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Die Landsgemeinde ist ein Fresko von Albert Welti und Wilhelm Balmer Es ziert den Saal des Standerates im Bundeshaus in Bern Das Werk wurde 1907 in Auftrag gegeben und 1914 zwei Jahre nach Weltis Tod durch Balmer fertiggestellt Die LandsgemeindeBeschreibung BearbeitenDas Bild wird durch die aufgemalten Saulen in funf Felder geteilt und stellt ubereck eine Landsgemeinde dar Als Vorbild diente Welti der Landsgemeindeplatz des Kantons Nidwalden in Wil an der Aa bei Stans der sich als von Baumen umgebener Mauerring prasentiert und sich uber alle funf Felder erstreckt Da der landschaftliche Rahmen Welti nicht zusagte wahlte er fur die Umgebung jene Aussicht die vom Landsgemeindeplatz des Kantons Obwalden in Sarnen aus zu sehen ist Im ersten Feld von links sind links der Burgenstock rechts das Stanserhorn und darunter die Sarner Aa zu sehen im zweiten Feld der Acherlipass und eine Brucke vermutlich die Hohe Brucke zwischen Kerns und Flueli Ranft im dritten Feld das Nunalphorn und der Huetstock darunter die Kapelle von Flueli Ranft im vierten Feld die Bergkette mit dem Lachenhornli sowie im funften Feld der Sarnersee mit Sachseln dem Kleinen Melchtal und im Hintergrund Wildgersthorn und Schwarzhorn 1 Auf dem Gemalde sind mehr als 150 Personen abgebildet Sie tragen Kleidung wie sie im 18 Jahrhundert ublich war Die meisten horen einem gestikulierenden Redner zu der im vierten Feld auf der Mauer steht Im selben Feld erkennt man auf erhohten uberdachten Sitzen drei Weibel die als Stimmenzahler tatig sind Im dritten Bild stutzt sich der Landammann auf sein Richtschwert er ist umgeben von weiteren Regierungsmitgliedern sowie von Vertretern der Kirche Der Szene abgewandt steht im dritten Bild ein Hornblaser in rot weisser Amtstracht 2 Bewegte Szenen spielen sich fast ganzlich ausserhalb des Mauerrings ab Im ersten Bild reichen sich Frauen zur Begrussung die Hand wahrend ein Junge mit einem Hund spielt und ein Mann auf die Mauer steigt Im zweiten Bild stosst ein alterer weisshaariger Mann verspatet zur Versammlung und Kinder sprechen einen Soldaten an Im dritten Bild balgen sich drei Knaben im vierten Bild stillt eine Frau ihr Kind ein Madchen daneben pfluckt Blumen Schliesslich schenkt im funften Bild eine Frau dem Trommler Wein ein wahrend zwei weitere Frauen am Seeufer einem Schiff zuwinken 2 In Erinnerung an seinen verstorbenen Freund gab Balmer dem Mann der sich mit ganz rechts mit dem Bannertrager unterhalt Weltis Gesichtszuge Auf seiner blauen Weste ist eine Inschrift eingeritzt Amicus amico dem Freund in Freundschaft 3 Entstehungsgeschichte BearbeitenDas Parlamentsgebaude mit den Salen von Nationalrat und Standerat wurde am 1 April 1902 eingeweiht Getafelte Pilaster und Arkaden unterteilten die Sudwand des Standeratssaales in funf Felder ansonsten war die Wand vollig weiss Der Zurcher Standerat Paul Usteri machte an der Sitzung vom 25 Juni 1906 den Vorschlag ein Gemalde auf der Wand anzubringen Bundesrat Marc Ruchet bildete zusammen mit vier Standeraten eine Kommission Sie empfahl ein Landschafts oder Historienbild wobei die Wahl des Motivs dem ausfuhrenden Kunstler uberlassen werden sollte 4 Im Sommer 1907 fragte die Kommission Albert Welti an ob er Interesse an diesem Auftrag habe Welti zogerte zunachst und war der Meinung dass Ferdinand Hodler womoglich besser geeignet ware Schliesslich erklarte er sich doch noch dazu bereit stellte aber die Bedingung dass sein Freund Wilhelm Balmer ebenfalls mitwirken durfe Als Motiv schlug er eine Landsgemeinde vor weil eine solche den Ursprung unserer Republik besonders gut kennzeichnet und durch ihre Hindeutung auf die alte Eidgenossenschaft und die alten Orte gewisse Beziehungen zum Wesen der Standeratsversammlung hervorhebt 5 Im Dezember 1907 erhielten Welti und Balmer den Auftrag zur Ausfuhrung des Gemaldes 1908 09 erstellte Welti zunachst im Alleingang ein Modell im Verhaltnis 1 10 dieses ist heute im Kunsthaus Zurich ausgestellt Anschliessend begannen Welti und Balmer gemeinsam Kartons in halber Grosse anzufertigen Zu diesem Zweck reisten sie nach Nidwalden und fertigten Portrats von rund 150 Personen an Welti erkrankte Ende 1911 schwer weshalb Balmer allein die Ausfuhrung der Kartons in Originalgrosse in Angriff nahm Nach Weltis Tod am 7 Juni 1912 ubertrug Balmer die Kartons in Freskotechnik auf die Wand Die Arbeit schloss er im Marz 1914 ab 6 Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern In Schweizerisches Landesmuseum Hrsg Zeitschrift fur Schweizerische Archaologie und Kunstgeschichte Band 42 Karl Schwegler Zurich 1985 S 209 210 a b Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 210 Monica Bilfinger Das Bundeshaus in Bern Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Schweizerische Kunstfuhrer Band 859 Bern 2009 ISBN 978 3 85782 859 1 S 44 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 196 197 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 209 Johannes Stuckelberger Die kunstlerische Ausstattung des Bundeshauses in Bern S 198 46 94668 7 44422 Koordinaten 46 56 48 N 7 26 39 2 O CH1903 600425 199511 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Landsgemeinde amp oldid 221712708