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Die Schlacht bei St Jakob an der Sihl war ein militarischer Konflikt der am 22 Juli 1443 im Verlaufe des Alten Zurichkriegs vor den Toren der Stadt Zurich Schweiz ausgetragen wurde Schlacht bei St Jakob an der SihlTeil von Alter ZurichkriegDas SchlachtfeldDatum 22 Juli 1443Ort St Jakob an der Sihl ZurichAusgang Sieg der EidgenossenschaftFolgen Elender Friede von RapperswilKonfliktparteienReichsstadt Zurich Hzt Habsburg Osterreich Eidgenossenschaft Stadt Luzern Schwyz Glarus Uri Unterwalden Stadt und Amt ZugBefehlshaberBurgermeister Rudolf Stussi Hptm Thuring II von Hallwyl Ritter Hans von Rechberg Frhr Albrecht VII von Bussnang Mgf Wilhelm von HachbergTruppenstarkeunbekanntdavon 500 Reiter 6 000Verluste155 300 unbekanntSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Die Gegner waren auf der einen Seite die Kontingente der eidgenossischen Acht Alten Orte Luzern Schwyz Glarus Zug Uri und Unterwalden und auf der anderen Seite Truppen der Reichsstadt Zurich und der Habsburger Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Verluste 3 1 Tod und Leichenschandung von Rudolf Stussi 4 Folgen 5 Bewertung 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer neuerliche Kriegsausbruch im Mai 1443 entzundete sich an der Weigerung Zurichs das 1442 geschlossene Bundnis mit dem frisch gekronten Konig Friedrich III aufzulosen obschon Zurich gemass dem Bundesbrief mit der Eidgenossenschaft von 1351 freies Bundnisrecht besass Auf die Einladung zu einem eidgenossischen Schiedsgericht in Einsiedeln reagierte Zurich negativ so dass Schwyz als Hauptinitiator und in dessen Gefolge Glarus die ubrigen noch unentschlossenen eidgenossischen Orte vor vollendete Tatsachen stellte und in der Nacht vom 20 auf den 21 Mai der Stadt Zurich und Markgraf Wilhelm von Hachberg namens der Herrschaft Osterreich die Kriegserklarungen ubermittelte Nach der Schlacht bei Freienbach und insbesondere der Schlacht am Hirzel geriet die zurcherisch osterreichische Koalition bereits zu Beginn des Kriegs vollig in die Defensive Der Zurcher Hauptharst zog sich in die Stadt Zurich zuruck und musste ohnmachtig zusehen wie die meisten befestigten Platze im Zurcher Einflussgebiet an die Eidgenossen gingen Nacheinander fielen die aargauischen Stadte Bremgarten Belagerung von Bremgarten Mellingen und Baden sowie die im Stadtzurcher Territorium gelegenen Stadtchen Regensberg und Gruningen an die Eidgenossen so dass den Zurchern im Grunde nur Greifensee und der Herrschaft Osterreich noch Rapperswil und Winterthur im direkten Umland von Zurich verblieben Nach der Einnahme von Gruningen loste sich das eidgenossische Heer am 17 18 Juni auf um die Heuernte einzubringen und sich wieder auszurusten Dann wollte man abermals ins Feld marschieren Man war mit der Stadt Bern und Solothurn zuvor ubereingekommen dass diese zusammen mit Basel einen zweiten gegen Osterreich gerichteten Kriegsschauplatz in Laufenburg eroffnen sollten In Bern wollte man zu diesem Zeitpunkt ein direktes Vorgehen gegen Zurich offenbar noch immer vermeiden an dem ersten Auszug gegen Zurich beteiligten sich Bern und Solothurn daher nur zogerlich an dem zweiten aufgrund dieser Absprache gar nicht Die Innerschweizer Kontingente wandten sich