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Die Schlacht bei St Jakob an der Birs wurde am 26 August 1444 im Verlaufe des Alten Zurichkriegs bei St Jakob an der Birs geschlagen knapp ausserhalb der Stadt Basel wo damals das Konzil von Basel tagte Schlacht bei St Jakob an der Birs Teil von Alter Zurichkrieg Darstellung der Schlacht in der Tschachtlanchronik 1470 Datum 26 August 1444Ort St Jakob an der Birs BaselAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienKonigreich Frankreich Eidgenossenschaft der VII Orte Reichsstadt Bern Stadt Luzern Uri Schwyz Unterwalden Glarus Stadt und Amt Zug und Stadt BaselBefehlshaberDauphin Ludwig XI Jean V de Bueil Comte de Dammartin Henman Sevogel Truppenstarke20 000 Mann 1 500 Mann Eidgenossen 1300 Basel 200 Verluste2 000 4 000 Gefallene 1 484 Gefallene Schlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Nachwirkungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenGegner waren auf der einen Seite rund 20 000 Armagnaken und auf der anderen 1500 Eidgenossen der Acht Alten Orte ohne die Zurcher Die Armagnaken sollten Richtung Zurich vorstossen um die Belagerung der Stadt durch die Eidgenossen zu beenden Im Grenzgebiet der heutigen Halbkantone Basel Stadt und Basel Landschaft an dem Fluss Birs stiessen sie aufeinander Auf die Nachricht vom Ausschwarmen der Armagnaken bis in die Dorfer Muttenz und Pratteln beschlossen die Hauptleute der eidgenossischen Streitmacht die vor der Farnsburg lagerten mit einem Teil ihres Heeres einen Streifzug zu unternehmen 1300 ausgewahlte meist junge Krieger ruckten in der Nacht vom 25 auf den 26 August uber Liestal wo sich ihnen 200 Baselbieter Zuzuger anschlossen in die Rheinebene hinab und uberrannten dort am fruhen Morgen die armagnakische Vorhut Trotz strengem Gegenbefehl uberschritten die ubermutigen Eidgenossen die Birs und stiessen auf dem Gundeldinger Feld auf die 20 000 Mann starke und auf den Kampf vorbereitete Armee der Franzosen Es folgte ein zehnstundiger Zusammenprall bei dem die Eidgenossen in ihrer geringen Zahl mit derartiger Wucht auf den Gegner eindrangen dass Zeitzeugen und Kampfbeobachtende noch lange davon berichten sollten Allmahlich aber der grossen Ubermacht wegen wurden die zahlenmassig Unterlegenen von allen Seiten her eingeschlossen Da die Eidgenossen die ja den Kampf jenseits der Birs gesucht hatten eine Kapitulation wiederholt kategorisch ablehnten unterlagen sie bis auf 16 Fluchtige zuletzt zusammengedrangt im Garten des Siechenhauses unter verheerendem Einsatz gegnerischer Artillerie 1 Der Legende nach soll der Ritter Burkhard VII Munch als Unterhandler das Schlachtfeld beritten haben Angesichts der vielen Toten und Verwundeten konnte er es sich nicht verkneifen die unterlegenen Eidgenossen zu verhohnen Er klappte das Visier hoch und sagte den in der Schweiz beruhmt gewordenen Kommentar Ich siche in ein rossegarten den min fordren geret hand vor hunderd jar 2 Diese Zurschaustellung arroganter Uberlegenheit veranlasste den verwundeten Eidgenossen Wylhelm von Baldegg dazu dem Ritter einen Stein in das offene Visier zu schleudern mit dem ebenso bekannten Kommentar Friss eine deiner Rosen Schwer verwundet sturzte der Ritter und wurde vermutlich von seinem Pferd vom Schlachtfeld geschleift Das damit einhergehende Scheitern der Unterhandlungen lautete den Sturm auf das Siechenhaus ein in dessen Verlauf die verbliebenen Eidgenossen nahezu restlos niedergemacht wurden Die Nachricht uber die Schlacht und den unerschrockenen und als heldenhaft angesehenen Einsatz der eidgenossischen Krieger verbreitete sich rasch uber ganz Europa Der franzosische Dauphin der die armagnakische Heeresleitung innehatte gab angesichts der gewaltigen Verluste in seinen eigenen Reihen das Verhaltnis stand trotz armagnakischer Bogenschutzen teils schottischer Herkunft und franzosischer Artillerie mindestens vier zu eins das Vorhaben auf weiter in Richtung Zurich vorzustossen Mit dem uberschaumenden Einsatz der eidgenossischen Vorhut wurde nicht nur weiteres Blutvergiessen auf schweizerischem Boden in Richtung Zurich verhindert wo ein eidgenossisches Heer mit 20 000 Mann bereitstand auch war die Gefahr eines sich