www.wikidata.de-de.nina.az
Katharina von Burgund 1378 26 Januar 1425 1 in Dijon war durch Heirat eine Herzogin von Osterreich und herrschte als Witwe uber Teile der Osterreichischen Vorlande Katharina von BurgundSiegel Katharinas Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Familie und Heirat 2 Katharinas Ehe mit Leopold von Osterreich 3 Katharinas Herrschaft im Elsass 4 Katharinas Kampf um ihre Herrschaft 5 Tod und Folgen 6 Katharinas Heiratsplane mit Maximilian Smassmann von Rappoltstein 7 Literatur 7 1 Lexika Artikel 7 2 Belletristik 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft Familie und Heirat BearbeitenKatharina war eine Tochter des Herzogs Philipp II von Burgund aus seiner Ehe mit Grafin Margarete von Flandern Verheiratet war sie mit Herzog Leopold IV von Osterreich Aus dieser Ehe hatte sie keine Kinder Dass sie sich nach Leopolds Tod um 1414 tatsachlich mit dem Freiherren Maximilian Smassmann Maximin Smassmann I von Rappoltstein Linie Rappoltstein und Hohenack 1382 oder 1383 um 1451 2 verheiratete wird zwar in der alteren Sekundarliteratur fur einen Fakt gehalten ist aber bisher nicht eindeutig bewiesen 3 Katharinas Ehe mit Leopold von Osterreich BearbeitenUrsprunglich war eine Ehe zwischen Herzog Leopold IV von Osterreich mit Margarete von Burgund einer alteren Schwester von Katharina geplant gewesen Diese kam nicht zustande Ende des Jahres 1384 wurden dann erste Gesprache uber eine Heirat mit Katharina gefuhrt Die Hochzeit zwischen ihr und Leopold wurde zunachst fur 29 September 1385 geplant musste aber aus verschiedenen Grunden mehrfach verschoben werden und fand letztlich erst zwischen dem 14 und 17 September 1387 in Dijon in Anwesenheit des Brautigams statt Erst einige Jahre spater am 18 September 1393 trat Katharina die Reise zu ihrem Ehemann an Nach einigen Aussagen von Katharina durfte die Beziehung zwischen den Eheleuten recht gut gewesen sein 4 Katharinas Herrschaft im Elsass BearbeitenKatharina hatte von ihrem Vater eine Mitgift in der Hohe von 100 000 Goldfranken beziehungsweise Gulden erhalten Die Auszahlung dieser Summe bereitete jedoch Schwierigkeiten und hatte jahrelange Verhandlungen zur Folge 5 Leopold IV verschrieb ihr als Rucklage ihrer Mitgift die Grafschaft Pfirt 6 Nach dem Vollzug der Ehe gelang es Katharina weitgehende Zugestandnisse zu erringen und ihr Heiratsgut und ihre Morgengabe in eigenen Handen zu behalten Sie residierte nun im Elsass in der Nahe ihrer Eltern und spater ihres Bruders des Herzogs Johann von Burgund Eine ihrer bevorzugten Residenzen befand sich in Ensisheim wo sie wie auch in Thann nach 1411 zunachst ihre Witwensitze hatte 7 Katharina baute in der Grafschaft Pfirt eine Parallelstruktur zur Verwaltung auf die sie dort vorgefunden hatte und die einem Landvogt unterstellt war Vom ansassigen Adel wurde dies bisweilen schlecht aufgenommen 1409 fuhrte Katharina mit der Stadt Basel Krieg ein Jahr spater kam es zu einem Bundnis Katharinas Kampf um ihre Herrschaft BearbeitenNach Leopolds Tod im Jahr 1411 fand Katharina gegen ihre Gegner im elsassischen Adel zunachst Unterstutzung bei dessen Bruder und Nachfolger Friedrich IV 8 Um 1414 kam es aber zwischen ihr Friedrich IV und dessen Bruder Ernst I zum Konflikt Offensichtlich furchteten die Herzoge von Osterreich dass Katharina beabsichtigte mit einem zweiten Ehemann ihre eigene Dynastie auf Kosten des Hauses Osterreich zu errichten Ausserdem durfte Herzog Johann von Burgund geplant haben die von seiner Schwester beherrschte Grafschaft Pfirt unter seine eigene Herrschaft zu bringen Die Geschehnisse auf dem Konzil von Konstanz und die Politik Konig Siegmunds durften zwar nicht direkt gegen Katharina