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Dieser Artikel betrifft einen deutschen Historiker fur den deutschen Fussballspieler siehe Heribert Muller Fussballspieler Heribert Muller 16 Marz 1946 in Koln ist ein deutscher Historiker mit dem Schwerpunkt Spatmittelalter Er bekleidete Lehrstuhle fur Mittelalterliche Geschichte an den Universitaten Frankfurt am Main 1987 1994 Koln 1994 1998 und von 1998 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2011 erneut an der Universitat Frankfurt am Main Muller forscht vor allem zur Geschichte Frankreichs Burgunds und der Kirche im 15 Jahrhundert Heribert Muller aufgenommen von Werner Maleczek im Jahr 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenHeribert Muller ist der Sohn eines Versicherungsprokuristen Er wuchs in Koln Nippes auf Seit 1956 besuchte er das Dreikonigsgymnasium in Koln und legte dort im Jahr 1965 das Abitur ab Er absolvierte von 1965 bis 1967 seinen Militardienst Anschliessend studierte er in der Zeit von 1967 bis 1973 die Facher Geschichte Germanistik Philosophie und Padagogik an der Universitat zu Koln Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren in Geschichte Heinz Bellen Egon Boshof Odilo Engels Hermann Jakobs Theodor Schieder Theodor Schieffer Hans Tummler und Friedrich Vittinghoff 1972 machte er das Erste Staatsexamen fur das Lehramt an Hoheren Schulen Anschliessend war er von 1973 bis 1982 als wissenschaftlicher Assistent in Koln tatig Dort erfolgte 1976 seine Promotion mit dem Thema Heribert Kanzler Ottos III und Erzbischof von Koln Von 1982 bis 1987 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Im Sommersemester 1986 erfolgte seine Habilitation an der Universitat zu Koln mit einem von Erich Meuthen angeregten Thema uber Die Franzosen Frankreich und das Basler Konzil Seit 1987 lehrte Muller Mittelalterliche Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Seine Antrittsvorlesung hielt er im Mai 1989 uber Johannes Haller Frankreich und das franzosische Spatmittelalter 1 Von 1994 bis 1998 war Muller als Professor fur Mittelalterliche Geschichte an der Universitat Koln tatig Seit 1998 lehrte er bis zu seiner Emeritierung 2011 wieder an der Universitat Frankfurt am Main Im Kollegjahr 2009 2010 zahlte er zu den Stipendiaten des Historischen Kollegs in Munchen und arbeitete dort zu dem Thema Kirche und europaische Machte im konziliaren Zeitalter Im Juni 2010 hielt Muller im Historischen Kolleg zum Thema Das Ende des konziliaren Zeitalters 1440 1450 ein Kolloquium ab Die zwolf Beitrage gab Muller 2012 in einem Sammelband heraus Seine Habilitation wurde 1987 mit dem Giovanni Domenico Mansi Preis der Gesellschaft fur Konziliengeschichtsforschung ausgezeichnet Ihm wurde 1994 der Prix Duc d Arenberg Histoire et culture generales fur seine Untersuchung zu den Kreuzzugsplanen und der Kreuzzugspolitik des Herzogs Philipp des Guten von Burgund verliehen 2 Muller ist Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission 1992 des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte 1999 und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2000 Von 2005 bis 2007 war Muller Vorsitzender im Beirat des Deutschen Historischen Instituts Paris Seine Arbeitsschwerpunkte sind die europaische Geschichte des Spatmittelalters besonders die Geschichte Frankreichs Burgunds und der Kirche im 15 Jahrhundert Ausserdem forscht er schwerpunktmassig zur kolnischen und rheinischen Geschichte des Fruhmittelalters Mit seiner Dissertation lieferte er eine umfassende Darstellung der Lebensgeschichte des Erzbischofs Heribert von Koln Bis dahin fehlte uber den Kolner Erzbischof eine monographische Gesamtdarstellung 3 Muller hat die Erforschung des Basler Konzils wesentlich mitgestaltet Seine Habilitation widmete sich dem Konzil von Basel 4 Gemeinsam mit Johannes Helmrath veranstaltete er 2004 eine Herbsttagung des Konstanzer Arbeitskreises auf der Insel Reichenau zu den Konzilien von Pisa 1409 Konstanz 1414 1418 und Basel 1431 1449 5 Erstmals befasste sich damit der Konstanzer Arbeitskreis in seiner sechzigjahrigen Geschichte mit den kirchlichen Grossversammlungen des beginnenden 15 Jahrhunderts 6 Mit seiner Monographie uber Die kirchliche Krise des Spatmittelalters legte er ein Standardwerk zur Kirche und den europaischen Machten im konziliaren Zeitalter vor 7 Gegenstand seiner Untersuchungen waren wiederholt die vielfaltigen Krisen und Herausforderungen der franzosischen Monarchie in der Zeit des Hundertjahrigen Krieges sowie Aufstieg und Fall der Herzoge von Burgund aus dem Haus Valois Mit Bernd Schneidmuller und Joachim Ehlers gab Muller 1996 einen Sammelband uber die franzosischen Konige des Mittelalters heraus Das Werk enthalt 25 Herrscherbiographien von Odo bis Karl VIII in der Zeit von 888 bis 1498 In der Einleitung skizzieren die Herausgeber die Entwicklung des Landes von bescheidenen Anfangen hin zum Konigsstaat und schliesslich zur Konigsnation von unverwechselbarem Profil weit uber das Mittelalter hinaus Die Beitrage wurden von ausschliesslich deutschsprachigen Kennern verfasst Dabei betreute Muller den