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Die Burgergemeinde Bern ist die Burgergemeinde der Stadt Bern in der Schweiz Logo der Burgergemeinde Bern seit 2013 1 Die geflammte Bernerfahne wird von der Burgergemeinde als offizielle Fahne verwendet Sie ist eine durch die Bundesverfassung 2 und die Verfassung des Kantons Bern garantierte offentlich rechtliche Korperschaft 3 und besteht als so genannte Personengemeinde aus ca 18 700 Angehorigen der 13 Gesellschaften und Zunfte und den Burgerinnen und Burgern ohne Zunftangehorigkeit Ihre Aufgaben bestehen in der Ubernahme der Sozialhilfe fur die Burger ohne Zunftangehorigkeit sowie in Tatigkeiten zugunsten der Allgemeinheit in den Bereichen Kultur Natur Soziales und Wissenschaft Sie betreibt dazu die nachfolgend beschriebenen Institutionen und Abteilungen und sie engagiert sich durch einmalige oder wiederkehrende Beitrage fur Aktivitaten auf diesen Gebieten Da die Burgergemeinde Bern nicht uber die Moglichkeit verfugt Steuern zu erheben muss sie ihre Ausgaben ausschliesslich mit den Ertragen aus ihrem Vermogen und ihrer unternehmerischer Tatigkeit finanzieren Das Vermogen der Burgergemeinde setzt sich hauptsachlich aus Grund und Waldeigentum sowie aus den Ertragen der DC Bank zusammen Dies erklart auch weshalb sie nur mit einer nachhaltigen und zuruckhaltenden Finanzpolitik sowie aufgrund der ehrenamtlichen Arbeit ihrer Behordenmitglieder funktionieren kann Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Burgerschaft 3 Organisation und Behorden 3 1 Burgerinnen und Burger 3 2 Grosser Burgerrat 3 3 Kleiner Burgerrat 3 4 Kommissionen 3 5 Burgerliche Kindes und Erwachsenenschutzbehorde 4 Institutionen und Abteilungen 4 1 Berner Generationenhaus 4 2 Burgerbibliothek 4 3 SORA 4 4 Burgerliches Sozialzentrum 4 5 Der Burgerspittel 4 6 DC Bank 4 7 Domanenverwaltung 4 8 Forstbetrieb 4 9 Casino Bern 4 10 Naturhistorisches Museum 5 Forderung von Kultur Natur Sozialem und Wissenschaft 6 Gesellschaften und Zunfte 7 Vereine 8 Kritik 9 Literatur 10 Quellen 11 Siehe auch 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1798 regierte eine relativ kleine Zahl von burgerlichen Familien die Stadt und Republik Bern Bis dahin verwaltete die Stadt das ihr gehorende Territorium einen von ihr getrennten Kanton gab es nicht Erst zur Zeit der Helvetik entstanden mit der klaren Unterscheidung von Kanton und Einwohnergemeinde zwei juristisch unabhangige Korperschaften Zum ersten Mal stellte sich damals auch die Frage nach einer Guterausscheidung 4 welche 1803 zustande kam Innerhalb der Stadt Bern bestanden wahrend der Helvetik zwei Korperschaften Neben der Munizipalitat Einwohnergemeinde die fur die Verwaltung der Stadt zustandig war gab es die Gemeindekammer welche die der Burgerschaft gehorenden Guter verwaltete Nach dem Abzug der franzosischen Truppen wurde die Munizipalitat aufgelost und die Burgerschaft ubernahm wieder das Regiment in der Stadt Die Guterausscheidung von 1803 fand deshalb zwischen dem Kanton und der Burgerschaft statt 5 Erst das Gemeindegesetz von 1833 begrundete in der Stadt Bern definitiv eine Einwohnergemeinde Davon neu auch juristisch klar unterschieden entstand die Burgergemeinde Allerdings fand die Guterausscheidung zwischen den beiden Gemeinwesen erst 1852 statt was die Einwohnergemeinde in ihren Anfangen von der Burgergemeinde abhangig machte war doch diese zuvor die alleinige Besitzerin des 1803 der Stadt zuerkannten Vermogens gewesen Mit den ihr 1852 zugewiesenen Vermogensteilen und Institutionen 6 nahm die Burgergemeinde Bern jene Gestalt an die sie bis heute weitgehend behalten hat Ein entscheidendes Jahr war aus zwei Grunden 