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Die Schweizer Postgeschichte lasst sich dank zahlreicher erhaltener Briefe bis ins Mittelalter zuruckverfolgen Bekannt geworden ist das Land unter Philatelisten vor allem dadurch dass es mit der Zurich 4 und Zurich 6 das erste briefmarkenausgebende Land der Welt nach Grossbritannien war Diese Zeit der Kantonsmarken ist ein ausserst beliebtes Sammelgebiet Heute findet sich auf Schweizer Briefmarken die Inschrift Helvetia um keine Sprache der Schweiz zu bevorzugen Seit dem Jahr 1964 gibt es ein Postleitzahlen System Inhaltsverzeichnis 1 Schweizer Postgeschichte vor dem Bundesstaat 1 1 Erste Verzeichnisse auf Schweizer Briefen 1 2 Ubernahme des Postsystems durch Frankreich 1 3 Kantonalpost 1 3 1 Erste Schweizer Briefmarke 1 3 2 Genfer Ubernahme der Idee 1 3 3 Neue Ausgaben 1 3 4 Basler Dybli 2 Schweizerische Post 2 1 Lokalpost im Postkreis I und Postkreis VIII 2 2 Ersten allgemeine Ausgaben fur die Schweiz 3 Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg 3 1 Patriotische Motive 3 2 Modernisierung und neue Techniken 3 3 Neue Briefmarkenarten 4 Entwicklung bis heute 4 1 Zeit der Weltkriege 4 2 Internationale Organisationen in der Schweiz 4 3 Wertzeichendruck ab 1930 4 4 Situation heute 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSchweizer Postgeschichte vor dem Bundesstaat BearbeitenErste Verzeichnisse auf Schweizer Briefen Bearbeiten nbsp Bundesbrief von 1291Wie in den meisten mitteleuropaischen Staaten finden sich die ersten Postdienste in der Schweiz bereits im Mittelalter Meist stellten diese kein geregeltes Postsystem dar sondern es handelte sich eher um verschiedene Formen privater Botendienste Erste Hinweise auf ein geordnetes Schweizer Postsystem finden sich Mitte des 17 Jahrhunderts Zu dieser Zeit tauchen erste postalische Verzeichnisse auf Briefen der Alten Eidgenossenschaft auf Schon wenige Jahrzehnte spater werden die ersten Poststempel in der Schweiz verwendet Dies ist ein Hinweis auf die vermehrte Existenz von Postamtern zu der damaligen Zeit Der erste Schweizer Poststempel stammt aus dem Jahre 1689 und wurde in Genf verwendet Dieser Handstempel zeigte die Worte DE GENEVE aus Genf und wurde auf Briefen aus Genf nach Frankreich aufgebracht Diesem Vorbild folgten mehrere franzosischsprachige Orte der Schweiz nach Wahrenddessen gab es in den restlichen Gebieten weiterhin nur handschriftliche Kennzeichnungen In den folgenden Jahrzehnten wurden vermehrt gewohnliche Ortsstempel in der Schweiz eingefuhrt In den 1780er Jahren finden sich die ersten in Aarau Basel St Gallen Lausanne Vevey Bern Freiburg im Uechtland und Saint Blaise Die postalischen Verbindungen zwischen den einzelnen Schweizer Orten und das Postsystem erfuhren stetige Verbesserungen nbsp Unter Napoleon fiel das Postsystem in franzosische HandeUbernahme des Postsystems durch Frankreich Bearbeiten Der Ausbau des Schweizer Postsystems wurde durch den Einmarsch franzosischer Truppen am 5 Mai 1798 unterbrochen In der neu errichteten Helvetischen Republik wurde es von Frankreich ubernommen und verwaltet Die Einschrankungen der Souveranitat der einzelnen Kantone in dieser Zeit zeigten sich forderlich fur den Ausbau eines einheitlichen Postwesens Die Postamter der grosseren Stadte wurden mit Ovalstempel