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Am 2 September 1998 sturzte eine McDonnell Douglas MD 11 Luftfahrzeugkennzeichen HB IWF auf dem Swissair Flug 111 vom New Yorker John F Kennedy International Airport nach Genf vor Peggy s Cove Kanada in den Atlantik nachdem es zu einem Kabelbrand in der Bordelektronik gekommen war Bei diesem schwersten Unfall der Swissair und einer MD 11 kamen alle 215 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder ums Leben Swissair Flug 111Die verungluckte HB IWF im Juli 1998 in ZurichUnfall ZusammenfassungUnfallart Ausfall der Elektrik und der Instrumente aufgrund eines Brandes wahrend des Fluges was zu raumlicher Desorientierung und Kontrollverlust fuhrteOrt Atlantischer Ozean vor Kanada Peggy s CoveDatum 2 September 1998Todesopfer 229Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp McDonnell Douglas MD 11Betreiber Swissair SR Kennzeichen HB IWFAbflughafen Vereinigte Staaten John F Kennedy International Airport New York City New York USAZielflughafen Schweiz Flughafen Genf Cointrin Genf SchweizPassagiere 215Besatzung 14Listen von Flugunfallen Es war das schwerste Flugungluck uber kanadischem Hoheitsgebiet seit dem Absturz des Arrow Air Flugs 1285 am 12 Dezember 1985 damals starben alle 256 Menschen an Bord Zudem ist Swissair Flug 111 bis heute der schwerste Zwischenfall einer Fluggesellschaft aus dem deutschsprachigen Raum 1 Inhaltsverzeichnis 1 Flugverlauf 2 Chronik Die letzten Worte des Piloten von SR 111 3 Fakten 3 1 Die Piloten 3 2 Die Fluglotsen 3 3 Das Flugzeug 4 Flugunfalluntersuchung 5 Verfilmung 6 Kontroverse 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 WeblinksFlugverlauf BearbeitenSwissair Flug SR 111 startete planmassig um 00 18 Uhr UTC 20 18 Ortszeit vom Flughafen John F Kennedy JFK in New York nach Genf Neben den beiden Piloten waren 215 Passagiere und 12 Flugbegleiter an Bord Um 00 58 Uhr erreichte der Flug ohne Zwischenfalle die Reiseflughohe von 33 000 Fuss Um 01 10 Uhr UTC bemerkte der Kopilot einen ungewohnlichen Geruch im Cockpit vom Flugschreiber aufgezeichnete Kommentare deuten darauf hin dass eine geringe Menge Rauch ausgetreten sein konne Um 01 11 Uhr stellte der Kopilot der seinen Sitz verlassen und sich auf die Suche nach der Ursache gemacht hatte fest dass oben nichts mehr sei Der Kapitan stellte daraufhin fest dass es definitiv Rauch gewesen sei Eine ins Cockpit gerufene Flugbegleiterin bestatigte den Geruch und sagte dass er in der Kabine nicht wahrnehmbar gewesen sei Die Piloten waren sich einig dass ein Problem mit der Klimaanlage vorliegen musse und leiteten entsprechende Massnahmen ein Um 01 13 Uhr nahmen beide erneut Rauch in der Kabine wahr und besprachen mogliche Ausweichflughafen uber ACARS wurde die Wetterlage fur die Flughafen Genf JFK Boston und durch einen Tippfehler inkorrekt Moncton angefordert Nachdem ein erster Versuch das ACC Moncton zu erreichen durch gleichzeitige Funkspruche anderer Flugzeuge verhindert wurde erklart der Kapitan um 01 14 Uhr Pan pan und beantragte Boston als Ausweichflughafen was ihm sofort genehmigt wurde Das Flugzeug leitete eine Rechtskurve mit Kurs Boston ein der Maitre de Cabine wies einen anderen Flugbegleiter darauf hin wegen des Rauchs nicht die Tur zum Cockpit zu offnen Der zu diesem Zeitpunkt nachstgelegene