Albert Welti reprasentiert die in der Ostschweiz verbreitete Textilindustrie das Westfenster von Ernest Bieler die Metallindustrie im westlich gelegenen Jura Im Nordfenster von Emile David Turrian stellt ein Warenumschlagplatz im Basler Rheinhafen die Export und Importwirtschaft dar 77 Nationalratssaal Bearbeiten nbsp NationalratssaalIm ersten Stockwerk auf der Sudseite befindet sich der Saal des Nationalrates Die Wande bestehen aus gelblichem Kalkstein An der Decke lasst ein Oberlicht das die Form eines Rechtecks mit angefugtem Kreissegment aufweist das Tageslicht einfallen An der Saalfront ist das Ratsprasidium angeordnet Hier sitzen der Nationalratsprasident die beiden Vizeprasidenten sowie neun weitere Nationalrate Ausserdem finden hier bis zu sechs Bundesrate der Generalsekretar des Nationalrates sowie zwei weitere Sekretare Platz Die Sitze und Pulte der ubrigen Nationalrate gruppieren sich facherformig um das Prasidium wobei Durchgange den Halbkreis in vier Sektoren unterteilen Den Medienvertretern stehen zwei abgerundete Tribunen in den Ecken auf der Prasidentenseite zur Verfugung 78 Im Gegensatz zu den meisten Parlamenten sind im Nationalrat die Hinterbankler jene Politiker die den grossten Einfluss haben Sie sitzen in den hintersten Reihen damit sie das Geschehen im Saal besser uberblicken konnen und einen moglichst kurzen Weg zu ihrem Sitzplatz haben 79 nbsp Sitzung mit anwesenden National und Standeraten sowie ZuschauernAuf der Ruckseite des Saales ist in erhohter Position eine Zuschauertribune vorhanden die von Arkadensaulen unterteilt wird Auslandische Diplomaten nehmen auf Tribunen auf der linken und rechten Saalseite Platz Diese werden von Kalksteinsaulen getragen und in der oberen Ebene von Karyatiden unterteilt die von August Bosch gestaltet wurden Ein Teil der westlichen Seitentribune ist als verglaste Kabine abgetrennt und dient als Arbeitsplatz fur Ubersetzer Sitzungen der Bundesversammlung als Ganzes finden im Nationalratssaal statt In solchen Fallen nehmen die Standerate auf lederbezogenen Sitzen an der Ruckwand Platz die in der Art von Chorstuhlen gestaltet sind Ein holzerner Rundbogen in den das entsprechende Kantonswappen eingeschnitzt ist fasst jeweils zwei Sitze zusammen Ferdinand Huttenlocher schnitzte in die Ruckwand der Bogen Abbildungen einheimischer Blumen und Tiere im Jugendstil wahrend Anna Haller die Lederschnittarbeiten schuf Die Standerate des Kantons Jura erhielten 1978 Sitze unter der westlichen Tribune Dort ist das Kantonswappen im Leder gepragt wahrend an der Wand ein abstraktes Bronzerelief von Camillo Huber angebracht ist 80 nbsp Die Wiege der EidgenossenschaftDas Wandbild Die Wiege der Eidgenossenschaft des Malers Charles Giron dominiert die Wand hinter dem Ratsprasidium Es stellt die Landschaft um den Urnersee dar Links im Vordergrund ist unter der Seelisberger Felswand das Rutli der mythische Grundungsort der Eidgenossenschaft zu sehen Uber der Mitte ist die Ortschaft Schwyz zu finden dahinter die beiden Berggipfel der Mythen In den Wolken im goldenen Schnitt ist eine allegorische nackte Frauenfigur zu erkennen die als Symbol des Friedens einen Olivenzweig in der Hand halt 81 In der Vorstellung Auers sollten die zu vereidigenden Bundesrate vor diesem Buhnenbild im ubertragenen Sinne auf der Rutliwiese stehen und somit den Rutlischwur nachvollziehen 28 Zwei Statuen flankieren das Wandbild links Wilhelm Tell von Antonio Chiattone und rechts Stauffacherin von dessen Bruder Giuseppe Chiattone Die Statue des Schweizer Freiheitshelden Wilhelm Tell sieht dem Telldenkmal in Altdorf ziemlich ahnlich Allerdings lasst sich die Darstellung in keine Szene der von Schiller popularisierten Tellsage einordnen Vielmehr sitzt Tell passiv auf einem Felsen seine Armbrust ist nicht gespannt Die Stauffacherin ist die Symbolfigur der kuhnen und energischen Schweizerin Die Statue halt die linke Hand an die Brust und zeigt mit der rechten auf den Boden 82 Im Giebelfeld uber dem Wandbild ist das