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Die Schlacht bei Freienbach wurde am 22 Mai 1443 im Verlaufe des Alten Zurichkriegs im Gebiet der Hofe Schweiz geschlagen Schlacht bei FreienbachTeil von Alter ZurichkriegSchlacht bei Freienbach in Diebold Schillings BilderchronikDatum 22 Mai 1443Ort Freienbach Kanton SchwyzAusgang Sieg der SchwyzerKonfliktparteienReichsstadt Zurich Hzt Habsburg Osterreich Stadt Rapperswil Eidgenossenschaft der VII Orte Schwyz GlarusBefehlshaberAlbrecht von Landenberg Heinrich Schwend Ludwig Meyer Bilgeri Steiner Ital RedingTruppenstarke715 unbekanntVerluste42 Tote40 Verwundete 19 24 Tote40 VerwundeteSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Die Gegner waren auf der einen Seite die eidgenossischen Orte Schwyz und Glarus und auf der anderen Seite Truppen der Reichsstadt Zurich und des deutschen Konigs Friedrich III von Habsburg Die Schlacht war die erste grossere militarische Begegnung beim endgultigen Kriegsausbruch 1443 und eine der seltenen amphibischen Landeoperationen der Schweizer Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Werner Schodoler Handler von Schwyz und Glarus werden beschimpft und uber die Seebrucke weggejagtDer neuerliche Kriegsausbruch 1443 entzundete sich an der Weigerung Zurichs das 1442 geschlossene Bundnis mit Konig Friedrich III aufzulosen obschon Zurich gemass dem Bundesbrief mit der Eidgenossenschaft von 1351 freies Bundnisrecht besass Auf die Einladung zu einem eidgenossischen Schiedsgericht in Einsiedeln reagierte Zurich negativ so dass Schwyz als Hauptinitiator und in dessen Gefolge Glarus die ubrigen noch unentschlossenen Eidgenossen vor vollendete Tatsachen stellte und in der Nacht vom 20 auf den 21 Mai der Stadt Zurich und Markgraf Wilhelm von Hachberg namens der Herrschaft Osterreich die Kriegserklarungen ubermittelte Glarus ermahnte man dies ebenfalls zu tun In Zurich schien man mit der Kriegserklarung gerechnet zu haben zumal bereits am 19 Mai das Burgrecht mit Bremgarten erneuert und mit Baden Neutralitat vereinbart wurde zudem wurden am 20 Mai 120 Mann aus Winterthur und 400 aus der Grafschaft Kyburg nach Rapperswil verlegt in der richtigen Annahme dass Rapperswil aufgrund dessen strategischer Lage eines der Brennpunkte des folgenden Krieges werden wurde Zu dem Zeitpunkt waren die ubrigen Eidgenossischen Orte die uber das eigenmachtige Vorgehen von Schwyz ohnehin nicht begeistert waren und lieber noch verhandelt hatten noch nicht in den Krieg eingetreten so dass lediglich Schwyz und Glarus als Gegner feststand nbsp Werner Schodoler Rapperswiler stecken am 21 Mai 1443 Hurden in BrandAm fruhen Morgen des 21 Mai erfolgten sodann auch gleich die ersten Kriegshandlungen dieser zweiten Kriegsphase die sich vornehmlich gegen Rapperswil richteten Die Schwyzer zundeten einen Teil der von Hurden nach Rapperswil uber den Zurichsee fuhrenden Holzbrucke an um die Verbindung der Stadt mit dem linken Seeufer abzubrechen Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rapperswiler noch keine Kenntnis von der Kriegserklarung Als Vergeltung rustete Rapperswil umgehend zwei Schiffe mit Kriegsknechten aus der Stadt aus die das jenseitig gelegene Dorf Hurden mitsamt der Brucke zur Insel Ufenau in Brand steckten und die Stadt Rapperswil schickte Schwyz am Nachmittag ihrerseits eine offizielle Kriegserklarung die von 13 Adeligen sowie 52 weiteren namentlich genannten Kriegsknechten unterschrieben wurde Gleichentags wurde die Garnison in Rapperswil mit weiteren 300 Mann aus Gruningen unter Albrecht von Landenberg zu Breitenlandenberg verstarkt so dass die Garnison bei Kriegsausbruch mitsamt der vortags eingeruckten Truppen und der eigenen Rapperswiler Stadtverteidigung etwas uber 1000 Mann betragen haben durfte In Zurich bereiteten sich die Hauptkontingente der zurcherisch osterreichischen Koalition ihrerseits auf einen Feldzug auf der linken Seeseite in Stossrichtung Kanton Zug vor 1 Das Schwyzer Hauptkontingent das am Etzel lagerte empfing noch am 21 Mai Boten von Uri und Unterwalden die meldeten dass ihre Kontingente in Steinen lagen doch zeigten sie sich ob dem