www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel erlautert den Furstabt zu St Gallen im 13 Jh zu anderen der Familie siehe Wilhelm von Montfort Begriffsklarung Wilhelm I Graf von Montfort 11 Oktober 1301 war von 1281 bis 1301 Furstabt von St Gallen Wilhelm von Montfort um 1300 Inhaltsverzeichnis 1 Politische Situation im ausgehenden 13 Jahrhundert 2 Regierungszeit 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksPolitische Situation im ausgehenden 13 Jahrhundert BearbeitenSchon gegen das Ende der Regierung des am 10 Juni 1272 verstorbenen Abtes Berchtold von Falkenstein hatte Graf Rudolf von Habsburg als ein gefahrlicher Nebenbuhler den Einfluss des Stiftes St Gallen im Bereiche des Thurgau einzuengen angefangen Aber erst eine zwiespaltige Wahl fur Berchtolds Nachfolger bot dem Grafen der als erwahlter Konig Rudolf war seit 1273 Konig noch mehr Einfluss nehmen konnte die Moglichkeit weitgehender Einmischung in die Angelegenheiten der Furstabtei Rudolf entschied sich fur die Anerkennung des Ulrich von Guttingen der von den Burgern der Stadt St Gallen als Abt gewahlt worden war Der Konvent aber hatte Heinrich von Wartenberg als Nachfolger Berchtolds gewahlt den die Burger ablehnten weil er aus dem gleichen Geschlecht wie Berchtold entstammte Die Gotteshausleute besonders auch die Stadt St Gallen die zu jener vorreformatorischen Zeit noch zum Kloster gehorte akzeptierten Rudolf als Schutzherrn wofur sie eine erste Handfeste erhielten Rudolf aber setzte den unbeliebten Ulrich von Ramschwag als Vogt uber die Furstabtei ein Ulrich war zudem auch ein schlechter Wirtschafter der die Stadt tief in die Schulden fuhrte nicht zuletzt durch die Kriegsaufwendungen gegen Heinrich von Wartenberg Auch gegen dessen Nachfolger Rumo von Ramstein fuhrte Ulrich Krieg Als nun Ulrich starb wurde Rumo endlich als alleiniger Abt des Klosters von allen anerkannt die wirtschaftliche Situation besserte sich aber nicht da auch er viele Schatze veraussern musste um die Schulden der Abtei zu bezahlen und auch sonst als unfahig beschrieben wird Rumo trat 1281 ab da er der Situation uberhaupt nicht mehr gewachsen war Regierungszeit Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von MontfortDie Neuwahl bedeutete einen eigentlichen Systemwechsel fur St Gallen Aus dem graflichen Hause Montfort das in Berchtolds Zeit dem Stift feindselig gewesen war und das in der Zeit der Doppelwahl zu Ulrich gehalten hatte wurde Wilhelm als Abt erwahlt Hatte bisher das Umsichgreifen der Montforter vom Rheintal abwarts in den Argengau den Zwist zwischen dem Stifte und ihrem Hause bedingt so gedachten jetzt die Wahler das Ansehen des Geschlechtes derer von Montfort ihrem Kloster zugutekommen zu lassen Wilhelm hatte einflussreiche weltliche Bruder die seine Wahl forderten darunter Rudolf I von Montfort Ulrich I von Montfort sowie den spateren Bischof von Chur Friedrich von Montfort Nach der Wahl bemuhte sich Wilhelm sein Stift wieder emporzubringen Aber Konig Rudolfs eigensuchtiges Gebaren und die bei ihm sobald er Wilhelms kraftigen widerstandsfahigen Willen erkannt hatte hervortretende druckende Missgunst lahmte diese Anstrengungen Schon bei seinem ersten Besuch am koniglichen Hof im Dezember 1282 in Augsburg musste Wilhelm diesen fluchtartig verlassen um sich weiterer Zumutungen durch den Konig zu entziehen Dann fanden unzufriedene Klosterinsassen die sich durch des Abtes fortgesetzte Sparpolitik bedruckt fuhlten und auch mit der Anweisung des Abtes alle Monche sollen zum Priester geweiht werden am Hof Gehor und Ruckhalt fur ihre Anklagen und Rudolf nutzte 1287 seinen Einfluss auf einen papstlichen Legaten aus um gegen Wilhelm einen Prozess anstrengen und den Bann gegen ihn aussprechen zu lassen Daneben wurden St Gallen auch die weltlichen Mitteln eingeengt Gegen den wichtigen Handelsplatz des Gotteshauses die befestigte Stadt Wil hatte der Konig mit der Burg Schwarzenbach eine Angriffsfeste in nachster Nahe geschaffen Hier wogte im August und September 1287 ein erbitterter Kampf Zwar wurde am 6 September eine Suhnverabredung vor Wil getroffen doch als Wilhelm sich zum Konig begab um den Frieden zu schliessen platzte die Abmachung und Rudolf notigte Wilhelm zu weitreichenden Zugestandnissen gegenuber den Konigssohnen Albrecht I und Rudolf II Deshalb setzte Wilhelm unterstutzt durch seinen Bruder Bischof Friedrich den Kampf fort Andererseits aber zog der Konig Ulrich von Ramschwag stets mehr in sein Interesse und als das Urteil gegen Wilhelm endlich gefallt war das diesen verbannte