www.wikidata.de-de.nina.az
Enguerrand VII de Coucy KG veraltet auch Ingelram von Coucy um 1339 1 18 Februar 1397 in Bursa Turkei war der letzte Herr von Coucy in der Picardie Nordfrankreich ab 1367 Graf von Soissons und damit Pair von Frankreich und zudem ein englischer Peer und Ritter des Hosenbandordens Wappen Enguerrands VII de Coucy Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erste Jahre 1 2 Zwischen Frankreich und England 1 3 Heerfuhrer der papstlichen Liga 1 4 Guglerkrieg 1 5 Zuwendung zu Frankreich und Engagement im Hundertjahrigen Krieg 1 6 Flandern und Italien 1 7 Am koniglichen Hof 1 8 Kreuzzug nach Afrika Staatsstreich und Feldzug gegen Genua 1 9 Kreuzzug und Tod 2 Nachkommen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErste Jahre Bearbeiten Enguerrand VII war der Sohn Enguerrands VI de Coucy und der Katharina von Habsburg 1349 Tochter Herzog Leopolds I von Osterreich Er wurde mit sieben Jahren Halbwaise nachdem sein Vater 1346 beim Kampf gegen England in der Schlacht von Crecy gestorben war Mit der Vormundschaft uber ihn wurde der konigliche Rat Jean de Nesle betraut die militarische Fuhrung der Baronie Coucy ubernahm der Feldhauptmann Mathieu de Roye Sein Lehrmeister im Kriegshandwerk wurde sein Onkel Jean de Coucy Im Jahr 1349 starben auch seine Mutter und deren zweiter Ehemann als die erste grosse Pestwelle durch Europa zog Seinen ersten Kriegsdienst erlebte Coucy 1355 als er in einem koniglichen Heer in der Picardie gegen ein englisches Heer unter dem Duke of Lancaster und Konig Eduard III von England zog Aller Wahrscheinlichkeit nach befand er sich ein Jahr spater auch in dem franzosischen Heer das in der Schlacht bei Maupertuis eine vernichtende Niederlage gegen die Englander unter dem Schwarzen Prinzen erfuhr 1358 schlug Coucy in seiner Baronie den Aufstand der Bauern Jacquerie nieder und unterstutzte Konig Karl den Bosen von Navarra gegen den Dauphin Karl Nachdem sich Navarra aber mit dem Burgerfuhrer Etienne Marcel verbundet hatte wechselte er auf die Seite des Dauphins fur den er die Burg des Bischofs von Laon Robert le Coq zerstorte Zwischen Frankreich und England Bearbeiten Im Friedensschluss von Bretigny 1360 wurde unter anderem die Stellung von vierzig Geiseln des franzosischen Hochadels fur die Freilassung Konig Johanns II der bei Maupertuis in die Gefangenschaft gefallen war vereinbart Unter den Geiseln befand sich auch Coucy In der englischen Gefangenschaft die sich fur die franzosischen Geiseln in fortdauernden hofischen Festivitaten ausserte machte er unter anderem die Bekanntschaft mit Jean Froissart und Geoffrey Chaucer 1363 erhielt Coucy von Konig Eduard III alle englischen Besitzungen zuruckerstattet die einst seine Urgrossmutter Christine de Lindsay dem Hause Coucy eingebracht hatte die aber von der englischen Krone bei Ausbruch des Hundertjahrigen Krieges beschlagnahmt worden waren Offenbar versuchte Eduard III den machtigen Herren des Hinterlandes von Calais somit auf seine Seite oder zumindest in eine neutrale Haltung gegenuber Frankreich zu ziehen Hohepunkt dieser Gunstbeweise war die Hochzeit Coucys mit der acht Jahre alteren Konigstochter Isabella auf Windsor Castle am 27 Juli 1365 Diese Ehe brachte ihm nicht nur eine enorme Mitgift ein sondern auch die Freiheit Im November 1365 reiste er mit seiner Frau wieder nach Frankreich um dort seine Besitzungen zu inspizieren Im April 1366 wurde seine erste Tochter auf der Burg Coucy geboren Nach seiner Ruckkehr nach England wurde er als Ritter in den Hosenbandorden aufgenommen und am 11 Mai 1366 zum Earl of Bedford ernannt Unter den franzosischen Geiseln befand sich auch Guido II von Chatillon Graf von Blois und Soissons der nicht in der Lage war fur sein hohes Losegeld aufzukommen Stattdessen tauschte er 1367 mit der Zustimmung des franzosischen Konigs seine Grafschaft Soissons bei Konig Eduard III fur seine Freiheit ein Eduard wiederum reichte die Grafschaft umgehend an Coucy weiter der im Gegenzug auf die Mitgift seiner Frau verzichtete Um diese Zeit wurde seine zweite Tochter geboren die auf den Namen ihrer Grossmutter mutterlicherseits Konigin Philippa getauft wurde Im Juli 1367 kehrte Coucy nach Frankreich zuruck Um die zunehmende Landflucht der Bauern einzudammen und damit die Ertrage seiner Landereien stabil zu halten schaffte er in all seinen Besitzungen die Leibeigenschaft ab Im Fruhjahr 1369 entflammte der Hundertjahrige Krieg von neuem mit einer Kriegserklarung Konig Karls V an England Als Vasall Frankreichs und als Schwiegersohn des Konigs von England stand Coucy zwischen den Fronten und entschied sich deshalb nicht an den folgenden Kampfen teilzunehmen Stattdessen fuhrte er im September 1369 eine kleine Truppe in das Elsass um dort Besitzanspruche zu erstreiten die er von seiner Mutter geerbt hatte die ihm aber