Relief Die Sage von Aloys Brandenberg angebracht Eine weibliche Figur sitzt auf einem Thron und halt in der linken Hand den von Tells Pfeil durchbohrten Apfel Sie erzahlt einer Schar Kinder die sich um sie versammelt hat von den grossen Taten der Vorfahren und spornt zu patriotischem Handeln an Ein Junge ganz links nimmt sich dies zum Vorbild und spannt eine Armbrust 72 Rund um den Saal verlauft ein Kranz Dieser ist mit dem Schweizerwappen uber dem Scheitel des Wandbilds sowie mit den Wappen jener 59 Stadte geschmuckt die 1902 am meisten Einwohner zahlten 83 Standeratssaal Bearbeiten nbsp StanderatssaalDer Saal des Standerates befindet sich im ersten Stockwerk an der Nordseite dem Bundesplatz zugewandt Drei hohe mit St Galler Stickereien verzierte Bogenfenster lassen das Tageslicht einfallen Der rechteckige im Renaissancestil gehaltene Saal ist an den Wanden vollstandig mit dunklem Tafer aus Eichen und Nussbaumholz ausgekleidet Er erinnert so an die fruhneuzeitlichen Ratssale in der Alten Eidgenossenschaft Eine weitere Reminiszenz an diese Zeit ist der ovale Ratstisch in der Saalmitte Um ihn gruppieren sich im Halbkreis die Sitze und Pulte der Standerate 84 Der Standeratsprasident die beiden Vizeprasidenten und der Stimmenzahler sitzen ihren Ratskollegen zugewandt unterhalb der Fenster ebenso der Protokollfuhrer und der Ratssekretar Daruber hinaus stehen Bundesraten die an der Sitzung teilnehmen sechs Sitze auf der Prasidentenseite zur Verfugung Pressevertreter finden auf zwei abgerundeten Tribunen in den Ecken des Saales Platz 85 Von der aus Eichenholz bestehenden Kassettendecke hangt uber dem Ratstisch ein schmiedeeiserner Kronleuchter Er ist 1 5 Tonnen schwer und besitzt 208 Gluhbirnen womit er einer der grossten in der Schweiz erhalten gebliebenen Leuchter jener Zeit ist Erst bei den Sanierungsarbeiten im Jahr 2001 wurde bekannt dass er vom Luzerner Kunstschlosser Ludwig Schnyder von Wartensee angefertigt worden war 86 Eine Arkadenreihe umgibt den Saal auf drei Seiten wahrend die Saulen an den Schmalseiten bei den Eingangen aus Marmor bestehen und einen Kalksteinsockel besitzen sind sie an der Langswand lediglich als Fresko aufgemalt Uber den Eingangen sind die Besuchergalerien angeordnet In den Zwickeln der Arkadenbogen sind in Gold wichtige Jahreszahlen der Schweizer Verfassungsgeschichte zu lesen 1291 Bundesbrief 1370 Pfaffenbrief 1393 Sempacherbrief 1481 Stanser Verkommnis 1803 Mediationsakte 1848 Bundesverfassung 1874 erste Totalrevision der Bundesverfassung und 1999 zweite Totalrevision 84 nbsp Die LandsgemeindeUber die gesamte Sudwand des Saales durch die aufgemalten Saulen in funf Felder unterteilt erstreckt sich das Fresko Wandbild Die Landsgemeinde von Albert Welti und Wilhelm Balmer Zum Zeitpunkt der Eroffnung des Parlamentsgebaudes im Jahr 1902 waren die Felder noch unbemalt Vier Jahre spater regte Standerat Paul Usteri an die Wand mit einem Historien oder Landschaftsbild zu schmucken 1907 erhielt Welti den Zuschlag stellte jedoch die Bedingung dass sein Freund Balmer ebenfalls mitwirken durfe Als Welti 1911 mit der Ubertragung des Modells auf die Saalwand beginnen wollte erkrankte er schwer und starb im darauf folgenden Jahr Balmer stellte bis Marz 1914 das Wandbild im Alleingang fertig 87 Das Wandbild zeigt eine Landsgemeinde im 18 Jahrhundert Als Vorbild diente der Nidwaldner Landsgemeindeplatz bei Stans die umgebende Landschaft entspricht allerdings jener um den Obwaldner Hauptort Sarnen Auf dem Bild sind uber 150 Personen zu sehen von denen die meisten einem gestikulierenden Redner im vierten Feld von links zuhoren Dazu gehoren die Mitglieder der Regierung und kirchliche Vertreter Ausserhalb des gemauerten Ringes sind Soldaten ein Hornblaser Frauen und spielende Kinder abgebildet Balmer gab der Person rechts neben dem Bannertrager Weltis Gesichtszuge 88 Wandelhalle Bearbeiten nbsp WandelhalleDie Wandelhalle umschliesst in einem lang gezogenen Bogen den Nationalratssaal an seiner Sudseite Sie