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Amden in einheimischer Mundart Amde ˈɑ mde 5 6 ist ein Dorf und eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton St Gallen AmdenWappen von AmdenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton St Gallen Kanton St Gallen SG Wahlkreis See GasterBFS Nr 3311i1f3f4Postleitzahl 8873Koordinaten 729100 223400 47 148971 9 14091 903 Koordinaten 47 8 56 N 9 8 27 O CH1903 729100 223400Hohe 903 m u M Hohenbereich 419 2101 m u M 1 Flache 43 05 km 2 Einwohner 1847 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 43 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 10 7 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Peter Remek parteilos Website www gemeinde amden chDie Terrasse von Amden uber dem Walensee Die Terrasse von Amden uber dem WalenseeLage der GemeindeKarte von AmdenwwBlick auf Amden im 1956SeerenbachfallLeistchammAmden gegen den LeistchammAmden gegen den Leistchamm 1956Kath Kirche St Gallus in Amden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Verkehr 4 Geschichte 4 1 Ur und Fruhgeschichte 4 2 1 Jahrhundert v Chr bis 5 Jahrhundert 4 3 6 bis 12 Jahrhundert 4 4 13 bis 18 Jahrhundert 4 5 1798 1910 4 6 Religiose Kolonie 4 7 Bergsturz von Amden 5 Sehenswurdigkeiten und Tourismus 5 1 Baudenkmaler 5 2 Tourismus 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMit einer Flache von 43 km ist Amden eine der grosseren Gemeinden des Kantons 12 09 km sind Wald Der hochste Punkt Amdens liegt auf 2101 m u M auf dem Leistchamm der tiefste Punkt auf 421 m beim Walensee Die Gemeinde Amden besteht aus vier Teilen Dorf 900 m u M Arvenbuel gesprochen mit f 1250 m u M sowie am Ufer des Walensees Fli oder Fly 430 m u M und Betlis 430 m u M mit den Teilen Ober und Unterbetlis Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahl in den vier Teilen betrug 2008 insgesamt 1612 davon im Dorf und Arvenbuel 1314 im Fli 270 und in Betlis 28 Davon waren 659 Ortsburger 1035 katholisch und 313 evangelisch Die Bewohner von Amden werden Ammler genannt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenArbeitsplatze gibt es in den Bereichen der Landwirtschaft des Gast und Baugewerbes und in verschiedenen Bereichen der Dienstleistung Verkehr Bearbeiten 1882 wurde die Strasse nach Weesen eroffnet Zehn Jahre spater verkehrte zweimal pro Tag eine Postkutsche bis 1918 die Ortsgemeinde den Transportbetrieb ubernahm Sie kaufte zwei alte Armeelastwagen und baute diese zu siebzehnplatzigen Autobussen um Der Autobetrieb Weesen Amden war gegrundet Das Unternehmen das massgeblich zur Entwicklung des Ferienortes beitrug brachte Arbeit und Verdienst in die Gemeinde 1950 wurde der Garagen und Werkstattbau erstellt Heute verfugt der Betrieb uber 14 Fahrzeuge nebst dem Kursbetrieb etwa 200 000 Fahrgaste pro Jahr organisiert er Ausflugsfahrten unterhalt einen Lastwagen und Taxibetrieb und besorgt im Winter die Schneeraumung Geschichte Bearbeiten nbsp Historisches Luftbild aus 500 m von Walter Mittelholzer von 1923Ur und Fruhgeschichte Bearbeiten Vor 50 000 Jahren liessen sich im Churfirstengebiet wohl nur vorubergehend die ersten Bewohner nieder Unter anderem besiedelten sie das Wildenmannlisloch im oberen Toggenburg Unklar ist jedoch die Besiedlung Amdens durch die Rater in der Zeit vor Christi Geburt Bekannt ist nur dass sie die Region vom Walensee hinaus bis ins Glarnerland besiedelten 1 Jahrhundert v Chr bis 5 Jahrhundert Bearbeiten Eine Besiedlung in Amden durch die Ratoromanen kann nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden es gibt nur Hinweise So lassen sich Flurnamen von ratoromanischen