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Die Belagerung von Wil war ein militarischer Konflikt der am 20 Mai 1445 im Verlaufe des Alten Zurichkriegs im heutigen Kanton St Gallen ausgetragen wurde Die Gegner waren auf der einen Seite Truppen der Stadt Wil und der eidgenossischen Orte auf der anderen Seite Truppen Zurichs und der Habsburger Belagerung von WilTeil von Alter ZurichkriegUbersichtskarte Alter ZurichkriegDatum 20 Mai 1445 bis 21 Mai 1445Ort Wil Kanton St Gallen Schweiz 47 28 0 N 9 3 0 O 47 466664 9 049996 Koordinaten 47 28 0 N 9 3 0 O CH1903 721481 258568Ausgang Sieg der Wiler BesatzungKonfliktparteienHeiliges Romisches Reich Hzt Habsburg Osterreich Reichsstadt Zurich Eidgenossenschaft der VII Orte Stadt Wil Toggenburg Raron Schwyz GlarusBefehlshaberHans von Rechberg Frhr Petermann von RaronTruppenstarkeunbekannt unbekanntVerluste78 bis 100 Gefalleneca 200 Verwundete KeineSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Belagerung 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenWil war seit 1226 unter der Herrschaft der Furstabtei St Gallen unterbrochen nur von einer Episode als die aufstandischen Appenzeller 1407 die Stadt wahrend der Appenzellerkriege fur kurze Zeit ubernahmen Am 3 November 1440 erklarte die Stadt Wil zusammen mit Petermann von Raron ab 1437 Herr des benachbarten Toggenburgs Zurich und der Herrschaft Osterreich den Krieg und nahm an dessen Feldzug gegen die Grafschaft Kyburg teil Nachdem auch die gesamte Zurcher Landschaft von den Eidgenossen verheert wurde war Zurich gezwungen dem am 1 Dezember 1440 verbrieften Kilchberger Frieden zuzustimmen Nach dem erneuten Kriegsausbruch im Mai 1443 beteiligten sich Soldner von Wil auf eidgenossischer Seite an Kriegszugen gegen Zurich dabei taten sich 1444 die sogenannten Wiler Bocke hervor Seit den Kriegseintritten von Appenzell am 30 April 1444 sowie des Grafen Heinrich II von Werdenberg Sargans ca 1447 und des Feldkircher Vogts Wolfhart V von Brandis am 30 November 1444 auf der Gegenseite war insbesondere das Kriegsjahr 1445 gepragt von Plunderungs und Schadigungszugen beider Seiten bei denen Wil mehrmals in den Fokus geriet An einem am 28 Januar 1445 von osterreichischer Seite unternommenen Kriegszug unter dem Kommando von Hans von Rechberg gegen Wil nahm die Stadt an einem Rachefeldzug der Eidgenossen gegen Vorarlberger Gebiet teil der sich gegen die Osterreicher und insbesondere auch die Werdenberger und Brandiser richtete Nach dem Gefecht bei Koblach wurde in der ersten Februarhalfte Sargans belagert 1 2 Die Belagerung Bearbeiten nbsp Die belagerte Stadt Wil zwischen 1657 und 1694Am 12 Mai 1445 erschien die zurcherisch habsburgische Koalition vor Wil wobei die Stadt mit Feuerpfeilen und Feuerkugeln von Suden her beschossen wurde dabei wurde die Obere Vorstadt in Brand gesteckt Von einer Belagerung wurde zu dem Zeitpunkt abgesehen das feindliche Aufgebot zog sich wieder zuruck Bereits acht Tage spater 20 Mai am Mittwoch nach Pfingsten legte sich Hans von Rechberg mit den Zurchern und der osterreichischen Besatzung Zurichs den Grafen Rudolf von Lutzelstein und Rudolf von Helfenstein in der Starke von angeblich mehreren Tausend Mann gegen Mitternacht erneut vor Wil Der Rechberger liess vom Scheibenberg und von St Peter her die Stadt vier Stunden lang bis gegen Tagesanbruch beschiessen Dabei wurden von zwei Seiten Leitern angelegt und die Stadt fortwahrend besturmt Die Wiler Besatzung wehrte sich entschlossen die Krieger die die Leitern erstiegen und die Verteidiger zu uberwinden suchten wurden mitsamt den Leitern zuruck in den Stadtgraben geworfen Wahrend die Manner auf den Mauern und bei den Geschossen standen die Sturmglocken heulten gingen die Weiber und Kinder in die Kirche flehten mit Tranen in den Augen und ausgestreckten Armen zu Gott und der Mutter Maria und dem