mit Insignien der neu errichteten Republik versorgt die Poststempel und Tarife vereinheitlicht Zur Zeit der franzosischen Besatzung fand die gut organisierte franzosische Feldpost in der Schweiz Verwendung Zahlreiche Handstempel auf franzosischen Feldpostbriefen wie beispielsweise der Rheinarmee mit Sitz in Basel zeugen hiervon Nach dem Zerfall der Helvetischen Republik 1803 wurde die Eigenstandigkeit der Kantone durch eine neue Verfassung wieder gestarkt Es fielen mehrere franzosischsprachige Kantone an Frankreich die nun vollends in das gut entwickelte franzosische Postsystem integriert wurden In Frankreich erhielten sie Namen und Ordnungsnummer Mont Blanc 84 Mont Terrible 87 Leman 99 und Simplon 127 Mont Terrible wurde 1800 aufgelost und Haut Rhin 66 angegliedert Mit dem Sturz Napoleons und dem Wiener Kongress 1815 wurde wahrend der Restauration die alte Ordnung wiederhergestellt Kantonalpost Bearbeiten Erste Schweizer Briefmarke Bearbeiten nbsp Zurich 4 und Zurich 6Die grosse Eigenstandigkeit fuhrte in der Folgezeit zu einer weitgehend unabhangigen Entwicklung des Postwesens der Schweizer Kantone Die bereits aufgebauten Beziehungen und Verbindungen blieben zwar bestehen jedoch wurde kein zentral gesteuertes Postwesen eingerichtet Eine ahnliche Entwicklung war zur selben Zeit auch im Deutschen Bund zu beobachten Bei der Entwicklung eines eigenen Postsystems sind vor allem die drei Kantone Zurich Genf und Basel hervorzuheben da diese als einzige Postwertzeichen zur Vereinfachung des Postsystems herausgaben Die ersten Schweizer Briefmarken dieser Art wurden im Kanton Zurich herausgegeben Der Zurcher Regierungsrat hatte eine Vereinfachung der Posttaxen fur Briefe des Kantons Zurich genehmigt Mit zwei verschiedenen Wertstufen zu 4 und 6 Rappen sollten die Tarife fur den Postverkehr innerhalb des Kantons abgedeckt werden Innerhalb der Stadt Zurich galt der Stadtposttarif von 4 Rappen innerhalb des Kantons mussten 6 Rappen fur die Beforderung eines Briefes aufgebracht werden Einschreiben mussten mit einer zusatzlichen Marke zu 4 und 6 Rappen frankiert werden Diese beiden Freimarken die von Sammlern auf Grund ihrer dominierenden Ziffernzeichnungen auch Zurich 4 und Zurich 6 genannt werden konnten ab dem 1 Marz 1843 verwendet werden Diese ungezahnten Briefmarken besassen noch keine Gummierung Genfer Ubernahme der Idee Bearbeiten nbsp Doppelgenf Dem Kanton Zurich folgte bald der franzosischsprachige Kanton Genf nach Das Genfer Finanz Departement beschloss am 13 Juni 1843 die zustandigen Behorden mit der Ausarbeitung von Entwurfen betreffend Postwertzeichen nach Vorbild Grossbritanniens und Zurichs zu beauftragen Am 26 September 1843 wurden die Posttarife festgelegt die innerhalb einer Gemeinde 5 Centimes und innerhalb des Kantons bis zu einem Gewicht von einer Unze 10 Centimes betrugen Hierfur wurde die sogenannte Doppelgenf von der Genfer Post am 30 September herausgegeben die als ganzes 10 Centimes wert war und in halbierter Form als 5 Centimes Marke fur den Ortsverkehr gebraucht werden konnte Die Briefmarke war dementsprechend gestaltet Diese Briefmarkenausgabe wurde von den Genfern zunachst nur sehr zogerlich angenommen zumal eine Verwendung von Briefmarken nicht verbindlich war Das System mit den halbierten Marken fur die