dient als Festsaal Empfangsraum fur hohe Staatsgaste Aufenthalts und Geselligkeitsraum der Parlamentarier sowie fur Treffen mit Lobbyisten und Medien Durch die Verwendung heller Materialien wie Stuck und Stuckmarmor strahlt die Wandelhalle eine gewisse Heiterkeit und Leichtigkeit aus 83 Hinzu kommen verschiedene Schweizer Dekorationsgesteine die fur Gesimse Saulen und Turgewande verarbeitet wurden Aus Saillon Marmor bestehen die Verkleidungen der Heizkorper die mit Lowenkopfen verziert sind 89 Mehrere allegorische Gemalde von Antonio Barzaghi Cattaneo schmucken in drei Reihen die Decke der Wandelhalle Die sechs Gemalde in der mittleren Reihe stellen die Tugenden des Staates dar Eine Frau die Maske und Schleier hebt steht fur die Wahrheit Die Weisheit wird durch eine lorbeerbekranzte Frau symbolisiert die zwei Folianten in ihren Handen halt Ein Engel mit Schweizerbanner begleitet von drei Putten als Symbole fur Sanger Turner und Schutzenfeste reprasentieren den Patriotismus Eine Frau mit Fullhorn die von Sonnenstrahlen und Mohnblumen umgeben ist verkorpert die Fruchtbarkeit Die Barmherzigkeit wird durch eine Frau auf einem Schlachtfeld dargestellt die sich um ein Waisenkind kummert uber ihr weht die Fahne des Roten Kreuzes Eine Frau die auf einer Wolke sitzend Schwert und Waage halt ist das Sinnbild fur die Gerechtigkeit 75 Die beiden anderen Reihen zeigen wichtige Gewerbe und Industriezweige der Schweiz zu Beginn des 20 Jahrhunderts In der ausseren Reihe sind dies Bildung Kunst Landwirtschaft Naturwissenschaft und Uhrenindustrie in der inneren Reihe Backergewerbe Bauindustrie Schmiedekunst Schuhmacherei und Tourismus 83 Weitere Raume Bearbeiten nbsp Zimmer des NationalratsprasidentenIn der Sudostecke des ersten Stockwerks befindet sich das Zimmer des Nationalratsprasidenten Auffallend sind die Deckenbilder von Marcel de Chollet die in Ockertonen gehalten sind und den politischen Alltag karikieren Putten stellen Politiker dar die uber eine Vase diskutieren zunachst in einer vorbereitenden Sitzung dann in der eigentlichen Kommissionssitzung und schliesslich im Rat Zuletzt sind dieselben Politiker bei entspannenden Tatigkeiten zu sehen wobei die Ruhe durch einen herannahenden Boten bald gestort wird 90 Die Sudwestecke des ersten Stockwerks ist Standort des so genannten Bundesratszimmers Hier empfangt der Bundesprasident auslandische Diplomaten beim traditionellen Neujahrsempfang ausserdem werden hier Sitzungen abgehalten und bei Bundesratswahlen die Wahlzettel ausgezahlt Dieser Raum ist nicht zu verwechseln mit dem Sitzungszimmer des Bundesrates im Bundeshaus West Vier Deckenspiegel von Wilhelm Ludwig Lehmann stellen Grenzregionen der Schweiz dar den Genfersee beim Schloss Chillon den Rhein bei Basel den Bodensee und das Engadin An der Wand steht eine von der Koniglichen Porzellan Manufaktur Berlin hergestellte Standuhr die Kaiser Wilhelm II bei seinem Staatsbesuch im Jahr 1912 als Geschenk uberreichte 91 nbsp Zimmer des StanderatsprasidentenDas Zimmer des Standeratsprasidenten in der Nordwestecke des ersten Stockwerks besitzt eine Decke aus Nussbaumholz mit ornamentalen Schnitzereien dazu sind die Wande vollstandig mit einem Nussbaumtafer ausgekleidet 91 Glasfenster aus dem Jahr 1902 von Christian Baumgartner auf der nicht naher bestimmbare Landschaften abgebildet sind zieren die beiden Garderoben Sie waren 1930 entfernt worden wurden aber anlasslich der Renovation wieder eingefugt In den Jahren dazwischen war in der ostlichen Garderobe ein Glasfenster von Burkhard Mangold zu sehen das in zwolf Feldern Berufsgattungen darstellte in der westlichen Garderobe ein Glasfenster von Augusto Giacometti mit der Darstellung eines Bauernpaares und der Ansicht des Dorfes Stampa 92 Beide werden heute im Vitromusee dem Schweizerischen Museum fur Glasmalerei und Glaskunst in Romont ausgestellt nbsp Brienzer ZimmerIm Erdgeschoss befindet sich in der Sudostecke das Brienzer Zimmer das fur Sitzungen verwendet wird Das Tafer ist ein