1888 Einerseits wurde der Burgernutzen abgeschafft Dieser bestand bis zu diesem Zeitpunkt darin dass jeder Berechtigte eine bestimmte Menge Brennholz und einen Anteil am Gewinn des burgerlichen Nutzungsguts das sogenannte Feldgeld bekam Andererseits kann man auch Burger werden ohne gleichzeitig einer Zunft beitreten zu mussen Damit wurde die Einburgerung erleichtert weil die Einkaufssumme fur die jeweilige Zunft wegfiel 7 Dies hatte jedoch zur Folge dass die Burgergemeinde die Fursorge fur diese Burger direkt ubernehmen musste Wie schon das Gemeindegesetz von 1833 so legten auch die Kantonsverfassungen seit 1893 fest dass die Burgergemeinde die Ertrage ihres Vermogens zum Wohl der Allgemeinheit einzusetzen habe Dies ist die juristische Grundlage ihrer Tatigkeiten 8 so weit es nicht die Fursorge fur ihre Angehorigen betrifft Die Geschichte der Burgergemeinde Bern im 19 und 20 Jh wurde ganz massgeblich durch die ihr 1852 zugeteilten Guter gepragt Dies betrifft einerseits die Ebene der Institutionen Burgerspital Waisenhaus und neuerdings das Berner GenerationenHaus 2014 bilden die Aktivitaten im sozialen Bereich Stadt respektive Burgerbibliothek Bern und Naturhistorisches Museum Bern sind die Orte des kulturellen Engagements Mit dem 1909 eroffneten Casino heute Kultur Casino Bern kam eine weitere Institution dazu welche seither als Ort fur Veranstaltungen dient Andererseits hat die Zuteilung der Stadtfelder und grosser Waldgebiete die Burgergemeinde mit Gutern ausgestattet welche im Lauf der Zeit ganz unterschiedlich zu ihrem Einkommen beigetragen haben Dazu kommen die Vermogensteile welche in Form von Liegenschaften und Wertschriften via Waisenhaus und Burgerspital an die Burgergemeinde gelangt sind unter anderem Alpen im Kiental 9 und die St Petersinsel 10 Die Einnahmenstruktur der Burgergemeinde Bern hat sich im Lauf der Zeit stark verandert Trugen ursprunglich auch die Walder einen grossen Teil zu den Einkunften bei so anderte sich das in der zweiten Halfte des 20 Jh Dies einerseits wegen der Umstellung von Holz und Kohle auf Olheizungen andererseits wegen stark steigender Lohne Umso starker stieg das Gewicht der Liegenschaftsertrage welche heute gut 90 der Einnahmen ausmachen Einen Anteil bilden zudem die Ablieferungen der 1825 gegrundeten DC Bank Deposito Cassa der Stadt Bern kurz DC Bank welche ebenfalls der Burgergemeinde gehort 11 1888 erfolgte die Abschaffung des Burgernutzens Seither wendet die Burgergemeinde Bern ihre Ertrage weitgehend zum Wohl der Allgemeinheit auf Einerseits durch die Finanzierung ihrer eigenen Institutionen und Einrichtungen wie das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern die Burgerbibliothek Bern oder SORA das ehemalige Burgerliche Jugendwohnheim die Finanzierung von Institutionen die gemeinsam mit Stadt und Kanton Bern getragen werden etwa das Zentrum Historische Bestande Bern der Universitatsbibliothek oder das Bernische Historische Museum sowie einmalige oder wiederkehrende Beitrage an weitere offentliche Institutionen oder Projekte 12 Die Archive der Burgergemeinde sind in der Burgerbibliothek Bern offentlich zuganglich Burgerschaft BearbeitenDie Burgerschaft der Reichsstadt und spateren Stadt und Republik Bern wurde bis 1798 aus den Personen gebildet welche im Besitz des vollen Burgerrechts waren Die Burgerschaft war nie ein einheitliches Gebilde 1651 wurde die Burgerschaft per Dekret in Burger Ewige Einwohner und Hintersassen Stadtbewohner ohne politische Rechte unterteilt 13 Die ewigen Einwohner besassen alle wirtschaftlichen Rechte eines Burgers und durften sich dauernd in der Stadt niederlassen verfugten aber nicht uber das aktive