lieben treuen Hausherren Gallus dem Wyl angehorte und riefen um Barmherzigkeit und Hilfe fur Wyl in seiner grossten Not 3 Morgens am Donnerstag 21 Mai als die Verteidiger mit einem Sturmangriff rechneten gab der Rechberger den Befehl zum Abbruch der Belagerung und das Heer zog sich zur volligen Uberraschung der Wiler in Richtung Westen zuruck wobei etliches Kriegsgerat zuruckgelassen wurde Die Grunde fur den plotzlichen Abzug sind unklar Einerseits konnte der missgluckte nachtliche Uberfall die starke Gegenwehr der Wiler Besatzung und die daraus resultierenden betrachtlichen Verluste ausschlaggebend gewesen sein Andererseits durfte Hans von Rechberg auch einen gegnerischen Entsatzversuch und eine dadurch drohende Einkesselung gefurchtet haben In der ganzen Umgebung wurden die Sturmglocken gelautet so dass angenommen werden musste dass die mit Wil verbundeten inzwischen mobilisierten Toggenburger bald eintreffen wurden Auch gab es Geruchte dass Schwyz und Glarus mit einem eigenen Aufgebot bereits im Anrucken waren um die Stadt zu entsetzen 4 Offenbar fugten die Truppen Petermanns von Raron dem Gegner bei seinem Abzug noch einige Verluste zu 5 6 Wahrend die Wiler keine Toten zu beklagen hatten hatten die Gegner 78 7 bis etwa 100 Gefallene und bis zu 200 Verwundeten 8 zu beklagen Zum Dank fur die gluckliche Errettung wird in Wil noch alljahrlich am Pfingstmontag eine Votivprozession abgehalten 9 Folgen BearbeitenAm 11 Juni 1445 erfolgten zwei grossere Vorstosse der osterreichischen Seite gegen Appenzell und Toggenburg die im Gefecht bei Kirchberg und der Schlacht bei Wolfhalden von diesen abgewehrt wurden Die Stadt Wil nahm am 5 September an einem eidgenossischen Feldzug in den Thurgau und dem dortigen Gefecht bei Wigoltingen teil Bis zum Kriegsende fanden in der Umgebung des Furstenlands keine grossere Aktionen mehr statt Die Appenzeller zerstorten Ende Dezember 1445 ihrerseits das Stadtchen Rheineck sowie die Vogtei Rheintal und schoben damit die eidgenossisch osterreichische Grenze de facto bis an den Rhein vor Der Waffenstillstand vom 12 Juni 1446 beendete die Kampfhandlungen und damit den Alten Zurichkrieg de facto obschon die Friedensverhandlungen noch weitere vier Jahre andauerten Der Furstabt von St Gallen schloss 1451 mit den vier Orten Schwyz Glarus Zurich und Luzern ein ewiges Burg und Landrecht und wurde damit zu einem Zugewandten Ort Die Stadt Wil wurde verpflichtet im Konfliktfall ihren Anteil an der furstabtischen Mannschaft zu stellen 1463 wurde die Hochgerichtsbarkeit uber Wil von Kaiser Friedrich III der Furstabtei St Gallen ubertragen die vom Reichsvogt ausgeubt wurde Die Niedergerichtsbarkeit war zwischen der Furstabtei und der Stadt aufgeteilt 1712 wurde Wil im Rahmen des Zweiten Villmergerkriegs erneut belagert und zur Kapitulation gezwungen Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz WileramtWeblinks BearbeitenMagdalen Bless Grabher Wil SG In Historisches Lexikon der Schweiz Martin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Hans Frund Chronik des Alten Zurichkriegs Ab 1447 Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum Teil 2 Anno 1415 1470 Basel 1736 S 442 Carl Georg Jacob Sailer Chronik von Wil 1864 1914 Hallowil Prozessionen Vor Brandschatzung und Plunderung verschont Karl Wegelin Geschichte der Landschaft Toggenburg 1830 S 257 Johannes Wieland Geschichte der Kriegsbegebenheiten in Helvetien und Rhatien Band 1 1827 S 197 Josef Anton Henne Neue Schweizerchronik fur s Volk 1833 S 248 Thomas Fassbind Geschichte des Kantons Schwyz Band 2 1833 S 367 Wilnet www wilnet ch Default aspx Command PrdtDetail amp prdtName 10835700 a9b0 4474 91d9 e5a14dbf7f14 Die Wiler Pfingstprozession nicht mehr abrufbar Siehe aber https doi org 10 3931 e rara 24394 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Wil amp oldid 236094262