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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Rappen Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Rappen ist eine Kleinmunze die fruher im sudwestdeutschen Raum und in der heutigen Nordschweiz sowie im sudlichen Elsass dem Sundgau verbreitet war Heute ist der Schweizer Franken in 100 Rappen Abkurzung Rp unterteilt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte 3 Heutige Pragung 4 Sprachliches 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie Bearbeiten nbsp Freiburger Rappenpfennig um 1290 nbsp Stabler Munze der Stadt Basel um 1380 Die Munzbezeichnung Rappen ist etymologisch identisch mit dem Tiernamen Rapp einer expressiven Nebenform von Rabe Erstmals bezeugt ist der Rappen fur Munzen die im zweiten Viertel des 14 Jahrhunderts in Freiburg im Breisgau gepragt wurden Dabei handelte es sich wohl ursprunglich um eine Spottbezeichnung fur den an einen Raben gemahnenden aufgepragten Adler eine Rolle spielte vielleicht auch die Erinnerung an die schlechten Pfennige die der Herr von Rappoltstein Ende des 13 Jahrhunderts unbefugt pragen liess und in Umlauf brachte Kolmarrappen 1 Geschichte BearbeitenDieser Munztyp war am Oberrhein sehr verbreitet Im sogenannten Rappenmunzbund von 1377 schlossen sich zahlreiche Munzstatten in diesem Raum zusammen darunter der Bischof von Basel auch fur seine Munzstatte in Breisach im Elsass Colmar Thann und der Sundgau aus der heutigen Schweiz die Stadte Basel Schaffhausen Zofingen Zurich Bern Solothurn und Neuenburg sowie in Vorderosterreich Freiburg und weitere Orte im Breisgau Das Ziel war ein einheitliches Munzwesen und damit wirtschaftliche Erleichterung zu schaffen Der Rappenpfennig war darin die Hauptwahrungseinheit 1584 wurde dieser Bund aufgelost nbsp Luzerner Rappen von 1774 und moderner Schweizer Rappen nbsp 1 Rappen 1910 Mehrere Schweizer Kantone pragten weiterhin Rappen 1798 wurde in der Helvetischen Republik der Franken zu 100 Rappen eingefuhrt Diese Wahrung konnte die kantonalen Munzeinheiten nie ganz verdrangen Nach dem Ende der Helvetik 1803 pragten die Kantone sowohl Rappen als auch andere von Kanton zu Kanton unterschiedliche Kleinmunzen 1850 nach der Grundung des Bundesstaates wurde als einheitliche Schweizer Wahrung der heutige Franken eingefuhrt der einem franzosischen Franc aber 0 7 alten Schweizer Franken entsprach So entsprach ein Rappen bis zur Auflosung der Lateinischen Munzunion 1927 einem franzosischen Centime Deshalb lautet auch heute noch die Bezeichnung fur den Rappen auf Franzosisch centime und auf Italienisch centesimo Heutige Pragung BearbeitenHeute pragt die Schweiz Munzen zu funf zehn und zwanzig Rappen sodann die Franken Munze wie sie offiziell heisst die einer Funfzigrappenmunze entspricht Bis 2006 wurden Einrappenstucke gepragt die auf den 1 Januar 2007 ausser Kurs gesetzt wurden Im Zahlungsverkehr hatten sie jedoch schon lange keine Bedeutung mehr Die Pragung von Zweirappenstucken wurde bereits 1974 eingestellt 1978 wurden sie ausser Kurs gesetzt In den Jahren 2005 und 2006 wurde daruber diskutiert aufgrund zu hoher Kosten und angeblich mangels Bedarfs die Pragung des Funfrappenstucks einzustellen Argumentiert wurde insbesondere dass das Funfrappenstuck an Ticketautomaten des offentlichen Verkehrs oder an Parkplatzuhren nicht mehr angenommen wurde Von