und passive Wahlrecht Die regimentsfahige Burgerschaft bestand am Ende der alten Stadtrepublik aus 243 nicht im Grossen Rat vertretenen Familien und 76 tatsachlich regierenden Familien dem sogenannten Patriziat 1783 erliess der Grosse Rat ein Dekret wonach es allen regimentsfahigen geschlechteren von Bern erlaubt und freigestellt sei das Adelspradikat zu fuhren 14 Von der Fuhrung des Adelspradikats machten bis 1798 lediglich 16 regierende Geschlechter Gebrauch Funf Angehorige nicht regierender Familien verwendeten das Adelspradikat Ernst Fruting Lutz Meyer und Waber 15 Ab 1792 wurde das volle Burgerrecht an wenige ausgewahlte Familien erteilt Burky de Cerjat Herrenschwand Pillichody Ab 1805 wurde das Burgerrecht vollstandig geoffnet Der Anteil Angehoriger ehemals regierender Familien Patriziat macht heute an der gesamten Burgerschaft weniger als 10 aus 16 Burgerinnen und Burger der Stadt Bern haben den Burgerort Bern Das Burgerrecht ist ein Heimatrecht und daher erblich Eine erleichterte Aufnahme ist fur nichtburgerliche Ehepartner von Burgern moglich 17 Organisation und Behorden Bearbeiten nbsp Die Burgergemeinde Bern sprayt Stencils in der Berner Altstadt 2014 Burgerinnen und Burger Bearbeiten Die rund 11 900 Stimmberechtigten sind die oberste Instanz der Burgergemeinde der Souveran Sie wahlen an der Urne den Burgergemeindeprasidenten den Burgergemeindevizeprasidenten sowie die Mitglieder des Grossen und des Kleinen Burgerrats Sie beschliessen uber die Verfassung der Burgergemeinde den Voranschlag sowie uber Geschafte von grosser Tragweite Grosser Burgerrat Bearbeiten Der Grosse Burgerrat ist das Parlament der Burgergemeinde also die Legislative Er besteht aus dem Burgergemeindeprasidenten dem Burgergemeindevizeprasidenten und 40 Mitgliedern Seine wesentliche Aufgabe ist die Oberaufsicht uber die Geschaftsfuhrung des Kleinen Burgerrats Zudem berat und beschliesst er die Antrage an die Stimmberechtigten genehmigt den Verwaltungsbericht und die Jahresrechnung und wahlt die Kommissionen Ausserdem entscheidet der Grosse Burgerrat abschliessend uber die Zusicherung des Burgerrechts Kleiner Burgerrat Bearbeiten Der Kleine Burgerrat ist die Regierung der Burgergemeinde die Exekutive Er wahrt die Stellung der Burgergemeinde in Staat und Gesellschaft und bestimmt die grundlegenden Ziele ihres Wirkens Er fuhrt die Burgergemeinde plant und koordiniert ihre Tatigkeiten und vertritt sie nach aussen Der Kleine Burgerrat besteht aus dem Burgergemeindeprasidenten dem Burgergemeindevizeprasidenten und zwolf weiteren Mitgliedern Kommissionen Bearbeiten Die burgerlichen Kommissionen leiten und beaufsichtigen die Arbeit von Verwaltung und Institutionen Zudem bereiten sie strategische Entscheide in den jeweiligen Bereichen vor Fachkommissionen beraten den Kleinen Burgerrat in Grundsatz und Kommunikationsfragen Burgerliche Kindes und Erwachsenenschutzbehorde Bearbeiten Die burgerliche Kindes und Erwachsenenschutzbehorde bKESB ist zustandig fur die funf Burgergemeinden im Kanton Bern die auch Sozialhilfe ausrichten Bern Biel Bozingen Burgdorf Thun fur die Angehorigen der dreizehn burgerlichen Gesellschaften und Zunfte der Stadt Bern sowie der Burgerinnen und Burger ohne Gesellschaftszugehorigkeit im Bereich des Kindes und Erwachsenenschutzes Institutionen und Abteilungen Bearbeiten nbsp Innenhof des Burgerspitals nbsp In der zu SORA gehorenden Muhle Schonenbuhl konnen Jugendliche aus schwierigen Verhaltnissen erste Schritte in der Arbeitswelt tatigen nbsp Zum Besitz der Burgergemeinde ehemals Burgerspital gehort unter anderem die St Petersinsel nbsp Das Casino Bern nbsp Naturhistorisches Museum Bern 2018 