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Die Wiege der Eidgenossenschaft ist ein monumentales Landschaftsbild von Charles Giron Das Olgemalde auf Leinwand ziert den Saal des Nationalrates im Bundeshaus in Bern Es stellt eine Landschaft um den Urnersee dar Die Wiege der Eidgenossenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Interpretation 3 Verkauf der Originalstudie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenMit einer Breite von elfeinhalb Metern und einer Hohe von funf Metern dominiert das Wandgemalde die Nordwand des Nationalratssaales Es befindet sich hinter dem Ratsprasidium und ist in einen korbbogenformigen Rahmen eingefasst Am Scheitel des Rahmens ist ein Schweizerwappen befestigt Den Auftrag fur das Gemalde erhielt Giron im Dezember 1899 bis Januar 1901 stellte er einen Entwurf von einem Sechstel der endgultigen Grosse her Schliesslich konnte das Gemalde im Marz 1902 wenige Tage vor Eroffnung des Parlamentsgebaudes am dafur vorgesehenen Platz eingesetzt werden 1 Abgebildet ist die Landschaft um den Urnersee Links im Vordergrund ist unter der Seelisberger Felswand das Rutli der mythologische Grundungsort der Eidgenossenschaft im Kanton Uri zu sehen Uber der Mitte ist die Ortschaft Schwyz der Hauptort des Kantons Schwyz zu finden dahinter die beiden Berggipfel der Mythen In den Wolken im goldenen Schnitt erkennt man eine allegorische nackte Frauenfigur die als Symbol des Friedens einen Olivenzweig in der Hand halt 2 Auf einem Felsvorsprung links malte Giron zum Scherz eine Forelle die erst bei genauerem Hinsehen erkennbar ist Damit spielte er auf den 1 April das Eroffnungsdatum des Parlamentsgebaudes an Auf Franzosisch wird ein Aprilscherz als poisson d avril Aprilfisch bezeichnet 3 Interpretation Bearbeiten nbsp Aussicht von der Marienhohe bei Seelisberg Exakt diesen Anblick hat der Maler Charles Giron gemalt Durch die Halbkreisform und die grossflachige Ruckwand ahnelt der Nationalratssaal von der Bauform her einem Theater In der Vorstellung von Hans Wilhelm Auer dem Architekten des Bundeshauses sollten die zu vereidigenden Bundesrate vor dem Buhnenbild im ubertragenen Sinne auf der Rutliwiese stehen und somit den Rutlischwur nachvollziehen 4 Nachdem Auer 1885 den Projektwettbewerb gewonnen hatte wollte er ursprunglich nur die Ortschaft Schwyz abbilden lassen da hier seiner Meinung nach im Jahr 1307 die Eidgenossenschaft gegrundet worden sei 1891 setzte sich dann jedoch der Bundesbrief von 1291 als neuer Grundungsmythos durch Giron stellte aus diesem Grund das auf Urner Territorium gelegene Rutli in den Vordergrund und ruckte Schwyz nach hinten Als Zeichen der Aussohnung zwischen den Kantonen Uri und Schwyz die beide den Grundungsort der Eidgenossenschaft fur sich beanspruchten fugte er die Friedensfigur hinzu 2 Der Blick vom Seelisberg uber den Urnersee nach Schwyz und auf die Mythen ist ein seit Jahrhunderten bekanntes Motiv Die alteste Darstellung stammt aus dem Jahr 1642 und ist in der Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae dem ersten Band der Topographia Germaniae von Matthaus Merian zu sehen Eine weitere bekannte Variation ist ein Gemalde von Caspar Wolf aus dem Jahr 1778 Im Verlaufe des 19 Jahrhunderts erfuhr dieses Panorama durch zahlreiche touristische Publikationen eine Popularisierung Die meisten dieser Darstellungen entstanden vom Hotel Sonnenberg in Seelisberg aus Giron wahlte hingegen einen sudlicher gelegenen Standort die Marienhohe damit er auch das Rutli abbilden konnte 5 Verkauf der Originalstudie BearbeitenDie Originalstudie zu diesem Gemalde welche Charles Giron dem damaligen Bundesprasidenten der Schweizerischen Eidgenossenschaft Adrien Lachenal schenkte wurde am 2 Oktober 2013 als Los 1181 durch das Genfer Auktionshaus Hotel des Ventes HDV bei einem Schatzpreis von CHF 5 000 bis CHF 8 000 fur CHF 430 000 verkauft Das 41 80 cm grosse Bild Ol auf Leinwand das wie das Gemalde im Nationalratssaal in einen korbbogenformigen Rahmen eingefasst ist befand sich bis zu diesem Zeitpunkt stets im Besitz der Familie Lachenal 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Die Wiege der Eidgenossenschaft Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern In Schweizerisches Landesmuseum Hrsg Zeitschrift fur Schweizerische Archaologie und Kunstgeschichte Band 42 Karl Schwegler AG Zurich 1985 S 193 a b Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 205 Bundeshaus Wie robust das alles ist Beobachter 14 September 2001 abgerufen am 5 September 2010 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Schweizerische Kunstfuhrer Band 859 Bern 2009 ISBN 978 3 85782 859 1 S 48 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 206 Hotel des Ventes HDV Genf Online Auktionskatalog Hotel des Ventes HDV Los 1181 1 46 94641 7 44427 Koordinaten 46 56 47 1 N 7 26 39 4 O CH1903 600429 199481 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Wiege der Eidgenossenschaft amp oldid 217880836