Schwyzer Vorpreschen uberrascht und baten Schwyz auf Kampfhandlungen zu verzichten Nach Rucksprache mit den Obrigkeiten kehrten diese Boten am Abend zuruck und vermeldeten jedoch die Parteinahme fur Schwyz man kam uberein dass die Urner und Unterwaldner Truppen nach Zug verlegt wurden um dieses zu schutzen 2 Am Mittwoch dem 22 Mai entschloss man sich in Rapperswil zu einer grosseren militarischen Aktion Es ist unklar ob der Auszug auf Befehl der Fuhrung in Zurich oder lokal entschieden wurde und was das genaue Ziel war doch durfe der Plan darin bestanden haben im Gebiet der Hofe anzulanden und dieses zu besetzen Dieses Gebiet war drei Jahre zuvor im November 1440 von Schwyz aufgrund des fur Zurich ungunstigen Kriegsverlaufs und des daraus resultierenden Kilchberger Friedens 1 Dezember 1440 von der Zurcher Seite auch elender Friede genannt annektiert worden Verlauf BearbeitenEin Teil der auswartigen Truppen sowie ein Rapperswiler Kontingent insgesamt etwa 500 Mann wurden auf 10 grosse Schiffe verfrachtet um auf den See hinauszufahren und die Lage vorerst zu sondieren da man in Rapperswil keinerlei Kenntnis der Starke und Position des Gegners hatte Erst dann wollte man das weitere Vorgehen besprechen Auf dem See wurden sie durch zwei weitere Schiffe aus Stafa sowie eines weiteren Schiffes mit 180 Schiffsleuten aus der Zurcher Schiffahrtszunft verstarkt so dass die Streitmacht auf insgesamt 715 Mann anwuchs 3 Die Zurcher Schiffleute wollten die geplante Lagebesprechung jedoch offenbar nicht abwarten und ihr Schiff steuerte um die Mittagszeit eigenmachtig Freienbach an obschon man das Banner der gegnerischen Hauptmacht bereits vom See aus auf einer Erhebung zwischen Pfaffikon und Freienbach ausmachen konnte Da man auf den anderen Schiffen nicht als feige gelten wollte folgten diese den Zurchern in gewissem Abstand und steuerten ebenfalls Freienbach an um mit samtlichen Schiffen anzulanden Die Schwyzer unter Ital Reding die die Bewegungen der Flotte vor und hinter der Insel Ufenau auf ihrer Anhohe ebenfalls gut verfolgen konnten schickten ihrerseits eine Vorhut von etwa 100 Mann mit Spiessen und Armbrusten bewaffnete Kampfer nach Freienbach da Reding furchtete durch weitere gegnerische Truppen auf dem Landweg in eine Falle gelockt zu werden sollte er seine Hauptmacht zu fruh in Bewegung setzen Die Vorhut sollte sich keinesfalls in Kampfe verwickeln lassen Die inzwischen angelandete Zurcher Schiffsbesatzung lief umgehend in das Dorf um dieses zu plundern und niederzubrennen obschon der Zurcher Landvogt Heinrich Schwend sich dagegen aussprach altzurcher Territorium zu schadigen Daraus entwickelte sich ein erstes heftiges Gefecht mit der Schwyzer Vorhut die sich entgegen Redings Befehl auf Kampfe einliess und die Zurcher zunachst aus dem Dorf drangte welches anschliessend von den Zurchern durch Verstarkungen von weiteren inzwischen gelandeten Truppen wieder zuruckerobert wurde Die Schwyzer Vorhut inzwischen um etwa 100 weitere Kampfer verstarkt drangte die Gegner ein zweites Mal aus Freienbach doch wurde sie selbst erneut zum Ruckzug gezwungen Die Schwyzer erlitten hierbei merkliche Verluste gerieten in schwere Bedrangnis und mussten in den ortlichen Friedhof und die Kirche zuruckweichen um dort auszuharren bis sich weitere in der Nahe bei Pfaffikon befindliche Schwyzer Kampfer naherten Der Grossteil der Rapperswiler Truppen der sich noch am Ufer befand befurchtete von ihren Schiffen abgeschnitten zu werden und griff nicht mehr in die Kampfe im Dorf ein Zudem schien es so dass es inen unlustig was ze fechten 4 Ital Reding liess seine Hauptmacht auch vorrucken sobald er erkannte dass die feindlichen Truppen im Dorf keine weiteren Verstarkungen erhielten Durch die eintreffenden Schwyzer Verstarkungen gerieten die kampfenden Zurcher in Freienbach in Unterzahl und sie befurchteten nun ebenfalls von ihren Schiffen getrennt zu werden Die Schwyzer gewannen dadurch die Oberhand es erfolgte darauf ein unkoordinierter Ruckzug zuruck auf die Schiffe zu Bei der anschliessenden Verfolgung erlitten die zurcherisch osterreichischen Truppen bei ihrem fluchtartigen