Die Burgergemeinde unterhalt in Bern folgende Institutionen und Abteilungen sozialer kultureller ertragbringender sowie koordinierender Art Das Prasidium plant und koordiniert die Tatigkeiten der Burgergemeinde Der Burgerkanzlei obliegen die Geschaftsplanung die Protokollfuhrung die Vollzugskontrolle die Kommunikation und das Registerwesen Sie wird von Burgergemeindeschreiberin Henriette von Wattenwyl geleitet 18 Berner Generationenhaus Bearbeiten Das Berner Generationenhaus im Burgerspital dient seit Herbst 2014 Kindern Jugendlichen Erwachsenen Familien und alten Menschen als Ort des kulturellen und sozialen Austauschs Es besteht ein Informationsangebot in den Bereichen Beratung Pflege soziale Sicherheit und Zusammenleben Burgerbibliothek Bearbeiten Hauptartikel Burgerbibliothek Bern SORA Bearbeiten Die Geschichte von SORA reicht bis ins Jahr 1757 zuruck Seit diesem Jahr betreibt die Burgergemeinde Bern ohne Unterbruch eine Organisation die Kinder Jugendliche Familien und junge Erwachsene unterstutzt Zu Beginn bestand das damalige Knabenwaisenhaus spater Burgerliches Jugendwohnheim es folgte spater ein Waisenhaus fur Madchen 1993 entstand das SAT Projekt mit Kleingruppen fur Jugendliche und junge Erwachsene in der Stadt Bern Im Jahr 2000 wurde das Arbeitsintegrationsprojekt in der Getreidemuhle Schonenbuhl eroffnet 2018 erfolgte der Namenswechsel von Burgerliches Jugendwohnheim und SAT Projekt zu SORA flexible Beratung und Begleitung Burgerliches Sozialzentrum Bearbeiten Die Burgergemeinde leistet mit ihrem Sozialzentrum die Sozialhilfe fur die im Kanton Bern ansassigen Bernburgerinnen und Bernburger sofern diese nicht einer der 13 burgerlichen Gesellschaften und Zunfte angehoren Es steht den Gesellschaften und Zunften sowie anderen Burgergemeinden und Dritten beratend und unterstutzend zur Seite oder ubernimmt deren Aufgaben im Mandat Der Burgerspittel Bearbeiten Hauptartikel Burgerspital Die Burgergemeinde betreibt mit der Institution Der Burgerspittel ehemals Burgerspital und Burgerheim eine eigenstandige Alterspolitik und kummert sich an zwei Standorten im Viererfeld und am Bahnhofplatz Es bestehen Wohnangebote mit oder ohne Pflege DC Bank Bearbeiten Hauptartikel DC Bank Deposito Cassa der Stadt Bern Domanenverwaltung Bearbeiten Die Liegenschaftsverwaltung der Burgergemeinde verfugt uber ein Portfolio mit Altstadthausern Mietobjekten Grossuberbauungen uber 600 Baurechten rund 40 Landwirtschaftspachtbetrieben und 18 Forsthausern Sie verwaltet zudem die St Petersinsel Die Ertrage der Domanenverwaltung dienen der Finanzierung der sozialen wissenschaftlichen kulturellen und okologischen Tatigkeiten der Burgergemeinde Bern fur die Allgemeinheit Forstbetrieb Bearbeiten Der Forstbetrieb der Burgergemeinde pflegt und bewirtschaftet rund 4000 Hektare Wald wovon ihr 3600 Hektare gehoren Jahrlich werden rund 30 000 Kubikmeter Holz genutzt Der Forstbetrieb teilt die Walder ein in stadtische und stadtnahe Erholungswalder sowie Holzproduktionswalder 2018 lancierte die Burgergemeinde das Label Radius 20 Holz aus der Region fur Holz das hochstens 20 Kilometer vom Bundeshaus entfernt geschlagen wurde 19 Casino Bern Bearbeiten Hauptartikel Casino Bern Um die Wende zum 20 Jahrhundert hat sich die Burgergemeinde der Aufgabe angenommen aus eigenen Mitteln ein neues Konzert und Gesellschaftshaus fur die Allgemeinheit zu finanzieren In der Folge wurde zwischen 1907 und 1909 der heutige Bau am Standort der alten Hochschule errichtet Das Casino Bern fruher Kultur Casino ist ein wichtiger kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt der Stadt und Region Bern Im Grossen Saal finden Konzerte statt Das