setzte der Konig selbst begleitet von seinen Sohnen Albrecht und Rudolf in St Gallen den Abt von Kempten Konrad von Gundelfingen als Gegenabt ein unter Androhung der Reichsacht gegen alle Anhanger des verurteilten Gegners Herzog Rudolf II blieb zuruck um Wilhelm zu bekampfen Fur diesen begann jetzt eine Zeit der Niederlagen und der Verfolgung seine Burgen fielen den Feinden anheim auch die Feste Alt Toggenburg Ein Zufluchtsort nach dem anderen verschloss sich oder ging verloren Bischof Friedrich wurde nach einem verlustreichen Gefecht gefangen genommen und starb 1290 beim Fluchtversuch aus seinem Haftort der Burg Werdenberg von Hugo von Montfort der koniglich gesinnt war Erst Konig Rudolfs Tod am 15 Juli 1291 brachte eine Anderung der Machtverhaltnisse und schon am 25 Juli desselben Jahres nahmen die Wilhelm stets treu gesinnt gebliebenen St Galler Burger den rechtmassigen Abt in St Gallen wieder auf wofur er ihnen zum Dank am 31 des Monats ihre Rechte in einer umfassenden Handfeste bestatigte nbsp Friedrich II 1290 links Heinrich III 1307 Mitte und Wilhelm I von Montfort 1301 rechts Konrad von Gundelfingen musste seine angemasste Stellung verlassen Er versuchte zwar noch kurz sein Amt auf kriegerische Weise zuruckzuerhalten gab aber auf nachdem ihm Wilhelm 100 Mark bezahlt hatte Mit den Gegnern des verstorbenen Habsburgerkonigs tat sich Wilhelm zu dem gegen Herzog Albrecht gerichteten Bund zusammen welchen Bischof Rudolf von Konstanz um sich vereinigte und auch uber das Gotteshausgebiet von St Gallen brach der Krieg erneut herein Albrecht trug zwar im Wesentlichen den Sieg davon aber die Sohne Ulrichs von Ramschwag der mit dem Wiedereinzug von Wilhelm in St Gallen vertrieben worden war erlitten am 25 Februar 1292 vor der Stadt eine schwere Niederlage In der Folge schlief der Konflikt langsam ein kam aber nie ganz zum Erliegen Als Wilhelm 1296 mit der Absicht endlich einen Friedensvertrag abzuschliessen nach Osterreich reiste hofften alle auf eine gutliche Einigung Wilhelm musste jedoch unverrichteter Dinge zuruckkehren So schloss er sich als zwischen Konig Adolf von Nassau dem Nachfolger Rudolfs I der sich von Anfang an St Gallen gunstig erwiesen hatte und Albrecht die Fehde ausbrach mit voller Entschiedenheit dem Konig an Nach den im Schletstatter Vertrag vom 1 September 1297 eingeraumten Zusicherungen zog der Abt ein erstes Mal Adolf in die Nahe von Frankfurt zu um ihn bei dessen Feldzug gegen Albrecht I zu unterstutzen Im Sommer 1298 war Wilhelm in Adolfs Lager der einzige Pfaffenfurst Am 2 Juli bei der Schlacht bei Gollheim war Wilhelm einer der Fluchtlinge vom Kampffeld am Hasenbuhl und alle grossen von Adolf eroffneten Aussichten fielen dahin Tief gebeugt auch in neue wirtschaftliche Schwierigkeiten durch den gemachten und eingebussten kriegerischen Aufwand gesturzt kehrte er zuruck Ausserdem war der alte Gegner Albrecht I jetzt Konig Erst 1301 kam es in den seit 1292 noch immer schwebenden Fragen wegen Schwarzenbach zur Aussohnung mit dem neuen Konig Nach Inhalt des Vertrages dessen Ausfuhrung sich freilich noch langer verzogerte und nie ganz vollendet wurde sollten Burg und Stadt Schwarzenbach gebrochen und Wil vollig wiederhergestellt werden Aber Wilhelm lag schon schwer krank darnieder als der Konstanzer Bischof Heinrich von der Aussicht auf einen Vergleich berichten konnte Er starb am 11 Oktober funf Tage vor dem Abschluss des Friedensvertrages Siehe auch BearbeitenGeschichte der Stadt St GallenLiteratur BearbeitenMeyer von Knonau Wilhelm von Montfort In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 43 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 218 Johannes Duft Die Abtei St Gallen St Gallen 1986 Marco Innocenti Wilhelm I Abt von St Gallen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 22 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 133 2 Sp 1539 1544 Weblinks BearbeitenMagdalen Bless Grabher Montfort Wilhelm von In Historisches Lexikon der Schweiz Abt Wilhelm von Montfort im Stadtlexikon WilVorgangerAmtNachfolgerRumo von RamsteinAbt von St Gallen 1281 1301 teilweise gleichzeitig mit Konrad von Gundelfingen Heinrich von RamsteinNormdaten Person GND 12398520X lobid OGND AKS VIAF 8308718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm von MontfortALTERNATIVNAMEN Montfort Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG Furstabt von St GallenGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 11 Oktober 1301 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Montfort amp oldid 237205793