Ortspost wirkte zunachst etwas befremdlich Um nicht auf Restbestanden sitzen zu bleiben entschloss sich deshalb die Genfer Postverwaltung ab dem 1 Marz 1844 eine halbe Doppelgenf mit einem Postwert von 5 Centimes zum Preis von 4 Centimes zu verkaufen So konnte man durch die Verwendung von Briefmarken bei Lokalbriefen 1 bei Kantonsbriefen 2 Centimes sparen Neue Ausgaben Bearbeiten Trotzdem entschied sich die Genfer Post nachdem alle Doppelgenf Briefmarken aufgebraucht waren eine neue gewohnliche Briefmarkenserie herauszugeben Ausserdem entschied man sich ab sofort alle Briefe bis zu einem Gewicht von einer Unze innerhalb des Kantones zum Preis von 5 Centimes zu transportieren Der Unterschied zwischen Lokal und Kantonsporto fiel also weg Schwerere Briefe mit einem Gewicht bis drei Unzen wurden fur 10 Centimes innerhalb des Kantons transportiert Diese Neuheiten machten zusatzlich eine neue Briefmarkenausgabe erforderlich da auf der Doppelgenf noch in der Inschrift von Lokalporto und Kantonporto die Rede war Die erste neue Briefmarke zum Einheitsporto von 5 Centimes erschien am 1 April 1845 Sie war sehr ahnlich wie eine halbierte Doppelgenf gestaltet Sie war insgesamt grosser als ihre Vorgangerin und hatte eine an das neue Tarifsystem angepasste Inschrift Der verbilligte Verkaufspreis von 4 Centimes wurde weiterhin beibehalten In den Folgejahren wurde die Adlerzeichnung etwas vergrossert und die Papierfarbe verandert Der Philatelist kennt diese drei Varianten unter den Namen Kleiner Adler Heller Grosser Adler und Dunkler Grosser Adler Des Weiteren gab Genf auch eigene Briefumschlage mit Wertzeicheneindruck heraus die auch ausgeschnitten auf gewohnlichen Briefen vorkommen Basler Dybli Bearbeiten nbsp Basler TaubeAls dritter und letzter Kanton gab Basel schliesslich am 1 Juli 1845 ebenfalls eine eigene Briefmarke heraus Diese war fur die Stadtpost gedacht und hatte einen Nennwert von 2 Rappen Vor allem die Gestaltung dieser Briefmarke erregte damals grosses Aufsehen Mit einer Brieftaube wurde ein Motiv gewahlt das nicht den ublichen Abbildungen von Ziffern Wappen oder Herrschern entsprach Ausserdem war die von dem Architekten Melchior Berri gestaltete Basler Taube die weltweit erste mehrfarbige Briefmarke In der Schweiz ist die Basler Taube besser unter dem Namen Basler Dybli Basler Taubchen bekannt Schweizerische Post BearbeitenLokalpost im Postkreis I und Postkreis VIII Bearbeiten Am 1 Januar 1849 wurde die Schweizerische Post gegrundet Sie ubernahm die zentrale Verwaltung von Personentransporten sowie die Uberbringung von Postsachen und Geldsendungen Die Vereinheitlichung ging sehr langsam vonstatten und die drei Kantone mit Kantonalmarken verwendeten diese bis zum 30 September 1854 Im Postkreis I wurden eigene Ubergangsmarken ausgegeben Hierzu gehorten der Kanton Genf und der waadtlandische Kreis Nyon Nach letzterem sind die erste Briefmarkenausgaben des Postkreises die Waadt benannt Die erste Briefmarke der Waadt zu 4 Centimes wurde am 22 Oktober 1849 herausgeben sie zeigt das Schweizerkreuz in einem Posthorn Die geschnittene Marke im Querformat wurde bald von der Waadt zu 5 Centimes abgelost Diese wurde durch Veranderung der Druckplatte der 4 Centimes hergestellt und ab 22 Januar 1850 verwendet Da die Druckplatte aus 100 Marken