Ruckzug auf die Schiffe nun ihrerseits einige Verluste unter ihnen Albrecht von Landenberg der noch versuchte mit seinen Truppen die Lage zu stabilisieren und die Zuruckweichenden aufzuhalten was ihm nicht gelang Auch fielen der Rapperswiler Schultheiss Bilgeri Steiner und dessen Sohn Hans Steiner Hauptmann Ludwig Meyer der das Rapperswiler Kontingent befehligte wurde durch zwei Schusse in den Fuss verwundet das Rapperswiler Banner ging ebenfalls verloren Die Truppen aus Rapperswil zogen sich auf ihre Schiffe zuruck von den Schiffen aus wurde das Verladen der Fluchtenden durch Buchsenschusse von den Schiffen aus gedeckt Die Toten Zurcher in Freienbach wurden zunachst in einer Grube gelegt Drei Tage spater wurden die 42 Leichen auf Zurcher Seite mit offizieller Billigung von Schwyz geborgen 5 Folgen BearbeitenNaturlich war das Treffen bei Freienbach keineswegs kriegsentscheidend die Verluste beiderseits hielten sich in Grenzen die Rapperswiler erhielten zumindest einen Uberblick uber die Feindstarke und konnten ihre Truppen und Schiffe sicher zuruck nach Rapperswil bringen umgekehrt konnten die Schwyzer und Glarner die in Rapperswil stationierten Truppen zum stillsitzen zwingen vorlaufig war es also im Grunde ein strategisches Patt Nichtsdestotrotz wurde die Schlacht von Schwyz propagandistisch ausgeschlachtet Man schrieb den Reichsstadten man hatte dem Gegner schwerste Verluste zugefugt und zwei Banner erbeutet Zurich erhielt noch am gleichen Tag eine Kriegserklarung von Luzern die Kriegserklarungen von Uri und Unterwalden durften ebenfalls an diesem Tag erfolgt sein was die Lage fur Zurich zwar verscharfte doch noch war der Kriegsausgang vollig offen Bern und dessen Verbundeter Solothurn zogerten noch und Zurich und die habsburgischen Hauptleute wahnten sich zu dem Zeitpunkt stark genug um es mit den Zentralschweizer Truppen aufnehmen zu konnen Die Truppen aus Schwyz und Glarus verweilten noch wahrend zweier Tage vor Ort bis am 24 Mai von den Truppen aus Luzern Uri und Unterwalden um Zuzug gemahnt wurden da der westliche Kriegsschauplatz ebenfalls in Bewegung geriet und die Vorhut einer Zurcher Abteilung unter Rudolf Stussi bis in den Kanton Zug vordrang wo diese nach dem unentschiedenen Gefecht bei Blickensdorf allerdings in seine Ausgangsstellung zuruckkehrte Schwieriger fur die Zurcher erwies sich der Umstand dass die Landleute aus der Gegend um Horgen die Letzi am Hirzel ohne Befehl der Fuhrung eigenmachtig besetzten was womoglich eine direkte Folge der Schlacht bei Freienbach war so dass die Zurcher Fuhrung unter Thuring II von Hallwyl Kontingente zu deren Verstarkung abkommandieren musste wahrend das Hauptkontingent auf dem Albis lagerte in Erwartung eines dortigen Angriffes Uberhaupt hatte die Zurcher Fuhrung immer wieder mit der Disziplinlosigkeit und Eigenmachtigkeit ihrer Truppenteile zu kampfen was allerdings auch auf der Gegenseite ein ebenso grosses Problem war Durch die gleichentags stattfindende Schlacht am Hirzel wurden die Zurcher und ihre Verbundeten dann vollends in die Defensive gedrangt und letztlich zum Ruckzug nach Zurich gezwungen so dass die Zurcher Landschaft mehr oder weniger ungeschutzt da lag und vom Gegner verheert werden konnte so dass an weitere offensive Aktionen auch seitens der Rapperswiler nicht mehr zu denken war Rapperswil selbst wurde Ende Juli Anfang August elf Tage lang belagert und hatte 1444 und 1445 noch wesentlich langere Belagerungen zu erdulden doch hielt sie bis zum Ende des Krieges stand Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der SchweizWeblinks BearbeitenMartin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Paul Wyrsch Freienbach In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Alois Niederstatter Der Alte Zurichkrieg 1995 Johann Sporschil Die Schweizer Chronik Von der Stiftung des Rutlibundes bis zum ewigen Frieden mit Frankreich 1840 Kriegsbilder vom Zurichsee 1904 Abgerufen am 4 Juni 2017 Klingenberger Chronik um 1460 Peter Niederhauser Christian Sieber Ein Bruderkrieg macht Geschichte 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Freienbach amp oldid 220449781