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Dieser Artikel behandelt die Schweizer Gemeinde im Kanton St Gallen fur weitere Bedeutungen siehe Weesen Begriffsklarung Weesen ist eine politische Gemeinde im Kanton St Gallen Sie liegt im Wahlkreis See Gaster am Westufer des Walensees am Linthkanal WeesenWappen von WeesenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton St Gallen Kanton St Gallen SG Wahlkreis See GasterwBFS Nr 3316i1f3f4Postleitzahl 8872Koordinaten 726035 221595 47 133329 9 100003 423 Koordinaten 47 8 0 N 9 6 0 O CH1903 726035 221595Hohe 423 m u M Hohenbereich 418 1206 m u M 1 Flache 5 40 km 2 Einwohner 1845 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 342 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 14 3 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Marcel Benz parteilos Website www weesen chLage der GemeindeKarte von WeesenwwLuftbild aus 100 m von Walter Mittelholzer 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Klima 4 Wappen 5 Sehenswurdigkeiten 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Bevolkerung und Bildergalerie 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gemeindegebiet reicht nach Westen fast bis Ziegelbrucke der ostliche Ortsteil Fli gehort aber schon zur Gemeinde Amden Geschichte Bearbeiten nbsp Der Bereich der 2003 neu bebauten Parzelle vor der Stadtligasse am WalenseeAuf dem heutigen Gemeindegebiet befinden sich mehrere alte Siedlungen Im Osten der ehemalige Hof Oberweesen in der Ebene Autis oder Othis mit der katholischen Pfarrkirche St Martin entlang des Hugels Gmahl der ehemalige Flecken Weesen mit dem Hafen dem Dominikanerinnen Kloster Maria Zuflucht und den Siedlungskernen Buhl Widen im Dorf und Lochbrunnen sowie im Westen bis 1388 die Stadt Niederweesen am Flussauslauf der Maag aus dem Walensee Die Bruckensiedlung Biasche lag ursprunglich auf der linken Seite der Maag und gehorte damit zum Kanton Glarus Die Erscheinung der ganzen Gemeinde wurde durch die Linthkorrektion 1807 1823 markant verandert Der Fluss Maag verlor seine Funktion als Verbindung zwischen Walensee und Linth und wurde durch den Linthkanal ersetzt der Walensee und Zurichsee verbindet und ein grosseres Stuck Land sudwestlich des alten Fleckens dem Gemeindegebiet zuschlug Der Seespiegel des Walensee wurde ca 5 m gesenkt wodurch zwischen dem alten Flecken Weesen und dem See eine breite Uferzone mit neuem Land entstand und so die alten Siedlungskerne ihre ursprungliche Uferlage einbussten Die fruhesten archaologischen Funde auf dem Gemeindegebiet stammen aus der Latenezeit In der Zeit der romischen Herrschaft entstand vermutlich eine Dauersiedlung 1962 wurden Reste eines galloromischen Tempels auf Huttenboschen entdeckt einem Hugel auf der linken Seite des Linthkanals der fruher eine Insel im See bildete Im 6 Jahrhundert begann die Besiedlung durch die Alemannen und die Germanisierung der ursprunglichen Bevolkerung und der Flurnamen die aber zum Teil romanische Ursprunge erkennen lassen Weesen gehorte jedoch noch zu Churratien und blieb auch bis 1823 47 in kirchlichen Belangen dem Bistum Chur unterstellt Im ratischen Reichsurbar von 824 43 ist erstmals schriftlich die Existenz einer Basilika und eines Hafens belegt die dem Kloster Pfafers gehorten urkundlich erwahnt wird der Name Weesen aber erstmals am 28 August 1232 in einem Dokument das einen Tauschhandel des Klosters mit Angehorigen der Adelsgeschlechter der Kyburger und Rapperswiler in Oberwesin und Niderwesin festhalt Die Rapperswiler grundeten 1259 das Frauenkloster Im Mittelalter gehorten Ober und Niederweesen zuerst