Werk der bekannten Schnitzlerschule Brienz heute Schule fur Holzbildhauerei Es wurde vor dem Einbau im Bundeshaus an der Weltausstellung 1900 in Paris prasentiert und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet 93 Bundeshaus West Bearbeiten nbsp Haupthalle im ersten Stockwerk des Bundeshauses West nbsp Sitzungszimmer des BundesratesDas Bundeshaus West das fruhere Bundes Rathaus ist der Hauptsitz des Eidgenossischen Departements fur auswartige Angelegenheiten EDA und des Eidgenossischen Justiz und Polizeidepartements EJPD sowie Standort der Bundeskanzlei nbsp Ehrenhof Bundeshaus West 2019Das Gebaude besitzt einen U formigen Grundriss und umschliesst einen Ehrenhof mit dem Bernabrunnen Die auf dem Brunnen aufgestellte Statue stellt Berna dar eine Frauengestalt als Personifikation der Stadt Bern Mit Ausnahme des viergeschossigen Mittelrisalits besitzt das Bundeshaus West durchgehend drei Stockwerke Zwei Arkadengange stellen die Verbindung zum Parlamentsgebaude her Die Fassade ist schlicht gehalten und besteht aus Quadern aus Berner Sandstein mit breiten Fugen Der Sockel ist aus zwei Kalksteinsorten gefertigt Beim Mittelrisalit handelt es sich um Kalkstein aus Gsteigwiler der eine zum Teil intensive helle Aderung aufweist Am ubrigen Gebaude kam Kalkstein aus einem Felssturz bei Merligen zur Anwendung an dem Versteinerungen von Nummuliten Austern und Korallen erkennbar sind 94 Von der alten Struktur der Ratssale in den Seitenflugeln ist kaum noch etwas zu erkennen Eine Ausnahme ist der alte Nationalratssaal im Westflugel heute Parlamentsbibliothek wo funf nebeneinander liegende Rundbogenfenster mit Rosetten erhalten geblieben sind Von der Eingangshalle im Mittelrisalit gelangen Besucher uber die Haupttreppe zur Haupthalle im ersten Stockwerk Diese Verbindung ist mit ornamentalen Malereien an Wanden und Decken geschmuckt In den Boden der Haupthalle ist ein steinernes Schweizerkreuz eingelassen Sudlich an die Haupthalle grenzen vier Raume die zusammen als Bundesratszimmer oder Appartement des Bundesrates bezeichnet werden Es sind dies das Vorzimmer das Sitzungszimmer des Bundesrates der Salon des Bundesprasidenten und das Bureau des Bundesprasidenten 95 Im Sitzungszimmer treffen sich die Bundesrate zu ihren wochentlichen Sitzungen ublicherweise am Mittwoch Hans Wilhelm Auer gestaltete den Raum 1889 neu insbesondere das Tafer Er ubernahm die 1857 erstellte Stuckdecke und den letzten erhalten gebliebenen Gaskandelaber von ursprunglich 162 Die Pulte der Bundesrate und des Bundeskanzlers sind im Kreis angeordnet Der Salon und das Bureau sind Audienzzimmer Die vier Raume sind als Stilabfolge gestaltet Das Bureau ist im Rokoko Stil gehalten der Salon im Barock Stil und das Sitzungszimmer im Renaissance Stil Das Vorzimmer reprasentierte ursprunglich die Gotik wurde aber um 1930 vollig umgestaltet und mit einem Art deco Tafer versehen 95 Im Jahr 2010 wurde ein Wettbewerb fur die Umgebungsgestaltung des Bundeshauses ausgeschrieben den die ortlichen Landschaftsarchitekten Maurus Schifferli und Simon Schoni gewinnen konnten Die Arbeit zeichnete sich durch geringen Eingriff aus und wurde im Jahr 2010 mit einer Anerkennung beim Hasen gewurdigt 96 Der wichtigste Sitzungsraum des EDA im Bundeshaus West wurde am 12 Februar 2018 seinem Todestag zu Ehren von Carl Lutz Schweizer Diplomat und Gerechter unter den Volkern in Salle Carl Lutz umbenannt 97 Bundeshaus Ost Bearbeiten nbsp Eingangshalle des Bundeshauses Ost 1895 Das Bundeshaus Ost dient seit seiner Eroffnung ausschliesslich der Bundesverwaltung Es ist der Hauptsitz des Eidgenossischen Departements fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS und des Eidgenossischen Departements fur Wirtschaft Bildung und Forschung WBF Der Grundriss ist derselbe wie beim Bundeshaus West ebenso der Rundbogenstil und die Anzahl Stockwerke Auch dieser Gebaudeteil ist durch zwei Arkadengange mit dem Parlamentsgebaude verbunden Unterschiede zeigen sich in der Gestaltung der Fassade Der