von seinen habsburgischen Vettern Albrecht III und Leopold III vorenthalten wurden Das Unternehmen verlief trotz der Unterstutzung des Grafen von Montbeliard erfolglos und schon im Fruhjahr 1370 erschien Coucy am Hof Kaiser Karls IV in Prag bei dem er vergeblich um Unterstutzung in seiner Sache bat Heerfuhrer der papstlichen Liga Bearbeiten Im Jahr 1371 stellte sich Coucy als Heerfuhrer in den Dienst seines ihm anverwandten Grafen Amadeus VI von Savoyen Dieser war der militarische Fuhrer einer Liga Papst Gregors XI die gegen den Herrscher von Mailand Bernabo Visconti gerichtet war Zusammen mit dem deutschen Soldnerfuhrer Anachino Baumgarten entsetzte er dabei 1372 erfolgreich Asti das von dem jungen Gian Galeazzo Visconti und dem Soldnerfuhrer John Hawkwood belagert wurde Im Dezember 1372 wurde Coucy vom Papst zum Oberbefehlshaber der papstlichen Truppen in der Lombardei ernannt Im Jahr darauf vereinte er bei Parma seine Truppen mit denen des John Hawkwood der inzwischen auf die papstliche Seite gewechselt war um gemeinsam mit ihm gegen Mailand zu marschieren Sie beabsichtigten sich mit dem Heer des Grafen von Savoyen Amadeus VI zu vereinen aber Bernabo Visconti verhinderte dies indem er den Oglio aufstauen liess Bei Montichiari in der Nahe von Brescia mussten sich Coucy und Hawkwood deshalb einem uberlegenen Heer unter Gian Galeazzo Visconti stellen das sie aber uberraschend in die Flucht schlagen konnten Eine Vereinigung mit Savoyen war dennoch unmoglich weshalb sie sich nach Bologna zuruckzogen wobei Coucy die Plunderung Mantuas durch Hawkwoods Soldner nicht verhindern konnte In Bologna konnte sich das Ligaheer schliesslich mit Savoyen vereinen und gemeinsam wurde im August 1373 die Belagerung von Piacenza aufgenommen Diese scheiterte an widrigen Wetterbedingungen und einer zunehmenden Dezimierung des Heeres durch eine neue Pestwelle Nachdem auch der Graf von Savoyen erkrankt war losten sich das Heer und damit auch die papstliche Liga auf Coucy liess sich 1374 vom Papst aus dessen Dienst entlassen wohl auch weil dieser nicht mehr in der Lage war seinen Sold auszuzahlen Guglerkrieg Bearbeiten nbsp Ruinen von Coucy um 1860 Zeichnung von Eugene Viollet le DucIm November 1374 war Coucy wieder auf seiner heimatlichen Burg Er wurde von Konig Karl V zum Marschall von Frankreich ernannt doch in Anbetracht seiner Beziehung zu England lehnte Coucy dieses Amt ab erhielt aber dennoch die Pensionen eines Marschalls ausgezahlt Er setzte sich beim Konig fur die Freilassung des Captal de Buch ein was aber scheiterte weil dieser sich in seiner Freundschaft zum schwarzen Prinzen weigerte dem franzosischen Konig die Treue zu schworen 1375 erhielt Coucy von der koniglichen Regierung umfangreiche finanzielle Mittel fur einen erneuten Krieg gegen seine Habsburgervettern Dazu wurden ihm auch die Soldnerkompanien unterstellt die seit dem Waffenstillstand von Brugge beschaftigungslos das Land in Unruhe hielten Dem folgenden Kriegszug schlossen sich auch mehrere Ritter aus England und sogar einhundert Deutschordensritter an Herzog Leopold III ordnete den Stadten des Elsass und des Juras an sich in Verteidigungsbereitschaft zu versetzen und Felder zu verbrennen Als Coucy im November 1375 ins Elsass vorstiess hatte bereits eine Vorausstreitmacht disziplinloser Soldner das Land verwustet und ausgeplundert sowie mehrere Kloster zerstort Enguerrand marschierte in den Aargau ein und erreichte am 25 November Basel dessen Bischof ihm den freien Durchzug durch sein Gebiet gewahrte Plundernd und brandschatzend zogen die Soldner die wegen ihrer kalottenformigen Helme Gugler genannt wurden ins Aaregebiet vor und zogen den Zorn der einheimischen Bevolkerung auf sich In nachtlichen Gefechten wurden den Soldnertruppen empfindliche Verluste beigefugt Eine entscheidende Niederlage erlitten sie am 24 25 Dezember 1375 durch Entlebucher Truppen bei Buttisholz und in den folgenden Tagen durch den von den Stadtbernern organisierten Widerstand bei Ins und Fraubrunnen Auf Grund dieser Niederlagen und auch wegen der kalten Witterung trat Coucy die Heimreise nach Frankreich an ohne eines seiner Kriegsziele erreicht zu haben Bei Wattweiler schloss er am 13 Januar 1376 mit Leopold III einen Frieden indem er das Lehen des gefallenen Grafen von Nidau einschliesslich der Stadt Buren erhielt im Gegenzug liess er alle anderen Anspruche fallen Letztlich war dies aber kein Gewinn da die habsburgischen Abtretungen im Schweizer Seeland schon im folgenden Jahr an die Stadte Bern und Solothurn fielen ohne dass Coucy dagegen etwas unternehmen konnte 2 Zuwendung zu Frankreich und Engagement im Hundertjahrigen Krieg Bearbeiten Wieder in der Heimat erhielt Coucy im Fruhjahr 1376 von Konig Karl V den Auftrag zusammen mit dem Marechal de Sancerre jene Soldner zu bekampfen die er zuvor noch