unkontrolliert gebardenden armagnakischen Soldnerheeres gebannt Nachwirkungen Bearbeiten nbsp Gedenktafel Aufschrift Unsere Seelen Gott Unsere Leiber den Feinden an der St Jakobs Kirche Basel Die Schlacht zeugte vom Kampfgeist der acht alten Orte gegenuber einer weit uberlegenen Ubermacht und trug in ganz Europa zum Heldenmythos der Eidgenossenschaft entscheidend bei Eine bis heute anhaltende Spatfolge davon ist zum Beispiel die Papstliche Schweizergarde im Vatikan Die Schlacht wurde weiter in der bis 1961 gultigen Schweizer Nationalhymne Rufst du mein Vaterland besungen Heil dir Helvetia Hast noch der Sohne ja Wie sie Sankt Jakob sah Freudvoll zum Streit Zur Erinnerung an die Schlacht stehen in Basel das von Ferdinand Schloth geschaffene Schlachtdenkmal und die St Jakobskapelle auch das Siechenhaus in St Jakob ist erhalten geblieben 1917 erhielt die St Jakobskirche ein Fresko von Alfred Heinrich Pellegrini das den Steinwurf des Arnold Schick in der Schlacht von 1444 darstellt Ein bis ins 19 Jahrhundert in St Jakob angebauter und uber Basel hinaus bekannter Rotwein wurde in Anspielung auf die Schlacht als Schweizerblut bezeichnet Im Rahmen der geistigen Landesverteidigung wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Schlacht als Beispiel der erfolgreichen Anwendung der Militardoktrin des hohen Eintrittspreises verwendet Ebenfalls eine Folge dieses Zeitgeistes ist die Bemalung der ausseren Seite des Stadttores von Liestal durch Otto Plattner Dargestellt wird ein idealisierter Schweizer Krieger daneben ein uberlieferter Ausspruch der Liestaler Die Frage der Eidgenossen ob sie vor der Schlacht in der Stadt einkehren durften sollen sie so beantwortet haben Wir hant guot switzer in emptern und ou in der statt Wir haben gute Schweizer in den Amtern und auch in der Stadt Plattner schuf das Bild 1949 50 Dieser Zusammenhang zeigt dass die fruhere Rezeption der Schlacht von St Jakob im 20 Jahrhundert nur im Zusammenhang mit der geistigen Landesverteidigung verstandlich ist Heute wird die Schlacht differenzierter beurteilt Der Basler Lokalhistoriker Roger Rebmann etwa meint Der Untergang des Heeres war ironischerweise ein zwingendes Resultat der Erfolge in den ersten Gefechten des 26 August bei Pratteln und bei Muttenz In beiden Fallen errang man einen Sieg uber einen teilweise zahlenmassig uberlegenen Gegner Angeheizt von diesen Erfolgen erreichten die Eidgenossen die Birs Sie hatten den Hauptleuten vor der Farnsburg gelobt sie nicht zu uberschreiten Hier kommen Ehrbegriffe und Werte ins Spiel die jenseits von rationalem Denken liegen Zwei Gefechte waren gewonnen worden und man hatte das Feld behauptet Ublicherweise folgte auf einen Sieg ein rituelles dreitagiges Verharren auf behauptetem Boden Nach dieser Logik hatte man sich mit einem Ruckzug nach zwei Siegen mit schwerer Schande beladen Nur wer geschlagen war zog sich zuruck 3 Literatur BearbeitenDuncan Hardy The 1444 5 Expedition of the Dauphin Louis to the Upper Rhine in Geopolitical Perspective In Journal of Medieval History 38 3 2012 S 358 387 doi 10 1080 03044181 2012 697051 Max Burckhardt Zur Geschichte des St Jakobsdenkmals und des St Jakobsfestes In Basler Jahrbuch 1939 S 94 126 Rudolf Wackernagel Geschichte der Stadt Basel Band 1 Basel 1907 S 548ff Internet ArchiveWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakob an der Birs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werner Meyer Schlacht bei Sankt Jakob an der Birs In Historisches Lexikon der Schweiz Beitrag zum St Jakobdenkmal auf altbasel ch Beitrag zu den Armagnaken in der Schlacht von St Jakob auf altbasel ch47 541966666667 7 6178638888889 Koordinaten 47 33 N 7 37 O CH1903 613495 265709Einzelnachweise Bearbeiten Die Toten der Schlacht bei St Jakob Abgerufen am 20 Mai 2020 Altdeutsch fur Ich blicke in einen Rosengarten den meine Vorfahren vor hundert Jahren gepflanzt haben historisch belegter Ausspruch laut 122 Neujahrsblatt der GGG Thema Die Schlacht bei St Jakob an der Birs herausgegeben 1944 in Basel Fussnote zu den Eidgenossen auf altbasel ch abgerufen am 29 Juni 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei St Jakob an der Birs amp oldid 236771785