Sockel ist hoher ausgefuhrt und besteht aus gelblichem Solothurner Kalkstein der Schichten mit versteinerten Spiralschnecken aufweist 98 Bossierte Quader aus demselben Gestein reichen bis ins erste Stockwerk daruber liegen breit gefugte Sandsteinquader Das Material des Fundaments und des Mauerwerks stammt teilweise vom abgebrochenen Inselspital 99 In die Nordfassade des Mittelrisalits sind zwei marmorne Flachreliefs eingelassen die auf die hier domizilierten Departemente verweisen Das rechte stammt von Charles Iguel und stellt den Generalstab dar der von verschiedenen Waffengattungen umgeben ist Auf dem linken Relief von Alfred Lanz sind Personifizierungen verschiedener Berufsgattungen abgebildet 100 Zwei Treppen fuhren von der Eingangshalle hinauf zu einer Arkadenhalle im ersten Stockwerk Pragend fur diese Achse ist die Verwendung von Kalksteinen in sieben unterschiedlichen gelblichen Farbtonen Auer versuchte durch diese Aufhellung die als eng empfundenen Raume optisch zu vergrossern Die Eroffnung des Gotthardtunnels 1882 ermoglichte erstmals die Verwendung von sud und zentralalpinen Gesteinen im grosseren Umfang 101 Schwarzer Kalkstein und weisser Marmor fur den Fussboden und die Turgewande fein maseriertes Holz fur die Turblatter sowie Stuck fur Decke und Wande verleihen der Arkadenhalle ein feierliches erhabenes Ambiente Bronzeplastiken von Rosa Langenegger die 1912 in vier Nischen aufgestellt wurden symbolisieren den Werdegang eines Kriegers in vorgeschichtlicher Zeit An die Halle grenzen sudseitig die Buros der beiden hier arbeitenden Bundesrate 102 In den Jahren 2012 bis 2016 wurde das Bundeshaus Ost umfassend saniert und ein neues Untergeschoss gebaut 103 Hausrecht und Sicherheit BearbeitenDas Hausrecht wird in den Ratssalen durch die Ratsprasidenten in den ubrigen Raumlichkeiten der Bundesversammlung und der Parlamentsdienste d h im Parlamentsgebaude und in den von den Parlamentsdiensten benutzten Teilen der Bundeshauser West und Ost durch die Verwaltungsdelegation der Bundesversammlung ausgeubt Art 69 ParlG Dies ist eine durch den Grundsatz der Gewaltenteilung begrundete Ausnahme von der allgemeinen Regel dass das Hausrecht fur die Gebaude des Bundes und damit auch fur die ubrigen Teile der Bundeshauser als Vollzugskompetenz in den Handen der Exekutive liegt Art 62f RVOG 104 Fur die Sicherheit im Bundeshaus ist der Bundessicherheitsdienst zustandig eine Hauptabteilung des Bundesamtes fur Polizei Ihre Abteilung Sicherheit Personen ubernimmt den Schutz von Magistraten Parlamentariern und Bundesangestellten Die Abteilung Sicherheit Gebaude ist zweigeteilt Die Sektion Objektsicherheit plant und uberwacht bauliche technische und organisatorische Sicherheitskonzepte zur Sektion Objektschutz gehort unter anderem das operative Schutzpersonal das im Bundeshaus stationiert ist 105 Die Aufgaben des Bundessicherheitsdienstes beschranken sich auf das Innere des Gebaudes fur die Sicherheit auf dem umliegenden Gelande ist die Kantonspolizei Bern zustandig Dazu gehoren insbesondere die Uberwachung bewilligter und die Auflosung nicht bewilligter Demonstrationen auf dem Bundesplatz Der Kanton Bern erhalt vom Bund jahrlich eine pauschale Entschadigung von vier Millionen Franken fur Sicherheitsleistungen die er zugunsten des Bundes auf Stadtgebiet erbringt 106 Um die Jahrtausendwende wurden immer haufiger Bedenken bezuglich der Sicherheit geaussert da nicht nur Parlamentarier und Angestellte das Bundeshaus durch den Haupteingang betraten sondern weitgehend unkontrolliert auch Besucher Am 19 Dezember 2000 mischten sich kurdische Aktivisten zunachst unter eine Touristengruppe und verbarrikadierten sich daraufhin im Vorzimmer des Standerates wo sie ein Transparent entrollten und Parolen gegen den turkischen Staat aus dem Fenster riefen 107 Die Terroranschlage am 11 September 2001 und das Zuger Attentat 16 Tage spater fuhrten zu einer grundlegenden Uberprufung und Verscharfung der Sicherheitsbestimmungen 2003 wurden in der