Flughafen war der in Halifax etwa 56 Seemeilen nordostlich Um 01 15 Uhr schlug die Flugverkehrskontrolle den Piloten deshalb vor statt Boston Halifax anzufliegen Der Vorschlag wurde akzeptiert und der Sinkflug eingeleitet beide Piloten setzten ihre Sauerstoffmasken auf Die Flugverkehrskontrolle erkundigte sich nach der Anzahl der Passagiere und dem noch vorhandenen Treibstoff an Bord erhielt jedoch zunachst keine Antwort Um 01 17 Uhr sank die MD 11 mit 4000 Fuss pro Minute und voll ausgefahrenen Luftbremsen Der Maitre de Cabine wurde angewiesen die Passagiere auf eine sofortige Landung in 20 Minuten vorzubereiten Die Bodenkontrolle in Moncton erteilte um 01 18 Uhr die Freigabe zum Sinkflug auf 3000 Fuss der Kopilot antwortete jedoch lieber nur auf 8000 Fuss zu sinken bis die Kabinenbesatzung bereit zur Landung sei Um 01 19 Uhr gab die Flugverkehrskontrolle die Anweisung an SR 111 auf Kurs 030 fur einen Anflug auf Landebahn 06 zu drehen SR 111 befand sich jetzt 30 Seemeilen vor der Landebahn in Halifax Ein Mitglied der Kabinenbesatzung kam auf Anforderung des Kapitans in das Cockpit um den Piloten die ausser Reichweite gelagerte Anflugkarte fur Halifax zu geben Das Flugzeug sank auf 21 000 Fuss und die Crew teilte mit dass die verbleibenden 30 Seemeilen fur den Sinkflug nicht ausreichen wurden Die Flugsicherung wies die Piloten deshalb an auf Kurs 360 zu gehen um in einer Schleife Hohe abzubauen Um 01 20 Uhr diskutierten die Piloten dass eine schnelle Landung notig sei sollte sich der Rauch verdichten und beschlossen vor der Landung Treibstoff abzulassen Die Flugverkehrskontrolle fragte ein zweites Mal nach Passagierzahl und der Treibstoffmenge an Bord Der Kopilot meldete dass sich 230 Tonnen Treibstoff an Bord befanden tatsachlich betrug das Gesamtgewicht des Flugzeugs 230 Tonnen Um 01 22 Uhr drehte die Swissair nach Sudsudwest auf Kurs 200 um uber dem Meer Treibstoff abzulassen Das Flugzeug war nun 25 Seemeilen von Halifax entfernt Der Kopilot reduzierte die Sinkrate und zog die Luftbremsen ein Das Flugzeug ging zwischen 10 150 und 10 300 Fuss in den Horizontalflug uber Um 01 23 Uhr nannte der Fluglotse in Moncton 180 als neuen Steuerkurs und informierte die Crew dass die Kuste noch 15 Seemeilen entfernt sei Der Flughafen befand sich zu diesem Zeitpunkt in 34 Seemeilen Entfernung Um 01 24 Uhr bat der Kopilot den Fluglotsen um die Freigabe fur das Treibstoffablassen Bis zu diesem Zeitpunkt hatten weder der Flugdatenschreiber noch die Piloten Systemausfalle und oder anomalien registriert Wenige Sekunden spater um 01 24 09 Uhr schaltete sich der Autopilot an Bord der MD 11 ab und ein Warnton ertonte im Cockpit Der Kopilot informierte Moncton um 01 24 29 Uhr dass er nun manuell fliege und bat um ein Hohenfenster von 9000 bis 11 000 Fuss Der Fluglotse gestattete SR 111 eine Flughohe zwischen 5000 und 12 000 Fuss Um 01 24 42 Uhr erklarte der Kapitan einen Notfall Emergency Call hochste Prioritat das heisst unmittelbare Gefahr fur Leib und Leben wahrend gleichzeitig der Kopilot die Hohenfreigabe bestatigte und ebenfalls einen Notfall erklarte was der Lotse aber nicht bestatigte da er gleichzeitig den geplanten Treibstoffablass an die Flight Service Station Halifax meldete Um 01 24 46 Uhr meldete die Kabinenbesatzung einen Stromausfall in der