www.wikidata.de-de.nina.az
Frantisek Graus 14 Dezember 1921 in Brunn 1 Mai 1989 in Basel war ein tschechoslowakischer Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenWegen seiner judischen Abstammung wurde er im November 1941 ins Ghetto Theresienstadt deportiert von dort im Herbst 1944 in das KZ Auschwitz In Theresienstadt gehorte er mit seiner Freundin zu der relativ grossen illegalen kommunistischen Zelle Er arbeitete hier in der sogenannten Talmudhundertschaft die die beschlagnahmten hebraischen Bucher aus judischen Bibliotheken katalogisieren musste Nach dem Krieg studierte er an der Universitat Prag Geschichte und wurde 1948 promoviert 1951 habilitierte er sich Von 1953 bis 1969 war er ordentlicher Professor fur Mittelalterliche Geschichte an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Prag Nach dem Prager Fruhling emigrierte er 1969 aus der Tschechoslowakei in die Bundesrepublik Deutschland wo er zunachst als Gastprofessor an der Universitat Konstanz und dann von 1970 bis 1972 als ordentlicher Professor fur Mittelalterliche Geschichte an der Justus Liebig Universitat Giessen tatig war Von 1972 bis 1989 war er ordentlicher Professor fur Mittelalterliche Geschichte an der Universitat Basel Graus hat neben wichtigen und die Forschung anregenden sozial und strukturgeschichtlichen Monographien bedeutende Studien zu Fragen historischer Traditionsbildung vorgelegt zusammengefasst im magistralen Werk Lebendige Vergangenheit Uberlieferung im Mittelalter und in den Vorstellungen vom Mittelalter 1975 Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Graus war die Geschichte der Juden und anderer Randgruppen im Mittelalter Von 1953 bis 1969 war Graus Chefredakteur von Ceskoslovensky casopis historicky Tschechoslowakische historische Zeitschrift Graus war ausserdem Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte und der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte Fur seine Forschungen wurden Graus zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen 1958 erhielt er den Nationalpreis der Tschechoslowakei Die Universitat Giessen verlieh ihm 1968 die Ehrendoktorwurde Graus hatte im letzten Drittel des 20 Jahrhunderts im Konstanzer Arbeitskreis wichtige Erkenntnisse und Neuansatze entwickelt Im Arbeitskreis selbst wurde er jedoch als wissenschaftlicher Aussenseiter angesehen 1 Schriften Auswahl BearbeitenMonographien Volk Herrscher und Heiliger im Reich der Merowinger Studien zur Hagiographie der Merowingerzeit Prag 1965 Struktur und Geschichte Drei Volksaufstande im mittelalterlichen Prag Vortrage und Forschungen Sonderband 7 Thorbecke Sigmaringen 1971 online Lebendige Vergangenheit Uberlieferung im Mittelalter und in den Vorstellungen vom Mittelalter Bohlau Koln u a 1975 ISBN 3 412 11875 3 Die Nationenbildung der Westslawen im Mittelalter Thorbecke Sigmaringen 1980 ISBN 3 7995 6103 X Pest Geissler Judenmorde Das 14 Jahrhundert als Krisenzeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1987 ISBN 3 525 35622 6 Rezension 3 Auflage 1994 Ausgewahlte Aufsatze 1959 1989 Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 6655 4 UB Heidelberg Herausgeberschaften Mentalitaten im Mittelalter Methodische und inhaltliche Probleme Vortrage und Forschungen Bd 35 Thorbecke Sigmaringen 1987 ISBN 3 7995 6635 X online Literatur BearbeitenSusanna Burghartz Hrsg Spannungen und Widerspruche Gedenkschrift fur Frantisek Graus Thorbecke Sigmaringen 1992 ISBN 3 7995 4157 8 Frantisek Graus In Jurgen Petersohn Hrsg Der Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte Die Mitglieder und ihr Werk Eine bio bibliographische Dokumentation Thorbecke Stuttgart 2001 ISBN 3 7995 6906 5 S 149 157 Guy P Marchal Professor Frantisek Graus 14 Dezember 1921 bis 1 Mai 1989 In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 39 1989 S 237 online Thomas Schibler Graus Frantisek In Historisches Lexikon der Schweiz Rainer Christoph Schwinges Herbert Ludat Hrsg Politik Gesellschaft Geschichtsschreibung Giessener Festgabe fur Frantisek Graus zum 60 Geburtstag Bohlau Koln u a 1982 ISBN 3 412 01982 8 Zur Erinnerung an Frantisek Graus In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde 90 1990 S 5 ff E Periodica Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Frantisek Graus im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Frantisek Graus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Frantisek Graus im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Literatur von und uber Frantisek Graus im OPAC der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Stefan Weinfurter Standorte der Mediavistik Der Konstanzer Arbeitskreis im Spiegel seiner Tagungen In Peter Moraw Rudolf Schieffer Hrsg Die deutschsprachige Mediavistik im 20 Jahrhundert Ostfildern 2005 S 9 38 Digitalisat Normdaten Person GND 118541722 lobid OGND AKS LCCN n50032040 VIAF 49237918 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graus FrantisekALTERNATIVNAMEN Graus FrantisekKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer HistorikerGEBURTSDATUM 14 Dezember 1921GEBURTSORT BrunnSTERBEDATUM 1 Mai 1989STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frantisek Graus amp oldid 237935176