Casino Bern wurde von 2017 bis 2019 grundlegend renoviert und umgebaut Naturhistorisches Museum Bearbeiten Hauptartikel Naturhistorisches Museum BernForderung von Kultur Natur Sozialem und Wissenschaft BearbeitenDie Burgergemeinde Bern steht im Dienst der Allgemeinheit Sie fordert und wirkt zum Wohl der Menschen in den Lebensbereichen Kultur Natur Soziales und Wissenschaft 20 Sie unterhalt Einrichtungen und Infrastrukturen welche der Offentlichkeit zur Verfugung stehen Daneben spricht sie Forderbeitrage in der Hohe von jahrlich rund 25 Millionen Franken zugunsten diverser Projekte aus den erwahnten Lebensbereichen und zwar in Stadt und Kanton Bern Beispielsweise das Berner Symphonieorchester die Berner Munster Stiftung der Verein Polit Forum Bern der Tragerverein fur die offene Jugendarbeit in der Stadt Bern TOJ oder die Friedrich Durrenmatt Gastprofessur an der Universitat Bern erhalten wiederkehrende Beitrage Die Ausrichtung dieser Beitrage wird periodisch uberpruft Mit einmaligen Beitragen werden jahrlich mehr als 700 Projekte aus den Sparten Musik Kunst Film Theater Tanz Literatur und Kunsthandwerk Design unterstutzt Gemeinsam mit dem Kanton und der Stadt Bern tragt die Burgergemeinde das Bernische Historische Museum und sie finanziert das Zentrum Historische Bestande der Universitatsbibliothek Bern Sie unterstutzt wissenschaftliche Projekte der Universitat Bern mit Beitragen Zudem hat sie wissenschaftliche und kulturelle Stiftungen errichtet darunter die Albrecht von Haller Stiftung und die Paul Klee Stiftung Die Kocher Villa steht als Haus der Universitat der Universitat sowie der Offentlichkeit zur Verfugung Die Burgergemeinde verleiht jedes Jahr die Preise der Burgergemeinde Bern 21 Diese haben 2019 den bisherigen Kulturpreis und den Sozialpreis abgelost Zudem wurden verliehen die burgerliche Medaille 1969 1993 das Sigillum maius civium bernensium 1982 1987 die externe burgerliche Medaille seit 1972 zuletzt 2022 22 die interne burgerliche Medaille und bis 2022 den Prix Effort 23 ehemals Jugendpreis 24 Gesellschaften und Zunfte Bearbeiten Hauptartikel Gesellschaften und Zunfte der Stadt Bern Die Gesellschaften und Zunfte sind burgerliche Korporationen im Sinn der Verfassung des Kantons Bern 25 und offentlich rechtliche Korperschaften im Rahmen der Gemeindegesetzgebung des Kantons Bern 26 Die Hauptaufgaben der bernischen Gesellschaften und Zunfte sind die Sozialhilfe die Finanzverwaltung sowie die Erteilung des Gesellschafts oder Zunftrechts Als burgerliche Korporationen sind die Gesellschaften und Zunfte der Burgergemeinde Bern juristisch gleichgestellt allerdings ist das bernische Burgerrecht Voraussetzung fur die Mitgliedschaft in einer der Gesellschaften und Zunfte Vereine BearbeitenNebst den 13 offentlich rechtlichen Gesellschaften existieren weitere privatrechtliche burgerliche Gesellschaften und Vereine Aufzahlung unvollstandig Bogenschutzengesellschaft der Stadt Bern Reismusketen Schutzengesellschaft der Stadt Bern Burgerliche Ersparniskasse Bern Vereinigung Burgerliches Bern 27 Stadtbernischer Burgerverband 28 Burgergesellschaft der Stadt Bern 29 Burgerinnen Forum Bern 30 JuBu Rat Junge Burgergemeinde Bern 31 Kritik BearbeitenDie Burgergemeinde steht seit ihrer Entstehung Mitte des 19 Jahrhunderts unter Kritik Ansatzpunkte sind der grosse Reichtum der Personalgemeinde das Netzwerk und das soziokulturelle Verhalten innerhalb der Burgerschaft sowie die Personalpolitik innerhalb der burgerlichen Verwaltung Die personellen Verflechtungen zwischen der Burgergemeinde und ihren Gesellschaften sind eng Der ehemalige Burgergemeindeprasident Kurt Hauri spricht in Bezug auf die