Passagierkabine und setzte die Landevorbereitungen mit Taschenlampen fort Um 01 24 53 Uhr kundigte der Kapitan an unverzuglich mit dem Treibstoffablass zu beginnen und dann landen zu mussen fast gleichzeitig protokollierte der Flugdatenschreiber um 01 24 54 Uhr den Ausfall des Gierdampfers Die Flugverkehrskontrolle antwortete um 01 24 57 Uhr sie in wenigen Meilen zu kontaktieren was der Kopilot um 01 25 01 Uhr mit Roger bestatigte bevor er um 01 25 02 Uhr erneut einen Notfall erklarte was der Lotse diesmal um 01 25 05 Uhr bestatigte Zwischen 01 25 06 Uhr und 01 25 14 Uhr fielen nacheinander alle wichtigen Flug und Anzeigeninstrumente im Cockpit aus Um 01 25 12 Uhr brach die Aufzeichnung des Flugdatenschreibers ab um 01 25 41 Uhr die des Stimmrekorders und um 01 26 04 Uhr schaltete sich der Transponder ab Grund ist jeweils ein Ausfall der Energieversorgung Um 01 25 16 Uhr und 01 25 40 Uhr gab die Flugsicherung die Erlaubnis zum Ablassen von Treibstoff erhielt aber keine Antwort ein Audiofragment um 01 25 46 Uhr lasst sich eventuell SR 111 zuordnen ist aber unverstandlich Fur die letzten Minuten des Fluges gab es keine Aufzeichnungen mehr Um 01 31 Uhr sturzte die MD 11 mit einer Geschwindigkeit von fast 300 Knoten 555 km h ins Meer Dabei trat eine Belastung von 350 g auf 2 3 Ohrenzeugen berichteten von einem lauten Donner Seismographen zeichneten um diese Uhrzeit eine Erschutterung auf Als gegen 02 30 Uhr die ersten Rettungskrafte eintrafen fanden sie nur Leichen und Trummer von SR 111 Chronik Die letzten Worte des Piloten von SR 111 BearbeitenNachstehend das Protokoll der vier Minuten und 36 Sekunden dauernden Aufzeichnung der Funkgesprache zwischen den Piloten des Swissair Fluges 111 und dem Fluglotsen Sie wurden von der kanadischen Nachrichtenagentur Canadian Press ins Internet gestellt Das Protokoll stutzt sich in AP Ubersetzung auf ein Transkript von Kanadas Verkehrssicherheitsbehorde TSB vom September 1998 von der auch die Zeitangaben stammen Auslassungen sind mit markiert Halifax Kontrollturm Zeit 10 21 23 1 abends Swissair eins elf wenn Sie Zeit haben konnte ich die Zahl der Seelen an Bord und Ihren Treibstoff an Bord haben bitte fur die Notfalldienste SR 111 10 21 30 1 Verstanden Zurzeit hat es zwei drei null Tonnen Benzin an Bord Wir mussen einigen Treibstoff ablassen Konnen wir das in diesem Gebiet wahrend des Sinkflugs tun Halifax Kontrollturm 10 22 04 2 Swissair eins elf verstanden drehen Sie nach links Kurs zwei null null Grad und geben Sie Bescheid wenn Sie zum Ablassen bereit sind Es sind etwa zehn Meilen bis Sie von der Kuste weg sind Sie sind immer noch innerhalb von rund 25 Meilen vom Flughafen SR 111 10 22 20 3 Verstanden wir drehen nach links und in dem Fall sinken wir vorerst nur auf zehntausend Fuss um Treibstoff abzulassen Halifax Kontrollturm 10 22 29 6 OK halten Sie eins null tausend Ich werde Ihnen Bescheid geben wenn Sie uber dem Wasser sind und das wird sehr bald sein SR 111 10 22 34 4 Verstanden SR 111 10 22 36 2 Gesprach zwischen den beiden Piloten das unbeabsichtigt uber Funk geht Du bisch i dr emergency checklist fur air conditioning smoke Halifax Kontrollturm 10 22 42 9 Swissair eins elf sagen Sie das noch einmal bitte SR 111 10 22 45 3 Entschuldigung das war nicht fur Sie Swissair eins elf hat sich intern erkundigt Es