unterschiedlichen Adelsgeschlechtern und Klostern bis 1283 die Habsburger beide Hofe durch Erbschaften vereinigten und ihrer Vogtei Windegg unterstellten Niederweesen wurde zum Zoll und Umschlagplatz sowie Bruckenkopf uber den Fluss Maag ausgebaut und erhielt eine Ummauerung Ab 1288 wird der Ort in Urkunden als Stadt bezeichnet Die Habsburger privilegierten ihre Grundung mit Steuerfreiheit 1370 Wahlrecht 1379 und niederer Gerichtsbarkeit Nach dem Bundnis des Landes Glarus mit der Eidgenossenschaft 1352 stieg die strategische Bedeutung Weesens fur die Habsburger noch da es nun den Ausgang aus dem Glarnerland sperrte und gleichzeitig den Ost West Verkehr von Walenstadt nach Rapperswil und Zurich uber den Wasserweg Walensee Maag Linth kontrollierte Nach der Schlacht bei Sempach 1386 besetzten die Eidgenossen die Stadt und zwangen die Einwohner zur Huldigung 1388 offneten die Einwohner der Uberlieferung zufolge jedoch Truppen des osterreichischen Herzogs Albrecht III von Habsburg heimlich die Stadttore so dass es in der Nacht vom 21 zum 22 Februar zur Mordnacht von Weesen kam 5 in der ein grosser Teil der eidgenossischen Besatzung getotet wurde Nach der Niederlage des Herzogs bei Nafels am 9 April 1388 zerstorten die Glarner und Eidgenossen als Racheakt die habsburgische Stadt und setzten im Friedensschluss 1394 durch dass die Stadt nicht wieder aufgebaut werden durfte Auf dem Areal der alten Stadt wurde 1838 mit dem Bau des Schulhauses erstmals wieder gebaut Heute ist das ganze Areal uberbaut 1993 1994 fanden im Bereich der Ziegelbrucke Wismet und Hofenstrasse umfangreiche Grabungen statt Auf 60 m Lange konnten die 1 5 m starke und teilweise noch 1 6 m hoch erhaltene Stadtmauer und der Graben von 8 m Breite und 5 m Tiefe festgestellt werden An die Mauer waren mehrere Gebaude angebaut Auf dem ganzen Areal lag eine dicke Brandschicht welche verkohlte Balken Steine Mortel und zahlreiche Kleinfunde enthielt 6 Weitere Grabungen fanden auf dem Speerplatz anlasslich des Baues einer Wasserleitung im Mai 2008 statt Gefunden wurden gut erhaltene Grundmauern und Boden von drei angeschnittenen Gebauden mit stabilen Mauern die dicht an der ehemaligen Stadtmauer standen In einem Haus fanden sich Reste eines Kachelofens Die Fundstelle lag nur einen halben Meter unter dem Asphalt 7 An der Stelle der Stadt in Niederweesen entstand beim Kloster eine dorfliche Siedlung der die Herzoge von Osterreich 1399 das Recht fur einen Wochenmarkt zusprachen Nach einer kurzzeitigen Verpfandung an die Grafen von Toggenburg 1406 1436 kam Weesen zusammen mit der Vogtei Windegg 1438 als Pfand an die eidgenossischen Kantone Glarus und Schwyz 1474 eignete sich Glarus den Zoll und die Schifffahrtsrechte von Weesen an 1529 schloss sich Weesen der Reformation an musste aber nach den Kappelerkriegen 1531 den katholischen Glauben wieder einfuhren und verlor seine politische Autonomie bis 1564 In der Zeit der Herrschaft von Glarus und Schwyz residierte in Weesen ein Untervogt der den Landvogt von Gaster vertrat und meistens einheimischen Burgerfamilien entstammte 1660 1749 war dies immer ein Angehoriger der ursprunglich aus Schwyz stammenden Familie Betschart die auf dem Schloss Halde residierte Obwohl die Siedlung politisch und wirtschaftlich gegenuber der habsburgischen Zeit an Bedeutung einbusste blieb Weesen ein wichtiger Umschlagplatz fur Waren fur den Kanton Glarus sowie als Station fur den Durchgangsverkehr Erst im 18 Jahrhundert setzte ein starker Niedergang ein weil der steigende Seespiegel des Walensee wegen des Ruckstaus der Maag durch die Linth standige Uberschwemmungen