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Das Gefecht bei Kirchberg wurde am 11 Juni 1445 im Verlaufe des Alten Zurichkriegs im unteren Toggenburg Schweiz ausgetragen Gefecht bei KirchbergTeil von Alter ZurichkriegUbersichtskarte Alter ZurichkriegDatum 11 Juni 1445Ort Kirchberg Kanton St GallenAusgang Sieg der ToggenburgerKonfliktparteienHeiliges Romisches Reich Hzt Habsburg Osterreich Stadt Winterthur Eidgenossenschaft der VII Orte Toggenburg Raron BefehlshaberWerner von Schienen Heiri Egger Hans Christian Frhr Petermann von RaronTruppenstarke300 600Verluste72 75 ToteSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Die Gegner waren auf der einen Seite Truppen von Freiherr Petermann von Raron der als Herr von Toggenburg auf der Seite der eidgenossischen Orte stand und auf der anderen Seite Truppen der Habsburger vornehmlich aus der Stadt Winterthur Diese militarische Begegnung stand im Zusammenhang mit der gleichentags stattfindenden Schlacht bei Wolfhalden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Grafschaft Toggenburg deren Landleute im Dezember 1436 ins Landrecht der eidgenossischen Orte Schwyz und Glarus traten wurde seit dem 14 November 1437 von Petermann von Raron regiert Dieser trat am 15 Marz 1440 selbst ins Landrecht der beiden Orte und am 2 November 1440 offiziell auf der Seite der eidgenossischen Orte in den Krieg ein Durch den Kriegseintritt des Zugewandten Ortes Appenzell am 30 April 1444 die Kriegseintritte des Grafen Heinrich II von Werdenberg Sargans ca 1447 und des Feldkircher Vogts Wolfhart V von Brandis am 30 November 1444 und die daraus resultierenden Kampfe im St Galler Rheintal Gefecht bei Koblach und im Sarganserland Belagerung von Sargans verlagerte sich das Kriegsgeschehen zunehmend vom zurcherischen Raum in die heutige Ostschweiz Im Juni 1445 plante die osterreichische Seite einen kombinierten Angriff aus zwei Richtungen gegen Toggenburg und Appenzell Das erste Aufgebot besammelte sich in Rheineck und sollte uber Thal gegen die Appenzeller vorrucken Das zweite Kontingent sammelte sich im osterreichischen Winterthur um gegen das Untertoggenburg vorzugehen Es ist unklar uber welche Truppenstarke dieses Kontingent verfugte da von den aufgebotenen 600 1 offenbar deutlich weniger erschienen als geplant nach anderen Quellen waren es 300 bis 400 Kriegsknechte Verlauf BearbeitenAm Freitag 11 Juni 1445 ruckte das Winterthurer Aufgebot unter dem Kommando von Werner von Schienen aus und wurde in Aadorf durch zusatzliche Mannschaften aus Frauenfeld unter Hauptmann Heiri Egger verstarkt die einen vermeintlich landeskundigen Mann mitbrachten der aber einen schlechten Weg wahlte Entgegen den Befehlen unternahmen die Kriegsknechte zudem einen eigenmachtigen Plunderungszug uber Sirnach gegen Dietschwil bei Kirchberg wodurch wertvolle Zeit verloren ging Bei Kirchberg uberstiegen sie mit zwei Bannern die Letzi die von Freiherr Petermann von Raron zuvor zur Verteidigung des Landes nach Norden hin bei Oetwil angelegt worden war Als sie in Kirchberg zwolf Hauser in Brand steckten einen Mann erschossen und weitere verwundeten wurde das lokale Aufgebot dadurch sofort alarmiert Hinter der Letzi gerieten sie deswegen in einen Hinterhalt und es setzte nun ein hinhaltendes Geplankel ein bis Petermann mit Verstarkung eintraf Als die Toggenburger sich nun im Vorteil wahnten folgte ein Angriff gegen die osterreichischen Truppen Der Bannertrager aus Winterthur versuchte mit zwolf Mann erfolglos den Verlust der Fahne der Stadt zu verhindern Die osterreichischen Truppen zogen sich in der Folge fluchtartig zuruck 2 Folgen BearbeitenDas andere Kontingent wurde am gleichen Tag in der Schlacht bei Wolfhalden von den Appenzellern abgewiesen dadurch war diese Unternehmung der Osterreicher militarisch auf der ganzen Linie gescheitert Die osterreichischen Verluste allein bei Kirchberg werden mit 72 bis 75 Gefallenen beziffert es wurden zudem auch viele Gefangene gemacht Petermann von Raron berichtete noch am 11 Juni den Schwyzern in Pfaffikon uber den Verlauf des Gefechts Ausserdem gab er an die Gefangenen hatten ausgesagt dass ihnen in nachster Zukunft Hilfe von Konig Friedrich III zukommen werde Sie seien auch von dem kurzlich erfolgten Anschlag der Schwyzer unterrichtet und es seien 7000 Mann bereit gegen die Schwyzer vorzugehen 3 Ein rechtliches Nachspiel hatte das Gefecht fur die Stadt Winterthur welche allein 50 der uber 70 Toten den Verlust der Fahne sowie eine betrachtliche Menge an verlorenem Beutegut zu beklagen hatte Dort wurde der Hauptmann und Ratsherr Hans Christian vom Winterthurer Rat angeklagt ohne dessen Wissen und Einwilligung mutwillig einen schlecht vorbereiteten Raubzug Galgenreise durchgefuhrt und Vorsichtsmassnahmen missachtet zu haben Ausserdem wurde ihm vorgeworfen im Gefecht schmahlich geflohen zu sein Das Schiedsgericht wurde im Auftrag von Herzog Albrecht VI durch Freiherr Hans von Klingenberg in Ossingen abgehalten Christian verteidigte sich damit dass der in Winterthur stationierte Hauptmann Werner von Schienen auf eine militarische Aktion gedrangt habe da dieser durch eine allzu passive Haltung befurchtete sich den Unmut der Kriegsknechte zuzuziehen Wir sind gar lang stillgelegen dan ich getar traue schier nit me gen Zurich komen spotthalb der gesellen daselbs Ein abschliessendes Urteil ist allerdings nicht uberliefert 4 Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der SchweizWeblinks BearbeitenMartin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Ildefons von Arx Geschichten des Kantons St Gallen Band 1 3 Zusatze Band 2 1811 Hans Frund Chronik des Alten Zurichkriegs Ab 1447 J A Pupikofer Geschichte des Thurgaus 1886 Peter Niederhauser Christian Sieber Ein Bruderkrieg macht Geschichte 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Kirchberg amp oldid 220450216