war mein Fehler Entschuldigung dafur SR 111 10 24 28 1 Swissair eins elf Zurzeit mussen wir manuell fliegen Sind wir berechtigt zwischen zehn elf tausend und neuntausend Fuss zu fliegen Halifax Kontrollturm 10 24 28 1 Sie konnen sich zwischen funftausend und zwolftausend Fuss aufhalten wenn Sie das wunschen SR 111 10 24 45 1 Swissair eins elf schwer erklart den Notfall 10 24 46 4 das Gesprach wird von einer zweiten Stimme ubertont Verstanden wir sind zwischen zwolf und zehntausend Fuss Wir erklaren den Notstand um null eins zwei vier Zeitangabe Halifax Kontrollturm 10 24 56 0 Verstanden SR 111 10 24 56 5 Elf schwer wir beginnen nun Treibstoff abzulassen Wir mussen sofort landen Halifax Kontrollturm 10 25 00 7 Swissair eins elf nur noch einige Meilen Ich werde gleich bei Ihnen sein Halifax Kontrollturm 10 25 19 2 Swissair eins elf Sie haben nun die Erlaubnis auf dieser Route mit dem Ablassen des Treibstoffs zu beginnen Und geben Sie Bescheid wenn das Ablassen fertig ist Halifax Kontrollturm 10 25 43 0 Swissair eins elf check Sie haben die Erlaubnis den Treibstoff abzulassen Fakten BearbeitenDie Piloten Bearbeiten Der verantwortliche Pilot Flugkapitan Urs Zimmermann war 49 Jahre alt und hatte zum Zeitpunkt des Absturzes 10 800 Flugstunden davon 900 auf der MD 11 Er war seit 1971 bei der Swissair seit 1983 als verantwortlicher Captain 1994 wurde er Ausbilder fur Airbus und spater fur MD 11 Piloten Im Verlauf seiner Dienstzeit war es noch nie zu Zwischenfallen gekommen Der erste Offizier Kopilot Stephan Low war 36 Jahre alt und hatte von seinen 4800 Flugstunden 230 auf diesem Typ verbracht Er war seit 1991 bei der Swissair Im Mai des Jahres hatte er die Flugmusterberechtigung fur die MD 11 erhalten Auch wahrend seiner Dienstzeit gab es keine Zwischenfalle Beide Piloten waren zum Zeitpunkt des Unfalls in guter gesundheitlicher Verfassung Vor dem Flug hatten sie 27 Stunden Ruhezeit Die Fluglotsen Bearbeiten Der fur den oberen Luftraum zustandige Fluglotse in Moncton Kanada war 32 Jahre alt und hatte 9 Jahre Berufserfahrung Er war zum Zeitpunkt des Funkverkehrs mit SR 111 seit 5 Stunden im Dienst davor hatte er 72 Stunden frei Um 01 18 11 Uhr UTC ubergab er den Flug an die Bodenkontrolle die den Anflug auf Halifax begleiten sollte Der dortige Fluglotse war 51 Jahre alt und seit 26 Jahren in Moncton tatig Zum Zeitpunkt des Ereignisses war er seit 8 Stunden im Dienst davor hatte er 16 Stunden Freizeit Beide Lotsen besassen alle erforderlichen Qualifikationen Das Luftverkehrsaufkommen war zur Zeit des Absturzes gering Das Flugzeug Bearbeiten Die verungluckte Maschine war ein Passagierflugzeug der McDonnell Douglas Corporation vom Typ MD 11 Es war mit drei Triebwerken vom Typ Pratt amp Whitney 4462 ausgestattet und trug die Seriennummer 48448 Die Maschine war am 5 August 1991 4 neu an Swissair ausgeliefert worden und erhielt das Luftfahrzeugkennzeichen HB IWF Sie leistete bis zum Unfall insgesamt 36 041 Flugstunden Ausgestattet war sie mit 241 Sitzplatzen davon 12 in der First 49 in der Business und 180 in der Economy Klasse Opferliste nach Nationalitaten sortiert 5 Nationalitat Passagiere Crew GesamtAfghanistan nbsp Afghanistan 1 0 1Agypten nbsp Agypten 1 0 1China Volksrepublik nbsp Volksrepublik China 1 0 1Deutschland nbsp Deutschland 1 0 1Frankreich nbsp