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Das Gefecht bei Wigoltingen war ein militarischer Konflikt der am 5 September 1445 im Verlaufe des Alten Zurichkriegs im heutigen Kanton Thurgau ausgetragen wurde Die Gegner waren auf der einen Seite Truppen der eidgenossischen Orte und der Toggenburger auf der anderen Seite Truppen der Habsburger und deren Verbundeten Gefecht bei WigoltingenTeil von Alter ZurichkriegUbersichtskarte Alter ZurichkriegDatum 5 September 1445Ort Wigoltingen Thurgau SchweizAusgang Sieg der EidgenossenKonfliktparteienHeiliges Romisches Reich Hzt Habsburg Osterreich Stadt Frauenfeld Eidgenossenschaft der VII Orte Schwyz Glarus Uri Unterwaldenund Toggenburg Raron Stadt WilBefehlshaberUlrich WagnerTruppenstarkeunbekannt ca 900 MannVerluste100 300 Tote 3 ToteSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDurch den Kriegseintritt Appenzells am 30 April 1444 und die Kampfe im Sarganserland und im St Galler Rheintal verlagerte sich das Kriegsgeschehen zunehmend vom zurcherischen Raum in die heutige Ostschweiz Im Raum der Nordostfront befanden sich die mit den Eidgenossen verbundete Stadt Wil und das seit 1437 unter Petermann von Raron stehende Toggenburg in besonders exponierter Lage und litten unter den fortwahrenden Befehdungen die sich nach dem Kriegseintritt der Werdenberger und Brandiser am 30 November 1444 noch verscharften als diese ab dem 1 Dezember die Eidgenossen aus dem Sarganserland vertrieben Ende Januar 1445 erschien ein Kontingent unter dem Kommando von Hans von Rechberg und legte sich vor Wil um die umliegende Gegend auszuplundern darauf folgte eine Gegenoffensive der Eidgenossen Gefecht bei Koblach die zu einer letztlich erfolglosen Belagerung von Sargans fuhrte Am 20 21 Mai wurde Wil erneut belagert am 11 Juni erfolgte eine grossere Offensive der osterreichischen Seite gegen Appenzell und Toggenburg die von diesen bei Kirchberg und bei Wolfhalden abgewehrt wurden Am 24 August erfolgte eine Aktion der Werdenberger gegen das obere Toggenburg bei der die Werdenberger eine Menge Vieh erbeuteten Am 3 September besammelten sich 200 Mann aus Schwyz sowie je 100 Mann starke Kontingente aus Glarus Uri und Unterwalden in Pfaffikon und ruckten uber den Rickenpass nach Wil vor wo sie am 4 September eintrafen Dort wurden die Mannschaften durch 300 Toggenburger des Freiherrn Petermann von Raron verstarkt Der Wiler Stadthauptmann Ulrich Wagner ein Schwyzer Landmann fugte dem Heer noch das Wiler Stadtaufgebot von wohl etwa 100 Mann hinzu und ubernahm den Oberbefehl uber die Truppen 1 2 Verlauf BearbeitenAm Sonntag 5 September 3 fruhmorgens ruckte das etwa 900 Mann 4 starke Heer in den Thurgau nach Frauenfeld vor von dort aus folgte man dem Lauf der Thur und steckte die umliegenden Dorfer namentlich Lang und Kurzdorf sowie Wellhausen und Mettendorf in Brand Von letzteren Orten aus uberquerte man die Thur nach Pfyn und weiter nach Mullheim welches mitsamt den umliegenden Dorfern ebenfalls gebrandschatzt wurde 5 Der aufgebotene Thurgauische Landsturm der sich besammelte und den eidgenossischen Truppen uber Pfyn nachfolgte erreichte diese bei Wigoltingen worauf Hauptmann Ulrich Wagner sein Heer gegen den angeblich zahlenmassig weit uberlegenen Feind wandte nach Johannes Stumpf war dieser dagegen in der Unterzahl 6 und diesen im Sturm angriff Die Thurgauer gerieten gleich zu Beginn des Gefechts in Verwirrung so dass Panik entstand und eine allgemeine Fluchtbewegung einsetzte Bei der anschliessenden Verfolgung sollen die Eidgenossen zwischen 100 7 und 300 8 Gegner getotet haben Schwyz gibt dagegen lediglich 3 Gefallene an die jedoch namentlich genannt werden namlich Heinrich Lindauer Konrad Bussard und Hans in Schnurinen Die Eidgenossen erbeuteten eine grosse Menge an Waffen und Harnischen auch das Stadtbanner von Frauenfeld fiel den Schwyzern in die Hande und wurde in der Pfarrkirche ihres Hauptortes als Trophae ausgestellt 9 Folgen BearbeitenDie Eidgenossen kehrten nach dem Gefecht um und kamen spat in der Nacht in Weinfelden an wo sie Quartier nahmen und am folgenden Tag nach Wil zuruckkehrten Dort wurde die Beute unter den Beteiligten aufgeteilt und das Heer loste sich in der Folge auf Der Rest des Jahres blieb vergleichsweise ruhig bis die Appenzeller Ende Dezember 1445 das Stadtchen Rheineck sowie die Vogtei Rheintal eroberten und damit die eidgenossisch osterreichische Grenze de facto bis an den Rhein vorschoben Der letzte eidgenossische Feldzug ins Sarganserland im Februar 1446 der am 6 Marz in der fur sie siegreichen Schlacht bei Ragaz gipfelte tat wenig dazu die Pattsituation in der Ostschweiz aufzubrechen Der Waffenstillstand vom 12 Juni 1446 beendete die Kampfhandlungen und damit den Alten Zurichkrieg de facto obschon die Friedensverhandlungen noch weitere vier Jahre andauerten Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der SchweizWeblinks BearbeitenMartin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum Teil 2 Anno 1415 1470 Basel 1736 S 453 Karl Wegelin Geschichte der Landschaft Toggenburg 1830 S 259 Hans Frund Chronik des Alten Zurichkriegs Ab 1447 Ildefons von Arx Geschichten des Kantons St Gallen Band 2 1811 S 279 Gemeinde Mullheim Geschichte Johannes Stumpf Gemeiner loblicher Eydgnoschafft Stetten Landen und Volckeren Chronik wirdiger thaaten beschreybung 1547 1548 Heinrich Bullinger Werke Abt 4 Hist Schriften Bd 1 Tigurinerchronik S 914 Johannes Wieland Geschichte der Kriegsbegebenheiten in Helvetien und Rhatien Band 1 1827 S 201 Thomas Fassbind Geschichte des Kantons Schwyz Band 2 1833 S 372 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Wigoltingen amp oldid 231455860