Reismusketen Schutzengesellschaft von befruchtenden personellen Verflechtungen zwischen der Burgergemeinde und den Reismusketen noch deutlicher Die menschlich personliche Verbindung zwischen der Gesellschaft und der Burgergemeinde ist uberaus eng 32 Erst im Verhaltnis zu anderen Burgergemeinden und Korporationen lassen sich Aussagen zur Burgergemeinde Bern gewichten und historisch einordnen 33 Die Historikerin Katrin Rieder hat in ihrer 2008 erschienenen Dissertation Netzwerke des Konservatismus Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19 und 20 Jahrhundert versucht die Burgergemeinde sozialgeschichtlich zu analysieren Sie zeigte in ihrer Arbeit auf dass Mannerbunde wie die Reismusketen Schutzengesellschaft die Bogenschutzengesellschaft die Grande Societe die Leiste Studentenverbindungen insbesondere die Zofingia 34 sowie der Johanniterorden bei der Amtervergabe seit dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielen 35 Die Verstrickungen einzelner Bernburger in der Nationalen Front insbesondere die Rolle des spateren Burgergemeindeprasidenten Georges Thormann als Gauleiter des Kantons Bern haben fur Gesprachsstoff gesorgt Die Arbeit von Rieder wurde teilweise kritisch besprochen 36 37 Detailliert untersuchte in der Folge der Basler Historiker Georg Kreis das Verhaltnis der Burgergemeinde Bern zu rechtsextremen Bewegungen der 1930er Jahre 38 Er kommt zum Schluss Zu Beginn der 1930er Jahre ist der Frontismus in rechtsburgerlichen Kreisen tatsachlich mit einigem Wohlwollen beurteilt worden Die Annahme jedoch dass sich Mitglieder der Burgergemeinde in den 1930er Jahren in ausserordentlichem Mass im Frontismus engagiert haben lasst sich nicht bestatigen 39 Literatur BearbeitenDie Burgergemeinde Bern Gegenwart und Geschichte Hrsg von der Burgergemeinde Bern 2 Auflage Bern 1993 ISBN 3 7272 9081 1 PDF Datei 60 MB Rundgang durch die Burgergemeinde Hrsg von der Burgergemeinde Bern Bern 2009 Burgergemeinde Bern Hrsg Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern Wappen Paul Boesch und Bernhard von Rodt Text Hans Bloesch Bern 1932 Kurt Hauri Die Burgergemeinde Bern und die Reismusketen Schutzengesellschaft der Stadt Bern In Manuel Kehrli et al Die Reismusketen Schutzengesellschaft der Stadt Bern Gegrundet 1686 Bern 2009 S 41 48 Manuel Kehrli Patriziat Briefadel und Titulaturen in Berns goldene Zeit Das 18 Jahrhundert neu entdeckt Bern 2008 S 209 Carl Alexander Krethlow Der Cercle de la Grande Societe de Berne im 20 Jahrhundert Traditionspflege und Anpassungsstrategien im Kontext beschleunigter Modernisierung In Georg von Erlach u a Hrsg Hotel de Musique und Grande Societe in Bern 1759 2009 Licorne Verlag Bern 2009 S 265 293 Walter Nussbaum Vom offentlichen Wirken der Burgergemeinde Bern in Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde Nr 26 1964 S 33 48 doi 10 5169 seals 244449 Katrin Rieder Netzwerke des Konservatismus Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19 und 20 Jahrhundert Chronos Zurich 2008 ISBN 978 3 0340 0905 8 40 41 42 Daniel Schlappi Differenzmaschinen Kommunen und Korporationen der Vormoderne als Instanzen postmoderner Ungleichheit In Schweizerische Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialgeschichte Bd 24 2010 S 23 33 Digitalisat Viele wissen nicht wie viel der Burgergemeinde gehort auf www derbund ch abgerufen am 16 Marz 2014 Von Bernern und Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde von Birgit Stalder Martin Stuber Sibylle Meyrat Arlette Schnyder Georg Kreis Hier und Jetzt Verlag Baden Schweiz 2015 2 Bande 863 Seiten ill ISBN 978 3 03919 333 2 in der Literatur zitiert als Stalder J Harald Waber Burgerschaft und