gegen Habsburg gefuhrt hatte und die nun die Champagne verwusteten In dieser Zeit sollen seine Freunde ihn dazu bewogen haben franzosisch zu werden das heisst seine Bindungen an England aufzugeben zumal in dieser Zeit der in Brugge verhandelte Waffenstillstand mit England kurz vor dem Auslaufen stand Im April 1376 war Coucy wieder in England wo er Zeuge der Unruhen um den Kirchenreformator John Wyclif wurde Es ist nicht bekannt ob er als englischer Peer in dem kurz darauf einberufenen Guten Parlament einen Sitz einnahm Mit seiner Frau war er anschliessend am Totenbett seines Schwagers Edward of Woodstock dem schwarzen Prinz Noch bevor Coucy im Herbst desselben Jahres nach Frankreich zuruckkehrte wurde sein Schwiegervater Konig Eduard III von einer schweren Krankheit befallen an der er wenig spater starb Wieder zuruck in Frankreich soll Coucy laut Froissart dem Konig Karl V zu einer Invasion Englands geraten haben da das Inselkonigreich verteidigungsunfahig sei Offensichtlich stellte sich Coucy in dieser Zeit endgultig auf die Seite Frankreichs Seine Tochter wurde eine Hofdame der Konigin er selbst ein Mitglied des koniglichen Rats und er ubernahm erste gegen England gerichtete diplomatische Missionen in Flandern Im Jahr 1377 fuhrte Coucy in Montreuil Calais und Boulogne direkte Verhandlungen mit englischen Abgesandten darunter Geoffrey Chaucer um eine Verlangerung des Waffenstillstandes Allerdings lehnten die Englander mehrere Angebote ab vor allem wollten sie nicht auf Calais verzichten Am 26 August 1377 leistete Coucy schriftlich gegenuber Konig Richard II einen Verzicht auf alle Besitzungen und Titel die er in England besass da er ein guter und wahrer Franzose geworden sei Dies bedeutete faktisch auch das Ende seiner Ehe mit Isabella die mit ihrer jungeren Tochter in England blieb Der Hundertjahrige Krieg wurde noch im selben Jahr fortgesetzt mit Uberfallen der franzosischen Flotte unter dem Admiral de Vienne auf die englische Kuste Coucy selbst kampfte unter dem Kommando des Herzogs Ludwig von Anjou gegen die Englander in der Gascogne Im Dezember 1377 geleitete er den romisch deutschen Kaiser Karl IV von Cambrai bis zu dessen feierlichem Einzug in Paris Bis zum Ende des Jahres 1378 eroberte er zusammen mit Bureau de la Riviere alle Besitzungen Karls des Bosen von Navarra in der Normandie vor allem Evreux Auf diesem Feldzug befreundete sich Coucy mit dem bretonischen Feldhauptmann Olivier de Clisson mit dem er eine Waffenbruderschaft schloss Anschliessend war er einer der vier Richter die den Herzog Johann V von Bretagne wegen Felonie verurteilten 1379 grundete Coucy mit dem Orden der Krone einen eigenen Ritterorden der von Eustache Deschamps lyrisch gefeiert wurde und in dem auch Frauen aufgenommen werden konnten Im selben Jahr starb in England seine Frau Im Folgejahr starb Bertrand du Guesclin und Coucy wurde von Konig Karl V als dessen Nachfolger fur das Amt des Connetable bestimmt das hochste Amt das die Krone zu vergeben hatte Aber Coucy lehnte aus unerklarten Grunden die Ernennung ab und empfahl dafur seinen Freund Olivier de Clisson Stattdessen liess er sich zum Generalhauptmann der Picardie ernennen die kurz darauf durch den Earl of Buckingham geplundert wurde Philipp II der Herzog von Burgund versammelte in Troyes ein Heer griff aber auf ausdrucklichen Befehl des Konigs die Englander nicht an Stattdessen vereinbarte er einen ritterlichen Zweikampf mit jeweils zehn Rittern auf beiden Seiten vor der Stadt einer der franzosischen Ritter war Coucy Der Kampf endete mit einem Unentschieden und der Earl of Buckingham zog weiter bis an die Loire und von dort in Richtung Bretagne Am 16 September 1380 war Coucy einer der Getreuen am Totenbett Konig Karls V in Beaute Anschliessend schloss er im Januar 1381 mit Herzog Johann V von Bretagne den zweiten Vertrag von Guerande indem der Herzog sich mit Frankreich versohnte Der Earl of Buckingham erreichte kurz darauf die Bretagne und musste sich angesichts verschlossener Stadte nach England zuruckziehen ohne irgendeinen Erfolg errungen zu haben Flandern und Italien Bearbeiten Coucy nahm am 4 November 1380 an der Kronung des noch unmundigen Konigs Karl VI in Reims teil Er behielt seinen Platz im koniglichen Rat bei und pflegte zu den regierenden Herzogen den Onkeln des Konigs ein gutes Verhaltnis obwohl diese untereinander verfeindet waren Er riet erfolglos dem Herzog von Anjou von einem Zug nach Suditalien um dort das Konigreich Neapel zu erobern ab Der Herzog aber wollte eine Krone gewinnen und fuhrte zur Finanzierung dieses Vorhabens eigens im Januar 1382 mehrere Besteuerungen wieder ein die Konig Karl V kurz vor seinem Tod noch abgeschafft hatte Diese Massnahme fuhrte umgehend in mehreren Stadten Nordfrankreichs zu gewaltsamen Aufstanden der Burger die vor allem in Paris mit