Eingangshalle Trennelemente und Sicherheitsschleusen installiert die eine gezielte Personenkontrolle ermoglichen und verschiedene vorubergehende aber personalintensive Massnahmen ersetzten 108 Telefonie Bearbeiten1881 erhielt das Bundes Rathaus Anschluss ans Telefonnetz 1923 wurde die erste automatische Haustelefonanlage mit ungefahr 600 Anschlussen im Bundeshaus installiert Schrittweise wurde die Zahl der Telefonanschlusse fur die Bundesverwaltung ausgebaut 1940 auf ca 2 100 1954 ca 3 500 und 1974 eine maximale Kapazitat von 8 000 Apparaten Damit war die Haustelefonanlage im Bundeshaus schweizweit die grosste ihrer Art 109 Besichtigungen Bearbeiten nbsp Der Wartebereich fur Besucher 2019 Seit dem Abschluss der Renovationsarbeiten am Parlamentsgebaude gelangen Besucher uber eine neu geschaffene Eingangshalle von der Bundesterrasse her ins Bundeshaus Zuvor war dort die Heizungszentrale In der Wartezone befindet sich eine Messingwand in der die Topographische Karte der Schweiz erschienen 1845 1865 als Neudruck ab den alten Kupferplatten eingelassen ist Als Erganzung zu den Drei Eidgenossen von 1291 die exakt daruber in der Kuppelhalle stehen versinnbildlicht die Karte die Schweiz von 1848 Zwei Treppen fuhren von der Wartezone hinauf in die Kuppelhalle 110 Die Parlamentsdienste bieten wahrend der sessionsfreien Zeit taglich mehrere kostenlose Fuhrungen an Dabei erhalten die Besucher Einblick in die Baugeschichte und in die Arbeitsweise des Parlaments Wahrend der Sessionen von National und Standerat finden keine Fuhrungen statt Die Debatten konnen von den Zuschauertribunen aus mitverfolgt werden daruber hinaus konnen Gruppen von einem Ratsmitglied empfangen werden 111 Literatur BearbeitenMonica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Schweizerische Kunstfuhrer Band 859 860 Serie 86 Bern 2009 ISBN 978 3 85782 859 1 Monica Bilfinger Das schweizerische Parlamentsgebaude von Kunsthandwerk und zeitgenossischem Design in k a 2017 Nr 1 S 4 15 Zusammenfassung Andreas Hauser Peter Rollin Bern In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Stadte Band 2 Orell Fussli Zurich 1986 ISBN 3 280 01716 5 doi 10 5169 seals 3534 e periodica ch Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern In Schweizerisches Landesmuseum Hrsg Zeitschrift fur Schweizerische Archaologie und Kunstgeschichte Band 42 Karl Schwegler AG Zurich 1985 doi 10 5169 seals 168629 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Schweizerische Kunstfuhrer Band 719 Bern 2002 ISBN 3 85782 719 X Bernhard Furrer Ein Ganzes aus Alt und Neu PDF 1 93 MB TEC21 Fachzeitschrift fur Architektur Ingenieurwesen und Umwelt 2009 abgerufen am 7 September 2010 Angelica Tschachtli Ein Parlamentsbau muss auch Widerspruchlichkeiten vereinen In Kunst Architektur in der Schweiz Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Nr 4 Bern 2014 S 36 40 Parlamentarische Reprasentationen das Bundeshaus in Bern im Kontext internationaler Parlamentsbauten und nationaler Strategien Anna Minta und Bernd Nicolai Hrsg Bern Peter Lang 2014 ISBN 978 3 0343 1502 9 Die Beitrage entstanden in Zusammenhang mit der gleichnamigen im Bundeshaus Bern vom 17 19 Oktober 2012 veranstalteten Tagung Inhaltsverzeichnis Bernhard Weissberg Edouard Rieben Das Bundeshaus Faro Lenzburg 2012 ISBN 978 3 03781 038 5 Das neue Schweizerische Bundeshaus Festschrift anlasslich dessen Vollendung und Einweihung hrsg vom Eidg Departement des Innern Bern 1902 104 S mit Planen und Bildern PDF Martin Ruedi Das Parlamentsgebaude von Bern 1894 1902 Genese eines Nationaldenkmals Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie am Fachbereich Geschichts und Kulturwissenschaften der Freien Universitat Berlin Berlin 2016 1 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Bern im Stadtteil I Innere Stadt Westlicher TeilWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bundeshaus Bern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Parlamentsgebaude auf der Website des Parlaments Das Parlamentsgebaude