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Das Gefecht am Etzel war die erste militarische Auseinandersetzung im Alten Zurichkrieg Es war keineswegs kriegsentscheidend doch markiert es die Wende zu einer neuen Phase offener Feindseligkeit Gefecht am EtzelTeil von Alter ZurichkriegUbersichtskarte Alter ZurichkriegDatum 5 Mai 1439Ort Berg Etzel im Kanton SchwyzAusgang Sieg der SchwyzerFolgen Waffenstillstand vom 13 Mai 1439KonfliktparteienZurich SchwyzBefehlshaberBurgermeister Rudolf Stussi Ulrich von Lommis Landammann Ital RedingTruppenstarke1000 Mann unbekanntVerluste11 Tote unbekanntSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie ersten drei Jahre des Alten Zurichkriegs waren gepragt von hektischen diplomatischen Aktivitaten um die Aufteilung der Erbmasse des am 30 April 1436 verstorbenen letzten Toggenburger Grafen Friedrich VII Besonders Zurich und Schwyz stritten sich um die Kontrolle der Handelsrouten zu den Bundner Passen wobei Schwyz die Oberhand behielt zu Kampfhandlungen war es indes noch nicht gekommen Allerdings geriet die Stadt Zurich am 29 April 1437 durch ein Burgrecht mit den Landleuten der Grafschaft Sargans und die anschliessende Zerstorung der Burgen Nidberg und Freudenberg in einen Kriegszustand mit der Herzog Friedrich IV von Osterreich Schwyz und in seinem Gefolge Glarus besetzten daraufhin das Sarganserland und setzten den Grafen Heinrich II von Werdenberg Sargans den sie zuvor in ihr Landrecht aufnahmen wieder in seine Herrschaft ein 1 Am 29 Oktober 1438 wurde auf einer Tagsatzung der sogenannte Berner Spruch gefallt der eine Verlangerung des Waffenstillstandes in der bereits zweieinhalb Jahre dauernden Krise zwischen Zurich und Schwyz sowie die Aufhebung der seit dem 20 Oktober wahrenden Handelbeschrankungen durch Zurich zum Inhalt hatte Auf die Klagen der Zurcher bezuglich der Holzausfuhrsperre durch Schwyz sowie die Zusammenarbeit der letzteren mit dem Habsburger Friedrich IV bei der Aufteilung des Toggenburger Erbes wurde nicht eingegangen was die Zurcher dazu veranlasste am 3 Januar 1439 den Spruch aus formalen Grunden abzulehnen und ihre militarische Position gegenuber dem Hauptgegner Schwyz zu starken Am 3 Februar erneuerte Rudolf von Sax der Abt von Einsiedeln sein auf Lebenszeit geschlossenes Burgrecht mit Zurich und versprach der Limmatstadt ihr die Feste Pfaffikon offen zu halten Verlauf BearbeitenNach Ablauf des Waffenstillstandes am 3 Mai 1439 zogen 4000 Mann gleichentags unter Burgermeister Rudolf Stussi seeaufwarts nach Pfaffikon Noch am selben Abend besetzte Schwyz den Etzel wahrend die Glarner die Eingange zur March sowie zum Tal Glarus selbst besetzten Ebenso besetzten die Landleute der Herrschaften Toggenburg und Gaster Windegg sowie der Grafschaft Uznach ihre Grenzen zum Zurcher Gebiet Die Stadt Wil sowie Petermann und Hildebrand von Raron die Erben der Stammlande der Toggenburger sowie Uznachs seit 1437 im Landrecht mit Schwyz wandten sich im Norden gegen die seit 1424 zurcherische Grafschaft Kyburg Zur gleichen Zeit wurden die funf unbeteiligten eidgenossischen Orte Bern Luzern Uri Unterwalden und Zug von beiden Seiten um Unterstutzung gemahnt Am 4 Mai kamen Boten von Uri und Unterwalden bei Ital Reding an Landammann und Oberbefehlshaber