Wortern ableiten so zum Beispiel Furggeln furca die Gabel Tschingel cingulum vorspringendes Felsband oder Gulmen cuolm der Berg Ein Beweis fur eine romische Besiedlung findet sich in der Burgruine Strahlegg in Betlis die im 1 Jahrhundert v Chr zu militarischen Zwecken erstellt wurde 6 bis 12 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Zerfall des romischen Reiches wechselten die Herren in rascher Folge Nach den Ostgoten Franken und Schwaben gelangten Amden und das Walenseegebiet an die Lenzburger und die Grafschaft Kyburg Auch das Kloster Schanis erwarb grosse Flachen Amden ist erstmals in einer Bulle von 1178 die in einer spateren Abschrift erhalten ist erwahnt worin der Papst die Besitzungen des Klosters in Andimo monte bestatigt 13 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Als die Toggenburger in den Besitz des Landes am Walensee kamen entbrannte zwischen den Zurchern den Schwyzern und Glarnern ein Streit Zurich hatte das wichtige Durchgangsgebiet gerne fur sich beansprucht wobei Glarus und Schwyz die Rechte auf ihrer Seite sahen 1438 wurde der ganze Bezirk Gaster fur 3000 Gulden an Glarus und Schwyz verpfandet Das Pfand wurde nie eingelost und so blieb Amden bis 1798 Untertanengebiet der Eidgenossen 1798 1910 Bearbeiten Die Franzosische Revolution bedeutete die Entlassung aus dem Untertanenverhaltnis Amden wurde zuerst dem Kanton Linth zugeteilt dann dem Kanton Glarus und 1815 endgultig dem Kanton St Gallen 1817 fuhrte eine grosse Hungersnot in Amden zu einer starken Abnahme der Einwohnerzahl weil viele Menschen auswanderten 1829 brannte die Siedlung Hofstetten nieder und 1874 zerstorte ein weiterer Brand das Dorf Unterbach 1908 wurde die Webereifabrik im Sittli gebaut Durch die ab Mitte des 19 Jahrhunderts aufkommende Seidenweberei erhielten gegen 300 Frauen Arbeit Religiose Kolonie Bearbeiten 1903 04 begann Josua Klein der sich bereits davor insbesondere in Berlin als Prediger einen Namen gemacht hatte auf dem Gebiet der Gemeinde Amden eine religiose Kolonie aufzubauen In der Folge kaufte Klein fur sein Siedlungsprojekt den unterhalb des Dorfes Amden gelegenen Hof Grappen zahlreiche Wohn und Wirtschaftsgebaude sowie Wiesen Acker und Wald Zudem erwarb er in Weesen die Villa Seewarte Fur den Aufbau der Siedlung soll Klein 500 000 Franken von einem Baron Hofmann erhalten haben Im Zusammenhang mit dem Aufbau der Kolonie berief Klein den Kunstler Fidus verschiedene Bauten zu erstellen 1904 reichte Klein zudem das Gesuch fur die Erteilung einer Konzession fur den Betrieb einer elektrischen Bahn von Weesen auf den Speer ein Nachdem sich die finanzielle Situation der Kolonie verschlechtert hatte musste Klein 1905 einen Grossteil seines Amdener Besitzes verkaufen Bergsturz von Amden Bearbeiten Seit 1972 wurde im Gebiet Schwarzberg Schafbett eine Kippbewegung des Schrattenkalks beobachtet der obersten Felsmasse Sie wurde auf Mio Kubikmeter geschatzt und drohte uber die Strasse Weesen Amden in den Walensee abzusturzen Die anfangliche Rutschgeschwindigkeit von 5 cm pro Monat steigerte sich zusehends Aufgebauschte Zeitungsberichte verbreiteten den Eindruck das Dorf selbst sei in Gefahr Der Passantenverkehr ging auf ein Minimum zuruck Hotels Pensionen und das Liftunternehmen mussten finanzielle Einbussen in Kauf nehmen Im Herbst 1973 wurde unter Mithilfe des Militars Sap Kp II 8 und Sap Kp I 35 innert kurzester Zeit eine Notstrasse ins Toggenburg gebaut Dafur verwendet wurde ein bereits ausgearbeitetes Strassenprojekt Amden Nesslau aus dem Jahr 1906 dessen Ausfuhrung 710 000 Franken gekostet hatte und deshalb nicht ausgefuhrt wurde Die