Frankreich 41 0 41Frankreich nbsp Frankreich und Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 2 0 2Frankreich nbsp Frankreich und Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 1 0 1Griechenland nbsp Griechenland 1 0 1Griechenland nbsp Griechenland und Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 1 0 1Indien nbsp Indien 1 0 1Iran nbsp Iran 1 0 1Iran nbsp Iran und Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 1 0 1Israel nbsp Israel und Schweiz nbsp Schweiz 1 0 1Italien nbsp Italien 3 0 3Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien 1 0 1Kanada nbsp Kanada 3 0 3Kanada nbsp Kanada und Marokko nbsp Marokko 1 0 1Mexiko nbsp Mexiko 1 0 1Russland nbsp Russland 1 0 1Saudi Arabien nbsp Saudi Arabien 1 0 1Schweiz nbsp Schweiz 31 13 44Schweiz nbsp Schweiz und Niederlande nbsp Niederlande 1 0 1Schweiz nbsp Schweiz und Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 2 0 2Schweiz nbsp Schweiz und Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 1 0 1Spanien nbsp Spanien 1 0 1Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 3 0 3Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich und Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 2 0 2Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 110 1 111Total 215 14 229Flugunfalluntersuchung BearbeitenDie Untersuchung des Unfalls dauerte uber vier Jahre und kostete 39 Millionen Dollar Zeitweise waren mehr als 4000 Menschen mit der Bergung beschaftigt Beteiligt waren neben der federfuhrenden kanadischen Transportsicherheitsbehorde Transportation Safety Board of Canada TSB Vertreter der amerikanischen und Schweizer Flugsicherung und der Swissair sowie die Firmen Boeing als Rechtsnachfolger von McDonnell Douglas und der Triebwerkhersteller Pratt amp Whitney ausserdem Pilotenvereinigungen und Versicherungen Die MD 11 wurde beim Aufprall auf die Wasseroberflache in mehrere tausend Teile zerrissen Die meisten sanken auf den Meeresgrund in etwa 55 Meter Tiefe bei 44 24 33 N 63 58 25 W 44 409148 63 973611 0 Koordinaten 44 24 33 N 63 58 25 W Das unterseeische Trummerfeld war 125 Meter lang und 95 Meter breit 126 5 Tonnen Trummer wurden geborgen das entspricht 98 der Flugzeugmasse Die Bergung der Wrackteile dauerte 15 Monate Im Dezember 1999 wurden mit Hilfe eines Saugbaggers die letzten Kleinteile vom Meeresboden geholt Am 27 Marz 2003 legte die TSB in Halifax den abschliessenden Unfallbericht vor Er sagte aus dass wahrscheinlich ein Storlichtbogen ausgelost durch eine beschadigte Isolierung eines Kupferkabels hinter der oberen Cockpitverkleidung die benachbarte Thermoschallisolation entzundet hatte Das betreffende Kabel versorgte das bordeigene Unterhaltungssystem IFEN In flight Entertainment Network mit elektrischer Energie Uber das IFEN konnten die Gaste der ersten Klasse und der Business Klasse an ihren Platzen Videos schauen oder Computerspiele spielen Der Untersuchungsbericht stellte fest dass die MPET Beschichtung des im Flugzeug verbauten Dammmaterials und andere Teile nicht genugend feuerfest waren Deshalb konnte sich der Brand zunachst unbemerkt ausbreiten Dann zerstorte er die Zuleitungen wichtiger Cockpitinstrumente so dass die Piloten in der Dunkelheit uber dem Meer die Orientierung verloren 6 Minuten vor dem Absturz verschmorte auch die Datenleitung