direkt gegen Zurich Die Schwyzer und Glarner besammelten sich in Kappel und brachen am Morgen des 22 Juli auf um uber Hedingen und Bonstetten gegen Zurich vorzurucken Am Uetliberg stiess eine Schwyzer Vorhut auf eine Abteilung von etwa 200 Zurchern die im Gefecht am Uetliberg zuruckgeschlagen wurden Nach weiteren Kampfen mit berittenen Einheiten der Zurcher bei Albisrieden erhielten die Schwyzer und Glarner nun Zuzug durch die Kontingente aus Luzern Zug Uri und Unterwalden die zuvor von Knonau aus aufgebrochen waren Das Innerschweizer Heer erhohte sich dadurch auf etwa 6000 Mann Auf die Nachricht des Anruckens der Eidgenossen hin zog ein Teil der Zurcher Truppen unter Burgermeister Rudolf Stussi ungeordnet aus der Stadt Es bildeten sich zwei Truppenansammlungen auf dem Sihlfeld die grossere bestand aus Kriegsknechten und Berittenen die kleinere nur aus Berittenen bestehende Einheit befand sich etwas abseits davon Den Oberbefehl uber die gesamten Zurcher Truppen hatte seit dem Januar 1443 Marschall Thuring II von Hallwyl inne diesen brachte die auffallende Disziplinlosigkeit der eigenen Truppen bereits bei deren Ausrucken in Rage Aufgrund der feindlichen Ubermacht und in Kenntnis von deren Kampfkraft schlug der Fehdeunternehmer Hans von Rechberg dem Zurcher Rat vor die Truppen in eine strategisch gunstige Defensivstellung hinter die Sihl zuruckzunehmen um sich nicht auf eine offene Feldschlacht einlassen zu mussen und die eigenen Feuerwaffen voll zur Geltung bringen zu konnen Die insgesamt etwa 500 Berittenen sollten dem Feind durch schnelle Angriffe grosstmoglichen Schaden zufugen und ihn zu einem Angriff auf die Hauptstellung hinter der Sihl verleiten Zudem konne man sich im Fall einer Niederlage ungehindert in die Stadt zuruckziehen im Fall eines Sieges leicht zur Verfolgung der Fliehenden ansetzen Auf eidgenossischer Seite wollte man nicht direkt gegen die zurcherischen Stellungen vorgehen da man befurchtete der gegnerischen Artillerie und der Reiterei ausgesetzt zu sein man plante daher eine Umgehungsbewegung uber Wiedikon um dem Gegner in die Flanke zu fallen und ihm nach Moglichkeit den Ruckzug in die Stadt zu verwehren Verlauf BearbeitenDie Kriegsknechte auf dem Sihlfeld missachteten indes den Ruckmarschbefehl hinter die Sihl und sammelten sich vollig ungeordnet auf den Wiesen bei der Sihlbrucke beim Siechenhaus und der Kapelle St Jakob bei der heutigen Tramhaltestelle Stauffacher und der heutigen reformierten Kirche St Jakob in Zurich Aussersihl Der Klingenberger Chronik zufolge empfanden es die Truppen auf dem Sihlfeld als zu wenig ehrenhaft sich in eine Verteidigungsstellung zuruckzuziehen 1 Es wurde unterlassen den Heerhaufen ordentlich zu gliedern und Wachposten und Aufklarungstrupps auszusenden Aufgrund starken Weinkonsums kam es auf dem Sihlfeld zudem zu volksfestahnlichen Szenen Inzwischen fanden planmassig Reiterangriffe auf die Eidgenossen statt die sich geordnet in Richtung Wiedikon in Bewegung gesetzt hatten Noch bevor diese Wiedikon erreichten verwickelte sich eine eidgenossische Vorhut in Kampfe mit der Zurcher Reiterei worin auch die eidgenossische Hauptmacht sofort eingriff Als sich die Reiter nun wie vorgesehen auf die Verteidigungsstellungen zuruckziehen wollten mussten sie