verursachte Erst die Eroffnung des Linthkanals 1816 und die Senkung des Seespiegels bewirkten eine Trendwende Im 19 Jahrhundert stieg die Bedeutung Weesens zuerst wieder durch die Einrichtung eines regelmassigen Dampfschiffverkehrs 1837 und Weesen wurde ein Touristenziel 1848 setzte der Niedergang des Schiffsverkehrs ein weil die Strasse uber den Kerenzerberg eroffnet wurde und damit eine Landverbindung nach Chur bestand 1859 erhielt Weesen einen Bahnanschluss nach Rapperswil durch die Vereinigte Schweizerbahnen und Nafels durch die Schweizerische Nordostbahn Der Anschluss nach Nafels wurde 1918 stillgelegt und 1938 abgebrochen 1969 wurde die Weesener Schleife begradigt und der Bahnhof Weesen auf die linke Seite der Linth ins Gemeindegebiet von Mollis verlegt 1945 verbrachte Marschall Petain das ehemalige Staatsoberhaupt von Vichy Frankreich kurze Zeit in Weesen bevor er aus der Schweiz nach Frankreich ausreiste Auf dem Gebiet der Gemeinde Weesen standen der Uberlieferung zufolge drei Burgen Die Burg Buhl war der Sitz der Amtleute von Meran und stand auf dem Hugel auf dem heute die Heiligkreuzkirche steht Sie wurde 1294 und 1354 erwahnt und wurde wohl auch 1388 zerstort Die Burg Chapfenberg stand nordostlich von Weesen Hier residierten wahrscheinlich Dienstleute der Kyburger Sie wurde vielleicht 1388 zerstort Noch im 19 Jahrhundert waren Reste der Burg sichtbar heute sind keine Spuren mehr zu erkennen Aus einer Vorburg ging spater das Schloss Halde hervor das seit dem 15 Jahrhundert Sitz der Untervogte von Glarus und Schwyz war Um 1830 in das Schlosshotel Mariahalden umgebaut Die Weesenburg stand auf einer Insel in der Maag am Ausfluss des Walensees und sicherte die Brucke von der Stadt Weesen nach Glarus In dieser Burg auch als Zwingmuli bezeichnet residierte zeitweise der Vogt des Amtes Glarus 1386 wurde sie von den Eidgenossen geschleift Zwei weitere Burgen bzw Adelssitze sind weder urkundlich noch archaologisch nachgewiesen Die Meldburg lag angeblich auf dem Hugel Gmahl und das Schlosschen Othis bei der Pfarrkirche St Martin Klima BearbeitenWeesen besitzt aufgrund seiner geschutzten Lage ein ausgesprochen mildes Klima die Jahresmitteltemperatur betragt rund 11 3 C und ist milder als Walenstadt 8 Daher gedeihen hier Pflanzenarten wie verschiedene Palmen Feigen Zitronenbaume und Kiwis Auf mehreren Rebhangen wird guter Wein produziert der von den zahlreichen Sonnenstunden und wenigen Eistagen profitiert Weesen erreicht nicht das fast mediterrane Klima von Quinten erinnert aber durch sein Erscheinungsbild und dem sudlandischen Ambiente an ein Tessiner Dorf Es ist nach Quinten der warmste Ort am Walensee Wappen BearbeitenBlasonierung In Silber ein roter Schragbalken begleitet von zwei schreitenden roten Lowen der obere nach links gewendet Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Weesen nbsp Dominikanerkirche Maria Zuflucht Die Kirche des Dominikanerinnenklosters Maria Zuflucht wurde 1688 erbaut und enthalt eine reiche Innenausstattung Schon im 9 Jahrhundert bestand hier eine Gemeinschaft von Beginen Die Schwestern schlossen sich 1256 dem Dominikanerorden an 2021 besteht die Gemeinschaft aus 8 Schwestern und einer Terziarin 9 Etwas erhoht liegt die Heiligkreuzkirche Buhlkirche aus dem 15 Jahrhundert Die ursprunglich romanische Anlage wurde im Lauf der Zeit mehrmals umgebaut Die Innenausstattung enthalt Werke aus der Gotik bis ins 19 Jahrhundert 10 Neben der Heiligkreuzkirche liegt die evangelisch reformierte Zwinglikirche Die Pfarrkirche St Martin im Ortsteil Fli aus dem 13 Jahrhundert wurde 1823 klassizistisch umgestaltet