Burgergemeinde der Stadt Bern von den Anfangen bis 1831 in Die Burgergemeinde Bern Gegenwart und Geschichte Bern 1986 Nadir Weber Auf dem Weg zur Adelsrepublik Die Titulaturenfrage im Bern des 18 Jahrhunderts in Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde Bern Jg 70 2008 pdfQuellen BearbeitenBurgerjahr 2022 Jahresruckblick Quellenbericht 1930 1945Siehe auch BearbeitenBurgergemeinde Liste der bis 1798 regimentsfahigen Geschlechter der Stadt Bern Liste der Burgergemeindeprasidenten der Stadt Bern Verzeichnis der Burgerschaft der Stadt Bern Wappen der burgerlichen Familien der Stadt Bern Patriziat Bern FamilienkisteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgergemeinde Bern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller Internetauftritt Burgerliche Rechtssammlung offiziell Burgerkalender Behordenverzeichnis der Burgergemeinde Bern Medaillon Halbjahrlich erscheinendes Informationsmagazin der Burgergemeinde Bern Archive der BurgergemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Fruheres Logo siehe Wikimedia Commons Bundesverfassung Art 37 SR 101 Nicht mehr online verfugbar In Systematische Rechtssammlung SR 18 April 1999 archiviert vom Original am 25 September 2016 abgerufen am 16 Oktober 2018 Stand am 1 Januar 2018 Art 37 Niemand darf wegen seiner Burgerrechte bevorzugt oder benachteiligt werden Ausgenommen sind Vorschriften uber die politischen Rechte in Burgergemeinden und Korporationen sowie uber die Beteiligung an deren Vermogen es sei denn die kantonale Gesetzgebung sehe etwas anderes vor nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www admin ch Verfassung des Kantons Bern Art 107 und 108 SR 131 212 In Systematische Rechtssammlung SR Grosser Rat Kanton Bern 6 Juni 1993 abgerufen am 23 August 2017 Stand am 11 Marz 2015 Art 107 1 Die Gemeinden sind offentlichrechtliche Korperschaften mit eigener Rechtspersonlichkeit 2 Der Kanton Bern kennt folgende Gemeindearten b die Burgergemeinden Art 108 1 Bestand Gebiet und Vermogen der Gemeinden sind gewahrleistet Dotationsurkunde von 1803 abgedruckt in Geschichtliche Andeutungen uber das Burgergut und die Dotationsurkunde der Stadt Bern Bern 1832 ohne Autor S 88 106 Stalder Birgit Stuber Martin Meyrat Sibylle Schnyder Arlette Kreis Georg Von Bernern amp Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde Bern 2015 S 44 siehe dazu Stalder 2015 S 69 71 sowie Werdt Christophe von Der Ausscheidungsvertrag zwischen Burger und Einwohnergemeinde Bern von 1852 Quellenanalyse statt Verschworungstheorie In Berner Zeitschrift fur Geschichte 71 2009 H 3 S 57 97 Stalder 2015 S 77 78 Heute Verfassung des Kantons Bern von 1993 Art 119 Morgenthaler Hans Geschichte des Burgerspitals der Stadt Bern Bern 1945 S 354 Morgenthaler Hans Geschichte des Burgerspitals der Stadt Bern Bern 1945 S 86 87 Stalder Birgit Stuber Martin Meyrat Sibylle Schnyder Arlette Kreis Georg Von Bernern amp Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde Bern 2015 S 426 427 Stalder 2015 S 428 429 Kehrli 2008 S 209 Weber 2008 S 3 Weber 2008 Kehrli 2008 S 209 Stalder Birgit Stuber Martin Meyrat Sibylle Schnyder Arlette Kreis Georg Von Bernern amp Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde Bern 2015 S 116 Burgerrechtsreglement vom 12 Dezember 2001 Memento des Originals vom 1 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bgbern ch zopemaster Die burgerlichen Institutionen und Abteilungen Abgerufen am 8 April 2021 Radius 20 auf der Website der Burgergemeinde Verfassung des Kantons Bern Art 119 Burgergemeinden SR 131 212 In Systematische Rechtssammlung SR Grosser Rat Kanton Bern 6 Juni 1993 abgerufen am 23 August 2017 Stand