feststellen dass sich die Zurcher Streitmacht nicht am vorgesehenen Platz befand Sie schlossen sich zu einem grosseren Teil den Fusstruppen an um dort abzusitzen und sich dem Gegner entgegenzustellen Einem kurz danach abgegangenen Schreiben an die Stadt Zurich zufolge bedienten sich die Eidgenossen einer Kriegslist Sie hatten zur Verwirrung der Verteidiger ihr Heerzeichen geandert indem sie auf dem Rucken das weisse Erkennungskreuz der Eidgenossen und vorne das habsburgische rote Kreuz getragen hatten Burgermeister Stussi habe sich davon tauschen lassen und seinen Armbrustschutzen in der Annahme eigene Truppen vor sich zu haben befohlen nicht zu schiessen Bei dem einsetzenden Gefecht mit der nun angreifenden eidgenossischen Vorhut von etwa 300 Mann vermochten die Zurcher dem Ansturm bereits zu Beginn des Kampfes nicht zu widerstehen und wandten sich ungeordnet zur Flucht uber die Brucke in Richtung Rennwegtor Es gelang Burgermeister Stussi nicht genugend Leute zu einem geordneten Widerstand zu versammeln doch versuchte er den Ruckzug der Zurcher Truppen mit der ihm verbliebenen Nachhut zu decken Zeugenaussagen zufolge fiel Stussi auf der Sihlbrucke Die nachsetzende eidgenossische Vorhut verfolgte die Zurcher bis vor die Stadttore wahrend der Hauptharst an der Sihl stehen blieb Der Uberlieferung nach sei es einigen Eidgenossen gelungen hinter den fliehenden Zurchern bis in die Stadt selbst zu gelangen Nur die aufmerksame Frau des Torwachters beim Rennwegtor Anna Ziegler habe Zurich gerettet indem sie noch zur rechten Zeit das Fallgitter niedergelassen habe Verluste BearbeitenDer Schwyzer Landschreiber Hans Frund der personlich an dem eidgenossischen Feldzug teilnahm gibt die Gefallenen auf Seiten der Zurcher mit mindestens 300 Toten an einschliesslich der spater an den Verwundungen Gestorbenen Die Zahl beruht auf einer Zahlung der erbeuteten Harnische 2 es soll sich zudem um eine Mindestzahl handeln da die Zurcher bei ihrem Ruckzug in die Stadt noch viele Leichen hatten bergen konnen 3 Auf Seiten der Stadt Zurich gab man die Gefallenen dagegen mit 130 bis 155 Toten an darunter drei Adlige und etwa 30 bis 40 Soldner Unter den Toten sollen auch Zivilisten gewesen sein die sich aus Neugier aus der Stadt gewagt hatten Weitere Gefallenenzahlen fur die Zurcher Seite liefern die Stiftsbibliothek St Gallen 140 Tote die Klingenberger Chronik 145 Tote die Chronik der Stadt Zurich 150 Tote sowie der bekannte Chorherr Felix Hemmerlin 151 Tote und Stadtchronist Gerold Edlibach 160 Tote 4 Fur die eidgenossische Seite gibt es keine verlasslichen Zahlen Mit Burgermeister Stussi fiel auch der Befehlshaber der osterreichischen Truppen Freiherr Albrecht VII von Bussnang er kam in der Kapelle St Jakob hinter dem Hochaltar zu Tode Unter den Toten war auch der Zurcher Stadtschreiber Michael Stebler genannt Graf ein Exponent der osterreichischen Politik Zurichs der angeblich von einem Mann aus Kusnacht also aus der Zurcher Landschaft erstochen wurde Die Stadtzurcher Fuhrung betonte stets der Feind ubertreibe die Zurcher Verlustzahlen wenn wir denn einen verlurind so schribind sy durch das gantz land wir hettind zwentzig verlorn Jedoch neigte sie auch dazu die eigenen Verluste nach unten zu korrigieren um die Moral ihrer Truppen nicht