dem Aufstand der Maillotins die Herrschaft ubernahmen Zusammen mit dem Herzog von Burgund unternahm Coucy mehrere Vermittlungsversuche bei den Pariser Burgern um den Aufstand zu beenden In Flandern erhoben sich ebenfalls die Stadte unter der Fuhrung Gents gegen den Grafen von Flandern der wiederum seinen Schwiegersohn den Herzog von Burgund um Hilfe bat Der Herzog zog das gesamte konigliche Heer zusammen um sein zukunftiges Erbe zu retten Coucy beteiligte sich mit drei Bannerrittern und zehn Rittern an diesem Feldzug Die Flamen unter ihrem Fuhrer Philipp van Artevelde wurden am 27 September 1382 in der Schlacht bei Roosebeke gestellt Am Vorabend der Schlacht soll der franzosische Kriegsrat beschlossen haben den Connetable Clisson fur einen Tag seines Amtes zu entheben da dieser als Bewacher beim Konig bleiben sollte der wegen seiner Unmundigkeit nicht mitkampfen konnte Statt ihm sollte Coucy die franzosischen Truppen als Connetable in die Schlacht fuhren Clisson aber konnte den jungen Konig von dieser Entscheidung mit dem Einwand abbringen dies wurde ihm fur immer den Ruf der Feigheit einbringen was ihm nicht angetan werden durfe Letztlich fuhrte Clisson die Ritter in der Schlacht an aber Coucy erntete dennoch den Ruhm da er zusammen mit dem Herzog von Bourbon den entscheidenden Angriff auf die Flamen befehligte der zum Tod Arteveldes und damit zum Sieg der Franzosen fuhrte Der Sieg bei Roosebeke fuhrte zum Zusammenbruch der Aufstande in Frankreich Mit dem Marechal de Sancerre hob Coucy widerstandslos die Tore von Paris aus den Angeln um einen ungehinderten Einzug des Konigs gewahrleisten zu konnen Anschliessend beabsichtigte Coucy nach Suditalien zu ziehen wo inzwischen der Herzog von Anjou mit seinem Feldzug kurz vor dem Scheitern stand Das Unternehmen wurde allerdings von einem erneuten Angriff der Englander aufgehalten Im Winter 1383 hatte der Bischof von Norwich die Kustenstadt Dunkirchen besetzt erst im Januar 1384 konnte mit ihm ein Waffenstillstand ausgehandelt werden Dies war zugleich der letzte Angriff Englands auf Frankreich im 14 Jahrhundert der Hundertjahrige Krieg kam fur die nachsten dreissig Jahre zum Erliegen Anschliessend beteiligte sich Coucy an einer Privatfehde des Herzogs von Bar mit dessen Erbsohn er seine Tochter verheiratete Im Fruhjahr 1384 brach Coucy zu einer Rettung des Herzogs von Anjou auf Von der franzosischen Krone wurde er mit 78 000 Livre einem Heer von 1500 Lanzen und etwa 7000 Infanteristen ausgestattet Zunachst marschierte er nach Avignon um sich mit dem von Frankreich anerkannten Papst Clemens VII abzustimmen da die Sache Anjous in Italien zugleich auch gegen den Papst Urban VI gerichtet war siehe Abendlandisches Schisma Im Juli uberquerte er die Alpen uber den Mont Cenis Pass um anschliessend von seinem einstigen Feind Bernabo Visconti nach Mailand eingeladen zu werden Coucy hatte von Anjou unter anderem eine Vollmacht erhalten dessen Erbsohn mit einer Tochter Viscontis in einer Ferntrauung zu verheiraten In dieser Zeit erhielt Coucy von mehreren italienischen Stadtstaaten Bundnisangebote darunter auch von Florenz welches eigentlich gegen Anjou und Papst Klemens VII gestellt war Trotz der Gewahrung eines freien Durchzuges durch das Staatsgebiet von Florenz gestaltete sich der Marsch problematisch vor allem wegen der von den Soldnern Coucys begangenen Plunderungen Um eine feste Basis zu gewinnen beabsichtigte er die Stadt Arezzo an sich zu bringen die sich Florenz erst vor kurzem angeeignet hatte Er forderte Florenz und Siena zu Tributzahlungen auf die allerdings nur Siena zahlte Florenz hingegen stellte ein Burgerheer auf was Coucy als einen feindseligen Akt auslegte Um den florentinischen Gouverneur von Arezzo in Sicherheit zu wiegen marschierte Coucy zunachst in Richtung Cortona liess sein Heer aber schnell wieder wenden um am 29 September vor Arezzo zu erscheinen Dort teilte er sein Heer in zwei Abteilungen wahrend die erste die Verteidiger der Stadt mit Kampflarm ablenkten umging er mit der zweiten die Stadtmauern um durch ein schlecht bewachtes Hintertor in die Stadt einzudringen Im Handstreich gelang ihm so die Eroberung Arezzos nur die Zitadelle der Stadt hielt noch gegen ihn stand Zu diesem Zeitpunkt war der Herzog von Anjou aber schon seit neun Tagen tot Er starb von Konig Karl III von Neapel isoliert in Bari die Reste seines Heeres losten sich auf Ohne davon zu ahnen hatte sich Coucys Position gegenuber Florenz verschlechtert Mit den aus Neapel zuruckkehrenden florentinischen Soldnern unter John Hawkwood wurde Coucy nun seinerseits in Arezzo eingeschlossen gleichzeitig versuchte Florenz mit Papst Urban VI eine Liga italienischer Staaten gegen die Schismatiker aus Frankreich zu schmieden Coucy versuchte seiner drohenden Isolation mit diplomatischen Mitteln zu begegnen indem er