die sich seine Unterstutzung gegen das Haus Osterreich zu sichern suchte beziehungsweise ihre Herrschaft im Elsass gerichtet gewesen sein hatten aber zur Folge dass diese schwer erschuttert wurde und Katharina sich schliesslich nach Burgund zuruckzog Um 1421 kam es zu einer Einigung der osterreichischen und burgundischen Herzoge erst danach kehrte Katharina in ihre Grafschaft zuruck Tod und Folgen BearbeitenEs scheint dass Katharina sich wahrend ihrer letzten Lebensjahre meistens in Burgund aufgehalten hat Nach ihrem Tod wurde sie in der Kartause von Champmol bei Dijon beigesetzt 9 Sie hinterliess ein Testament zugunsten ihres Neffen des Herzogs Philipp III den sie als ihren Alleinerben eingesetzt hatte Dieser konnte aber letztlich nicht verhindern dass Herzog Friedrich IV nach Katharinas Tod seine Herrschaft uber die Grafschaft Pfirt behauptete 10 Katharinas Heiratsplane mit Maximilian Smassmann von Rappoltstein BearbeitenNach dem Tod ihres Gatten soll die als sehr beleibt geschilderte Burgunderin 1414 eine zweite Ehe mit Maximilian Smassmann von Rappoltstein eingegangen sein aus der sie ebenfalls keine Nachkommen hatte Nach der neueren Sekundarliteratur ist keineswegs bewiesen dass diese zweite Ehe tatsachlich geschlossen wurde so konnte es auch nur bei einem Eheversprechen geblieben sein Herzog Johann von Burgund soll 1418 oder 1419 mit Maximilian Smassmann verhandelt haben um eine Losung des gegebenen Eheversprechens oder die Auflosung der Ehe herbeizufuhren zu der es 1421 auch gekommen sein durfte 11 was zeigt dass das Eheprojekt Katharinas weder von den Herzogen von Osterreich noch bei den Herzogen von Burgund gut aufgenommen wurde Moglich ware aber auch dass es sich bei dieser Ehe nur um eine Idee handelte die nicht weiterverfolgt wurde oder diese Ehegeschichte von Katharinas Gegnern erfunden wurde um ihr politisch zu schaden Uber den Freiherrm Maximilian Smassmann von Rappoltstein ist nicht viel bekannt Er gehorte dem Reichsadel an und war einige Male fur die Herzoge von Osterreich als Landvogt im Elsass tatig 1407 machte ihn Herzogin Katharina zu ihrem Landvogt im Elsass Sundgau und Breisgau setzte ihn aber bereits im November desselben Jahres ab als es zu Differenzen wegen der Rechnungslegung kam Das hinderte sie jedoch nicht daran ihm im Jahr 1414 die Landvogtei erneut zu ubertragen nachdem Herzog Friedrich IV mit dem sie damals im Konflikt war diese bereits mit einer anderen Person besetzt hatte Herzog Friedrich IV wiederum hatte Smassmann am 29 Juni 1412 mit einer diplomatischen Mission beim Konig von Frankreich und beim Herzog von Burgund beauftragt Fur den Fall ihrer erfolgreichen Erfullung stellte er ihm Betrauung mit der Landvogtei im Elsass in Aussicht Aber erst 1430 bzw 1432 machte Friedrich IV Smassmann tatsachlich zu seinem Landvogt im Elsass Sundgau Breisgau und Schwarzwald sowie fur die Stadte Villingen Waldshut Laufenburg und Sackingen ein Amt das Smassmann bis 1437 ausubte 12 Seine Erfahrungen als Landvogt zeigen dass Smassmann offensichtlich ganz geschickt zwischen den Fronten zu changieren verstand 1422 fuhrte Smassmann gemeinsam mit Graf Hans von Lupfen eine Fehde gegen Hans Wilhelm von Girsberg der bei der Eroberung seiner Burg getotet wurde Als Folge kam diese Burg als erledigtes Lehen an die Herren von Rappoltstein 1434 kaufte Smassmann Kaspar Schlick die Pflixburg ab 13 Literatur BearbeitenKlaus Brandstatter Die Tiroler Landesfurstinnen im 15 Jahrhundert In Margarete Maultasch Zur Lebenswelt einer Landesfurstin und anderer Tiroler Frauen des Mittelalters Hrsg v Julia Hormann Thurn und Taxis 2007 Schlern Schriften 339 S 211 217 Eva Bruckner Formen der Herrschaftsreprasentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fursten im Spatmittelalter phil Dissertation Wien 2009 S 174 und S 175Lexika Artikel Bearbeiten Constantin von Wurzbach Habsburg Katharina von Burgund In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 401 Digitalisat Brigitte Hamann Die Habsburger Ein biographisches Lexikon Verlag Carl Ueberreuter Wien 1988 S 234 f Belletristik Bearbeiten Norbert Fichtlscherer Katharina von Burgund Beharrlichkeit bis in den Tod UGS Verlag Badenweiler 2010 Buchvorstellung in Badische Zeitung 30 November 2010 Weblinks BearbeitenAdelsdatenbank der Uni Erlangen http www burg badenweiler de wissenswert amuesant persoenlichkeiten katharina von burgund Einzelnachweise Bearbeiten ein anderes Sterbedatum 29 Januar 1426 lt Klaus Brandstatter Die Tiroler Landesfurstinnen im 15 Jahrhundert In Margarete Maultasch Zur Lebenswelt einer Landesfurstin und anderer Tiroler Frauen des Mittelalters Hrsg v Julia Hormann Thurn und Taxis 2007 Schlern Schriften 339 S 217 Michael Barmann Antonius von Pforr und die Herren von Schonau In Daphnis Zeitschrift fur Mittlere Deutsche Literatur und Kultur der fruhen Neuzeit 1400 1750 2006 Bd 35 H 1 2 S 7 Fussnote vgl Klaus Brandstatter Die Tiroler Landesfurstinnen im 15 Jahrhundert 2007 S 215 Eva Bruckner Formen der Herrschaftsreprasentation 2009 S 174 Eva Bruckner Formen der Herrschaftsreprasentation 2009 S 174 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 38 Bohlau Koln u a 2015 ISBN 978 3 412 50139 6 Teilweise zugleich Munchen Ludwig Maximilians Universitat Dissertation 2013 S 376 Eva Bruckner Formen der Herrschaftsreprasentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fursten im Spatmittelalter phil Dissertation Wien 2009 S 165 Ute Monika Schwob Herrinnen in Tiroler Quellen Zur rechtlichen und sozialen Stellung der adeligen Frau im Mittelalter in Egon Kuhebacher Hrsg Literatur und bildende Kunst im Tiroler Mittelalter Die Iwein Fresken von Rodenegg und andere Zeugnisse der Wechselwirkung von Literatur und bildender Kunst Innsbrucker Beitrage zur Kulturwissenschaft Germanistische Reihe 15 Innsbruck 1982 S 170 Eva Bruckner Formen der Herrschaftsreprasentation 2009 S 175 Konstantin Moritz A Langmaier Erzherzog Albrecht VI von Osterreich 1418 1463 Ein Furst im Spannungsfeld von Dynastie Regionen und Reich Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 38 Bohlau Koln u a 2015 ISBN 978 3 412 50139 6 Teilweise zugleich Munchen Ludwig Maximilians Universitat Dissertation 2013 S 376f geht davon aus dass der Konflikt um Katharinas Mitgift erst 1454 bereinigt wurde doch fehlen bisher schriftliche Belege Klaus Brandstatter Die Tiroler Landesfurstinnen im 15 Jahrhundert In Margarete Maultasch Zur Lebenswelt einer Landesfurstin und anderer Tiroler Frauen des Mittelalters Hrsg v Julia Hormann Thurn und Taxis 2007 Schlern Schriften 339 S 215 Rolf Kohn Der Landvogt in den spatmittelalterlichen Vorlanden Kreatur des Herzogs und Tyrann der Untertanen In Franz Quarthal Gerhard Faix Hrsg Die Habsburger im deutschen Sudwesten Neue Forschungen zur Geschichte Vorderosterreichs Stuttgart Thorbecke 2000 S 160 f S 161 und S 169 Fussnote Vgl Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Architektur und Geschichte Band 2 Munchen Berlin 2007 S 385 Normdaten Person GND 137313586 lobid OGND AKS VIAF 81521298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Katharina von BurgundKURZBESCHREIBUNG Ehefrau des Herzogs Leopold IV von Osterreich Herrscherin in den habsburgischen Vorlanden Herzogin von BurgundGEBURTSDATUM 1378STERBEDATUM 26 Januar 1425STERBEORT Dijon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharina von Burgund amp oldid 223459308