zu gefahrden Dies galt allerdings ebenso fur die Eidgenossen die den Reichsstadten etwa nach der Schlacht bei Freienbach ca 40 Tote auf Zurcher Seite schrieben der Feind habe schwerste Verluste erlitten Die Zurcher verwiesen stets darauf man habe auswartige Soldner eingestellt damit es in der Stadt im Fall von Verlusten weniger geschrey bei den Zurcherinnen gabe Trotzdem kursierte nach den fur Zurich verheerenden Schlachten am Hirzel und bei St Jakob an der Sihl das Gerucht bis nach Strassburg bislang seien 1500 Zurcher im Krieg gefallen und deswegen gabe es in der Stadt etwa 900 Witwen Tod und Leichenschandung von Rudolf Stussi Bearbeiten Viel Diskussionsstoff lieferte der Tod des Ritters Rudolf Stussi auf der Sihlbrucke Der Uberlieferung nach fiel er als einer der letzten Verteidiger und ein Eidgenosse habe ihn von unten durch die Bohlen der Brucke hindurch erstochen Diese Geschichte die das Heldentum Stussis und die Feigheit der Eidgenossen unterstreicht ist wohl zurcherische Propaganda aus der Zeit des Alten Zurichkriegs Stussis Tod auf der Sihlbrucke ist dagegen bezeugt Einer nicht zeitgenossischen Version zufolge soll Stussi in der Mitte der Brucke angehalten seine Schlachtaxt geschwungen und Haltet Burger haltet gerufen haben Darauf soll ein Zurcher erwidert haben Dass dich Gott s Wunden schand Dies Wesen haben wir allein von dir und den Burgermeister mit seiner Lanze durchbohrt haben 5 nbsp Burgermeister Rudolf Stussi aus Zurich verteidigt allein die Sihlbrucke bei St Jakob Nach der Chronik des Alten Zurichkriegs von Werner Schodoler 1514 nbsp Stussi verteidigt die Sihlbrucke nach der Chronik des Johannes Stumpf 1548 nbsp Ausschnitt und Vergrosserung aus der Chronik des Johannes Stumpf 1548Der Zurcher Burgermeister war bei den Eidgenossen insbesondere den Schwyzern offenbar besonders verhasst Den chronikalischen Berichten zufolge wurde seine Leiche von eidgenossischen Kriegern auf ubelste Weise geschandet Sie hangten den Korper auf schnitten ihn auf entnahmen das Herz steckten in dieses einen Kuhschwanz als spottisches Symbol und rieben Schuhe Stiefel und das Leder an den Sporen mit Stussis Korperfett ein Abschliessend versahen sie die Reste des Leichnams mit Pfauenfedern dem Symbol der osterreichischen Partei Der Wahrheitsgehalt dieser Leichenschandung wurde entgegen zahlreicher chronikalischer Berichte in der alteren Forschung in Frage gestellt es gibt jedoch keinen Grund diese Schilderungen zu bezweifeln zumal solche verrohten Aktionen im Alten Zurichkrieg mehrfach vorkamen sogar bei Graf Friedrich VII von Toggenburg dessen Tod 1436 ursprunglich der Ausloser dieses Kriegs war kam es ebenfalls 1443 im Kloster Ruti zu einer Leichenschandung Zudem war der von Kriegsknechten betriebene Handel mit menschlichem Fett durchaus eine gangige Praktik Die Leichenschandung Stussis wurde durch eine Kundschaft der Zurcher Stadtfuhrung bestatigt und in den zahlreichen Rechtfertigungsschreiben der Schwyzer auch nie bestritten Sie weist in erster Linie auf eine zunehmende allgemeine Verrohung Grausamkeit infolge gesteigerten Hasses und teilweise auch Fanatismus bereits im Kriegsjahr 1443 hin Anderen Berichten zufolge wurden nicht selten auch Frauen Finger und Arme abgeschnitten um leichter an den Schmuck zu kommen