Das Ortsmuseum im Stadtli wurde im September 2010 eroffnet Das Hotel Schwert existiert seit 1523 und ist angeblich der alteste bekannte Gasthof am Walensee Das heutige klassizistische Aussehen erhielt das Gebaude 1830 Verkehr Bearbeiten nbsp Der 1969 verlegte BahnhofMit der Eisenbahnanbindung 1859 Eroffnung der Bahnstrecke Wald Rapperswil Ziegelbrucke und weiter nach Glarus siehe Bahnstrecke Weesen Linthal wurde Weesen fur die Touristen interessant Damals lag der Bahnhof in einer engen Kurve der entstehenden Bahnstrecke Ziegelbrucke Chur Die Kondukteure sahen jeweils nicht an das andere Ende der Zuge und so kam es oft zu Personenunfallen da Leute auf den Trittbrettern standen wenn die Zuge losfuhren Der Bahnhof lag spater links des Linthkanals auf dem Gemeindegebiet von Mollis GL wurde aber Ende 2013 stillgelegt 11 Der Kern des Stadtchens sowie der Weiler Fli im Osten werden vom Autobetrieb Weesen Amden bedient In Weesen gibt es eine Schiffstation fur Personenschiffe Personlichkeiten BearbeitenKatharina von Zimmern 1478 1547 letzte Abtissin des Zurcher Fraumunsters lebte zwischen 1488 und 1491 im Schlossli unterhalb der Buhlkirche Weesen Huldrych Zwingli 1484 1531 Zurcher Reformator lebte von 1489 bis 1494 in der Kaplanei unterhalb der Buhlkirche Weesen Max Bolliger 1929 2013 Schriftsteller und Kinderbuchautor lebte in Weesen Paul Suso Holdener 1930 2005 Ordensgeistlicher Walter Hauser 1957 2022 Jurist Schriftsteller und Journalist lebte zuletzt in Weesen Tino Kessler 1996 EishockeyspielerBevolkerung und Bildergalerie BearbeitenBevolkerungsentwicklung Jahr 1850 1900 1950 1980 2000 2010 2015 2019Einwohner 642 741 1209 1194 1422 1537 1595 1717Quelle 12 nbsp Am Hafen nbsp Die kath Pfarrkirche St Martin Ersterwahnung 13 Jahrhundert nbsp Pfarrkirche St Martin Ansicht vom Osten nbsp Blick von Amden nbsp Die Wasserstandsaule im Hafen nbsp Blick vom Hotel Romerturm in Filzbach nbsp Weesen am Seeufer aus der Luft nbsp Kruzifix im Kloster 15 Jahrhundert nbsp Fontane im Walensee nbsp am Buel in Weesen mit Zwinglikirche und Buhlkirche nbsp Walensee Blick von Weesen nach Osten nbsp BuhlkircheLiteratur BearbeitenBernhard Anderes Schweizerische Kunstfuhrer GSK Band 535 536 Weesen Dominikanerinnenkloster und Buhlkirche Bern 1993 ISBN 3 85782 535 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weesen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde WeesenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Fur das Datum der Mordnacht siehe Ernst Tremp Schlacht bei Nafels In Historisches Lexikon der Schweiz 25 November 2016 abgerufen am 6 Juni 2019 Kantonsarchaologie St Gallen PDF 873 kB Linth Zeitung 20 Mai 2008 http muehlehorn meteobase ch Kloster Maria Zuflucht Hrsg Dominikanerkloster Maria Zuflucht Brochure in der Kirche Weesen 2021 S 2 Bernhard Anderes Weesen Dominikanerinnenkloster und Buhlkirche Schweizerische Kunstfuhrer Nr 535 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1993 ISBN 978 3 85782 535 4 Nadine Rydzyk Der Schliessung des Bahnhofs Weesen Positives abgewinnen Sudostschweiz 27 April 2012 Standige und nichtstandige Wohnbevolkerung nach Jahr Kanton Bezirk gt gt Gemeinde Bevolkerungstyp Geburtsort und Staatsangehorigkeit Abgerufen am 29 Dezember 2020 Politische Gemeinden im Wahlkreis See Gaster Amden Benken Eschenbach Gommiswald Kaltbrunn Rapperswil Jona Schanis Schmerikon Uznach WeesenEhemalige Gemeinden Ernetschwil Goldingen Jona Rapperswil Rieden St GallenkappelKanton St Gallen Wahlkreise des Kantons St Gallen Gemeinden des Kantons St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weesen amp oldid 238662520