bestand konnte es hundert verschiedene Varianten geben wie die Wertangabe aussehen kann Aufgrund der kurzen Verwendungszeit der Waadt zu 4 Centimes sind nur wenige Stucke hergestellt worden und erhalten geblieben Wenige wurden als 5 Centimes nach dem 22 Januar aufgebraucht Die Folgemarke ist unter dem Namen Neuenburg bekannt geworden obwohl eine Verwendung nicht auf diesen Kanton beschrankt war Diese Briefmarke zeigt wiederum das Schweizerwappen jedoch im Hochformat Diese Marke zu 5 Centimes war die letzte Ubergangsmarke des Postkreises I Es gab eine ahnliche Ausgabe auch im Postkreis VIII Diesem gehorte der Kanton Genf an und auch die Schweizer Stadt Winterthur nach der auch die einzige Ubergangsmarke dieses Postkreises benannt ist die Winterthur Sie zeigt wie auch die Waadt 4 und 5 ein Schweizerkreuz im Posthorn im Querformat Ersten allgemeine Ausgaben fur die Schweiz Bearbeiten nbsp Ortspostmarke zu 2 1 2 RappenIm Mai 1850 wurden die ersten Freimarken von der neu gegrundeten Schweizerischen Bundespost herausgegeben Gemeinsam mit den 1851 und 1852 erschienen nachfolgenden Briefmarken bilden sie die Serie Ortspost und Rayonmarken Neben diesen neuen Ausgaben behielten die alteren Kantonsmarken sowie die Ausgaben der Ubergangszeit ihre Gultigkeit Die Ortspost und Rayonmarken sollten durch ihre namensgebenden Inschriften dazu beitragen das neue Portosystem der Schweiz kundenfreundlicher zu gestalten Neben dem Motiv einem Schweizerkreuz mit Posthorn fanden sich die Inschriften Orts Post beziehungsweise Poste Local Rayon I Rayon II oder Rayon III auf den Marken Die neue Briefmarkenausgabe zeigt in der Gestaltung durchaus eine Ahnlichkeit mit der Neuenburg Diese Inschriften uber dem Posthorn gaben den Umkreis an innerhalb dessen ein Brief mit einem Gewicht bis zu einem halben Lot transportiert werden konnte Ausschlaggebend waren hier nicht nur die Entfernung sondern auch die Wegstunden des Postboten Fur die Postgebuhrenzone Rayon IV verzichtete man auf eine eigene Ausgabe von Briefmarken Diese wurden ausserdem bereits 1862 aufgelost und ab sofort als Rayon II behandelt Fur jedes weitere halbe Lot mussten zusatzliche 5 Rappen aufgeklebt werden Die folgende Tabelle zeigt innerhalb welcher Postgebuhrenzone die einzelnen Marken Gultigkeit hatten Postgebuhrenzone Gebuhr Wegstunden KilometerOrtspost Poste Locale 2 Rappen innerhalb der Gemeinde innerhalb der GemeindeRayon I 5 Rappen bis 2 Wegstunden bis 9 6 kmRayon II 10 Rappen bis 10 Wegstunden bis 50 kmRayon III 15 Rappen bis 40 Wegstunden bis 200 kmRayon IV 20 Rappen ab 40 Wegstunden ab 200 kmEntwicklung bis zum Ersten Weltkrieg BearbeitenPatriotische Motive Bearbeiten Die Briefmarken der folgenden Jahrzehnte waren vor allem durch patriotische Motive gekennzeichnet Bereits 1851 machte man sich Gedanken zu einer Ablosung der Ortspost und Rayonmarken die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht alle erschienen waren Man wollte das heraldische Motiv durch eine reprasentativere Darstellung ersetzen Die Schweizer Post einigte sich auf die Ausgabe eines Helvetia Motivs das sich an den neuen Munzen des Schweizer Bundesstaates orientieren sollte Da bislang alle Schweizer Briefmarken mit Ausnahme der Basler Taube im Steindruck hergestellt worden waren sah man sich nicht in der Lage