Teil zum Spatmittelalter 8 Muller gab 2004 sieben Beitrage von einem 2002 abgehaltenen Kolloquium zum Gedenken an die 1991 verstorbene Frankfurter Mediavistin Elsbet Orth heraus 9 Schriften BearbeitenMonografien Die kirchliche Krise des Spatmittelalters Schisma Konziliarismus und Konzilien Enzyklopadie deutscher Geschichte Bd 90 Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 55864 7 Frankreich Burgund und das Reich im spaten Mittelalter Ausgewahlte Aufsatze Spatmittelalter Humanismus Reformation Bd 56 Mohr Siebeck Tubingen 2011 ISBN 978 3 16 150695 6 Kreuzzugsplane und Kreuzzugspolitik des Herzogs Philipp des Guten von Burgund Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 51 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 36044 4 Heribert Kanzler Ottos III und Erzbischof von Koln Veroffentlichungen des Kolnischen Geschichtsvereins e V Bd 33 ISSN 1430 0133 Wamper Koln 1977 Zugleich Koln Universitat Dissertation 1976 Herausgeberschaften Das Ende des konziliaren Zeitalters 1440 1450 Versuch einer Bilanz Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Bd 86 Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 71421 0 Digitalisat mit Johannes Helmrath Die Konzilien von Pisa 1409 Konstanz 1414 1418 und Basel 1431 1449 Institution und Personen Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Bd 67 Thorbecke Ostfildern 2007 ISBN 978 3 7995 6867 8 Digitalisat ihrer Burger Freiheit Frankfurt am Main im Mittelalter Beitrage zur Erinnerung an die Frankfurter Mediaevistin Elsbet Orth Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Bd 22 Kramer Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 7829 0544 X mit Joachim Ehlers Bernd Schneidmuller Die franzosischen Konige des Mittelalters Von Odo bis Karl VIII 888 1498 Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 40446 4 Literatur BearbeitenPatrick Bahners Barfuss nach Koln Das mundlich Uberlieferte ist kein Nippes Der Historiker Heribert Muller ein lebendes Korrektiv der Schriftkulturgeschichte wird siebzig In Frankfurter Allgemeine Zeitung 16 Marz 2016 Nr 64 S 12 Heribert Muller In Jurgen Petersohn Hrsg Der Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte Die Mitglieder und ihr Werk Eine bio bibliographische Dokumentation Veroffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises fur Mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines funfzigjahrigen Bestehens 1951 2001 Bd 2 Thorbecke Stuttgart 2001 ISBN 3 7995 6906 5 S 295 299 Digitalisat Gabriele Annas Jessika Nowak Hrsg Et l homme dans tout cela Von Menschen Machten und Motiven Festschrift fur Heribert Muller zum 70 Geburtstag Frankfurter historische Abhandlungen Bd 48 Steiner Stuttgart 2017 ISBN 3 515 11469 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heribert Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Heribert Muller im Opac der Regesta Imperii Seite von Heribert Muller an der Universitat Frankfurt am MainAnmerkungen Bearbeiten Heribert Muller Der bewunderte Erbfeind Johannes Haller Frankreich und das franzosische Spatmittelalter In Historische Zeitschrift 252 1991 S 265 317 online Preistrager der Arenberg Stiftung Vgl dazu die Besprechungen von Friedrich Lotter in Blatter fur deutsche Landesgeschichte 117 1981 S 682 683 online Rudolf Schieffer in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 35 1979 S 290 291 online Vgl dazu Michael Borgolte Personengeschichte und Ereignis Methodologisches zu Heribert Mullers Werk uber Franzosen und franzosische Politik auf dem Basler Konzil In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 140 1992 S 413 424 Vgl dazu die Besprechung von Jochen Schenk in Historische Zeitschrift 289 2009 S 448 449 Heribert Muller Johannes Helmrath Zur Einfuhrung In Dies Hrsg Die Konzilien von Pisa Konstanz und Basel Ostfildern 2007 S 9 29 hier S 9 Vgl dazu die Besprechung von Daniel Berger in Historische Zeitschrift 297 2013 S 472 473 Vgl dazu die Besprechungen von Bertrand Schnerb in Francia 25 1 1998 S 296 298 Digitalisat Michel Parisse in Historische Zeitschrift 267 1998 S 747 750 Werner Maleczek in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 106 1998 S 533 534 Philippe Depreux in Archiv fur Kulturgeschichte 84 2002 S 243 244 Karl Schnith in Das Historisch Politische Buch 45 1997 S 458 Malte Prietzel in Zeitschrift fur historische Forschung 25 1998 S 429 431 Karl Friedrich Krieger in Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 45 1997 S 260 261 Hubertus Seibert in Historisches Jahrbuch 118 1998 S 382 383 Sandra Dieckmann in Zeitschrift fur romanische Philologie 117 2001 S 664 Joseph Hanimann Vom Konigsstaat zur Konigsnation In Frankfurter Allgemeine Zeitung 28 August 1996 Nr 200 S 35 Vgl dazu die Besprechung von Pierre Monnet in Historische Zeitschrift 281 2005 S 737 738 Normdaten Person GND 130392723 lobid OGND AKS LCCN n78018499 VIAF 273755655 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller HeribertKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 16 Marz 1946GEBURTSORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heribert Muller amp oldid 223923579