zum Flugdatenschreiber im Heck was die Rekonstruktion des Unfalls zusatzlich erschwerte Als Resultat aus dem Unfall sprach die TSB 23 Sicherheitsempfehlungen aus Sie empfahl neue Standards fur Materialtests auf Feuerfestigkeit ausserdem den Einsatz von Feuermeldern in Flugzeugcockpits und die Installation von Videokameras in Hohlraumen Ausserdem sollte Flugpersonal besser fur die Brandbekampfung trainiert werden Am 25 Dezember 2003 ordnete das Luftfahrt Bundesamt in Braunschweig als Konsequenz aus der Katastrophe den Austausch aller MPET beschichteten Isolationen fur Flugzeuge in Deutschland an Die zustandige Aufsichtsbehorde in der Schweiz das Bundesamt fur Zivilluftfahrt ubernahm von der TSB rund 50 im Zusammenhang mit dem Absturz der MD 11 stehende Empfehlungen Sie wurden als nationale Anweisungen veroffentlicht 6 Verfilmung Bearbeiten nbsp Gedenkstatte fur den Swissair Flug 111 bei Peggy s CoveDie Katastrophe von Swissair Flug 111 wurde in der kanadischen Fernsehserie Mayday Alarm im Cockpit mit dem englischen Titel Fire on Board und dem deutschen Titel Swissair Flug 111 gezeigt In nachgestellten Szenen Animationen sowie Interviews mit Hinterbliebenen und Ermittlern wurde uber die Vorbereitungen den Ablauf und die Hintergrunde des Fluges berichtet In einer weiteren filmischen Aufarbeitung wurde der Vorfall in der amerikanischen Fernsehserie Sekunden vor dem Ungluck in der Folge Feuer im Cockpit dargestellt Weitere filmische Dokumentationen sind Feuer an Bord Die Tragodie von Swissair Flug 111 sowie Es geschah am Swissair 111 Absturz uber Halifax 7 von Schweizer Radio und Fernsehen Kontroverse BearbeitenIn einem vom kanadischen Fernsehsender CBC am 16 September 2011 ausgestrahlten Dokumentarfilm wird der Untersuchungsbehorde TSB vorgeworfen die Hypothese eines Mordanschlags vernachlassigt oder sogar jegliche Untersuchung in diese Richtung unterbunden zu haben So soll im Wrack die zehnfache der zu erwartenden Menge Magnesium gefunden worden sein Magnesium gilt als ein typischer Brandbeschleuniger Gegen diese Darstellung wird eingewendet sie stutze sich auf Aussagen einer einzigen Person Tom Juby des damaligen Chefermittlers 8 9 Daruber hinaus wurde uber eine Fracht von Diamanten spekuliert von denen bei den Bergungsaktionen kein einziger auftauchte Dies wurde als Hinweis auf einen Versicherungsbetrug betrachtet 10 Eine weitere alternative Theorie welche von wenigen britischen und US Medien 11 aufgegriffen wurde sieht den britischen Geheimdienst als moglichen Drahtzieher des Unfalls weil der ehemalige MI6 Agent Richard Tomlinson ursprunglich auf dem Todesflug gebucht war Tomlinson war von den britischen Behorden gesucht weil er streng geheime Informationen des MI6 an die Medien weitergeleitet und angedroht hatte dies auch weiterhin zu tun Tomlinson wurde allerdings nach seinem Hinflug aus Genf dem Flug Swissair 110 am New Yorker Flughafen JFK die Einreise in die USA verweigert Dieser Theorie hatte auch Tom Juby auf seiner Webseite Aufmerksamkeit geschenkt 12 Laut dem Bericht der CBC wurde die These eines Anschlages zusatzlich von einem leitenden Wissenschaftler gestutzt der das Magnesium in den Wrackteilen nachgewiesen habe Auch dieser sagte aus dass seine Erkenntnisse und Hinweise auf unsachliche Weise relativiert worden seien Der Dokumentarfilm