die neuen Helvetia Marken termingerecht im Buchdruck herzustellen Deshalb stammten die ersten Helvetia Marken die am 15 September 1854 erschienen aus Munchen Bald darauf konnten diese durch Briefmarken aus der Eidgenossischen Munzstatte in Bern abgelost werden Die Berner Drucke waren allerdings im Gegensatz zu den Munchner Drucken meist unklar und verschwommen Dadurch erinnert der Siegeskranz der sitzenden Helvetia oft mehr an eine zerzauste Haarpracht Diese Ausgabe erhielt deswegen bald den Spitznamen Strubel in Anlehnung an den Struwwelpeter Die folgenden Ausgaben zeigten ebenfalls das Bildnis Helvetias in verschiedenen Darstellungen Ab dem Oktober 1862 erschienen diese ubrigens erstmals gezahnt Bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts dominierte die Helvetia die Motive der Schweizer Briefmarkenausgaben Erst mit dem Jahresende 1942 verschwand sie von den Schweizer Briefmarken Ab 1907 erhielt sie stetig wachsende Konkurrenz von Wilhelm Tell Tellbrustbild ab 1914 und seinem Sohn Tellknabe mit Armbrust als Dauermarkenmotiv Die erste Ausgabe die den kleinen Walter hinter einer ubergrossen Armbrust zeigte hatte grosse Anlaufschwierigkeiten Modernisierung und neue Techniken Bearbeiten nbsp Brieftrageruniformen der Jahre 1900 1980 1870 und 1950Im selben Zeitraum wurde auch das Postwesen modernisiert Ab 1857 wurden die alten Postkutschen langsam abgelost durch die ersten Bahnpostbeforderungen Diese ermoglichten eine deutlich schnellere Postbeforderung Die letzte Pferdepost in der Schweiz wurde allerdings erst 1961 in Avers eingestellt Auch der Bahnpostbetrieb hielt sich uberdurchschnittlich lange Erst 2004 wurde er von der Schweizer Post eingestellt Dies geschah relativ spat obwohl die Schweizer Post bereits 1903 die ersten Motorfahrzeuge zur Postbeforderung einsetzte Nach Bahnpost und Motorfahrzeugen fanden auch bald die ersten Flugposttransporte in der Schweiz statt Ab 1913 erschienen zahlreiche Flugmarken anlasslich privater Flugveranstaltungen Die ersten offiziellen Flugpostmarken wurden 1919 ausgegeben Auch die Sicherheitsmerkmale der Schweizer Postwertzeichen wurden in diesem Zeitraum erheblich verbessert Erschienen die ersten Briefmarken der Schweiz noch ganzlich ohne Sicherheitsmerkmale so fuhrte man mit den Helvetia Marken die ersten Schutzmassnahmen gegen Falschungen ein Es handelte sich dabei um ins Briefmarkenpapier eingearbeitete Seidenfaden verschiedener Farben Ab 1862 versah man die Schweizer Briefmarken mit ruckseitigen Einpressungen eines Kreuzes im Oval Ab 1905 wechselte man schliesslich zur Verwendung von Wasserzeichen die das Falschen erschweren sollten Zwei Jahre spater wurde das Faserpapier eingefuhrt Neue Briefmarkenarten Bearbeiten Wahrend dieser Periode erschienen zahlreiche neue Briefmarkenarten in der Schweiz die jedoch meist nach wenigen Jahrzehnten wieder abgeschafft wurden Hierzu zahlen Nachportomarken die 1878 erstmals ausgegeben wurden sowie Telegrafenmarken Des Weiteren finden sich spezielle Briefmarkenarten die ausserhalb der Schweiz kaum vertreten waren Dabei handelt es sich beispielsweise um Portofreiheitsmarken die auf die gratis durchgefuhrte Postbeforderung des ubergetretenen und internierten franzosischen Militars wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges zuruckzufuhren