in Bern Schweiz auf parlament ch PDF download 4 MB Parlamentsgebaude Tour Johannes Stuckelberger Bundeshaus In Historisches Lexikon der Schweiz Geschichte des Parlaments Verschiedene Panorama Ansichten des BundeshausesEinzelnachweise Bearbeiten Kantonsliste A und B Objekte Kanton BE Schweizerisches Kulturguterschutzinventar mit Objekten von nationaler A Objekte und regionaler B Objekte Bedeutung In Bundesamt fur Bevolkerungsschutz BABS Fachbereich Kulturguterschutz 1 Januar 2023 abgerufen am 23 Oktober 2021 PDF 371 kB 26 S Revision KGS Inventar 2021 Stand 1 Januar 2023 a b Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 4 Judische Prasenz im mittelalterlichen Bern PDF 1 08 MB Nicht mehr online verfugbar Kanton Bern 29 September 2009 archiviert vom Original am 24 Juli 2014 abgerufen am 4 September 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www portalbackend be ch Informationstafel zur judischen Geschichte in der Stadt Bern Nicht mehr online verfugbar Kanton Bern 29 September 2009 archiviert vom Original am 24 Juli 2014 abgerufen am 4 September 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www be ch Georg Kreis Bundesstadt In Historisches Lexikon der Schweiz 20 Marz 2015 abgerufen am 4 August 2010 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 2 a b Inventar der neueren Schweizer Architektur S 383 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 5 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 5 6 a b Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 6 a b c Inventar der neueren Schweizer Architektur S 467 a b Inventar der neueren Schweizer Architektur S 384 a b c d Das schweizerische Capitol Neue Zurcher Zeitung 23 Marz 2002 abgerufen am 25 April 2019 Inventar der neueren Schweizer Architektur S 385 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 6 7 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 187 188 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 188 189 Inventar der neueren Schweizer Architektur S 387 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 14 Inventar der neueren Schweizer Architektur S 532 Inventar der neueren Schweizer Architektur S 389 a b Inventar der neueren Schweizer Architektur S 390 a b Inventar der neueren Schweizer Architektur S 468 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 7 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 16 17 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 18 a b Inventar der neueren Schweizer Architektur S 469 a b c d Inventar der neueren Schweizer Architektur S 393 a b Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 190 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 11 16 45 46 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 12 13 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 26 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 200 Andreas Muller Der verbitterte Bundeshausarchitekt Orell Fussli Zurich 2002 ISBN 3 280 02822 1 S 155 156 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 199 Bernhard Furrer Ein Ganzes aus Alt und Neu S 18 Kommission des Nationalrates Parlamentsreform PDF In Bundesblatt 16 Mai 1991 S 696 698 abgerufen am 4 April 2022 a b Bernhard Furrer Ein Ganzes aus Alt und Neu S 20 92 404 Parlamentsgebaude Erweiterungsbau PDF In Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Nationalrat S 466 467 abgerufen am 4 April 2022 Fruhjahrssession 2001 in der italienischen Schweiz Parlamentsdienste 23 Mai 2000 abgerufen am 7 September 2010 Medienzentrum Bundeshaus Bern PDF Marti Generalunternehmungen AG 2006 abgerufen am 1 Mai 2016 Umbau und Fassadensanierung Bundeshaus West Bundesamt fur Bauten und Logistik 24 Januar 2005 abgerufen am 7 September 2010 a b Feierliche Eroffnung des renovierten Bundeshauses Neue Zurcher Zeitung 21 November 2008 abgerufen am 8 September 2010 Bernhard Furrer Ein Ganzes aus Alt und Neu S 23 24 Umbau und Sanierung Parlamentsgebaude 2006 2008 PDF 968 kB Bundesamt fur Bauten und Logistik 2006 abgerufen