www.wikidata.de-de.nina.az
Der Bergsturz von Elm vom 11 September 1881 war eine Katastrophe im schweizerischen Elm im Kanton Glarus Kirche mit Martinsloch links oben und Bergsturzstelle links des Kirchturms Der Bergsturz von Elm Holzstich von Pawel Boczkowski 1881Der Bergsturz von Elm nach Buss und Heim Illustration von Anton Paul Heilmann Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Bergsturz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Bergsturz wurde wesentlich durch den jahrelangen Schieferabbau mitbedingt Der Elmer Schiefer war weich und eignete sich hervorragend zur Herstellung von Schreibtafeln und Griffeln Als Mitte des 19 Jahrhunderts die allgemeine Schulpflicht eingefuhrt wurde fuhrte dies insbesondere in Deutschland zu einem deutlich hoheren Absatz von Schreibtafeln Der Abbau des Schiefers wurde in der Regel durch konzessionierte Unternehmen durchgefuhrt jedoch beschlossen 1878 die Burger Elms den Abbau in die eigenen Hande zu nehmen 1 Im Bergbau unerfahrene verarmte Bauern versprachen sich so schnellen Wohlstand Durch ihre Tatigkeit wurde der Steilhang unterhalb des Plattenbergkopfes auf einer Breite von 180 Metern ungefahr 20 Meter und an der tiefsten Stelle 65 Meter untergraben wobei insbesondere die zuvor noch belassenen Stutzpfeiler im wertvollen Schiefergestein abgebaut wurden die das Deckgebirge stabilisiert hatten Schon im selben Jahr 1878 machten sich deshalb zunehmend Bewegungen im Berg bemerkbar Starke Regenfalle im Sommer des Unglucksjahres und die Verlagerung des im Hangbereich abfliessenden Niederschlags in die sich offnenden Felsspalten fuhrten zu einer beschleunigten Destabilisierung des Deckgebirges Eine noch kurz vor der Katastrophe wegen des sich haufenden Steinschlags und anderer massiver landschaftlicher Veranderungen angereiste Kommission konnte keine Veranderungen feststellen die unmittelbare Gefahren zur Folge hatten 2 3 Bergsturz BearbeitenDas Getose der Steinschlage kleinerer Abbruche und Spaltenbildungen wurde schon am Sonntagmorgen des 11 September 1881 im Gottesdienst der Kirche als storend empfunden Dennoch verliess fast niemand die Gegend Viele Menschen begaben sich sogar mit Absicht in das betroffene Gebiet oder bestiegen den gegenuberliegenden Duniberg um eine noch bessere Aussicht zu haben Gegen Spatnachmittag des 11 September brachen nach zwei kleineren Vorsturzen in viertelstundigem Abstand rund 10 Millionen Kubikmeter Schiefergestein ab sturzten in freiem Fall 400 bis 500 Meter zu Tal 4 brandeten um die 100 Meter am gegenuberliegenden Duniberg empor 5 wobei zahlreiche Zuschauer getotet wurden um sich als zwei Kilometer langer Flachstrom in das Tal von Schwandi zu ergiessen Dabei kamen 114 Menschen um 83 Gebaude wurden vernichtet 6 Insgesamt war eine Flache von 90 Hektar zerstort und auch das Schieferbergwerk wurde vollstandig vernichtet Verlauf und mogliche Ursachen des Bergsturzes wurden erstmals noch im selben Jahr vom Pfarrer Ernst Buss und dem Ingenieurgeologen Albert Heim in der Broschure Der Bergsturz von Elm untersucht 7 Literatur BearbeitenEmil Zopfi Kilchenstock Der Bergsturz in den Kopfen Limmat Zurich 1996 ISBN 978 3 85791 275 7 Franz Hohler Die Steinflut Eine Novelle DTV 2000 ISBN 978 3 42312 735 6 Der Roman hat den Bergsturz zum Hintergrund er schildert die letzten zwei Tage vor der Katastrophe aus der Perspektive der siebenjahrigen Katharina Rhyner Disch 1874 1959 Sie verlor beim Ungluck funf Geschwister eine Grossmutter und beide Elternteile Weblinks BearbeitenDer Berg kommt Geschichte des Bergsturzes in der Schweiz In Neue Zurcher Zeitung vom 12 Mai 2023Einzelnachweise Bearbeiten Der Bergsturz von Elm Memento vom 11 Oktober 2016 im Internet Archive Webseite von Elm Tourismus Abgerufen am 11 Oktober 2016 Karl Josef Witt Hrsg Grundbau Taschenbuch Band I Geotechnische Grundlagen Verlag fur Architektur und technische Wissenschaften GmbH amp Co KG Berlin 2008 S 743 Eine menschengemachte Katastrophe Neue Zurcher Zeitung 9 September 2006 abgerufen am 13 Januar 2019 Hans Georg Wunderlich Einfuhrung in die Geologie Band I Exogene Dynamik Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich B I Wissenschaftsverlag Mannheim 1968 S 69 Herbert Louis und Klaus Fischer Allgemeine Geomorphologie de Gruyter Berlin 4 Aufl 1979 S 154 Hans Georg Wunderlich Einfuhrung in die Geologie Band I Exogene Dynamik Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich B I Wissenschaftsverlag Mannheim 1968 S 69 August Rothpletz Der Bergsturz von Elm in der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 33 Heft 4 1881 S 540 56446 91315 9 181346 Koordinaten 46 54 47 3 N 9 10 52 8 O CH1903 732748 197257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergsturz von Elm amp oldid 234367733