Folgen BearbeitenObschon die drohende Eroberung der Stadt abgewendet werden konnte befand sich Zurich am kritischsten Punkt wahrend des gesamten Krieges Unter den Bewohnern der Stadt brach im Gefolge der Niederlage eine Panik aus die Menschen verbarrikadierten sich teilweise in ihren Hausern Die osterreichische Fuhrung furchtete zudem dass eidgenossisch Gesinnte dem Gegner die Tore offnen oder gar einen Umsturz herbeifuhren konnten Da man mit einer Belagerung rechnete ubertrug der Zurcher Rat die Fuhrung und die Schlussel der Zurcher Stadttore Markgraf Wilhelm von Hachberg Dieser hatte sich zuvor am Zurcher Auszug nicht beteiligt angeblich hatte er befurchtet ausgesperrt zu werden Er ubergab jedes der Tore einem Adligen zur Bewachung Dies waren die Grafen Wilhelm von Lutzelstein und Ludwig von Helfenstein sowie die Ritter Burkhard VII Munch und Hans von Rechberg Man begann auch belastendes Material uber angebliche Verrater zu sammeln Ein bekanntes Beispiel ist ein erhaltenes Protokoll bei dem Anna von Hewen 1429 1484 die Abtissin des Fraumunsters durch Zeugen beschuldigt wurde sie habe wahrend der Schlacht Messen zugunsten der Feinde abgehalten und sich uber die fur Zurich schadlichen Ereignisse gefreut Ausserdem wurde ihr vorgehalten sie sahe wie eine Schwangere aus und habe ein Verhaltnis mit dem Zurcher Altburgermeister Rudolf Meis einem Exponenten der eidgenossischen Partei der Stadt Durch das Anhalten des Hauptharstes vor der Sihl ruckte ein Sturm auf die Stadt in weite Ferne Es wurde auf eidgenossischer Seite offenbar nicht ernsthaft erwogen die Stadt zu belagern oder einen Sturm zu wagen Die eidgenossischen Truppen hielten sich noch vier Tage auf dem Sihlfeld auf um die Gefallenen zu berauben und die Hauser der Vorstadt zu plundern Unter der Beute befanden sich die Fahne der Zurcher einige hundert Stuck Vieh mehrere Hengste osterreichischer Reiter sowie Waffen Harnische und Geld Nachdem die eidgenossischen Kriegsknechte sehr wirkungsvoll von den Stadtmauern aus beschossen wurden zogen sie schliesslich ab Zuvor wurden die vor der Stadt gelegenen Hauser inklusive der Kirchen St Anna und St Stephan abgebrannt das Kloster Selnau vollstandig verwustet auch die Ortschaften Altstetten Albisrieden Wiedikon und Kilchberg wurden in Mitleidenschaft gezogen Das eidgenossische Heer zog am 26 Juli zu ergebnislosen Verhandlungen nach Baden ab bevor es noch einmal nach Zurich zuruckkehrte um die Gegend um Hongg heimzusuchen Das Heer zog dann uber Zollikon und Kusnacht nach Rapperswil welches am 29 Juli eingeschlossen und belagert wurde Rapperswil hielt zwar problemlos stand doch fuhrte das militarische Patt des Jahres 1443 am 9 August zum Frieden von Rapperswil in der Zurcher Chronistik auch elender Friede genannt einem vom Konstanzer Bischof Heinrich von Hewen vermittelten Waffenstillstand gultig bis zum 23 April 1444 Ab diesem Datum weitete sich der Krieg aus die Kriegshandlungen zogen sich ununterbrochen bis zum 12 Juni 1446 hin die anschliessenden Friedensverhandlungen dauerten noch weitere vier Jahre Bewertung BearbeitenDie Quellen und auch die Forschung sind sich einig dass eine allfallige Eroberung von Zurich zu einem sofortigen Kriegsende gefuhrt hatte Es ist unklar warum die Hauptleute der Eidgenossen