am 8 September 2010 Bundeshaus Ost Bern Nicht mehr online verfugbar Bundesamt fur Bauten und Logistik 29 Januar 2014 archiviert vom Original am 1 Mai 2016 abgerufen am 1 Mai 2016 Bundeshaus Ost steht auf Kellern des fruheren Inselspitals Neue Zurcher Zeitung 30 Oktober 2012 abgerufen am 31 Oktober 2012 Das Parlamentsgebaude ist im Sommer wegen Bauarbeiten fur Besucher geschlossen In parlament ch Abgerufen am 22 Oktober 2019 Katharina Schwab Enthullung des Kunstwerks Tilo am Bundeshaus in Bern In srf ch 13 September 2023 abgerufen am 13 September 2023 Tilo zieht ins Giebelfeld In bbl admin ch Bundesamt fur Bauten und Logistik Mai 2022 abgerufen am 19 August 2023 Keystone SDA Kunstwerk Tilo ziert kunftig Giebel von Parlamentsgebaude in Bern In swissinfo ch 4 Marz 2022 abgerufen am 19 August 2023 Bote der Urschweiz AG So wurde das Kunstwerk Tilo am Bundeshaus installiert 12 September 2023 abgerufen am 15 September 2023 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 224 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 31 32 a b c Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 212 1900 Fotografie der Kuppel Hergestellt von der Firma Bosshard amp Cie Nafels Neue Kunst am Bundeshaus Tilo zum 175 Jahr Jubilaum enthullt Abgerufen am 14 September 2023 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 210 211 a b c Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 215 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 211 212 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 204 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 30 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 33 34 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 26 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 33 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 217 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 216 Johannes Stuckelberger 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Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 194 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 23 a b Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 9 12 BERN VON SEINEN SCHONSTEN SEITEN In www e periodica ch Tec21 abgerufen am 22 Marz 2022 Ein Sitzungsraum im Bundeshaus West tragt fortan den Namen von Carl Lutz Bundesrat 12 Februar 2018 abgerufen am 12 Februar 2018 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 43 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 7 24 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 19 Toni P Labhart Steinfuhrer Bundeshaus Bern S 8 9 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 21 Medienmitteilung BBL vom 3 September 2012 Martin Graf Art 69 Hausrecht In Martin Graf Cornelia Theler Moritz von Wyss Hrsg Parlamentsrecht und Parlamentspraxis der Schweizerischen Bundesversammlung Kommentar zum Parlamentsgesetz ParlG vom 13 Dezember 2002 Helbing Lichtenhahn Basel 2014 ISBN 978 3 7190 2975 3 S 558 562 sgp ssp net Direktionsbereich Bundessicherheitsdienst Nicht mehr online verfugbar Bundesamt fur Polizei 3 Marz 2016 archiviert vom Original am 1 Mai 2016 abgerufen am 1 Mai 2016 09 1158 Anfrage Demonstration vor dem Bundeshaus In Curia Vista Geschaftsdatenbank Parlamentsdienste 25 Juni 2010 abgerufen am 5 September 2010 Bundeshaus Wie robust das alles ist Beobachter 14 September 2001 abgerufen am 5 September 2010 03 3619 Interpellation Sicherheitsexzesse im Bundeshaus In Curia Vista Geschaftsdatenbank Parlamentsdienste 7 Mai 2004 abgerufen am 5 September 2010 Die Telefonzentrale der Bundesverwaltung im Bundeshaus auf der Oral History Website des PTT Archivs Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern S 55 Besuch im Bundeshaus Website des Parlaments abgerufen am 5 Oktober 2020 46 9466 7 44412 Koordinaten 46 56 48 N 7 26 39 O CH1903 600418 199502 nbsp Dieser Artikel wurde am 15 November 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4198117 0 lobid OGND AKS VIAF 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