wurde vom Schweizer Fernsehen nicht ausgestrahlt weil er zu sehr auf Spekulation beruhte Eine weitere Debatte wurde vom Wall Street Journal ausgelost In einem im Januar 1999 erschienenen Artikel wurde behauptet dass sich Kapitan und Erster Offizier nicht einig waren ob nach dem Erscheinen von Rauch im Cockpit ein schneller Sinkflug mit Kurs nach Halifax vorgenommen werden sollte Der Kapitan Urs Zimmermann beharrte angeblich auf einer aufwendigen und langsamen Fuel Dumping Prozedur samt Durchgehen einer entsprechenden Checkliste mit einem Kurswechsel der das Flugzeug weg vom Flughafen brachte Er wies seinen Ersten Offizier Stephan Low an nicht zu schnell zu sinken 13 Die kanadischen Behorden wollten den Artikel nicht kommentieren Siehe auch BearbeitenBeatrice Tschanz leitete nach dem Unfall die Krisenkommunikation bei SwissairEinzelnachweise Bearbeiten Marc Tribelhorn Todesflug SR 111 In Neue Zurcher Zeitung vom 1 September 2018 http www iasa intl com folders denoue washingtonpost com html https www austrianwings info 2013 09 mayday ueber dem atlantik der schicksalsflug von sr 111 McDonnell Douglas MD 11 MSN 48448 auf airfleets net englisch abgerufen am 2 Februar 2013 Names of Swissair crash victims In CNN World vom 7 September 1998 Halifax Kette von Ursachen Abgerufen am 17 Dezember 2020 Es geschah am Swissair 111 Absturz uber Halifax Play SRF Abgerufen am 31 Januar 2022 YouTube Bernadette Calonego Doku nahrt Zweifel an Unfalltheorie In Suddeutsche Zeitung vom 19 September 2011 abgerufen am 2 Februar 2013 Beat Bumbacher Ein Einzelkampfer will keine Ruhe geben In NZZ vom 17 September 2011 abgerufen am 2 Februar 2013 Swissair 111 The Untold Story In CBC Radio Canada vom 15 September 2011 CBC Berichterstattung uber die Hintergrunde der Untersuchungen englisch abgerufen am 2 Februar 2013 YouTube A Rogue Spy s Cyber Revenge Abgerufen am 18 Februar 2023 amerikanisches Englisch HOW FAR DOES IT GO Abgerufen am 18 Februar 2023 William M CarleyStaff Reporter of The Wall Street Journal Swissair Pilots Differed On How to Avoid Crash Abgerufen am 15 Februar 2023 amerikanisches Englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Swissair Flug 111 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Air transportation safety investigation report A98H0003 Offizieller Untersuchungsbericht des Transportation Safety Board of Canada 2 September 1998 englisch Offizieller Untersuchungsbericht des Transportation Safety Board of Canada Englisch PDF Datei 31 6 MB Franzosisch PDF 351 Seiten 31 6 MB bei der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST Swissair Information about the accident of SR111 Memento vom 28 April 1999 im Internet Archive bei Swissair en de fr Ausfuhrliche Reportage uber den Unfall auf Austrian Wings erschienen am 2 September 2013 Wire to Wire englisch PDF Memento vom 28 Mai 2010 im Internet Archive ausfuhrlicher Artikel in der NASA Zeitschrift System Failure Case Studies Ausgabe Februar 2010 Flugunfalldaten und bericht im Aviation Safety Network englisch Dokumentationsfilm Feuer an Bord von SF DRS nach Veroffentlichung des Unfallreports im Videoportal des Schweizer Fernsehens Absturz Swissair Flug 111 bei Halifax Tagesschau 1998 HD YouTube Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Swissair Flug 111 amp oldid 238179608