Notstrasse konnte allerdings im folgenden Winter wegen Lawinengefahr nicht benutzt werden Da sich der Schwarzberg bedrohlich neigte begann man die lockeren Felsmassen rund um die Uhr zu beobachten und nachts mit Scheinwerfern zu beleuchten Mitte Januar 1974 wurde die Strasse gesperrt Helikopter der Armee der Rega und der Heliswiss ubernahmen die Versorgung der Gemeinde An Nebeltagen wenn der Flugbetrieb eingestellt werden musste war es in Amden wie ausgestorben In der Nacht auf den 21 Januar 1974 loste sich ein grosser Teil der Felsmasse etwa 50 000 m und sturzte in den Steinbruch Die Strasse wurde nur leicht beschadigt Tage spater wurden die noch absturzgefahrdeten Partien abgesprengt 40 000 m Mitte Februar wurde die Strasse fur den Verkehr wieder freigegeben 1981 wurden die Steinschlaggalerien zur Sicherung der Strasse Weesen Amden gebaut Sehenswurdigkeiten und Tourismus BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Amden Baudenkmaler Bearbeiten Die Burgruine Strahlegg steht am Ufer des Walensees in Hinterbetlis Es sind die Ruinen eines romischen Wachturms der im Mittelalter zu einer Burg umgebaut wurde Das Bauwerk steht unter eidgenossischem Denkmalschutz Die Gemeinde besitzt drei Kirchen Die katholische Pfarrkirche St Gallus lasst sich bis ins 13 Jahrhundert zuruckverfolgen wurde aber im 20 Jahrhundert umgebaut Die katholische St Anna Kapelle und die evangelische Bergkirche wurden in den 1970er Jahren neu erbaut Tourismus Bearbeiten Amden bietet neben einem Ortsmuseum eine Natureisbahn ein Skigebiet Wanderwege Tennisplatze Gelegenheiten fur Canyoning und Klettern sowie Wassersport im Hallenbad und am Walensee Die bekanntesten Berge auf dem Gebiet der Gemeinde Amden sind Leistchamm Flugenspitz Gulmen Mattstock Speer Chapf und Durschlegi Unterhalb des Dorfes Amden liegt zudem der Seerenbachfall bestehend aus drei Wasserfallen mit einer Gesamthohe von 585 m der hochste Wasserfall der Schweiz Gleich an dessen Fuss liegt die Rinquelle eine Flussquelle aus einem unterirdischen Hohlensystem Auf dem Gemeindegebiet liegen zudem verschiedene Hochmoorgebiete Durch Arvenbuel verlauft der 87 Kilometer lange Toggenburger Hohenweg der in funf Etappen von Wildhaus uber Atzmannig und Muhlruti nach Wil fuhrt Personlichkeiten BearbeitenLeonhard Gmur 1808 1877 Publizist Kaufmann Wissenschaftler Jurist und Politiker Albert Pfister 1884 1978 Maler wohnhaft 1910 1912 1913 Otto Meyer Amden 1885 1933 Maler und Zeichner wohnhaft im Haus Faren von 1912 1928 Hermann Huber 1888 1967 Maler und Grafiker im Haus Faren von 1912 1913 Doris Stauffer 1934 2017 Kunstlerin und Feministin Michael von der Heide 1971 SangerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Amden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Amden Silvio Bucher Amden In Historisches Lexikon der Schweiz Kolonie in Amden bei Digitale Kulturprojekte Der Chappeliweg oder Treppenweg nach AmdenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Philipp Obrist Andres Kristol Altstatten SG Oberrheintal in Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 p 87 Angegebene Lautschrift ˈamde Amden unter ortsnamen ch Angegebene Lautschrift a mde Politische Gemeinden im Wahlkreis See Gaster Amden Benken Eschenbach Gommiswald Kaltbrunn Rapperswil Jona Schanis Schmerikon Uznach WeesenEhemalige Gemeinden Ernetschwil Goldingen Jona Rapperswil Rieden St GallenkappelKanton St Gallen Wahlkreise des Kantons St Gallen Gemeinden des Kantons St Gallen Normdaten Geografikum GND 4079746 6 lobid OGND AKS LCCN n2005086278 VIAF 125698885 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amden amp oldid 238382626