Siena einen Verkauf Arezzos fur 20 000 Goldflorin anbot im Wissen dass die Florentiner seit jeher mit Siena verfeindet waren Da sich auch Mailand einem Bundnis mit Florenz versagte entstand somit eine Pattsituation aus der sich Florenz bei Coucy mit einem Kauf von Arezzo losen wollte Nachdem ihm Florenz 40 000 Goldflorin ausgezahlt und freien Durchzug bis an die Mittelmeerkuste gewahrt hatte zog Coucy am 20 November aus Arezzo ab Obwohl er von Anjou testamentarisch als Stellvertreter von Anjous unmundigen Sohn zum Vizekonig von Neapel ernannt worden war zog er umgehend in die Heimat zuruck da an eine erfolgreiche Eroberung des Konigreichs nicht mehr zu denken war Im Januar 1385 erreichte er wieder Avignon wo er wegen eines Beinbruchs nach einem Reitunfall vier Monate ans Bett gefesselt war Am koniglichen Hof Bearbeiten Noch in Avignon weilend wurde Coucy vom koniglichen Rat autorisiert bei Papst Clemens VII eine Vermittlung fur Ehe des Konigs mit einer Tochter des Herzogs von Bayern in die Wege zu leiten Am 13 Juli 1385 schloss er sich in Amiens wieder dem koniglichen Hof an Es wurde eine Invasion Englands von Schottland aus geplant zu deren Zweck bereits Truppen unter dem Amiral de Vienne aufgebrochen waren Coucy sollte mit einem weiteren Kontingent nachfolgen allerdings musste dieser Plan fallen gelassen werden nachdem die Flamen erneut revoltierten und die Hafenstadt Damme wo sich die Invasionsflotte sammeln sollte besetzten Im Februar 1386 ging Coucy eine zweite Ehe mit der dreissig Jahre jungeren Isabella einer Tochter des Herzogs Johann I von Lothringen ein Vermutlich fur sie liess er die Burg Coucy grundlich renovieren darunter auch die Fenster der Burg die von dem Affchen seiner ersten Frau beschadigt worden waren Zusatzlich baute er einen weiteren Flugel mit einem 15 mal 70 Meter grossen Festsaal an einem uberdachten Tennisplatz und einem grossen Tank der uber Leitungen die Kuchen der Burg mit Wasser versorgen sollte Nach seiner eigenen Hochzeit war er in Dijon zu Gast bei der Hochzeit seines Verwandten Herzog Leopold IV von Osterreich Sohn und Neffe seiner fruheren Gegner der Herzoge Albrecht III und Leopold III von Osterreich mit einer Tochter des Herzogs von Burgund Danach beteiligte sich Coucy an einem erneuten Landungsunternehmen an der englischen Kuste sein Schiff wurde aber auf der Fahrt zum Sammelpunkt an der Scheldemundung von einem portugiesischen Segler versenkt Dem Heer steuerte er funf Ritter vierundsechzig Knappen und dreissig Bogenschutzen bei Letztlich musste die Invasion aufgrund des zogerlichen Verhaltens des Herzogs von Berry abgesagt werden der erst im Oktober 1386 zum Heer stiess als das rauer werdende Wetter ein Auslaufen der Flotte verhinderte Die Invasion wurde vorerst auf das kommende Jahr verschoben bis dahin konnte Coucy den Konig im Fruhjahr 1387 auf seiner Burg empfangen Anschliessend wurde die Invasion wieder aufgenommen Die Streitkrafte wurden dieses Mal in zwei Kontingente geteilt von denen das erste vom Connetable de Clisson von der Bretagne aus nach England und das andere von Coucy dem Amiral de Vienne und dem Grafen von Saint Pol von Harfleur nach Dover gefuhrt werden sollte Die Invasion scheiterte dieses Mal allerdings an dem Herzog der Bretagne der seit Jahren eine Privatfehde gegen Clisson fuhrte und diesen mit einer List gefangen setzte vermutlich von England dazu ermuntert Der Connetable konnte zwar aus der Gefangenschaft herausgelost werden dafur aber wurde nun der konigliche Hof in der Frage der von ihm geforderten Bestrafung des Herzogs gespalten Die Onkel des Konigs hielten zum Herzog der Bretagne wahrend sich der Konig Coucy Vienne Riviere und der junge Prinz Ludwig auf die Seite Clissons stellten Coucy wurde in die Bretagne geschickt um die Strafaktion durchzufuhren Ihm gelang es aber den kriegerischen Herzog nach zwei Unterredungen dazu zu bewegen nach Paris zu reisen um vor dem Konig um eine Entschuldigung zu bitten dem Connetable de Clisson seinen Besitz zuruckzugeben und eine Entschadigung fur erlittenes Unrecht auszuzahlen Diese Tat brachte Coucy die Bewunderung seiner Mitmenschen ein der Konig schenkte ihm dafur eine kostbare franzosische Bibel aus der koniglichen Bibliothek Danach wurde Coucy zum Befehlshaber eines Heeres ernannt mit dem er gegen den Herzog von Geldern marschierte der zuvor dem franzosischen Konig den Krieg erklart hatte Der Feldzug verlief wenig ruhmvoll und wurde nach einer Entschuldigung des Herzogs von Geldern beendet Die Verantwortung fur die Konflikte in den Niederlanden wurden vor allem dem Herzog von Burgund angelastet was Konig Karl VI 1388 zum Anlass nahm die Vormundschaftsregierung seiner Onkel zu beenden um selber die Regierungsgeschafte zu ubernehmen Coucy war im koniglichen Rat darauf bedacht sowohl zu dem Prinzen Ludwig dem spateren