sind Ausserdem finden sich noch Eisenbahnmarken und Franko Zettel aus diesem Zeitraum Entwicklung bis heute BearbeitenZeit der Weltkriege Bearbeiten Der Neutralitat der Schweiz ist es zu verdanken dass sie von den Auswirkungen der Weltkriege weitgehend verschont blieb Dies ermoglichte einen ungestorten Ausbau des eigenen Postwesens Bereits vor dem Ersten Weltkrieg begann die Schweiz mit der Ausgabe von Wohltatigkeitsmarken fur die Pro Juventute Wahrend der Weltkriege widmete sich Pro Juventute mit ihren Erlosen aus den Briefmarkenverkaufen vor allem der Bekampfung von kriegsbedingten Noten Wahrend der Weltkriege unterhielt die Schweiz ein Zensursystem fur die auslandische Post Das Schweizerische Rote Kreuz versuchte jedoch die Neutralitat der Schweiz zu nutzen und das Land als Umschlagplatz fur die Post von Kriegsgefangenen einzurichten Seit einem Beschluss des Weltpostvereins auf dem Weltpostkongress 1906 musste diese gratis transportiert werden Diese Versuche sowie die Finanzierung sozialer Projekte zu dieser Zeit waren durchaus von Erfolg gekront Internationale Organisationen in der Schweiz Bearbeiten nbsp Die Ausgaben fur die UNO in Genf werden vielfach als eigenes Sammelgebiet betrachtetDie Schweiz begann im 20 Jahrhundert vermehrt mit der Ausgabe von Briefmarken fur internationale Organisationen Neben den eigenen Dienstmarken gab sie 1922 erstmals eigene Ausgaben fur den Volkerbund heraus Weitere Organisationen wie das internationale Arbeitsamt das internationale Erziehungsamt die Weltgesundheitsorganisation die internationale Fluchtlingsorganisation die meteorologische Weltorganisation der Weltpostverein der internationale Fernmeldeverein dieWeltorganisation fur geistiges Eigentum sowie das Olympische Komitee folgten 2000 nach Als beruhmteste internationale Ausgaben der Schweiz gelten zweifelsohne die Ausgaben fur die Vereinten Nationen Diese werden gemeinsam mit Wien und New York herausgegeben und besitzen ein bereits internationales Sammlerpublikum Die ersten Schweizer Ausgaben erfolgten am 4 Oktober 1969 Zuletzt gab die Schweizerische Post im Fruhling 2006 eine Briefmarke zu Ehren der UNO heraus Thema war die Neugrundung des UNO Menschenrechtsrats in Genf Wertzeichendruck ab 1930 Bearbeiten Der Wertzeichendruck wurde 1930 neu strukturiert und aus der Eidgenossischen Munzstatte ausgegliedert Die neu geschaffene Abteilung Wertzeichendruckerei PTT wurde in Ostermundigen angesiedelt am Sitz der PTT Generaldirektion Der Druck der Pro Juventute Markenserie von 1931 wurde an die Helio Courvoisier SA in La Chaux de Fonds vergeben es sollte nicht dabei bleiben die PTT Betriebe wurden fester Kunde bei Courvoisier In den folgenden Jahren spielte sich ein festes Arbeitsschema ein Dauermarken wurden im Buchdruckverfahren respektive im Offsetdruckverfahren von der Wertzeichendruckerei hergestellt die sogenannten Sonder und Werbemarken inklusive Pro Juventute und Pro Patria im Atztiefdruckverfahren bei Courvoisier Auf die Briefmarken hatte diese neue Struktur verschiedene Auswirkungen erstmals entstanden grossere Briefmarkenserien bei denen verschiedene Frankaturen verschiedene Motive erhielten 1932 Gotthardbahn Jubilaum 1934 Dauermarkenserie Landschaftsbilder Bei den Sondermarken die ab etwa 1937 bei Courvoisier im Atztiefdruck