am 11 Marz 2015 Die Burgergemeinden setzen sich nach Massgabe ihrer Mittel zum Wohl der Allgemeinheit ein mgrassl Preise Abgerufen am 31 Juli 2023 pmathis Burgerliche Medaillen Abgerufen am 31 Juli 2023 hvonwattenwyl Prix Effort Jugendpreis Abgerufen am 31 Juli 2023 Akten des Kleinen Burgerrates thematisch 1844 2000 im Katalog der Burgerbibliothek Bern Staatskanzlei des Kantons Bern Verfassung des Kantons Bern SR 131 212 In Systematische Rechtssammlung SR Stimmvolk des Kantons Bern 6 Juni 1993 abgerufen am 14 Juni 2018 Artikel 107 in Abschnitt 7 Gemeinden Stand am 11 Marz 2015 Staatskanzlei des Kantons Bern Gemeindegesetz des Kantons Bern BSG 170 11 In Systematische Rechtssammlung des Kantons Bern BSG Grosser Rat des Kantons Bern 16 Marz 1998 abgerufen am 14 Juni 2018 Artikel 117 in Abschnitt 2 2 Burgergemeinden und burgerliche Korporationen Stand am 1 Januar 2014 https vbbern ch https www burgerverband ch https www burgergesellschaft ch https burgerinnen forum bern ch https jububern ch jubu rat Hauri 2009 S 44 Birgit Stalder Martin Stuber Die Burgergemeinde Bern im schweizerischen Kontext in Von Bernern und Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde von Birgit Stalder Martin Stuber Sibylle Meyrat Arlette Schnyder Georg Kreis Hier und Jetzt Verlag Baden Schweiz 2015 2 Bande 863 Seiten ill ISBN 978 3 03919 333 2 S 779 830 bes S 780 2014 sind 19 der Mitglieder des Grossen Burgerrats gleichzeitig Mitglied im Schweizerischen Zofingerverein vgl Mitgliederverzeichnis Schweizerischer Zofingerverein 2009 Altzofingersektionen Bern und Zurich und Burgerkalender 2014 online Rieder 2008 S 156 160 268 271 Vgl Hans Ulrich Jost Rezension zu Rieder Katrin Netzwerke des Konservatismus Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19 und 20 Jahrhundert In Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde 70 2008 H 4 S 63 67 Digitalisat Vgl Christophe von Werdt Der Ausscheidungsvertrag zwischen Burger und Einwohnergemeinde Bern von 1852 Quellenanalyse statt Verschworungstheorie In Berner Zeitschrift fur Geschichte 71 2009 H 3 S 57 97 doi 10 5169 seals 247422 Georg Kreis Die politischen Herausforderungen der Zwischenkriegszeit in Von Bernern und Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde von Birgit Stalder Martin Stuber Sibylle Meyrat Arlette Schnyder Georg Kreis Hier und Jetzt Verlag Baden Schweiz 2015 2 Bande 863 Seiten ill ISBN 978 3 03919 333 2 S 709 777 Georg Kreis Die politischen Herausforderungen der Zwischenkriegszeit in Von Bernern und Burgern Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde von Birgit Stalder Martin Stuber Sibylle Meyrat Arlette Schnyder Georg Kreis Hier und Jetzt Verlag Baden Schweiz 2015 2 Bande 863 Seiten ill ISBN 978 3 03919 333 2 S 763 Vgl Hans Ulrich Jost Rezension zu Rieder Katrin Netzwerke des Konservatismus Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19 und 20 Jahrhundert 1 2 Vorlage Toter Link www bzgh ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde 70 2008 H 4 S 63 67 Vgl Kerstin Brunner Rezension zu Rieder Katrin Netzwerke des Konservatismus Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19 und 20 Jahrhundert Zurich 2008 In H Soz u Kult 16 Marz 2010 und Medienspiegel 14 August 2008 In reitschule ch mit Beitragen zur Diskussion um das Buch Vgl Christophe von Werdt Der Ausscheidungsvertrag zwischen Burger und Einwohnergemeinde Bern von 1852 Quellenanalyse statt Verschworungstheorie In Berner Zeitschrift fur Geschichte 71 2009 H 3 S 57 97 Normdaten Korperschaft GND 10096512 X lobid OGND AKS LCCN n2015047129 VIAF 133233820 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgergemeinde Bern amp oldid 236496088