Herzog von Orleans als auch zu dem mit diesem verfeindeten Herzog von Burgund in einem guten Einvernehmen zu stehen Zu einer unangenehmen Begegnung kam es darauf mit dem Earl of Oxford der an den franzosischen Hof eingeladen wurde Oxford war der Ehemann von Coucys zweiter Tochter gewesen lebte von dieser aber in offener Trennung was die Ehre Coucys verletzte Auf sein Drangen hin wurde Oxford bald wieder aus Frankreich verbannt Vonseiten des Konigs erhielt Coucy weitere Gunstbeweise wie die Ernennung zum Grossmundschenk Grand bouteiller sowie das Privileg jahrlich drei Messen in Coucy abhalten zu durfen Im Juni 1389 gelang es Frankreich einen weiteren auf drei Jahre befristeten Waffenstillstand mit England auszuhandeln Wahrend der Verhandlungen wurde Coucy von dem Earl of Norfolk zu einem ritterlichen Zweikampf herausgefordert nicht wegen einer personlichen Feindschaft sondern aufgrund einer ihm entgegengebrachten Ehrerbietung da Coucy auch in England den Ruf eines tadellosen Ritters genoss gegen den anzutreten eine Auszeichnung darstellte Coucy lehnte aber aus unbekannten Grunden die Herausforderung ab vermutlich um die Verhandlungen nicht durch unbedachte Handlungen zu gefahrden Um den Waffenstillstand in Aquitanien zu uberwachen wurde er zum dortigen Generalleutnant ernannt 1389 nahm er an den Kronungsfeierlichkeiten Konigin Isabeaus in Paris teil und beteiligte sich dabei an den ausgetragenen Turnieren Kreuzzug nach Afrika Staatsstreich und Feldzug gegen Genua Bearbeiten 1389 begleitete Coucy den Konig auf eine Inspektionsreise in das Languedoc mit einem Zwischenbesuch bei Papst Clemens VII in Avignon In Toulouse empfing der Konig eine Gesandtschaft der Republik Genua die ihn um eine militarische Unterstutzung gegen die Berber Piraten an der Nordafrikanischen Kuste bat Um dieses Unternehmen bei der franzosischen Ritterschaft popular zu machen sollte es als ein Kreuzzug Kreuzzug gegen Mahdia deklariert werden Der Herzog von Bourbon wurde zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt und Coucy zu dessen Stellvertreter Zunachst reiste er noch einmal in seine Heimat in Dijon nahm er erfolgreich an einem Turnier des Herzogs von Burgund teil Vor Antritt des Kreuzzuges stiftete er am 26 April 1390 in Villeneuve bei Soissons an der Aisne dem Orden der Colestiner ein Kloster Saint Trinite und eine Kirche Von Marseille aus brachen die franzosischen Ritter zunachst nach Genua auf wo sich das Heer auf genuesische Galeeren begab Am 1 Juli 1390 landeten die Kreuzritter an der Kuste Tunesiens bei Mahdia Coucy fuhrte ein Vorauskommando und betrat als erster den Strand Die Belagerung Mahdias gestaltete sich als entbehrungsreich und schlecht vorbereitet Zwar konnte man jeden direkten Angriff der Berber auf offenem Feld zuruckschlagen aber die Uberwindung der Stadtbefestigungen war nicht moglich Nach neun Wochen Belagerung schloss Genua mit dem Herrscher Mahdias einen Frieden und der Herzog von Bourbon fuhrte den Kreuzzug der letztlich nur ein ritterliches Abenteuer war in die Heimat zuruck Coucy verliess als letzter afrikanischen Boden Im Oktober erreichten sie Genua und nach einer sechswochigen Landreise uber die Alpen zogen Coucy und Bourbon in Paris ein Wieder in koniglichen Diensten fuhrte Coucy zusammen mit Bureau de la Riviere im Jahr 1391 mit dem Duke of Lancaster und dem Duke of Gloucester Verhandlungen um einen dauerhaften Frieden zwischen England und Frankreich die aber aufgrund der starren Haltung Gloucesters ergebnislos verliefen Anschliessend vermittelte er mehrere Monate in Tours zwischen dem erneut rebellisch gewordenen Herzog der Bretagne und dem Konig Nach einer Inspektion in Aquitanien nahm er 1392 in Amiens an weiteren Friedensgesprachen mit England teil Bei dieser Gelegenheit traf er seine Tochter Philippa wieder die er kaum kannte Nachdem auf dem Connetable de Clisson in Paris ein gescheitertes Attentat verubt wurde rief der Konig einen Krieg gegen den Herzog der Bretagne aus welcher der Mittaterschaft beschuldigt wurde Coucy beteiligte sich an dem Feldzug der allerdings jah abgebrochen werden musste als der Konig im August 1392 zum ersten Mal dem Wahnsinn verfiel Um den Konig zu helfen hatte unter anderem auch Coucy seinen Arzt Guillaume de Harsigny an den Hof kommen lassen Zwar hatte sich der Konig innerhalb weniger Tage wieder erholt diese Zeit aber hatte seinen Onkeln ausgereicht um einen Staatsstreich durchzufuhren Sie neutralisierten die Hofpartei um de la Riviere und Ludwig von Orleans und enthoben Clisson seines Amtes Coucy war von den Sauberungen nicht betroffen er wurde vom Herzog von Burgund sogar beauftragt Clisson in dessen Burg Montlhery zu belagern der aber rechtzeitig in seine Besitzungen in der Bretagne entkam Von Burgund bekam Coucy erneut das Amt des Connetable angeboten er lehnte jedoch ab