entstanden zeichnete sich erstmals die regelmassige Verwendung mehrerer Druckfarben ab Bis 1949 hielten sich monochrome Briefmarkenmotive was sich danach schlagartig anderte Die steigende Anzahl von Sonder Werbe und Gedenkmarken fuhrte dazu dass die Briefmarken im farbenprachtigen Courvoisier Druck uber die Halfte der jahrlichen Ausgaben ausmachte Mit Ausnahme einer Serie 1973 1975 blieb die Wertzeichendruckerei bei Dauermarken bis 1982 beim einfarbigen Druck Der prazise Courvoisier Druck pragte das Erscheinungsbild der Schweizer Philatelie massgeblich insbesondere war das weitgehende Ausbleiben von Fehldrucken bemerkenswert Die indirekte Werbung durch die Arbeiten fur die PTT brachten Courvoisier uber die Jahre Auftrage von uber 100 Postverwaltungen und den Ruf ein weltweit eine der fuhrenden Wertzeichendruckereien zu sein Die Qualitat schlug sich allerdings auch von jeher im Preis nieder Gut 70 Jahre lang pragten Courvoisier und die Wertzeichendruckerei die Schweiz im Kleinformat ehe beide innert kurzester Zeit vom Markt verschwanden Aufgrund von weltweiten Auftragsruckgangen und zunehmendem Preisdruck legte Courvoisier den Briefmarkendruck im April 2001 still In den letzten Geschaftsjahren vor der Stilllegung stellten die knapp 35 Mitarbeiter pro Jahr jeweils zwischen 250 und 300 verschiedene Briefmarken her gedruckt wurden jahrlich insgesamt zwischen 500 und 700 Millionen einzelner Briefmarken Noch innert eines Monats gab auch die Post bekannt ihre Wertzeichendruckerei zu schliessen Die Schliessung im Juni 2002 wurde mit der fehlenden Zukunftsperspektive fur den Briefmarkendruck begrundet Situation heute Bearbeiten Heute ist Die Schweizerische Post AG ein Unternehmen mit rund 61 000 Beschaftigten Sie befordert derzeit jahrlich ungefahr 2 3 Milliarden adressierte Sendungen und uber 110 Millionen Pakete Mit ihren oftmals ungewohnlichen Briefmarkenausgaben versucht sie ein neues Sammlerpublikum anzulocken So gab sie beispielsweise Briefmarken heraus die auf Holz und auch Stoff gedruckt beziehungsweise gestickt waren oder nach Schokolade riechen Oder sie zeigen beliebte Figuren fur Kinder wie die singende Schweizer Maus Jimmy Flitz Fur Aufsehen sorgte die Post 2007 als sie mit Roger Federer erstmals in ihrer Geschichte eine noch lebende beruhmte Person auf einer Marke abbildete 1 Im August 2009 kurz nach der Lockerung des Briefmonopols von 100 auf 50 Gramm wurde mit der Quickmail AG der erste und bislang einzige private Postdienst Anbieter in der Schweiz gegrundet Im September 2009 erhielt das Unternehmen von der damaligen Postregulationsbehorde PostReg die Konzession fur die Beforderung von Paketen und Briefen uber 50 Gramm und damit auch die Berechtigung eigene Briefmarken herauszugeben 2 Quickmail ist gemass dem Tatigkeitsbericht 2012 der PostCom im Bereich der adressierten inlandischen Briefen bis 1 Kilogramm Marktfuhrer bei den privaten Dienstleistern Bislang wurden durch den Gesetzgeber 25 des Briefmarktes fur den Wettbewerb geoffnet wobei die Schweizerische Post im geoffneten Teilmarkt der inlandischen Briefe ab 50 Gramm uber einen Marktanteil von 98 7 verfugt 3 Am 26 Mai 2011 wurde von Quickmail die erste Briefmarke eines privaten Postdienst Anbieters in der Schweiz herausgegeben Die Blockbriefmarke zeigt einen in