von Schwyz um ihm zu melden dass sich die Truppen beider Orte in der Nahe befanden aber baten ihn jedoch keinen Angriff auszufuhren um den Frieden doch noch zu erhalten Zu den Gesandten kam noch ein Eilbote aus Luzern der diesen Antrag unterstutzte und einen Brief dabei hatte der noch Aussicht auf Versohnung versprach Von Pfaffikon aus bewegten sich 3000 Mann seeaufwarts Richtung March wahrend 1000 Mann unter Ulrich von Lommis am Fuss des Etzels verblieben um den Gegner zu beobachten und ihn an seinen Bewegungen zu hindern Ital Reding reagierte darauf mit einer Warnung an die Glarner und die Marchler und befahl seiner Hauptmacht sich ruhig zu verhalten um Lommis uber seine eigene Truppenstarke im unklaren zu lassen In der Nacht vom 4 auf den 5 Mai erhielten die Schwyzer den Absagebrief Zurichs doch verhielten sich die Truppen beider Seiten zunachst ruhig 2 Wahrend Reding noch mit den Boten der drei noch unbeteiligten Orte verhandelte waren plotzlich Schusse zu horen Etwa 100 junge Zurcher aus der Seegegend die die Gegend ausspahen sollten und dabei zu unvorsichtig waren gerieten unbemerkt zwischen einen schwyzerischen Vorposten worauf sofort geschossen wurde Nach Verlusten von 11 Mann zog sich der Zurcher Spahtrupp wieder zuruck Reding der mit einem Angriff auf Bitten der Gesandten ursprunglich noch zuwarten wollte reagierte auf die Schusse indem er seine gesamte Hauptmacht in Richtung des Gegners in Bewegung setzte Lommis im unklaren uber die Starke des Gegners zog sich mit seinen Truppen zuruck Die Gesandten der drei Orte beklagten den Ausbruch der Feindseligkeiten und rieten Reding von einer Verfolgung von Lommis Truppen ab Die Zurcher Hauptmacht unter Stussi die sich in Richtung der March bewegte fand deren Grenzen gut besetzt vor so dass er sich entschied von einem Angriff abzusehen und sich mit seinen Truppen ebenfalls zuruckzuziehen Durch starke Regenfalle wurden weitere militarische Unternehmungen unmoglich 3 4 Folgen BearbeitenAuf die Nachricht der Kampfhandlungen folgten wiederum diplomatische Aktivitaten Nach und nach trafen Boten am Schauplatz ein Auf Vermittlung der Stadte Basel Strassburg Konstanz Schaffhausen Uberlingen Rheinfelden Ravensburg St Gallen sowie der Boten von Bern Luzern Solothurn Zug Uri Unterwalden Appenzell und Baden wurde bereits zehn Tage spater am 13 Mai ein Waffenstillstand bis zum 3 April 1440 geschlossen Als Auflage mussten die Zurcher den Schwyzern und Glarnern sowie den mit den zwei Orten im Landrecht stehenden den freien Handel in ihrem Herrschaftsgebiet erlauben Die Ausfuhrsperren beider Seiten wurden jedoch aufrechterhalten Dies und viele weitere ungeklarten Fragen liessen keine schnelle Einigung erwarten so dass sich der Krieg ausweitete und ab 1443 endgultig zum Ausbruch kam Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Alois Niederstatter Der Alte Zurichkrieg 1995 Joseph Thomas Fassbind Geschichte des Kantons Schwyz Band 2 1833 J Conrad Vogelin Geschichte der Schweizerischen Eidsgenossenschaft Band 1 1820 Gerold Ludwig Meyer Von Knonau Der Kanton Schwyz historisch geographisch statistisch geschildert Band 5 Huber St Gallen amp Bern 1835 Seiten 23 ff Volltext online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht am Etzel amp oldid 220449660