Mit dem genesenen Konig vollzog Coucy eine Pilgerfahrt nach Notre Dame de Liesse bei Laon und lud ihn anschliessend auf seine Burg ein wo zusammen mit dem Herzog von Burgund mehrere Feste begangen wurden Am 24 Januar 1393 trat Coucy eine Reise nach Savoyen an um dort die Regierung nach dem Tod des Grafen Amadeus VII zu regeln In seiner Abwesenheit verfiel der Konig in einen dauerhaften Zustand der Geistesabwesenheit nachdem eine Maskerade auf dem Bal des Ardents in eine Tragodie mundete Bis zum Tod des Konigs im Jahr 1422 wurde Frankreich in einem Machtkampf zwischen den Herzogen von Burgund und Orleans gespalten was schliesslich die Ruckkehr der Englander begunstigen sollte Coucy hielt sich in den folgenden Jahren aus der franzosischen Politik weitgehend heraus Nachdem er die Verhaltnisse in Savoyen geordnet hatte unterbreitete er Papst Clemens VII einen Plan ihm zur Ruckkehr nach Rom zu verhelfen Gian Galeazzo Visconti hatte dafur seine Unterstutzung zugesagt aber das Vorhaben scheiterte am Zogern des Papstes Darauf stellte sich Coucy in den Dienst des Herzogs von Orleans von dem er beauftragt wurde nach Italien zu ziehen um dort unterstutzt von den verbannten Familien der Spinola Grimaldi und Doria eine Herrschaft des Herzogs uber Genua zu errichten Er nahm sein Hauptquartier in Asti und mit der Unterstutzung Gian Galeazzo Viscontis rekrutierte er ein Soldnerheer mit dem er die Herrschaft der burgerlichen Partei um den Dogen Antoniotto Adorno in Genua ein Ende setzen wollte Gegen ihn bildete sich allerdings eine Liga bestehend aus Florenz und dem Herzog von Burgund die einen Machtzuwachs des Herzogs von Orleans verhindern wollte Konigin Isabella die ihren Schwager hasste brachte den Konig dazu dem Bruder alle Rechte auf Genua abzukaufen wodurch die Stadt der Herrschaft Frankreichs unterstellt wurde Coucy musste dadurch einen Frieden mit dem Dogen schliessen der von diesem aber sofort gebrochen wurde indem er das mit Coucy verbundete Savona angriff Wahrend der Verteidigung der Stadt wurde Coucy schwer verwundet Die Belagerung wurde schliesslich im August 1395 beendet und er konnte nach Frankreich zuruckreisen wo er vom Herzog von Orleans fur seinen Aufwand und Schaden grosszugig entschadigt wurde Kreuzzug und Tod Bearbeiten Im Marz 1396 war Coucy Zeuge der feierlichen Ferntrauung der Prinzessin Isabella mit Konig Richard II von England Allerdings nahm er nicht an dem Treffen der Konige Frankreichs und Englands an der Grenze zu Calais im August des Jahres teil wo er seine Tochter Philippa noch einmal hatte sehen konnen die sich im englischen Gefolge befand Der Herzog von Burgund hatte im Fruhjahr 1395 dem ungarischen Konig Sigismund eine militarische Unterstutzung fur den Kampf gegen die auf dem Balkan vordringenden Osmanen zugesagt Aufgrund des Machtkampfes in Frankreich zog der Herzog allerdings eine Absage des Unternehmens in Betracht bis sein Sohn Graf Johann von Nevers sich bereit erklarte die Fuhrung des Kreuzzuges zu ubernehmen Vom Herzog wurde Coucy gebeten seinen Sohn als militarischer Ratgeber zu begleiten er sagte zu Dem letzten grossen Kreuzzug der franzosischen Ritterschaft schlossen sich mehrere deutsche Ritter die italienische Seerepublik Venedig Navarresen und Kastilier sowie die Johanniterritter von Rhodos an Am 30 April 1396 begann der Zug von Dijon uber Strassburg durch Bayern der Donau folgend nach Buda wo sich das Heer mit den Ungarn vereinte Coucy reiste nicht mit dem Heer er wurde in eine diplomatische Mission nach Mailand gesandt um Gian Galeazzo Visconti zu besanftigen der seit der Verstossung seiner Tochter durch den Herzog von Orleans gegen Frankreich konspirierte Indem Coucy den Herrscher von Mailand davon abhielt Genua zu annektieren konnte er seine Mission im November 1396 erfolgreich beenden Mit seinem Schwiegersohn Heinrich von Bar setzte er von Venedig aus uber die Adria und landete in Senj Trotz des Umweges erreichten sie noch vor Nevers die ungarische Hauptstadt Buda Im vereinten Kriegsrat war Coucy wie fast alle Franzosen ein Befurworter eines offensiven Vorgehens gegen die Turken wahrend Konig Sigismund zur Defensive riet Die Franzosen konnten sich durchsetzen und der Marsch Richtung Konstantinopel wurde aufgenommen Am 12 September 1396 erreichten sie die Stadt Nikopolis die sie umgehend belagerten Wahrend die Ritter sich im Feldlager Trinkgelagen hingaben war Coucy der erste der das Heer des Sultans von Bayezid I entdeckte Mit seiner Abteilung aus funfhundert Lanzen legte er sich in einen Hinterhalt und schlug in einem Uberraschungsangriff die Vorhut der Turken in die Flucht Dieser Erfolg brachte ihm zwar die Bewunderung der Ritter aber auch den Neid des Connetable d Eu ein der sich im Ruhm ubergangen fuhlte Um das weitere taktische Vorgehen geriet Coucy mit dem Connetable in Streit