diesem Plan den Funfrappler ausser Kurs zu setzen kam der Bundesrat jedoch Mitte 2006 ab so dass Funfrappler weiterhin gepragt werden In der Zwischenzeit seien auch die Produktionskosten wieder gesunken Sprachliches BearbeitenDie umgangssprachliche Bezeichnung fur das Einrappenstuck lautet Rappler oder Einrappler wahrend die Bezeichnung Rappli fur Rappenmunzen in der Schweiz entgegen der landlaufigen Meinung im deutschsprachigen Ausland ungebrauchlich ist In Basel existiert zwar der Begriff Rappli bezeichnet jedoch keine Munze sondern Konfetti Die Vielfachen des Rappens werden kurz Fufi oder Fufer oder je nach Dialekt Foifi Foifer Funfi Funfer Zahni oder Zahner Zwanzgi oder Zwanzger und Fufzgi oder Fufzger genannt Bemerkenswert zu diesem Sprachgebrauch ist dass der Funfzigrappler kein Rappen sondern ein Frankennominal ist aufgepragt ist Fr Das Verb berappen ist wahrscheinlich nicht vom Munznamen abgeleitet sondern geht am ehesten auf das Rotwelsche zuruck 2 Siehe auch BearbeitenStablerLiteratur BearbeitenBenedikt Zach Rappen In Historisches Lexikon der Schweiz Rapp II im Schweizerischen Idiotikon Band VI Spalte 1173 wo viel zum Geschichtlichen Kulturellen und Sprachlichen ab Spalte 1179 zahlreiche Zusammensetzungen und Ableitungen Rappen im Deutschen Rechtsworterbuch Band X Spalte 1588 Julius Cahn Der Rappenmunzbund Eine Studie zur Munz und Geldgeschichte des oberen Rheintales Winter Heidelberg 1901 Digitalisat Hans Schweizer Der Rappenmunzbund Helvetische Munzenzeitung Hilterfingen 1969 Lutz Ilisch Hrsg Dirham und Rappenpfennig Band 1 Mittelalterliche Munzpragung in Bergbauregionen Analysenreihen Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Beiheft 17 Bonn 2003 ISBN 3 7749 3086 4 Band 2 Mittelalterliche Munzpragung in Sudwestdeutschland Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Beiheft 19 Bonn 2004 ISBN 3 7749 3299 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Rappen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Rappen Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Schweizerisches Idiotikon Band VI Sp 1173 ff Rapp II siehe zur Etymologie die Anmerkung Sp 1178 f danach Wolfgang Pfeifer Etymologisches Worterbuch des Deutschen 2 durchgesehene und erganzte Aufl Akademie Berlin 1993 S 1081 f Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache Bearbeitet von Elmar Seebold 25 durchgesehene und erweiterte Auflage De Gruyter Berlin Boston 2011 S 745 Die in Julius Cahn Der Rappenmunzbund Eine Studie zur Munz und Geldgeschichte des oberen Rheintales 1901 vorgeschlagene Erklarung dass die Bezeichnung Rappen ursprunglich Schwarzpfennig bedeutet habe weil der wenig Silber enthaltende Pfennig schneller schwarz wurde schwarz wie ein Rappe wurde von spateren Etymologen nicht ubernommen Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 25 durchgesehene und erweiterte Aufl Bearbeitet von Elmar Seebold De Gruyter Berlin Boston 2011 ISBN 978 3 11 022364 4 S 110 Wolfgang Pfeifer Etymologisches Worterbuch des Deutschen 2 Aufl Akademie Berlin 1993 S 1103 unter Lemma Reibach Schweizer Munzen Kursmunzen 5 Rappen 10 Rappen 20 Rappen Franken 1 Franken 2 Franken 5 FrankenNicht kurrant 1 Rappen 2 RappenGoldmunzen Helvetia Goldvreneli 25 und 50 FrankenGedenkmunzen Gedenkfunfliber 10 Franken 20 Franken Gold Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rappen amp oldid 223647299