den Sand gezeichneten Brief am Strand mit dem Firmensignet Die Auflage der mit einem Frankaturwert von 2 50 CHF versehenen Marke betragt 10 000 Stuck Abgestempelt ist die eigentliche Vignette mit einem Firmenstempel mit Datum aber ohne Zeitangabe 4 Am 27 Juni 2012 folgte die Briefmarkenserie Einheimische Schmetterlinge Dabei handelt es sich um drei selbstklebende Motive mit einer Gesamtauflage von 116 000 Exemplaren 5 Am 20 Oktober 2020 gab Quickmail die neue Briefmarkenserie Typisch Schwiiz heraus Der Hintergrund dieser beiden Briefmarken setzt sich aus Wortern in verschiedenen schweizerdeutschen Dialekten und typischen Wortern der anderen drei Landessprachen zusammen 6 2013 wurde die SMS Briefmarke probehalber 2014 definitiv eingefuhrt und auf den 30 Juni 2023 eingestellt Siehe auch BearbeitenDie Schweizerische Post hat auch aufgrund geografischer und historischer Begebenheiten enge Beziehungen und Verknupfungen mit Postsystemen anderer Lander Siehe hierzu Postgeschichte und Briefmarken von Campione d Italia Postgeschichte und Briefmarken von Liechtenstein Busingen am Hochrhein PostLiteratur BearbeitenJurg Abbuhl Walter Knobel Hrsg Gelb bewegt Die Schweizer Post ab 1960 Herausgegeben von der Schweizerischen Post Stampfli Bern 2011 ISBN 978 3 7272 1217 8 Umfassende Selbstdarstellung der Schweizerischen Post aus der Unternehmersicht mit Aussagen von Zeitzeugen Arthur Wyss Die Schweizer Post von ihren Anfangen bis zur Gegenwart In Archiv fur deutsche Postgeschichte Ausgabe 2 1978 S 102 137 Philatelie der Eidgenossen Erste Marken der Schweiz erschienen von 170 Jahren In Deutsche Post AG Hrsg expertise Ausgabe 1 2013 S 8 11 Handworterbuch des Postwesens Hrsg Deutsche Bundespost Frankfurt am Main 1953 S 673 675 Hans Schwarz 175 Jahre Schweizer Briefmarken Ein nationales Kulturgut feiert Geburtstag In The Philatelic Journalist No 156 Juli 2018 S 14 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Postgeschichte und Briefmarken der Schweiz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eine kleine Chronologie der Schweizerischen Post bis 2009 Memento vom 6 Juli 2009 im Internet Archive Briefmarken Shop der Post Jean Claude Lavanchy Postwertzeichen In Historisches Lexikon der Schweiz Genaue philatelistische Aufarbeitung des Sammelgebietes von der American Helvetia Philatelic Society Website Museum fur Kommunikation Historisches Archiv und Bibliothek PTT Briefmarken Diskussionsforum Deutschland Osterreich und die Schweiz Schweizerische Vereinigung fur PostgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Post Sondermarke fur Roger Federer Swissinfo ch 10 April 2007 Postmarkt Konzession fur Quickmail AG www news admin ch 22 September 2009 Tatigkeitsbericht 2012 der Postkommission Memento des Originals vom 6 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www postcom admin ch www postcom admin ch 2012 Die erste private Briefmarke In NZZ vom 7 Juni 2011 Quickmail mit Briefmarkenserie Einheimische Schmetterlinge Memento des Originals vom 6 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www quickmail ag ch Quickmail 27 Juni 2012 Quickmail gibt neue Briefmarkenserie heraus Typisch Schwiiz postbranche de 22 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postgeschichte und Briefmarken der Schweiz amp oldid 235554045