Coucy unterstutzte den Plan Konig Sigismunds zuerst die walachischen Fusstruppen gegen den Feind marschieren zu lassen Der Connetable und die jungeren Ritter um Boucicaut aber forderten eine sofortige Reiterattacke Am 25 September 1396 uberrannten die franzosischen Ritter in der Schlacht von Nikopolis die erste Infanteriereihe der Turken Coucy befehligte mit Nevers die Hauptstreitmacht wahrend der Connetable d Eu die Spitze fuhrte Im Rausch des Kampfes sturmten die Ritter sofort weiter gegen die schwere osmanische Infanterie an die sie nur unter hohen Verlusten in die Flucht schlagen konnten Coucy und der Amiral de Vienne versuchten eine geordnete Kampfformation herzustellen und ermahnten die Ritter auf die nachruckenden Ungarn zu warten Die aber wurden von den mit den Osmanen verbundeten serbischen Rittern in die Flucht geschlagen wahrend die Franzosen in ihren schweren Rustungen zu Fuss einen Hugel ersturmten auf dem sie die Reste des turkischen Heeres vermuteten Stattdessen wurden sie dort von der berittenen Reserve des Sultans Sipahi erwartet gegen deren Angriff sie keine Chance mehr hatten Der Amiral de Vienne wurde getotet Nevers Eu La Marche Bar Boucicaut und mit ihnen Coucy wurden gefangen genommen Sie entgingen dem vom Sultan angeordneten Massaker unter den gefangenen Christen nur weil sie ein hohes Losegeld versprachen Die Gefangenen von denen Coucy der alteste war wurden zunachst in Gallipoli in einen Turm gesperrt Zwei Monate spater wurden sie in das westanatolische Bursa gebracht Dort lebte Coucy in provisorischer Freiheit in einem Haus des Fursten Francesco II Gattilusio von Lesbos einem Vasallen des Sultans Dessen Frau beauftragte die Republik Venedig mit Coucys Herauslosung Coucy erkrankte aber und legte am 16 Februar 1397 sein Testament nieder sein Korper sollte in Nogent und sein Herz in seiner Stiftung Saint Trinite bei Soissons bestattet werden Weiterhin bestimmte er Schenkungen an andere religiose Einrichtungen wie an die Kathedrale von Chartres Zwei Tage spater starb er Seine Gebeine erreichten im April 1397 die Heimat und wurden von den Bischofen von Laon und Noyon wie vorgesehen beigesetzt Der Biograph des Marechal Boucicaut berichtete dass Coucy als der verdienstvollste Seigneur seiner Zeit angesehen wurde Enguerrand VII de Coucy war ein Gonner des Geschichtsschreibers Jean Froissart gewesen Dieser bezeichnete ihn als den hoflichsten und redegewandtesten Herrn der gesamten Christenheit das war der Ruf den er unter allen Damen und Herren in Frankreich England Deutschland und der Lombardei und uberall wo er bekannt war genoss denn er war in seiner Zeit viel gereist und hatte viel gesehen und auch war er von Natur geneigt hoflich zu sein Das alteste erhaltene erste Buch von Froissarts Chroniken aus dem Jahr 1370 tragt das Wappen des Sire von Coucy Sein ereignisreiches Leben bildet die Rahmenhandlung von Barbara Tuchmans Panorama A Distant Mirror Nachkommen BearbeitenAus der Ehe mit Isabella von England Marie de Coucy April 1366 in Coucy 1405 Herrin von Coucy und Grafin von Soissons Heinrich von Bar Haus Scarponnois Philippa de Coucy 1367 Oktober 1411 1376 mit Robert de Vere 9 Earl of Oxford geschieden 1389 Aus der Ehe mit Isabella von Lothringen Isabel de Coucy 1411 1409 mit Philipp von Burgund Graf von Nevers Haus Burgund Illegitime Nachkommen Perceval de AubermontSeine Erbtochter Marie verkaufte 1400 die Baronie von Coucy an den Herzog von Orleans Sein unehelicher aber anerkannter Sohn vermachte seine Seigneurie dem Connetable Louis de Luxembourg dem Ehemann von Coucys Enkelin was darauf schliessen lasst dass Perceval keine eigenen Kinder hatte Literatur BearbeitenBarbara Tuchman A Distant Mirror The Calamitous 14th Century Knopf New York NY 1978 ISBN 0 394 40026 7 deutsch Der ferne Spiegel Das dramatische 14 Jahrhundert Ubersetzt von Ulrich Leschak und Malte Friedrich Claasen Dusseldorf 1980 ISBN 3 546 49187 4 Im Text ungekurzte Ausgabe dtv 10060 Munchen 1986 6 Auflage ISBN 3 423 10060 5Einzelnachweise Bearbeiten Enguerrand VII de Coucy Sire de Coucy auf thepeerage com abgerufen am 26 Juli 2015 Vgl Beatrix Lang Der Guglerkrieg Ein Kapitel Dynastengeschichte im Vorfeld des Sempacherkrieges Universitatsverlag Freiburg CH 1982 ISBN 3 7278 0266 9 Zugleich Freiburg Schweiz Univ Diss VorgangerAmtNachfolgerEnguerrand VI Herr von Coucy 1346 1397MarieGuido II von ChatillonGraf von Soissons de iure uxoris 1367 1397MarieTitel neu geschaffenEarl of Bedford 1367 1377Titel erloschenNormdaten Person GND 118638920 lobid OGND AKS LCCN n78009953 VIAF 70181106 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Enguerrand VII de CoucyKURZBESCHREIBUNG Herr von CoucyGEBURTSDATUM um 1339STERBEDATUM 18 Februar 1397STERBEORT Bursa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enguerrand VII de Coucy amp oldid 237920599