den Hauptharst an der Sihl halten liessen und so den militarischen Erfolg ihrer Vorhut nicht ausnutzten Diesen Umstand konnte man im Grunde fast als Wunder an der Sihl bezeichnen Die Grunde dafur konnten folgende sein Einerseits bestand die Hoffnung die Zurcher wurden angesichts der Bedrohung einlenken andererseits ist es auch moglich dass die Hauptleute bewusst ein Massaker zu verhindern suchten Eine Eroberung Zurichs durch 6 000 entfesselte Kriegsknechte hatte womoglich zu einem Blutbad unter der Bevolkerung und einer volligen Ausplunderung und vielleicht gar grossflachigen Zerstorung der Stadt gefuhrt Auch die Ermordung zahlreicher Adliger ware kaum zu verhindern gewesen was einigen Staub aufgewirbelt hatte Zudem war der Hauptstreitpunkt unter den Kontrahenten zu diesem Zeitpunkt des Krieges ja vor allem die Auslegung des Bundnisrechts unter Bundesgenossen es konnte aus diesen Grunden nicht im Sinne der Eidgenossen sein Zurich in einem solchen Masse zu schadigen Was die Schlacht selbst betrifft sind vor allem die Disziplinlosigkeiten auf beiden Seiten offenkundig Die taktischen Plane beider Seiten wurden nicht oder nur unzureichend durchgefuhrt Auf der eidgenossischen Seite begann der Vormarsch in Richtung Wiedikon geordnet doch loste er sich durch die Kampfe mit den berittenen Einheiten schnell auf und das Treffen entschied sich letztlich bereits durch den ungestumen heftigen Aufprall der lediglich 300 Mann starken ausgesprochen kampflustigen eidgenossischen Vorhut Auf der Zurcher Seite war vor allem das Nichtbefolgen der Befehle Thurings II von Hallwyl zur Rucknahme der Truppen hinter die Sihl ausschlaggebend was den ganzen Plan untergrub In einer guten Verteidigungsstellung hatte ein gegnerischer Ansturm durchaus aufgehalten werden konnen Die mangelnde Aufklarung und Vorbereitung sowie der Alkoholkonsum der Zurcher auf dem Sihlfeld mogen zu der Niederlage beigetragen haben Der zurcherisch osterreichische Plan funktionierte in der Ausfuhrung nur hinsichtlich der Angriffe der Berittenen einwandfrei Nicht gesichert ist zudem die Anderung der Feldzeichen durch die Eidgenossen welche die Eidgenossen stets bestritten Noch am 22 Juni 1444 beschlossen diese an einer Tagsatzung ein Rechtfertigungsschreiben an die Kurfursten in dieser Sache Angeblich sind doppelt gekennzeichnete Gefallene von den Zurchern aufgefunden worden Neben dem oben erwahnten Schreiben berichtet auch die Klingenberger Chronik hiervon Diese fugt allerdings dazu Das sig nun oder sig nit das lass ich also beliben 6 Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der SchweizWeblinks BearbeitenHans Stadler Sankt Jakob an der Sihl Schlacht bei In Historisches Lexikon der Schweiz Martin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Klingenberger Chronik um 1460 Hans Frund Chronik des Alten Zurichkriegs Ab 1447 Peter Niederhauser Christian Sieber Ein Bruderkrieg macht Geschichte 2006 Gerold Edlibach Zurcher und Schweizerchronik 1485 1486 Heinrich Zschokke Des Schweizerlands Geschichte fur das Schweizervolk 1855 Alois Niederstatter Der Alte Zurichkrieg 199547 373611111111 8 5308333333333 Koordinaten 47 22 25 N 8 31 51 O CH1903 682489 247548 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei St Jakob an der Sihl amp oldid 233266685